Was hört Ihr gerade über KH (und was ist an der Scheibe so interessant)?

Clutch - Earth rocker

Wie mir eine band wie clutch so lange entgehen konnte ist mir ein Rätsel. Im vorigen Sommer habe ich sie auf Rock en Seine gesehen und jetzt nochmal im Dezember. Zu Weihnachten kam dann earth rocker und das ist ein sehr feines Album. Sehr viel Energie, ich bin nicht sehr bewandert mit den Schubladen. Für mich ist das Hardrock, der deutlich im Blues wurzelt. Anspieltip: "The face".
Gehöhrt mit dem Grado SR325i und PS500.
Einen schönen Sonntag!

martin

Luke Temple - A Hand Through The Cellar Door

Kleines aber feines Indie-Album. In Gänze zu hören als auch zu kaufen sind die 40 Minuten hier bei Bandcamp.

Ganz weit oben letztes Jahr.Viele Melodien und Hits, kaum bis keine Aussetzer.

Kurz gesagt, gute Hardrockscheibe

Bruckner - Sinfonie Nr. 7

Diese Aufnahme entdeckte ich gerade beim Stöbern in der neuen Kategorie "Masters" bei Tidal.
Bruckner komponierte hier große Romantik in Reinkultur, die sich hervorragend für eine kleine Pause vom Alltag eignet.

Ausser der Reihe möchte ich mich einmal bedanken für all die tollen Anregungen - vieles hätte ich ohne euch nicht entdeckt!

Zuletzt laufen Phoria, The Airborn Toxic Event und Crywolf rauf und runter - nebst dem Bruckner Album.

Da ich von Spotify zu Tidal gewechselt bin und deren Empfehlung und Redaktion eine Katastrophe ist seid ihr meine Rettung. Ich hoffe trotzdem, dass mit Roon bald Besserung eintritt - so bald V1.3 released ist werde ich testen.

holzohr33 (Beitrag #13526) schrieb:

Clutch - Earth rocker Wie mir eine band wie clutch so lange entgehen konnte ist mir ein Rätsel. Im vorigen Sommer habe ich sie auf Rock en Seine gesehen und jetzt nochmal im Dezember. Zu Weihnachten kam dann earth rocker und das ist ein sehr feines Album. Sehr viel Energie, ich bin nicht sehr bewandert mit den Schubladen. Für mich ist das Hardrock, der deutlich im Blues wurzelt. Anspieltip: "The face". Gehöhrt mit dem Grado SR325i und PS500. Einen schönen Sonntag! martin

Die letzte (Psychic Warfare) ist auch richtig gut.Coole Band

Rocky - Soft Machines

Aus Fonkreisch kommt nicht nur die Mousse au Chocolat, sondern auch so manches musikalische Leckerchen. Daher mal hier ein wirklich hörenswertes Album aus der Pop, House und Electro Ecke. Eindeutig spezifizieren lässt sich das wohl nicht. Klingt aber gerade deshalb vielleicht auch so abwechslungsreich. Bei Interesse hier wieder die Links zu den üblichen Verdächtigen und auch ein YT-Video.

Danke, gefällt!

Endich da, das neue Album von "Sohn" - deutlich relaxter als sein Erstlingswerk, steht ihm gut!

Ampopo relaxter und da ich die Scheibe gerade im Ohr habe:



Bliss - No One Built This Moment

Hier kann ich nur dringend raten, dieser Scheibe Zeit zum Wirken zu geben. Gerade abends zum entspannen ist Bliss bei mir seit Jahren immer wieder gerne genommen. Einlegen, Licht dimmen und KH mit dieser Musik auf - genial.
Im Original ist das Cover übrigens auch richtig herum.

elten2002 (Beitrag #13528) schrieb:

Ganz weit oben letztes Jahr.Viele Melodien und Hits, kaum bis keine Aussetzer. Kurz gesagt, gute Hardrockscheibe

Jup, grandios.

Miss You ist mein Cool Down Lied und läuft zurzeit regelmäßig beim Dehnen nach dem Sport

. Bliss - No One Built This Moment

Mal wieder eine Super Empfehlung von Igelfrau.
Gefällt mir sehr.
Was für eine Stimme die Tante hat - Wahnsinn

The XX - I See You

Nach fünf Jahren Wartezeit bringt die Gruppe nach diversen Soloarbeiten endlich mal wieder ein neues Werk. Und das Warten hat sich für Indie-Fans wirklich gelohnt und hilft wohlig gegen den Januar Blues.


@schmardi
Danke.

Ich habe auch eine gute Scheibe gegen Wintermüdigkeit gefunden. Auch wenn ich Jazz sonst eher nicht höre, dieser israelische Bassist verleitet mich zum Mitwippen.



Avishai Cohen Trio - From Darkness

Moulettes - Constellations
2014
Progressive-Indie-Chamber-Folk-Pop oder weiß der Geier was das ist.

Diese Band kann wohl als eines der bestgehüteten Geheimnisse der britischen Inseln gelten (auch wenn es dieses Album sogar schon mal ins Forum geschafft hat). Dabei sind sie dort zumindest unter Besuchern von Folkfestivals durchaus bekannt, nur ist womöglich die Schnittmenge mit trendigen Hipstern nicht unbedingt besonders groß. Mit dem mehrstimmigen Gesang würde ich das am ehesten noch mit Eisley vergleichen, aber mit mehr Folk, mehr Prog, mehr Scharfsinn und überhaupt "very British". Vielleicht noch eine Spur der frühen St. Vincent? Da hat definitiv jemand am Konservatorium nicht geschlafen, behaupte ich mal (der Witz ist aber, daß daran gerade nichts trocken oder akademisch ist). Mancher sortiert das auch unter "Steampunk" ein, in der "Dark Cabaret"-Ecke haben sie mehr oder weniger auch mal angefangen.

Constellations ist zugegeben eine ziemlich ambitionierte Platte, auch mit allerlei Gastbeiträgen (so hört man u.a. mal die zwei Unthanks-Schwestern singen). Die kann ich immer noch nicht so ganz auf einen Nenner bringen, sie will irgendwie nicht am Stück in den Grauzellenspeicher. Für den Einstieg ist man vielleicht mit dem Vorgänger The Bear's Revenge besser bedient, zu großen Teilen schöner fetziger intelligenter Klezmer-Folk-Pop.

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[b]Anna Ternheim - For The Young[/b]

Ich entdecke immer wieder Musik, die sonst nicht in mein ,, Beuteschema " passt.

Danke für den Tip Tolle Sängerin!

Hier heute



Vielleicht spielt da auch ein bisschen Lokalpatriotismus mit, aber der die Soloscheiben des Smoke Blows Frontmanns gefallen mir immer wieder.Die Platte ist einfach anders als andere ,,Deutschrock" Alben.Vielleicht weil es auch nicht so richtig Deutschrock ist

Madison Violet - The Knight Sessions

Das Singer/Songwriter Duo aus Toronto, Kanada kehrt mit diesem Album wieder ein bisschen zu seinen Wurzeln zurück, hauptsächlich Akustikgitarre und ihre genialen Stimmen . Die beiden sind im März/April auch wieder in Deutschland auf Tour (Düsseldorf/Dortmund/Göttingen).

Auch Empfehlenswert ist das Live Album Come as you are welches Ende 2011 in der Kulturkirche zu Köln aufgenommen wurde.

Beide Alben höre ich über den HD800 und versinke in der Musik.

大貫妙子 [Taeko Ōnuki] - Mignonne
1978
City Pop

Ah, das geht doch runter wie Öl. Hinter dem japanischen Genre City-Pop versteckt sich in diesem Fall ein luftiger, entspannter Soul-Jazz-Pop-Mix auf in jeder Hinsicht hohem Niveau. Die Stimme ist zum Verlieben, die Orchester-Arrangements stammen von einem gewissen Herrn Sakamoto (der sicher auch dem einen oder anderen hierzulande ein Begriff ist - Stichwort YMO - und der sich dann Anfang der 80er eine ganze Weile als Pop-Produzent betätigen solllte), und weil man sich bei der Studiotechnik seinerzeit ebenfalls nicht hat lumpen lassen, ist auch die Tonqualität exzellent. Kurz und gut: Smooooth.

Die CD-Ausgabe aus dem fernen Osten heranschippern lassen ist nicht ganz billig, als Normalsterblicher kann man aber auch schlicht auf die YouTube drücken.

Igelfrau (Beitrag #13537) schrieb:

The XX - I See You Nach fünf Jahren Wartezeit bringt die Gruppe nach diversen Soloarbeiten endlich mal wieder ein neues Werk. Und das Warten hat sich für Indie-Fans wirklich gelohnt und hilft wohlig gegen den Januar Blues. @schmardi Danke. :)

Das sehe ich anders. Nach dem genialen Coexist eine herbe Enttäuschung mit noch dazu einer unerträglich schlecht klingenden Kompression (DR-Wert 6). Sie haben sich dem belanglosen Fahrstuhlpop hingegeben. Schade!

Die neue Scheibe von Austra.

Bis auf den Totalaufall des Titeltracks durchaus einen Versuch wert.
Wird ab und zu postuliert als der Elektro-Gegenentwurf zu den frühen Nightwish, da die Sängerin ebenfalls eine klassische Gesangsstimme intoniert. Nun ja, sie kommt erheblich "dünner" daher ls Tarja.
Trotzdem mag ich das Album mit seinen teils schrammeligen Elektrobeats und dem fragilen Gesang.

Zum schnellen reinhören empfiehlt sich das eingängige "I love you more than you love yourself".

Tove K - Paying The Birds To Sing

Die norwegische Singer/Songwriterin Tove K ist bekannt für ihre starken melodischen Kompositionen, bei denen ihre Stimme den Zuhörer in ihre charmante, verletzliche Poesie zieht. Auf ihrem ersten englischsprachigen Album kommen einige der besten Pop- und Jazzmusiker Norwegens zum Einsatz. Mit einem Warmgetränk in den Händen passen diese 37 Minuten perfekt zum derzeit kalten Wetter, bei manchen Stücken meint man gar, den kalten norwegischen Wind zwischen den Noten zu spüren.

xxx

Neurotech - Symphonies

Synthie Pop gepaart mit Metal... Ich hätte nicht gedacht, dass diese Mischung passt.
Aber die 4 instrumentalen Songs mit Überlänge gefallen mir und wirken gerade äußerst erfrischend.

Zum Anhören oder name-your-price-download: https://neurotech.bandcamp.com/album/symphonies

Ganz hervorragendes Jazz Album das sich auf Gitarren, unaufgeregte elektronische Spielereien und teilweise Streicher konzentriert. Das sind nicht die typischen Jazz Standards, sondern vielmehr sehr liebevoll dargebotene Stücke die von beiden Gitarristen komponiert wurden. Der Opener "And Finally" zeigt das wunderbar auf. Tolle Melodien, hier jeweils elektronisch und akustisch gespielte Gitarren die durch Streicher ergänzt werden ohne dabei Gefahr zu laufen kitschig zu klingen. Sehr zu empfehlen.

File Under: Jazz / Electronica
Für Fans von: Pat Metheny / The Cinematic Orchestra / I'm Not A Gun
reinhören auf Bandcamp

derSchallhoerer (Beitrag #13549) schrieb:

Sehr zu empfehlen.

Sehe ich auch so und daher entsprechend gehandelt. Besten Dank für den feinen Tipp.

Sehr gerne. Ich bin auch schon auf tolle Musik durch dich gestoßen. Da ist es nur fair wenn ich da auch mal etwas "zurückgeben" kann.

Bei mir immer noch japanische Oldies:


Tomoko Aran - 浮遊空間 [Fuyū-Kūkan]
1983
J-Pop, City-Pop

Irgendwo zwischen smoothem City-Pop, Früh-80er-RnB, typisch japanischem Technopop YMOscher Prägung und anderen höchst hippen Einflüssen jener Zeit, mit dem neueste Schrei an Drum-Machines. Im Extremfall landet man dann bei dem völlig abgefahrenen "Hannya", wo sich dann Prince, Kate Bushs The Dreaming, eine an "Everyone bites the dust" erinnernde Bassline, Post-Punk-verdächtige Gitarren, schräge technoide Vocals und andere ausgefallene Dinge ein Stelldichein geben. (Fragt mich nicht, was die seinerzeit geraucht haben.) Sind ein paar wirklich coole Tracks drauf. Und man will es kaum glauben, das kann man sogar hierzulande den Amazonen als MP3 entlocken (man suche nach "Fuyukukan"), auf Spotify ist es anscheinend auch drauf.

audiophilanthrop (Beitrag #13539) schrieb:

Moulettes - Constellations 2014 Progressive-Indie-Chamber-Folk-Pop oder weiß der Geier was das ist.

Ganz toller Tip. Danke. Nachdem mich die Beschreibung neugierig machte, habe ich mich mal durch deren bisheriges Schaffen gehört. Genau meine Wellenlänge. Constellations wurde auch sofort bestellt. In Kürze erscheint auch ihr neues Album, die ersten Schnipsel deuten darauf hin, dass sie vermehrt rockige und rotzige Elemente in die Musik einbauen. Auch nicht schlecht. Mitte Februar sind sie auch live in Deutschland unterwegs.

Die Musikalität muss der Familie Batt in den Genen liegen. Anders kann man sich diesen Output der Brüder Batt nicht erklären. Da wäre zum einen David Sylvian, der über Jahrzehnte grandiose Alben abliefert, sich immer wieder neu erfindet und neue Wege betritt. Sein Bruder Steve macht es ähnlich. Gründungsmitglied von Japan, dann eher experimentellere Alben mit Richard Barbieri und Rain Tree Crow. 2007 sein erstes Album Slope das durch den Bruder David unterstützt wurde. Nun Tender Extinction. Wieder glänzt Jansen mit wundervollem Songwriting, einem guten Gespür für Melodien abseits der Norm und einer herausragenden Produktion. Den Einfluss des großen Bruders (David Sylvian) spürt man in jeder Note.

Im Opener Captured singt Thomas Feiner. Und was für ein Einstieg das ist. Feiner hat eine dieser "one out of Thousand" Stimmen, die es nur ganz selten gibt. Tief, berührend und intim. Die klangliche Untermalung ist sphärisch und schwermütig. Allerdings wirkt diese Schwermütigkeit nie aufgesetzt oder berechnend. Sie ist authentisch, nachvollziehbar und zugleich auch auf eine ehrliche Art sehr aufrichtig. Ein wundervolles Album für die späten Abendstunden.

File Under: Art Pop / Modern Electronica
Für Fans von: David Sylvian / Nine Horses / Japan
reihören bei Bandcamp

Kreator enttäuschen selten.Mit Totalitarian Terror einen echt Hit auf der Pladde. :)Wer also Bock auf Metal hat....kaufen.

Den Samstag mit "Sleater Kinney live in Paris" begonnen. Das erste Live Album von einem Konzert, wo ich war Wer Sleater Kinney nicht kennt, bekommt hier einen guten Einstieg in ihre Musik, da auch ältere Stücke, wie "I wanna be your Joey Ramon" zu hören sind. Sehr feine Rockmusik, die ihre Wurzeln im Punk hat. Allerdings muss man Corin Tucker's Gesang mögen.
Gehöhrt mit dem Grado SR325i....

Desperate Journalist - s/t
2015
Post-Punk (Revival), Shoegaze

Wer auf The Cure, die Smiths und die Shoegaze-Sounds der frühen 90er steht, dürfte mit dieser fetzigen Platte auf seine Kosten kommen. Die zumeist sehr präsente Sängerin Jo Bevan klingt etwas nach Dolores O'Riordan, und der Gitarrist hat anscheinend auch gut was drauf.

DR7 geht für so eine eher lärmige, gitarrenlastige Angelegenheit auch gut in Ordnung.

derSchallhoerer (Beitrag #13554) schrieb:

Steve Jansen - Tender Extinction

Als riesiger Fan von David Sylvian hiermit meinen besten Dank für diesen Hinweis!

Konnte mir bei deinem Musikgeschmack denken das dir das gefallen wird.

Robag Wruhme - Thora Vukk
Harmonic Electronic, ein bischen Chilig.
Interessante Effekte über KH nett anzuhören.
Anspieltip Thora Vukk.

Axon-Neuron - Metamorphosis

"Metamorphosis" ist ein Progressive-Rock-Album aus ausgerechnet den USA, das trotz aller Verneigung vor den Klassikern nie anbiedernd oder gar angestaubt klingt, obwohl es gleichzeitig die meisten Klischees schon vor dem ersten Hören erfüllt: "Metamorphosis" ist ein Doppelalbum aus zweimal acht Stücken, wobei jedes der beiden Teilalben, das zweite etwas ausdauernder als das erste, mit einem Präludium ("Prelude") beginnt und einem Postludium ("Postlude") endet. Das klingt nach Klassik? Oh, ja, und zwar in einem Ausmaß, das mir das "Death Defying Unicorn", eines dieser anderen klassikorientierten Progressive-Rock-Alben, fast konkurrenzlos zum Album des Jahres 2012 machte, denn auch "Metamorphosis" erhält seine Stärke durch etwas, was längst als abgeschrieben galt; durch den Jazzrock nämlich.

Wobei das erste "Prelude" kompositorisch zunächst einmal an das zu Unrecht fast vergessene Penguin Cafe Orchestra erinnert, bevor es sich im Stile alter Sinfoniewerke (als, Verzeihung!, Klassikbanause würde ich Smetana als ungefähre erste Verbindungsstelle setzen wollen) ausbreitet. Es dominieren Saiteninstrumente. Dass das nur die Einleitung ist, wird in "Euclid", in das das Präludium übergeht, deutlich, in dem Bandgründer und Multiinstrumentalist Jeremey Poparad seine Gitarre Arpeggien über einem soliden Bandfundament singen lässt, bevor Sängerin Amanda Rankin zu Schlagzeug-, Bass- und Glockenspielbegleitung irgendwas über parallele Linien singt, die niemals einander schneiden, was leider schon vor mir jemanden zu der Feststellung verleitete, dass wir es hier wohl mit Mathrock zu tun haben. Vergleiche so weit: Stolen Babies, Bent Knee (allerdings weit weniger verrückt) und Thinking Plague. RIO/Avant ist bei Axon-Neuron jedenfalls offenkundig willkommen. Im folgenden Stück "Suspicions" wiederum haben wir es mit etwas Jazz zu tun, der sich mit verschlepptem Rhythmus langsam zu einem veritablen Progressive-Metal-Stück entwickelt, das noch dazu immer schneidender wird, nur um dann überzugehen in die anfangs balladeske Grundstimmung von "Shattered", das, wie sollte es anders sein?, sich in einen ziemlich verspielten Progressive Metal ergießt. "Koan" ist ein leider recht kurzes, um so überzeugenderes Jazzstück mit Canterbury-Anklängen; wie der Canterbury Sound auf "Metamorphosis" sowieso immer mal wieder unklar hervorblitzt, ebenso vielleicht auch der Jazzmetal von Weltpinguintag oder Panzerballett ("Eyes", "Summit").

Auch auf Teilalbum Nummer zwei geht es vielfältig zu, ohne dabei bemüht zu klingen. Das Zusammenspiel zwischen Band und Orchester sorgt für fantastische Augenblicke und noch fantastischere Stimmungen. Wo sonst findet man Klassik und Avantrock so gekonnt verwoben wie in "Kronos", das klingt, als würde man mit gebrochenem Herzen ausgelassen tanzen gehen? Wo sonst wird man so verzwirbelt weggeblasen wie in "Kafka"?

Große Kunst.

Stream

David Sylvian - Nine Horses - Snow Borne Sorrow

Nach obigem exzellenten Tender Extinction von Steve Jansen (Anspieltipp "Her Distance") hier nun ein Gemeinschaftswerk mit dem Bruder und dem Deutschen Burnt Friedman aus dem Jahre 2005. Daran beteiligt waren auch der norwegische Trompeter Arve Henriksen, der dieses Instrument geradezu unglaublich einem Streicheln gleich bläst. Die Schwedin Stina Nordenstam haucht dem Track Wonderful World zartes Stimm-Leben ein, und der Japaner Ryuichi Sakamoto zeichnet für die Pianoklänge auf dem Album.
Sylvian hat eine für mich unvergleichliche Klangfarbe in seiner Stimme. Allein Songs wie The Banality Of Evil machen seine Werke zu etwas ganz besonderem. Alben wie diese kann ich zu den dunklen Zeiten eines Tages stundenlang hören und mich in den verschraubten Klängen schlicht verlieren.

vielleicht für den ein oder anderen interessant

audiophilanthrop (Beitrag #13557) schrieb:

Desperate Journalist - s/t 2015 Post-Punk (Revival), Shoegaze Wer auf The Cure, die Smiths und die Shoegaze-Sounds der frühen 90er steht, dürfte mit dieser fetzigen Platte auf seine Kosten kommen. Die zumeist sehr präsente Sängerin Jo Bevan klingt etwas nach Dolores O'Riordan, und der Gitarrist hat anscheinend auch gut was drauf. DR7 geht für so eine eher lärmige, gitarrenlastige Angelegenheit auch gut in Ordnung.

Super Tipp Danke! Sind auf tour, nur leider nicht in meiner Nähe...
Kennst du The Organ, ist auch so ähnlich, gibts nur leider nicht mehr

peak100 (Beitrag #13564) schrieb:

Super Tipp Danke! Sind auf tour, nur leider nicht in meiner Nähe... Kennst du The Organ, ist auch so ähnlich, gibts nur leider nicht mehr

Hat irgendein Rezensent auch erwähnt, da mußte ich sie jetzt glatt näher unter die Lupe nehmen. Grundsätzlich nicht uninteressant (Smiths + Sleater-Kinney + Debbie Harry oder so?), aber m.E. seinerzeit zu früh hochgejubelt. Bis die mal einigermaßen zuverlässig eine anständige Melodie auf die Reihe bekamen, hatten sie sich schon verkracht. Wie das oft so ist. Die letzte EP schmeiße ich mal auf die Wunschliste.

Hier aktuell:

パスピエ (Passepied) - &DNA
2017
J-Pop

Mal wieder ein neues Album der eigenwilligen Popband aus dem Land der aufgehenden Sonne - und es ist richtig gut geworden, nachdem die letzten 1-2 Jahre ein leichter Durchhänger zu konstatieren war. Die hohen Quietschvocals der Sängerin sind immer noch gewöhnungsbedürftig, dafür kann sich hier garantiert keiner über fehlende Melodien beklagen. Kein Wunder auch, immerhin ist die treibende Kraft ein Tastenvirtuose. Das Mastering freilich ist teilweise, ähm, nicht unbedingt für Feingeister (zwischen DR5 und DR7). Für japanische Bands eher ungewöhnlich ist die Verfügbarkeit bei so ziemlich allen gut sortierten Downloadportalen und Streamingdiensten.

[quote="audiophilanthrop (Beitrag #13565)"][quote="peak100 (Beitrag #13564)"]Super Tipp Danke! Sind auf tour, nur leider nicht in meiner Nähe...
Kennst du The Organ, ist auch so ähnlich, gibts nur leider nicht mehr[/quote]
Hat irgendein Rezensent auch erwähnt, da mußte ich sie jetzt glatt näher unter die Lupe nehmen. Grundsätzlich nicht uninteressant (Smiths + Sleater-Kinney + Debbie Harry oder so?), aber m.E. seinerzeit zu früh hochgejubelt. Bis die mal einigermaßen zuverlässig eine anständige Melodie auf die Reihe bekamen, hatten sie sich schon verkracht. Wie das oft so ist. Die letzte EP schmeiße ich mal auf die Wunschliste.

Das hat du jetzt mal eben alles rausgefunden, bisschen pauschal auf die schnelle oder?
Ich find schon das es eine besondere Band war mit einer sehr charismatischen, androgynen Sängerin Katie Sketch. Fand das Debüt, als Smiths fan, sehr gelungen und höre es mir öfter an, leider hab ich das Konzert in München verpasst :-(
Schade, es war mal die Rede einer Solokariere hat leider nicht geklappt. Gerade gelesen das sie seit 2016 Bassisten einer Band namens Vag Halen ist, finde im Moment aber nur YouTube Videos von Nirvana Cover, hmm.

Keine ganze CD, aber (für mich) absolut faszinierend:

Deine Lakaien - Forever and a Day

Da ist eine Drumline dabei, bei der die Drumsticks direkt auf den Kopf schlagen...


PS
Vielleicht noch interessant :
- Elektronisches Irgendwas und
- Gehört mit LCD-3 und HD650

Ein audiophiles Schätzchen!

Yosi Horikawa - Vapor

Arve Henriksen - Places Of Worship

Braucht keine Worte. Hören reicht.

Simple Minds - Acoustic

The soundtrack to your youth, neu arrangiert und überwiegend akustisch. Sehr dynamische und tolle Aufnahmen, nice...

Gruß grounded

Kraftwerk - Electric Cafe

Shelby Lynne - Just A Little Lovin'

Ein Tribut-Album für Dusty Springfield, das nur eine einzige Eigenkomposition der US-Amerikanerin beherbergt. Den Job erledigt sie derart gut, dass aus den Covern ihre ganz eigenen Versionen entstehen. Aufnahmetechnisch darüber hinaus lupenrein und nicht nur zu dieser Stunde wunderbar hörbar. So darf ein Tag akustisch enden.

Hinweis: Ich habe übrigens bewusst auf die teurere Version von Analogue Productions verlinkt, da die dort erhältliche Hybrid SACD weitaus besser klingt als die Standardversion von Mercury!

Poe05 (Beitrag #13567) schrieb:

Deine Lakaien - Forever and a Day

Kennst die 4-CD-Jubiläumsbox XXX? Hab ich auffem Konzert erstanden, und nicht nur die Cd- mit den Live-Sachen klingt auch richtig gut aufgenommen, das ist bei Live-Aufnahmen ja leider nicht selbstverständlich.

grounded (Beitrag #13571) schrieb:

Simple Minds - Acoustic

Danke für diesen Tipp - suche gerade verstärkt nach gut aufgenommenen Akustikalben bekannter Sachen, und die Simple Minds hatte ich schon lange nicht mehr auf dem Teller. Die kommt auf die Einkaufsliste.

master030 (Beitrag #13572) schrieb:

Kraftwerk - Electric Cafe

In Memoriam Threadtitel:
"...(und was ist an der Scheibe so interessant?)"

Ich weiss es, denn ich hab beide Versionen - aber ein gut Teil der anderen sicher nicht