Machen Iphone und co. eine versteckte Frequenzkorrektur?

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Sal
Inventar
#1 erstellt: 10. Jan 2020, 22:15
Hallo Leuts,
ich hatte an anderer Stelle beschrieben, dass ein Iphone 4s an meinen Koss Porta-Pro
Kopfhörer merklich dumpfer klingt als das IPhone 4 und damals auf einen Designfehler getippt.

Jetzt habe ich mir ein 6s besorgt (genau, wegen der 3,5mm Klinke, die Apple seit den 6ern einspart)
und das 6s klingt wieder im Vergleich zum 4er dumpfer - so wie vorher das 4s!

Der Clou:
Ich nutze nicht das originale Koss-Kabel, da dessen Bedienfeld auf Samsung ausgelegt ist.
Stattdessen habe ich an die Koss Treiber das Kabel der beigelegten Apple In-Ears gelötet.

Wie gesagt, am 4er klingt klingt diese Kombi hervorragend, am 4s und 6s dumpf.

Natürlich ist bei den Vergleichen der EQ ausgeschaltet und ich habe zum Vergleichen
neben Itunes auch VLC, File Explorer und Neutron.

Der Unterschied ist nicht von der "Naaaja, vielleicht" - Fraktion sondern deutlich zu vernehmen.

Bei Neutron fällt eines auf, wenn man den Kopfhörer bei laufender Musik einsteckt:
Sobald der Klinkenstecker eingerastet ist. klingt die Musik für eine halbe Sekunde klar.
Dann wird für eine Millisekunde die Widergabe gestoppt und die Musik wird dumpfer weitergespielt.

Nun ist so ein Kopfhörerkabel nicht rein passiv, im winzigen Bedienfeld
steckt z.B. ein IC zur Digitalisierung des Mikrofonsignals, das ist nachzulesen bei IFixit.

Die Apple In Ears haben auch frequenzmässig einen Ausreisser zwischen 2 und 5kHz.

Setze ich am 6s an der Stelle einen parametrischen EQ ein kann ich was von der gewohnten Brillanz des alten IPhone 4 zurückholen...

Mein Verdacht:
Apple Geräte seit dem IPhone 4s erkennen, welche hauseigenen Kopfhörer
eingesteckt werden und verbiegen entsprechend deren Schwächen den Frequenzgang - wer kann das Bestätigen?
Grüße,
Sal


[Beitrag von Sal am 10. Jan 2020, 22:24 bearbeitet]
Ungustl
Inventar
#2 erstellt: 11. Jan 2020, 00:28
keine Ahnung, aber Apple ist alles zuzutrauen, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten...
wobei ich denke, dass die Konkurrenz genauso handelt bzw. handeln würde...


[Beitrag von Ungustl am 11. Jan 2020, 01:36 bearbeitet]
Mr_XPlayer
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Jan 2020, 01:26
Ich hab ja auch schon ein paar iPhones über die Jahre gehabt aber wirklich einen Unterschied konnte ich nicht raushören. Hab aber auch nicht übermäßig darauf geachtet. Bei Apple stürzt sich die Presse eigentlich auf alles, weshalb ich mir irgendwie Denke das es gerade bei den alten iPhones längst rausgekommen sein müsste sollte hier etwas faul sein. Eine Frequenz Messung mit und ohne Apple Kabel wäre aber sicher interessant.

Mittlerweile reicht mir die Qualität an sämtlichen Smartphone/Tablet Kopfhörer Ausgängen nicht mehr aus. Früher war ich aber sehr zufrieden sowohl am iPhone als auch an Samsung Smartphones.


[Beitrag von Mr_XPlayer am 11. Jan 2020, 01:45 bearbeitet]
hs65
Inventar
#4 erstellt: 11. Jan 2020, 01:40

Sal (Beitrag #1) schrieb:
Die Apple In Ears haben auch frequenzmässig einen Ausreisser zwischen 2 und 5kHz...Verdacht: Apple Geräte seit dem IPhone 4s erkennen, welche hauseigenen Kopfhörer eingesteckt werden und verbiegen entsprechend deren Schwächen den Frequenzgang

Wenn zwischen 2 und 5 kHz ausgeglichen wird, dann müsste es doch "schriller" klingen - Es gibt sogar einen Grund, warum die Absenkung in dem Bereich vorhanden ist.

Wie soll das Gerät denn erkennen, dass ein Apple-KH angeschlossen ist?

Meine Vermutung: Apple macht hier alles richtig und gibt das Signal so aus, wie es kommt.
Sal
Inventar
#5 erstellt: 11. Jan 2020, 01:47

..keine Ahnung, aber Apple ist alles zuzutrauen, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten...


Naja, im Grunde ist die Idee ja nicht mal so schlecht, die Schwächen eines In-Ear
durch eine automatische Frequenzkorrektur auszubügeln. Die Ironie:
Ernstzunehmende Tester (ohne Hörtest) messen den Frequenzgang der in-Ears
garantiert nicht am Ausgang des Iphone sondern am eigenen Equipment, das die Referenztöne generiert
Gibt es wirklich eine Frequenzgangglättung, bekämem sie diese nicht mit
Und wahrscheinlich würde es diesen Thread nicht geben, hätte ich nicht an Apple (Bedien)-kabeln
einen Koss Porta Pro angelötet - der nun wirklich keine Frequenzverbiegung braucht.
Ich habe in einem deutschen Testbericht heute Nachmittag die Vermutung gelesen, dass es eine automatische Anpassung gibt - aber wie es so ist bei google, ich finde ihn nicht mehr...
Sal
Inventar
#6 erstellt: 11. Jan 2020, 01:56

Wenn zwischen 2 und 5 kHz ausgeglichen wird, dann müsste es doch "schriller" klingen - Es gibt sogar einen Grund, warum die Absenkung in dem Bereich vorhanden ist.

Wie soll das Gerät denn erkennen, dass ein Apple-KH angeschlossen ist?

Meine Vermutung: Apple macht hier alles richtig und gibt das Signal so aus, wie es kommt.


Wie ich bereits mit Ifixit erwähnte, am verbauten IC im Bedienteil TI25ASGVI 079

https://www.ifixit.com/Teardown/Apple+EarPods+Teardown/10501

Und nein, die schrillen Earpods werden bei 2-5kHz abgesenkt (und nicht etwa alles darunter
angehoben wegen digitalem clipping) was die lineareren Porta Pro dumpf klingen lässt,
Sal
Inventar
#7 erstellt: 14. Jan 2020, 20:18
Um die Frage selber zu beantworten: Mit 90% wahrscheinlichkeit JA!
(90%, weil meine Ohren "die Tester" sind und kein Audio-Analyzer)
Aber wie ich bereits beschrieb, der Unterschied war bisher sofort zu hören.

Der Hintergrund:
Die kleine Steuer und Mikrofoneinheit im Earbudkabel ist meistens nach einmal ordentlich
Schwitzen gekillt - schon zweimal war das eingebaute Mikro tot. Oft ist es auch leichter,
am Iphone selber die Lautstärke zu stellen, als nach der Einheit zu fummeln,
z.B.wenn man im Winter einen Schal trägt.
Also kein großer Verlust, sie aus dem Signalweg zu nehmen.
Deshalb habe ich vorsichtig die Remote / Steuereinheit
geöffnet und die winzige Platine entfernt.
Das geht, ohne an die Kabel zu müssen, die zum Kopfhörertreiber führen,
da sie nicht mit der Platine verbunden sind.
Leider muss die Platine mit einem winzigen Uhrmacher-Schraubenzieher herausgebrochen werden,
da sie an mehrern Punkten mit den weissen Kunststoff verschweisst ist. Das überlebt sie leider nicht.
Zwei Kabel führen zur Platine:
Ein Massekabel (dass sich die Masse auch mit dem Audiosignal teilt) und das Kabel für Micro und Steuersignale und wahrscheinlich auch Meldesignale.
Nach dem vorsichtigen ablöten der Platine lagen diese Kabel nun offen.
Ich wollte sie verbinden, was dann dem üblichen 3-Pin 3,5mm Anschluss entsprochen hätte,
der mit dem Iphone kompatibel ist.
Sie sind aber so kurz, dass ich sie nur mit der feinen Lötkolbenspitze in den Heisskleber gedrückt
habe, mit dem die Remoteeinheit gesichert ist.

Dann am Iphone 4 und 6s getestet et Voilá:
Jetzt klingen beide Iphones so identisch,
dass sich daran Goldohren austoben können.

Was meine Theorie noch zusätzlich deckt, ist die Tatsache, dass man im Schaltplan der
Iphones ein Signal erkennt, dass sich HPHONE_TO_CODEC_DETECT nennt.
Mit "Codec" ist im Apple-Sprachgebrauch der D/A Wandler samt Verstärker gemeint.
Das kann zwar weiterhin bedeuten, dass einfach nur die Elektronik erkennt, ob ein Kopfhörer eingesteckt ist.
Aber nach meinem Test gehe ich davon aus, dass ein Apple Kopfhörer tatsächlich dem Iphone mitteilt,
welches Modell er ist und entspechend seinen Schwächen der Frequenzgang angeglichen wird...


[Beitrag von Sal am 14. Jan 2020, 20:22 bearbeitet]
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