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Live-Lautstärken und Gehörschutz

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Autor
Beitrag
Otis_Sloan
Inventar
#1 erstellt: 27. Mrz 2024, 00:12
Edit Mod.: Hier abgetrennt.


Auch war die Lautstärke bei Priest nicht so laut wie Saxon

Das muß nichts schlechtes sein.
Vor ein paar Jahren war ich bei den Fantas in der Münchner Olympiahalle.
Die Musik war verhältnismäßig leise und ich brauchte keinen Gehörschutz ins Ohr stecken.
Der Klang war vermutlich aufgrund der gesunden Lautstärke der beste aller Konzerte auf denen ich je war.
Ich wünschte, dass würden mehr Bands machen.

Ach ja:
Das lauteste war Motörhead im Münchner Zenit.
Klang war ne totale Katastophe.


[Beitrag von Hüb' am 30. Mrz 2024, 06:18 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#2 erstellt: 27. Mrz 2024, 05:20

Otis_Sloan (Beitrag #5966) schrieb:
...ich brauchte keinen Gehörschutz ins Ohr stecken.
Der Klang war vermutlich aufgrund der gesunden Lautstärke der beste aller Konzerte auf denen ich je war.
Ich wünschte, dass würden mehr Bands machen.

Ich verstehe die allenthalben übliche Lautstärke auch nicht. Jahrelang hatte ich die Wahl zwischen Gehörschädigung oder mumpfigem Ohrstöpselsound. Seit ich professionellen (aber sch**ßteuren), individuell angefertigten Musikergehörschutz trage, ist es gut: Der Sound ist super klar, immer noch laut, aber nicht ohrenbetäubrend. Und körperlich spüren tut man den Bass trotzdem. Aber ist das nicht pervers, dass man dafür einen solchen Aufwand betreiben muss, obwohl es doch viel einfacher ginge?
Otis_Sloan
Inventar
#3 erstellt: 27. Mrz 2024, 14:14

Seit ich professionellen (aber sch**ßteuren), individuell angefertigten Musikergehörschutz trage, ist es gut

Kannst du nen Link posten?
Pigpreast
Inventar
#4 erstellt: 27. Mrz 2024, 17:26
Link habe ich keinen. Man kann zwar die Filter (die den Schall linear dämmen) nachbestellen und das müsste auch online gehen. Aber für die individuell gefertigten Otoplastiken (= Ohrstöpsel, in die die Filter eingesetzt werden) muss man eh beim Hörgeräteakustiker vor Ort Abdrücke nehmen lassen.

Du kannst zwar mal googeln, das Stichwort wäre Elacin, aber die Ergebnisse sind eher unübersichtlich, da diese Art Gehörschutz nicht nur für Musiker hergestellt wird. Ich würde daher empfehlen bei einem Hörgeräteakusiker in Deiner Nähe nach Elacin Musikergehörschutz (a.e. mit 6-dB-Filtern) zu fragen und Dich beraten zu lassen.
Otis_Sloan
Inventar
#5 erstellt: 29. Mrz 2024, 21:50

Ich würde daher empfehlen bei einem Hörgeräteakusiker in Deiner Nähe nach Elacin Musikergehörschutz (a.e. mit 6-dB-Filtern) zu fragen und Dich beraten zu lassen.

Oh ja, die sind wirklich nicht billig.
Ich habe zwei verschiedene für ca 20€ gekauft, aber die dämpfen den Hochton komplett weg.
Pigpreast
Inventar
#6 erstellt: 30. Mrz 2024, 00:56
Immerhin gibt es seit einigen Jahren für dieses Geld Stöpsel, die wenigstens ein bisschen mehr durchlassen als irgendwelche Totalstöpsel. Aber das Gelbe vom Ei sind die halt auch nicht. Die professionellen Stöpsel sind natürlich teuer, aber dafür können die auch wirklich etwas. Ich habe so viel Spaß an denen, die haben sich längst bezahlt gemacht.
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 30. Mrz 2024, 06:09
Hier eine preisliche Orientierung:
https://www.rockshop...lar-transparent-paar
Hinzu kommen die Abdrücke.


[Beitrag von Hüb' am 30. Mrz 2024, 17:24 bearbeitet]
gammelohr
Inventar
#8 erstellt: 30. Mrz 2024, 07:37
Ich kann folgenden Gehörschutz sehr empfehlen:

https://hoerluchs.com/gehoerschutz/produkt/sowei-unlimited/
Pigpreast
Inventar
#9 erstellt: 30. Mrz 2024, 08:59
Das liest sich recht vielversprechend. Ich habe nur nichts zu Preisen gefunden.
gammelohr
Inventar
#10 erstellt: 30. Mrz 2024, 17:20
Meine haben 179€ gekostet bei Korallus Hörakustik.
Dr_Cordelier
Gesperrt
#11 erstellt: 30. Mrz 2024, 17:44
Es gibt keinen effektiveren Gehörschutz, wobei man auch noch alles versteht als diesen hier. Die Ears Classic hab ich über 20 Jahre im Behälterbau getragen und meine Ohren hören noch fast das Gras wachsen.
Allerdings altersbedingt ist auch bei mir zwischen 11 und 12 kHz Schluss.


Btw. sind die Ears auch im Rennsport erste Wahl.


[Beitrag von Dr_Cordelier am 30. Mrz 2024, 17:48 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 30. Mrz 2024, 17:49
Die machen halt bloß alles platt, was bei Konzerten nur dann sinnvoll ist, wenn
man von der Musik gar nichts mitbekommen möchte…
Dr_Cordelier
Gesperrt
#13 erstellt: 30. Mrz 2024, 17:55
Nun ja, da muss ich natürlich zugeben, dass ich die bei einem Konzert noch nicht benutzt hab. Allerdings besuche ich auch keine Hard Rock, Metall oder sonst geartete Konzerte, die in diese Richtung gehen.



Es war auch nur so mal als klitzekleiner Hinweis gedacht, die Ears als sehr preiswerte Alternative ggf. auszuprobieren.


[Beitrag von Dr_Cordelier am 30. Mrz 2024, 17:58 bearbeitet]
Otis_Sloan
Inventar
#14 erstellt: 30. Mrz 2024, 17:58
Hat jemand schon mal die Sennheiser SoundProtex getestet?
https://www.amazon.d...%2Caps%2C113&sr=8-48

Die sollen laut Angabe des Verkäufers Klarheit und Klangtreue beibehalten und wären nicht so teuer.
Hüb'
Moderator
#15 erstellt: 30. Mrz 2024, 17:59
@#13:
Leider „Thema verfehlt. 6, setzen“.


[Beitrag von Hüb' am 30. Mrz 2024, 18:12 bearbeitet]
gammelohr
Inventar
#16 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:02
Gutes Zeug kostet eben was, das ist sparen am falschem Ende.
Das wird einem aber meistens erst klar wenn man sein Gehör unwideruflich runter gerockt hat...
Otis_Sloan
Inventar
#17 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:08

Leider „Thema verfehlt. 6, setzen“.

Wer war jetzt gemeint?
Hüb'
Moderator
#18 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:12
Du nicht.
Dein Beitrag hatte sich dazwischen geschlichen.
Pigpreast
Inventar
#19 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:14
Insofern hätte Dr. Cordelier sogar recht, aber hier geht es ja um den besten Kompromiss zwischen bester Gehörschutzwirkung und bestem Sound. Und ja, diese Quadratur des Kreises ist nicht ganz einfach und das kostet eben.

Mein erstes Paar hatte ich mit 25 + 15 dB Filtern. 25 konnte man gleich in die Tonne treten. Die Linearität war nicht viel besser als bei den gelben Vollstöpseln. 15 dB war schon besser, aber immer noch nicht wirklich linear. Außerdem wirke es immer ein wenig unnatürlich, weil relativ leise im Ohr und trotzdem Vibrieren im Körper. Erst mit 6 9 dB bin ich richtig glücklich. Es hört und fühlt sich noch nach Rock an, aber ohne dass die Ohren nachher fiepen.


[Beitrag von Pigpreast am 30. Mrz 2024, 19:38 bearbeitet]
Otis_Sloan
Inventar
#20 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:16
Das Problem bei Ohrstöpsel ist, dass die Hersteller meist schreiben, dass der Klang nicht dumpf wird.
Ich hatte mir vor Jahren diese gekauft, und mein Höreindruck ist sehr dumpf.
Damit macht mir ein Konzert wenig Spaß.

https://www.amazon.d...o01_s00?ie=UTF8&th=1
Hüb'
Moderator
#21 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:17

Otis_Sloan (Beitrag #14) schrieb:
Hat jemand schon mal die Sennheiser SoundProtex getestet?
https://www.amazon.d...%2Caps%2C113&sr=8-48

Die sollen laut Angabe des Verkäufers Klarheit und Klangtreue beibehalten und wären nicht so teuer.

Die ähneln verschiedenen anderen „günstigen, besseren“ Gehörschützen. Die Bewertungen sind auch nicht toll.

Ich nutze diese hier:
https://www.amazon.d...pop_mob_b_asin_title

Die sind schon ok und deutlich besser als „die Gelben“, vermutlich aber kein Vergleich zu individuell angepassten Varianten.
Otis_Sloan
Inventar
#22 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:20

Ich nutze diese hier:
https://www.amazon.d...pop_mob_b_asin_title

Die dämpfen aber sehr stark (16,19,22db)

Meine dämpfen 12db und das finde ich immer noch deutlich zu stark.
Die angsprochenen 6db machen wohl mehr Sinn.


[Beitrag von Otis_Sloan am 30. Mrz 2024, 18:20 bearbeitet]
Yamahaphilist
Stammgast
#23 erstellt: 30. Mrz 2024, 18:32
U.a. Die letzt genannten nutze ich beim Mopped fahren, angenehmer Tragekomfort, aber hier auch wohl off topic, sonst hier und überall, wo es HiFi und gute Moppeds gibt.
https://www.louis.de...me_asc&viewMode=grid


[Beitrag von Yamahaphilist am 30. Mrz 2024, 18:36 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#24 erstellt: 30. Mrz 2024, 19:36

Otis_Sloan (Beitrag #22) schrieb:
Meine dämpfen 12db und das finde ich immer noch deutlich zu stark.
Die angsprochenen 6db machen wohl mehr Sinn.

Das war wohl ich, aber essin, der Korrektheit halber, 9 dB. (Hab's editiert.)


[Beitrag von Pigpreast am 30. Mrz 2024, 19:40 bearbeitet]
Yamahaphilist
Stammgast
#25 erstellt: 31. Mrz 2024, 07:26
Pigpreast
Inventar
#26 erstellt: 31. Mrz 2024, 08:05
Äh, das sind aber keine Gehörschutzstöpsel für Konzertgänger, sondern InEar-Kopfhörer. Oder habe etwas übersehen?

Das bringt mich aber darauf, dass ich bislang vergeblich versucht habe, meinen Musikergehörschutz nicht als Stöpsel, sondern Concha-Plastik (Teile der Ohrmuschel werden mit ausgefüllt wie bei Hörgeräten oder eben InEar-Monitoren) zu bekommen. Elacin begründete es damit, dass sie Arbeitsschutzrichtlinien unterlägen und die entsprechende Zertifizierung ihrer Filter nur für die Stöpsel erteilt worden wäre. Auf den Vorschlag, meines Hörgeräteakustikers, er könne die Concha-Plastiken auch von einem anderen Hersteller anfertigen lassen und die Filter von Elacin einfach dort einsetzen, drohten sie ihm mit rechtlichen Schritten wegen Patentrechtsverletzung o.ä..
Dr_Cordelier
Gesperrt
#27 erstellt: 31. Mrz 2024, 11:26
Wer soll das denn mitbekommen, wenn Du ein Elacin Gehörschutz kaufst und Dein Akustiker das in eine Concha-Plastik verbaut? Niemand.
Du wirst da sicher nicht mit Hausieren gehen und das bleibt unter Euch. Also wo liegt da dann das Problem? Nicht so viel Wind drum machen.



[Beitrag von Dr_Cordelier am 31. Mrz 2024, 11:31 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#28 erstellt: 31. Mrz 2024, 12:07
So habe ich es mir auch gedacht, aber der Akustiker hatte die Hosen voll. Kann ich aber auch nachvollziehen. Ich würde als Geschäftsmann einem x-beliebigen Kunden auch nichts verbotenes anfertigen/verkaufen in dem Vertrauen, dass er es schon nicht herum posaunen wird. Ich verticke meinen Patienten ja auch nichts aus dem Giftschränkchen.


[Beitrag von Pigpreast am 31. Mrz 2024, 12:09 bearbeitet]
Dr_Cordelier
Gesperrt
#29 erstellt: 31. Mrz 2024, 12:18
Ja, da kann ich den Akustiker schon verstehen, geht ja auch um seinen Job.



[Beitrag von Dr_Cordelier am 31. Mrz 2024, 12:22 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#30 erstellt: 31. Mrz 2024, 12:38
Denke ich auch. Fängt ja schon damit an: Was schreibt man auf die Rechnung? Was, wenn der Kunde reklamiert...? Usw.
Pigpreast
Inventar
#31 erstellt: 29. Apr 2024, 13:24

gammelohr (Beitrag #8) schrieb:
Ich kann folgenden Gehörschutz sehr empfehlen:

https://hoerluchs.com/gehoerschutz/produkt/sowei-unlimited/

Habe gerade festgestellt, meine Schlafstöpsel sind von denen:

20240429_151420

Hatte mir mein Akustiker angeboten, als ich die Elacin-Teile in Auftrag gab. Warum der wohl nicht gesagt hat, dass es von denen auch Musikergehörschutz gibt? Billiger = weniger Marge...?
gammelohr
Inventar
#32 erstellt: 29. Apr 2024, 14:27
Hingehen und fragen was der Mist soll.
Pigpreast
Inventar
#33 erstellt: 29. Apr 2024, 14:36
Jo, kann ich machen, wenn ich nächstes Mal Brötchen hole. Der Akustiker ist genau neben meinem Bäcker.

Wäre aber eh nur formhalber, denn ich würde wieder die Elacin nehmen. Ich schätze mal, die Hörluchs mit Filter sind aus dem gleichen Material wie die Hörluchs-Vollstöpsel. Sind weicher als die Elacin. Das fühlt sich im ersten Moment angenehm an, aber bei den Elacin-Stöpseln habe ich irgendwie ein "sichereres" Tragegefühl.
gammelohr
Inventar
#34 erstellt: 29. Apr 2024, 16:19
Ich hatte die Elacin auch mal.. Waren net so mein Ding.
Pigpreast
Inventar
#35 erstellt: 29. Apr 2024, 17:00
Na guck, jede Jeck is anders....
Pigpreast
Inventar
#36 erstellt: 17. Sep 2024, 12:18
Nochmal zum anderen Teil des Themas, Live Lautstärke:

Bin in einem Nachbarthread auf folgenden Link aufmerksam gemacht worden: https://www.din15905.de/

Jetzt würde mich mal interessieren, ob die Empfehlung permanent missachtet wird, oder ob ich einfach zu empfindlich bin.


[Beitrag von Pigpreast am 17. Sep 2024, 12:21 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#37 erstellt: 17. Sep 2024, 12:30
Die DIN gilt nur in Anwesenheit des Ordnungsamtes
Pigpreast
Inventar
#38 erstellt: 17. Sep 2024, 12:37
Wo kein Kläger, da kein Richter, schon klar. Und es steht ja auch extra dabei, dass die DIN keinen Gesetzes- oder Verordnungsstatus, sondern nur Empfehlungscharakter hat. Aber eben mit dem Hinweis, dass sie bei einer eventuellen Schadennsersatzforderung vor Gericht als Orientierungshilfe genutzt werden könnte. Als Veranstalter hätte ich da schon einen gewissen Respekt. Es sei denn, es hat wirklich noch nie jemand geklagt.
JULOR
Inventar
#39 erstellt: 17. Sep 2024, 13:19

kölsche_jung (Beitrag #37) schrieb:
Die DIN gilt nur in Anwesenheit des Ordnungsamtes :D

Nee. Das muss genau dokumentiert werden. D.h. ein Messprotokoll über die gesamte Veranstaltungslänge muss aufgezeichnet und vorgehalten werden. Das ist vermutlich auch sinnvoll, falls später jemand wegen Gehörschäden klagt. Das ist dann die "Du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte.


[Beitrag von JULOR am 17. Sep 2024, 13:21 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#40 erstellt: 17. Sep 2024, 13:24
Was mich wieder zur Frage führt:

Pigpreast (Beitrag #36) schrieb:
Jetzt würde mich mal interessieren, ob die Empfehlung permanent missachtet wird, oder ob ich einfach zu empfindlich bin.
DerHilt
Stammgast
#41 erstellt: 17. Sep 2024, 14:05
Es solte auch hier das Privatrecht vom öffentlichen unterschieden werden. Empfehlungen können oder sollten eingehalten werde, Auflagen sind verbindlich.
Einen Höchstpegel könnte ja nur die Genehmigungsbehörde der Veranstaltung (Konzert, Club, Kneipe...) festsetzen, einschließlich der technischen Grundlagen etc. Wenn es denn überhaupt geht, werden die sich damit wohl eher schwer tun und sich lieber um die Emissionen in die Umwelt/Nachbarschaft kümmern (BISchG, diverse weitere Gesetze, in denen der Nachbarschutz vor Lärm eine Rolle spielt).
Zivilrechtlich mag das Einhalten von Normen und Empfehlungen eine Rolle spielen, aber da kommt natürlich immer das eigene Verhalten dazu. Wenn's einem zu laut ist, geht man nicht hin. Oder sorgt selber vor.
Bei Konzerten, die ich in der letzten Zeit besucht habe, war es nicht unüblich, dass am Einlass Gehörschutzmittel zur geflissentlichen Bedienung herumlagen. Allerdings hatte ich meist schon was dabei.
Otis_Sloan
Inventar
#42 erstellt: 17. Sep 2024, 14:13
Also die Norm ist seit 2007 in Kraft und seitdem war ich auf so einigen Konzerten.
Besonders ist mir ein Motörheadkonzert im Münchner Zenit in Erinnerung.
Wer da keinen Gehörschutz dabei hatte ist garantiert mit nem Schaden heimgegangen.
JULOR
Inventar
#43 erstellt: 17. Sep 2024, 14:18

Pigpreast (Beitrag #40) schrieb:
Was mich wieder zur Frage führt:

Pigpreast (Beitrag #36) schrieb:
Jetzt würde mich mal interessieren, ob die Empfehlung permanent missachtet wird, oder ob ich einfach zu empfindlich bin.

Mein Eindruck ist eher, dass sehr darauf geachtet wird. Nun bin ich auch kein Metalhead und eher im Mainstream unterwegs und das meist auf größeren Veranstaltungen. Da geht es m.E. sehr professionell zu. Da ist nichts zu laut, der Sound recht ordentlich und die Konzerte beginnen und enden pünktlich. Manchmal wirkt mir das schon zu sehr durchproduziert, da wird nichts dem Zufall überlassen. Gehörschutz habe ich trotzdem dabei und nutze ihn auch regelmäßig (aber nicht immer).

Früher habe ich Konzerte von der Lautstärke oft kaum ausgehalten. Ohne Schutz (dann auch Watte oder Taschentuchfetzen) ging da nichts. Die Lautsprecher standen da aber auch noch neben der Bühne, ich oft direkt davor. Aber auch weiter hinten tat es in den Ohren weh. Heute kaum noch, auch dank der fliegenden PA. Aber vielleicht bin ich auch schon schwerhörig (auf einem Ohr erwiesenermaßen).


[Beitrag von JULOR am 17. Sep 2024, 14:19 bearbeitet]
WirbelFCM
Stammgast
#44 erstellt: 17. Sep 2024, 14:23
Wobei es mit der Begrenzung des Maximalpegels auch nicht getan ist. 120dB können „angenehm“ wirken, wenn es sauber wiedergegeben wird, aber auch extrem schmerzhaft, wenn die Anlage schon bei 110dB an ihre Grenzen stößt und trotzdem weiter aufgedreht wird. Irgendwann wird es dann nicht mehr lauter, sondern es nehmen nur die Verzerrungen zu (Klirrfaktor). Sauberer Klang bei hohem Pegel bedeutet halt, ich brauche entsprechend mehr Verstärker und Lautsprecher. Das ist natürlich ein gigantischer Kostenfaktor, wo dann gerne gespart wird.

Beispiel: ich kann natürlich auch 120dB aus einem Paar Boxen und einer Stereoendstufe herausholen (sofern die Technik das hergibt), ich kann den gleichen Gesamtpegel aber auch mit 10 Paar Boxen und 10 Endstufen bei je 110dB erreichen. Das kostet dann zwar zehnmal so viel, klingt aber wesentlich besser, weil der Klirrfaktor um ein Vielfaches geringer ist.

Darum kann man eine Endstufe praktisch auch nicht überdimensionieren. 100W aus einem 1000W-Verstärker klingt deutlich besser als 100W aus einem 100W-Verstärker gleicher Qualitätsstufe


[Beitrag von WirbelFCM am 17. Sep 2024, 14:25 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#45 erstellt: 17. Sep 2024, 14:55
Mir ist es eigentlich fast immer zu laut, sobald eine P.A. im Spiel ist. Und ich besuche nicht nur Metal Konzerte. Da sind z. B. auch so Sachen wie Wanda oder Stoppok dabei.

Nun bin ich, seit ich mir bereits in meiner Jugend bei einem extrem lauten Konzert einen dauerhaften Tinnitus eingefangen habe, halt auch besonders vorsichtig. Auch ohne Ohrenschmerzen habe ich im Laufe der Zeit ein Gefühl dafür entwickelt, wann ich meine Stöpsel draußen lassen kann und wann ich sie besser rein tue, weil der Tinnitus sonst nachher wieder lauter ist.

Aus diesem Grunde könnte man vermuten, ich sei vielleicht eine empfindliche Ausnahme. Aber wenn ich mich im Publikum so umgucke, trägt gefühlt fast jeder zweite, mindestens jedoch jeder Dritte irgendeine Art von Gehörschutz.

Da frage ich mich halt: Muss das denn sein?

DerHilt (Beitrag #41) schrieb:
Bei Konzerten, die ich in der letzten Zeit besucht habe, war es nicht unüblich, dass am Einlass Gehörschutzmittel zur geflissentlichen Bedienung herumlagen.

Eben. Das ist, wie wenn ständig Teile von der Decke fallen und der Veranstalter, anstatt das zu beheben, Helme verteilt.
WirbelFCM
Stammgast
#46 erstellt: 17. Sep 2024, 15:10
Oder als ob man einen Ferrari auf Vmax tuned und dann bei 250km/h begrenzt
DerHilt
Stammgast
#47 erstellt: 17. Sep 2024, 15:34

Pigpreast (Beitrag #45) schrieb:
Das ist, wie wenn ständig Teile von der Decke fallen und der Veranstalter, anstatt das zu beheben, Helme verteilt. ;)

Nö, so ist es nicht. Denn der Eigentümer eines Gebäudes hat die gesetzliche Pflicht dafür zu sorgen, dass das nicht passiert.
Da nichts über die Lärmverträglichkeit oder Schmerzempfindlichkeit der jeweiligen Besucher bekannt ist, die schließlich freiwillig für einen Obulus ins Konzert gehen und hier auch kein öffentliches Interesse besteht, reicht ein Angebot für die Vergesslichen, die ja wissen, was auf sie zukommt, aus.
8erberg
Inventar
#48 erstellt: 17. Sep 2024, 16:46
Hallo,

wir leben in einem freien Land...

Meist sind es junge Leute < 25 Jahre die sich voll und ganz der Lautstärke hingeben.
Naja, die Krankenkasse zahlt dann das Hörgerät...

Dicker ist das Arbeitsrecht: ab 80 dB muss der Arbeitgeber den Mitarbeitern Hörschutz stellen und die arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht bedeutet das er die Mitarbeiter dazu zwingen kann diese zu tragen. Kenn ich... Hab die kaufmännische Ausbildung in einem Textilbetrieb gemacht und musste mehrfach erleben das Weber keinen Hörschutz tragen wollten und ermahnt werden mussten.

Peter
Pigpreast
Inventar
#49 erstellt: 17. Sep 2024, 20:21

DerHilt (Beitrag #47) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #45) schrieb:
Das ist, wie wenn ständig Teile von der Decke fallen und der Veranstalter, anstatt das zu beheben, Helme verteilt. ;)

Nö, so ist es nicht. Denn der Eigentümer eines Gebäudes hat die gesetzliche Pflicht dafür zu sorgen, dass das nicht passiert.

Ich wollte nicht auf die Verantwortlichkeit des Veranstalters hinaus, sondern auf die Sinnhaftigkeit des Vorgangs insgesamt. Da trifft es das vielleicht besser:

WirbelFCM (Beitrag #46) schrieb:
Oder als ob man einen Ferrari auf Vmax tuned und dann bei 250km/h begrenzt



DerHilt (Beitrag #47) schrieb:
Da nichts über die Lärmverträglichkeit oder Schmerzempfindlichkeit der jeweiligen Besucher bekannt ist...

Der Anteil der Besucher mit Stöpsel im Ohr könnte erste Hinweise geben. Wenn schon nicht auf die Lärmverträglichkeit oder Schmerzempfindlichkeit, dann zumindest auf den Wunsch nach Lautstärkereduktion.


...die schließlich freiwillig für einen Obulus ins Konzert gehen und hier auch kein öffentliches Interesse besteht, reicht ein Angebot für die Vergesslichen, die ja wissen, was auf sie zukommt, aus.

Klar, seiner Verantwortung wird man damit am Ende wohl gerecht. Ich frage mich nur, ob es nicht zielführender wäre, die Lautstärke von vornherein etwas niedriger anzusetzen, wenn immerhin die Hälfte der Obulus zahlenden Besucher ebenfalls freiwillig (oder doch eher gezwungenermaßen?) das Angebot des Gehörschutzes in Anspruch nimmt.

Ich habe mich jahrelang geärgert, Konzerte wegen der Stöpsel im Ohr nur mit Mumpf-Sound genießen zu können. Seit ich professionellen Musikergehörschutz habe, ist das zwar besser, aber Hand auf's Herz: Wem ist denn damit gedient, wenn einer knappen Hälfte nur die Wahl zwischen Mumpfsound oder alle paar Jahre mehrer hundert Euro für professionellen Gehörschutz bleibt, damit sich andere "freiwillig" ihren Hörschaden abholen können?

Mich würde halt mal interessieren, wieviel Prozent der Besucher die Lautstärke denn wirklich unbedingt so laut wollen.


[Beitrag von Pigpreast am 17. Sep 2024, 20:35 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#50 erstellt: 18. Sep 2024, 05:57
Hallo,

gugg Dir das Alter der Besucher an und die Anzahl derer in den Altersgruppen die sich Gedanken um ihr Gehör machen.

Jungen Leuten <20 Jahren ist das völlig egal nach meiner Erfahrung

Peter
JULOR
Inventar
#51 erstellt: 18. Sep 2024, 06:21

8erberg (Beitrag #48) schrieb:

wir leben in einem freien Land...

Meist sind es junge Leute < 25 Jahre die sich voll und ganz der Lautstärke hingeben.

Ich finde, das zählt nicht. Die Veranstalter müssen diverse Sicherheitsauflagen erfüllen, wie zusätzliche Absturzsicherung hängender Teile, Notausgänge, Brandschutz, Wellenbrecher bei großen Veranstaltungen. Oft sind keine Glasflaschen erlaubt usw. Ich weiß nicht, ob alles gesetzlich vorgeschrieben ist, aber es ist üblich. Gehörschutz kann man ruhig als Standard mit aufnehmen, nicht nur als Empfehlung.

Und die "jungen Leute" würden sich auch nicht beschweren, wenn es 5-6dB leiser wäre (ohne direkten Vergleich schon gar nicht).
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