Samsung YP-T9J

Scheinbar hat noch niemand einen Erfahrungsbericht zu diesem Gerät geschrieben, deshalb mache ich doch einfach mal den Anfang.

Da ich nun, nachdem mein gar-nicht-so-alter MP3-Player von Maxfield (MAX-SIN 2GB) wg. defektem Ein-/Ausschalter das Feld geräumt hat und mir MM das Geld zurückerstattet hat, fiel meine neue Wahl auf den Samsung YP-T9JQB/XET mit 2GB.

Dabei waren für mich Kriterien:
- guter Klang
- auch unter Linux nutzbar
- gute Bedienbarkeit
- Verfügbarkeit bei einem nahen Händler

Gegen 139,- EUR gab es im Laden dann eine hochwertige Pappschachtel im 4CD-Box-Format ...

... mit Inhalt in Form von:

- MP3-Player
- Ohrstöpsel-Hörer nebst Polster
- Anschlußkabel USB für Rechner
- Anleitungsheftchen (multilingual, incl. deutsch)
- CD mit Samsung-Software

Der Player selbst sieht einem modernen Handy recht ähnlich, und wirkt sehr hochwertig. Es zeigt weder Maße (ca. 8,2x4x1cm) noch Masse (ca. 50g). Die schwarze glänzende Oberfläche dient als Fingerabdruckssammler. Das Display (ca. 3,6x3cm) scheint einen großen Teil der Oberseite zu belegen, unterhalb findet aber noch ein Fünfknopf-Bedienkreuz mit richtigen Tasten (keine Sensortasten) Platz. Seitlich gibt es noch zusätzliche vier Tasten, außerdem einen Schieber zur Tastensperre.
Der Samsung-spezifische USB-Anschluß befindet sich an der Unterseite. Die Kopfhörer-Buchse teilt sich mit einem Mikrofon die Oberseite des Gerätes, wo auch noch ein Befestigungsloch für Trageriemen Platz gefunden hat.
Die Gerätekonstruktion wirkt sehr stabil und die Tasten sind sehr vertrauenserweckend.

Viel Vertrauen wird dann auch notwendig, wenn man den Player mit dem Rechner verbindet. Obwohl das Kabel über eine einrastende Sicherung auf Playerseite verfügt, die sich nur per Knopfdruck wieder löst, ist die Verbindung etwas empfindlich. Klarer Minuspunkt des Geräts.

Nächster Halt: Musikwiedergabe.
Das Gerät wird standardmäßig nur von Windows erkannt, und das auch erst, nachdem man die beigelegte Software auf dem Rechner installiert hat. Der Installationsprozeß ist problemlos und danach ist auch der Rechner der Meinung, daß sich ein MP3-Player eingefunden hat.
Da für mich die Nutzbarkeit unter Linux eine entscheidende Rolle spielt, habe ich dann als erstes das Gerät mit einer neuen Software-Version geflasht (Auslieferung: 1.27 , neue Version 1.67). Nun wird der Player auch als Wechsellaufwerk erkannt, was den Pinguin wirklich freut.
Ein Explorer-'Drag&Drop' später waren die ersten Testsongs auf dem Gerät. Die beigelegten Ohrstöpsel ordnungsgemäß am Kopf montiert, Gerät angeschaltet, intuitiv das erste Lied gestartet, den Mund sperrangelweit geöffnet.

Der Klang ist genial. Kein Vergleich mit dem alten Player. Auch andere Geräte, die ich bisher benutzt/gehört fielen weit ab. Auch nach mehrstündiger Nutzung bin ich immer noch hin und weg. Kristallklarer Klang, - soweit meine Ohren reichen - nicht das geringste Hintergrundrauschen in Momenten, in denen die Musik völlig still ist. Einzig im Bassbereich bemerke ich bei den tiefsten Tönen Grenzen (wobei ich noch nicht weiß, ob da der Player, die Ohrstöpsel oder das MP3-Format der limitierende Faktor ist).

Die Bedienung des Geräts ist weitestgehend intuitiv. Auch die Vielzahl an Tasten ist mehr hilfreich als störend. Bislang ist mir nur ein Punkt aufgefallen, der irgendwie unlogisch erscheint. Wenn ich Musikdateien über die Wechseldatenträger-Schnittstelle auf den Player bringe (also z.B. per Explorer oder Linux) sind die Lieder ausschließlich über den Dateibrowser des Players abzurufen. Im MP3-Tag-basierten Musik-Menue finde ich die Titel nur, wenn ich die ursprüngliche Windows-Media-Player/Samsung-Software-Variante benutze. Warum dies so ist, werde ich noch klären müssen.
Für Live-Hörer möchte ich an dieser Stelle noch anmerken, daß es zwischen zwei Tracks zu kurzen Unterbrechungen kommt.

Ansonsten bietet der Player noch weitere Funktionen. Es gibt ein Radio (klappt wohl ganz gut, ist aber für mich absolut uninteressant) und man kann sich Bilder auf dem Display anschauen (funktioniert auch gut, will ich aber eigentlich gar nicht). Auch bewegte Bilder, die man per Samsung-Software in ein spezielles Format wandelt, gibt das Gerät wieder. Die Probefilmchen laufen weitgehend ruckelfrei (aber irgendwie glaube ich nicht, daß mich der T-Rex auf Jurassic Park auf 3,5x3cm beeindrucken würde ).
Das Mikrofon am oberen Ende des Geräts ist auch nicht reine Zierde, sondern ermöglicht recht gute Aufnahmen.
Zwei (Playersoftware: 1.27) bzw. drei (1.67) kleine Spiele ergänzen die Möglichkeiten. Die nette Optik kann aber die allzu simplen Spielprinzipien nicht überdecken. Und zum Text-Viewer bin ich der Meinung, daß man ja nun wirklich nicht jeden Blödsinn ausprobieren muß.
Die Einstellmöglichkeiten sind weitreichend. Für die Musikwiedergabe gibt es neben verschiedenen EQ-Presets auch die Möglichkeit, selbst neunfach Hand anzulegen.

Bei allen Funktionen muß man sagen, daß sich das Display wirklich sehr gut schlägt und fast zu schade für schnöde Musikwiedergabe ist. Für die Bedienung ist es aber sehr angenehm.

Die beilegte Windowssoftware arbeitet stabil. Allerdings haben sich die Usability-Experten scheinbar nach der Player-Fertigstellung in den verdienten Urlaub begeben. Das Ergebnis davon liegt jetzt auf einer Installations-CD vor ...
Ich bin jedes Mal hocherfreut, wenn sich Lieder über diese Variante wirklich den Weg auf den Player gebahnt haben.

Bleiben noch die Ohrhörer: Ich habe nur den Vergleich zu 'AKG K14p' anstellen können und sie für mindestens ebenbürtig erklärt.

In Kürze:
+ Klang
+ Stabilität
+ Bedienung
+ Display
- USB-Kabel-Anschluß am Player
- Windows-Software

der frage würde ich mich auch mit interesse anschließen!