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Auf welche Alben wartet ihr schon sehnsüchtig?

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Beitrag
Zaianagl
Inventar
#564 erstellt: 02. Nov 2016, 12:27
Ua Metallica...

@mcleod:

Deatspell Omega
Pigpreast
Inventar
#565 erstellt: 02. Nov 2016, 17:57
An Metallica habe ich mittlerweile so wenig Erwartungen, das kann nur eine positive Überraschung werden.
Zaianagl
Inventar
#566 erstellt: 02. Nov 2016, 18:24
Ich freu mich auf irgendeine, mir nicht zu erklärende, seltsam kranke Weise auch darauf...
So ähnlich wie wenn man tierisch schlechte Laune hat, und man nur darauf wartet dass einem Einer blöd kommt.
Pigpreast
Inventar
#567 erstellt: 02. Nov 2016, 18:40
Ja, sowas gips. Bin ich nur nicht der Typ für. Sonst wär ich vielleicht schon Scheff irgendwo.


[Beitrag von Pigpreast am 02. Nov 2016, 18:40 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#568 erstellt: 02. Nov 2016, 19:03
Och, cholerische Anfälle gehn auch ne Hirarchiestufe drunter ganz gut.
Imho sogar besser, weil, wenn dich danach keiner zur Sau macht, obwohl du schon mit ner richtig fetten Keule rechnest, weil du mal wieder n paar Grenzen überschritten hast, dann hat das schon was...
Pigpreast
Inventar
#569 erstellt: 02. Nov 2016, 20:34
Da kann ich nich mitreden.
PLOS
Inventar
#570 erstellt: 02. Nov 2016, 20:42
Ende November kommt ein Primordial Live Album


Gods to the Godless (Live at Bang Your Head Festival Germany 2015)
1. Gods to the Godless (Live)
2. Babels Tower (Live)
3. Where Greater Men Have Fallen (Live)
4. No Grave Deep Enough (Live)
5. As Rome Burns (Live)
6. The Alchemists Head (Live)
7. Bloodied Yet Unbowed (Live)
8. The Coffin Ships (Live)
9. Heathen Tribes (Live)
10. Wield Lightning to Split the Sun (Live)
11. Empire Falls (Live)

ob das was taugt?
derkleinekolibri
Inventar
#571 erstellt: 03. Nov 2016, 08:22

HiFiKarol (Beitrag #563) schrieb:
Was kommt denn da?
Oder hast Du nur Geburtstag? Das wäre hier aber offtopic. :D



Außer dem Off-Topic-Kram kommt, wie schon von den Vorrednern vermutet, das neue Album von Metallica.

Tzulan444
Hat sich gelöscht
#572 erstellt: 03. Nov 2016, 14:45

PLOS (Beitrag #570) schrieb:
Ende November kommt ein Primordial Live Album


Gods to the Godless (Live at Bang Your Head Festival Germany 2015)
1. Gods to the Godless (Live)
2. Babels Tower (Live)
3. Where Greater Men Have Fallen (Live)
4. No Grave Deep Enough (Live)
5. As Rome Burns (Live)
6. The Alchemists Head (Live)
7. Bloodied Yet Unbowed (Live)
8. The Coffin Ships (Live)
9. Heathen Tribes (Live)
10. Wield Lightning to Split the Sun (Live)
11. Empire Falls (Live)

ob das was taugt?


Laut Deaf Forever soll es granidos sein
Pigpreast
Inventar
#573 erstellt: 11. Nov 2016, 17:19
Hab mir mal die YouTube Videos einiger Songs der demnächst erscheinenden Metallica angeschaut/-gehört. Na ja, irgendwie scheint mir das wie ein Versuch, nach Metal zu klingen und trotzdem sendetauglich zu sein. Wie nennt man diesen Stil? Metal Rock? Post Thrash?

Ein Verkaufsschlager wird es trotzdem werden. Wenn man sich erst einmal in die Herzen von Millionen gespielt hat, braucht es weder Innovation noch Stiltreue. Ein paar Jährchen noch und das Feuilleton wird begeistert vom Alterswerk schwurbeln wie bei Udo Lindenberg...
Zaianagl
Inventar
#574 erstellt: 11. Nov 2016, 18:00
Ich hab vor einigen Tagen mal in die "Single" reingehört. Hab nach ca 1,5min ausgemacht. Aus Langeweile!!!
Pigpreast
Inventar
#575 erstellt: 11. Nov 2016, 19:14

Zaianagl (Beitrag #574) schrieb:
Langeweile

Das trifft es ziemlich genau. Ursprünglich hätte die Vokabel in meinem Post auch vorkommen sollen, aber irgendwie habe ich sie dann vergessen, weil ich dachte, das käme selbstredend rüber.
PLOS
Inventar
#576 erstellt: 13. Nov 2016, 16:44
metallica wird wohl direkt nach opth das bashing ereignis des jahres kaufen werde ich sie wohl trotzdem..
Pigpreast
Inventar
#577 erstellt: 13. Nov 2016, 18:00
Fast hätte ich gesagt "Bei mir ist es genau umgekehrt: Metallica wird wohl direkt nach opth das Kaufereignis des Jahres. Bashen werde ich sie wohl trotzdem."

Aber es ist eher so: Ich wüsste keine Veranlassung zum Kauf, finde das, was ich bislang gehört habe, jedoch (in jedwede Richtung) zu harmlos zum bashen.

Insofern machen die Jungs nach dem Lulu-Unsinn doch alles richtig. Jedes erneute Experiment hätte nur nach hinten losgehen können. So erbarmen sich wenigstens die Stamm-Fans zum Kauf. Denn wenn die Mucke zwar nicht fetzt, tut sie zumindest auch keinem wirklich weh.

Edit:

Witzigerweise denke ich, wenn ich die aktuelle Testament höre, ständig: So könnte eigentlich eine neue Metallica klingen.


[Beitrag von Pigpreast am 13. Nov 2016, 18:24 bearbeitet]
PLOS
Inventar
#578 erstellt: 13. Nov 2016, 18:52
na ja - noch ist das Album nicht da, vielleicht wirds ja was... die Frage wird sein, für wen wird was? für die alten Fans, die bis heute kill und masters nachweinen? für neue Generation, die black und sogar load / reload gut fanden? Experimente, wie auf St Anger und noch vielmehr auf Lulu (als Begleitung für Lou Reed)? Egal was kommt, für einen großen Teil der Fans können sie es nur falsch machen... Daher scheint mir die auf Nummer sicher Variante auch wahrscheinlich, und damit wird das Album vermutlich langweilig...

Ich hab (glaube ich) weniger Probleme mit der der "musikalischen Entwicklung" als mit der Großkotz, pseudoharten geldscheffel Attitüde. Aber im Prinzip kann man auch keinem vorwerfen, Geld verdienen zu wollen.. Opeth sind mir zB total egal geworden, die ändern ihren Stil, verdienen gut und werden jetzt von den Goldohren verehrt- so what, kann ich gut ignorieren. Metallica aber.. da fühlen sich viele offenbar verraten? Was ist also das / Euer Problem mit Metallica? und wie müsste das neue Album klingen, um Euch zu "versöhnen"
Teichfischer
Inventar
#579 erstellt: 13. Nov 2016, 19:12
Ich erwarte nichts mehr von Metallica, also brauchen sie für mich auch keinen Versuch mehr unternehmen.
Geht mir bei denen so, wie bei dir mit Opeth.

Die musikalische Entwicklung ist das eine, aber durch die von dir angesprochene Großkotzattitüde wurden sie für mich im besten Fall uninteressant. Bei einer Band, die unter Kopfhörern bei den Eisbären spielt und Seelensstripsteas ins Kino bringt, erwarte ich jedenfalls kein ehrliches Metalalbum mehr.
PLOS
Inventar
#580 erstellt: 13. Nov 2016, 20:03
Absolut! Die Frage ist, warum es so vielen (und ich nehme mich nicht aus) offenbar nicht gelingt, das ganze "gelassen" zu sehen und Metallica einfach zu ignorieren? Anderes Beispiel wären die Chili Peppers, die hatte doch neulich auch wieder mal ein Album? Hab die letzten Werke schon nicht mehr gehört und über das aktuelle Album nicht mal nachgedacht..
Pigpreast
Inventar
#581 erstellt: 13. Nov 2016, 20:11

PLOS (Beitrag #578) schrieb:
na ja - noch ist das Album nicht da, vielleicht wirds ja was...

Ein paar Videos sind ja schon online. Wäre natürlich ein Coup, wenn der Rest total anders würde...

Vorausgesetzt, die Videos (drei habe ich gesehn/gehört) sind repräsentativ:

die Frage wird sein, für wen wird was? für die alten Fans, die bis heute kill und masters nachweinen?

Kaum, da, wie gesagt, zu brav.


für neue Generation, die black und sogar load / reload gut fanden?

Ja, am ehesten für die.

Wie schon erwähnt: Der Sound (also wie die Instrumente klingen) ist schon unverkennbar Metallica. Tempo, Rhythmus und Riffing sind aber eher Rock als Metal. Insgesamt so, dass der Mainstream-Radio-Redakteur möglichst nicht verschreckt wird, aber denkt: "Hui, da kann ich meinem Klientel ja mal was Hartes kredenzen!"


Experimente, wie auf St Anger und noch vielmehr auf Lulu (als Begleitung für Lou Reed)?

Nein, die drei Songs, die ich gehört habe, sind das genaue Gegenteil von experimentell.


Egal was kommt, für einen großen Teil der Fans können sie es nur falsch machen... Daher scheint mir die auf Nummer sicher Variante auch wahrscheinlich, und damit wird das Album vermutlich langweilig...

Suche auf YouTube doch mal "Atlas, Rise!", "Moth Into Flame" und "Hardwired", dann brauchst Du über diese Songs schon nicht mehr spekulieren.


Metallica aber.. da fühlen sich viele offenbar verraten? Was ist also das / Euer Problem mit Metallica?

Nun, Metallica waren (mit einer handvoll anderen Bands) die Begründer des Genres "Thrash Metal", mithin die Begründer eines neuen Extrems im totalen Kontrast zum Mainstream. Ich glaube, einer Band, die auf diesen Zug irgendwann aufgesprungen ist, verzeiht man auch, wenn sie wieder abspringen. Aber bei Metallica ist es so, als ob Che Guevara irgendwann gesagt hätte: "Pfeif auf die Revolution, bequemer geht es anders."

Metal, insbesondere der extreme Metal lebt ja zum Teil davon, dass er für die breite Masse "zu hart" ist. Viele Metalheads erfreut es, "Nur die Harten komm' in Garten" sagen zu können. Und ich glaube auch, dass es unter der breiten Nicht-Metalhead-Masse einige gibt, die insgeheim auch gerne "hart sein" würden, denen echter Thrash Metall dann aber einfach doch eben zu hart ist. Und genau die wurden seit dem schwarzen Album, spätestens jedoch seit Load bedient. Metallica nutzten den Ruch, den sie sich als "musikalische Revoluzzer" verdient hatten, um denen, die mit jener musikalischen Revolution eigentlich gar nichts anfangen konnten, eine Musik zu kredenzen, die von einer, ui, ui, ui, richtig heftigen Metalband kam, den Hörer aber doch nicht zu sehr überforderte.

Wie sollte man sich denn da als Hartmetaller nicht verraten fühlen, wenn die Leute, von denen man sich mit seinem Musikgeschmack eigentlich abgrenzen zu können glaubte, nun zu einem kamen und auf verbrüdernde Weise Metallica lobten?


und wie müsste das neue Album klingen, um Euch zu "versöhnen"

Wie die neue Testament z.B.?


[Beitrag von Pigpreast am 13. Nov 2016, 21:19 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#582 erstellt: 13. Nov 2016, 23:33

PLOS (Beitrag #580) schrieb:
Absolut! Die Frage ist, warum es so vielen (und ich nehme mich nicht aus) offenbar nicht gelingt, das ganze "gelassen" zu sehen und Metallica einfach zu ignorieren? Anderes Beispiel wären die Chili Peppers, die hatte doch neulich auch wieder mal ein Album? Hab die letzten Werke schon nicht mehr gehört und über das aktuelle Album nicht mal nachgedacht..


Warum es nicht gelingt es gelassen zu sehen? Musik ist Emotion, eine Verbindung, zT auch eine Attitude mit der man sich identifizieren kann. Evtl deswegen...

Um mal n paar zu nennen:

RHCP - Verkauften sich mit BSSM an Rick Brickwall Rubin und dieser sie wiederrum an die Generation MTV: Fand ich einfach nur ekelhaft und billig.
Faith no More - Mußten unbedingt zwanghaft innovativ sein und dienten als Plattform für Mike Pattons Egotrip: Peinlich.
Anathema - Hier tats mir besonders weh. Einer der besten und emotionalsten Bands wird geldgeil und springt auf den Purcupine Wilson Zug.
Opeth - Selbstfindung und Anbiederung an Höheres, fast schon Verrat an der eigenen Vergangenheit: Wer sein eigenes Erbe (und somit seine frühen Fans) so mit Füßen tritt kann mich am Arsch lecken!
Metallica -Haben sich durch diverse Aktionen die letzten XX Jahren als wahre Arschlöcher vor dem Herrn geoutet und musikalisch ist das einfach nur noch gefälliger, wenn auch gut gemachter Mainstream.


und wie müsste das neue Album klingen, um Euch zu "versöhnen"


Ist nicht möglich. Selbst wenn es musikalisch gelänge, wäre da zu viel, was nicht auszublenden ist.
Das wäre dann halt n gutes Album von nem Haufen Arschlöchern die zu oft ihre Fans abgezockt haben... also identifikationsbefreit.
Und somit nix was versöhnt oder entsprechenden "Wert" darstellt.
Meine zwei Pfennig.


[Beitrag von Zaianagl am 14. Nov 2016, 00:08 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#583 erstellt: 14. Nov 2016, 01:01
Für eine echte Versöhnung müsste ich ja erstmal echt verstritten sein. So ernst sehe ich das nicht. Ich finde es halt schade, wenn ein Name einmal für etwas ganz bestimmtes stand und man auch nach Jahren beim Klang dieses Namens immer noch freudig daran erinnert wird - und man dann doch nur Belangloses zu hören bekommt.

Vielleicht gibt es ja Red Hot Chili Peppers Fans, die ganz genau so empfinden (und Zaianagl hat ja ein paar andere Beispiele genannt), aber ich wüsste nicht, ob die so symbolisch für ein ganzes Genre standen, weil sie es begründeten, weil sie als dessen Speerspitze galten und somit auch Identifikationsfigur für so viele Fans waren.

Vom prinzipiellen Unterschied her mal abgesehen dürften es allein schon zahlenmäßig weniger Enttäuschte sein, die dementsprechend auch selbst weniger Aufmerksamkeit erregen, wenn sie sich über ihre ehemaligen Idole echauffieren.


[Beitrag von Pigpreast am 14. Nov 2016, 11:56 bearbeitet]
Ti_N0
Inventar
#584 erstellt: 14. Nov 2016, 09:33
Dann nimm als Beispiel Linkin Park, von deren Ursprünglichen Qualitäten ist auch rein gar nichts mehr übrig. Die letzten... 3 (?) Alben waren nur noch murks, hatten überhaupt gar nichts mehr mit dem Linkinpark-Typischen zu tun, HipHop-Lastiger, Poppiger, eines sogar ein quasi reines Elektro-Album und von echten Screams oder härte keine Spur. Da kam bei mir nur eine Emotion hoch: Verärgerung, den das war die Band mit der ich durch die Schulzeit gegangen bin, neben SoaD und div. anderen die aber keine so große Rolle gespielt haben.

Oder In Flames... da waren die letzten Alben auch ziemlich weichgespült. Beides Größen die ihr Genre stark geprägt haben IMHO.


[Beitrag von Ti_N0 am 14. Nov 2016, 09:35 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#585 erstellt: 14. Nov 2016, 11:05
Du bestätigst doch, was ich gemeint habe. Linkin Park und In Flames sind zwei weitere, sehr gute Beispiele für Bands, bei denen das, wofür sie groß geworden sind, nicht mehr vorhanden ist. Und ja, möglicherweise sind auch sie Symbolfiguren ihres jeweiligen Genres. Aber hey, diese Bands stehen jeweils für eines von unzähligen Sub-sub-sub-Genres des Metals.

Das mag aus heutiger Sicht bei Metallica und dem Thrash-Metal auf den ersten Blick auch so sein, aber man darf nicht vergessen, dass Metallica in einer Zeit groß wurden, als die Zerfaserung des Metals in tausend Subtypen gerade erst begann. Keiner sprach von Metallica als einer Band des Thrash-Metal im Vergleich zu Heavy-Metal oder Power-Metal, von XYZ-Core ganz zu schweigen. Man hörte entweder Metal - oder eben den anderen Scheiß. Und wer Metal hörte, hörte Metallica.

Ich denke, das sind völlig andere Grundvoraussetzungen, als bei Bands, die danach kamen. Das soll jetzt weder Metallica auf einen Thron heben, noch andere Bands degradieren, aber für mich erklärt das, warum man von der Empörung über den "Verrat" Metallicas mehr mitbekommt als bei vergleichbar misslungenen Entwicklungen anderer Bands.

Ein weiterer Punkt, der die alten Fans fuchsig macht, ist, dass Metallica mit dem Verlassen des Thrashs auch noch erfolgreich waren und es nachhaltig sind. Gar nicht mal, dass man ihnen diesen Erfolg missgönnt. Aber Heerscharen von Chart-Mucke-Fans hören Metallica und denken, das sei Metal, weil Metallica in der breiten Öffentlichkeit als Inbegriff des Metals gelten. Was sich jedoch nicht auf den Mumpitz der letzten Jahre begründet, sondern auf das, was sie früher mal gemacht haben. Man wird als Metalhead mit dieser Band identifiziert, was ja ok wäre, wenn sie denn noch Metal machen würden...

Und Linkin Park oder In Flames? Wer, außer dem Metal-affinen Fan selbst, wüsste denn zu sagen, was Nu Metal oder Melodic Death Metal überhaupt ist, geschweige denn, dass man mit einer der beiden Bands gerade einen bedeutenden Vertreter des jeweiligen Genres hört? Da bestünde die Möglichkeit der Fehlidentifikation eines Fans durch Außenstehende überhaupt nicht in dem Maße wie bei Metallica.


[Beitrag von Pigpreast am 14. Nov 2016, 11:25 bearbeitet]
Teichfischer
Inventar
#586 erstellt: 14. Nov 2016, 11:45
Na, Micha/Plos, da hast du hier ja 'was losgetreten

Mal zwei positive Gegenbeispiele, die die zuvor genannten Argumente noch untermauern.

IRON MAIDEN
- haben auch experimentiert, aber sich nie verkauft und haben heute nicht nur Nostalgiewert, sondern sind immer noch Innovationskünstler

PARADISE LOST
- haben in den späten 90ern teilweise schwer dem schnellen Mainstreamgeld hinterhergehechelt, aber sich wieder gefangen und sich mit den Fans versöhnt

Speziell der Metallica-Maiden-Vergleich lohnt sich, da beide in etwa zur selben Zeit starteten und ähnlich wichtig für den Metal sind/waren.
Maiden sind heute auch wieder prima im Geschäft, nur man muss sich als Metalhead nicht dafür schämen
Pigpreast
Inventar
#587 erstellt: 14. Nov 2016, 11:49
Maiden wollte ich in genau diesem Sinne auch erwähnen, habe es aber gelassen, weil ich eh schon so viel offtopic schrieb.

Danke, dass Du das "übernommen" hast.
Zaianagl
Inventar
#588 erstellt: 14. Nov 2016, 11:57

Innovationskünstler


Hm...
Pigpreast
Inventar
#589 erstellt: 14. Nov 2016, 13:16
Würde ich jetzt so auch nicht unterstreichen wollen. Sie ändern sich ein wenig. Wirkliche Innovation geht anders.

Aber es ist schon schwierig für eine erfolgreiche Band, den Level zu halten. "Seinem Stil treu bleiben" heißt schnell "immer nur den selben Scheiß machen", "neue Wege einschlagen" heißt schnell " seine Ideale verraten". Es gibt wenige Bands, die es entweder schaffen, eine Linie beizubehalten und dennoch interessant zu bleiben oder sich ständig neu zu erfinden und damit auch bei alten Fans Begeisterung hervorzurufen.

Aber bei Metallica würde ich sagen, war die Entwicklung zwischen And Justice For All und Load ein Weg in die musikalische Belanglosigkeit, so dass die dann folgenden "Experimente" wie St. Anger oder Lulu einfach nur absurd waren. Sich erst den Schneid abkaufen lassen, um dann den Avantgardisten zu geben, überzeugt wenig.


[Beitrag von Pigpreast am 14. Nov 2016, 13:20 bearbeitet]
Ti_N0
Inventar
#590 erstellt: 14. Nov 2016, 13:17
richtig ich wollte dir tatsächlich nur beipflichten.

Die beiden mögen evtl aus bestehenden Richtungen hervorgehen, aber insbesondere Linkin Park ist so in der breiten Masse angekommen und wird nach wie vor dem Metall zugeschrieben, dass das von dir beschriebene Ärgernis zutrifft. Auch wenn die groß wurden als es die Unterteilungen schon gab, kennen diese dann doch eh nur die eingeweihten...
Pigpreast
Inventar
#591 erstellt: 14. Nov 2016, 13:21
Ti_N0
Inventar
#592 erstellt: 14. Nov 2016, 13:32
Witzig wird's dann wenn man Leute fragt was sie so hören und man auf die Nennung des Metal-Genre anspringt und tiefer bohrt, und dann nur die Tracks von Linkin Park raus springen denen nur Mike Shinoda zu hören ist, nothing else matters, lonely day von soad und noch hier und da einige Weichspüler die durch die Charts gejagt wurden

Die Reaktion wenn man ihnen dann Obzen von Meshugga oder ein winzig Parkway Drive auf die Ohren gibt ist immer wieder lustig.

Gibts eigentlich Anzeichen für ein neues SoaD Album? Die Jungs Touren ja seit Jahren wieder zusammen aber irgendwie scheint ein Vakuum im Bereich des Schaffens neuer Perlen zu bestehen.
volvo740tius
Inventar
#593 erstellt: 14. Nov 2016, 13:41

PLOS (Beitrag #580) schrieb:
Die Frage ist, warum es so vielen (und ich nehme mich nicht aus) offenbar nicht gelingt, das ganze "gelassen" zu sehen und Metallica einfach zu ignorieren?



Zaianagl (Beitrag #582) schrieb:

Warum es nicht gelingt es gelassen zu sehen? Musik ist Emotion, eine Verbindung, zT auch eine Attitude mit der man sich identifizieren kann. Evtl deswegen...


Emotion ist sicher ein wichtiger Punkt, vor allem bei den eingefleischten Fans, die ja zweifelsohne da sind. Bei mir ist es die schlichte Neugier, auf neutrale Art. Ich schaffe es auch nicht die Band zu ignorieren, obwohl ich nur ein Album von denen habe -> Garage Inc.
Man hat ja nun zwangsläufig von jeden Album ihres Schaffens mal ein paar Titel gehört, allerdings hat da keiner einen Nerv bei mir getroffen, mich näher mit der Band zu beschäftigen. Die angesprochene Großkotzattitude hat sicher mit dazu beigetragen, bis hin zum Striptease in "Some Kind of Monster", als die Band eigentlich schon tot war. Aber sowas kommt halt an bei den Hardcorefans, besonders bei den amerikanischen. In mir hat das keine Emotionen geweckt, ebenso wenig wie die drei Singles des kommenden Albums. Zweifelsohne ist das Metallica, ich sehe aber wieder keinen Grund das Album zu kaufen.

Mal die Kontroverse mit Napster außen vor, finde ich das Video schon eine gelungene Beschreibung der Band:
https://www.youtube.com/watch?v=VIuR5TNyL8Y


Pigpreast (Beitrag #589) schrieb:
so dass die dann folgenden "Experimente" wie St. Anger oder Lulu einfach nur absurd waren.


Bei der St.Anger denke ich immer noch, wenn Lars Ulrich da ein normales Drumset anstatt der Ölfässer genutzt hätte, wäre das ein normales Metallica Album geworden.
PLOS
Inventar
#594 erstellt: 14. Nov 2016, 13:42
moin


Na, Micha/Plos, da hast du hier ja 'was losgetreten


ich finde die Diskussion prima - und sehe sie auch nicht als off-topic

Hier werden ja verschiedene Argumente angebracht, wobei ich das so wie zai sehe, es also primär um Emotionen geht, was auch die Enttäuschung erklärt. Man fühlt sich persönlich beleidigt, angegriffen, ohne, dass es einen objektiven Grund dafür gibt. Immerhin haben sich Metallica nicht überlegt ein Album zu machen, das uns ganz persönliche nicht gefällt oder uns eines auswischen soll.

Pigpreast argumentiert, dass die Enttäuschung mit dem Grad der Bedeutung der Band steigt (vermutlich logarithmisch ) . Ob die Band nun besonders "wichtig" ist, weil sie "ein Genre begründet hat" oder nicht nicht, spielt für mich persönlich keine Rolle. Auch ist mir egal, ob meine vermeintliche "Exklusivität" durch Mainstream Anteile kleiner wird oder gar verloren geht. Mir persönlich war immer egal, was andere von meiner Musik halten, oder wer die sonst noch so hört..

Aber noch mal zu den Emotionen. Dadurch kann ma auch erklären, warum jemand von Metallica oder Linkin Park oder eben RHCP enttäuscht ist. Die Bands mögen durchaus unterschiedlich "wichtig" in der Musikgeschichte sein, aber wenn es um emotional Bindungen zu einer Band geht, spielt das doch keine Rolle. Für mich sind zB die Hosen wichtiger Teil meiner Jugend, heute bekomme ich die Krise wenn die neuen Sachen (also alles ab 1988 ) laufen... Ich fühle mich durch dieses unsägliche Pop gedudel persönlich verraten. Nun würde ich nicht behauten, dass die Hosen musikhistorisch eine bedeutende Rolle spielen würden...

Bei Metallica kommt (nicht nur für mich) hinzu, dass die Bandmitglieder sind, was eine (musikalische) Versöhnung wohl kaum zulässt und man quasi weitere Kränkungen hinnehmen muss... Manche, wie Teichfischer / Dirk, scheinen sich im Fall von Metallica davon lösen zu können, mir ist es zumindest für RHCP gelungen.

Pigpreast schreibt aber auch richtig, dass "schwierig für eine erfolgreiche Band (ist) , den Level zu halten." Ist man (zu) innovativ, erzürnt man die alten Fans, Stillstand ist aber auch oft nicht erwünscht. Mit persönlich haben z.B. St Anger und Lulu (noch mal: das ist KEIN Metallica Album) besser gefallen, als alle Alben nach Puppest...

Maiden ist sicher ein gutes Beispiel für die Innovation der (sehr) kleinen Schritte Es gibt auf jeden Album seit 1982 Stücke, die auch The Number of the Beast hätten sein können. Gleichzeitig gibt es kleine Veränderungen, die Stücke werden progressiver, länger und ab und zu singt Bruce. Damit scheinen Maiden (auch wenn es zai schwer fällt das zuzugeben ), das Patentrezept für den glücklichen Fan + Kritiker gefunden zu haben - mögen muss man das natürlich nicht (und wer sich an mein Geschreibsel von oben jetzt noch erinnert: mit ist es egal, ob jemand Maiden mag oder nicht).


gruß

michael

EDIT:

danke für den Link Volvo / Thomas - das fasst es gut zusammen


[Beitrag von PLOS am 14. Nov 2016, 13:47 bearbeitet]
Black-Devil
Gesperrt
#595 erstellt: 14. Nov 2016, 16:39
Ich weiß noch gut, als ich gerade in dem Alter war, auch mal in die örtliche Dorf-Disko zu gehen und als langhaariger Kuttenträger schon langsam schief angeschaut wurde (Anfang/Mitte 90er). Der DJ des Schuppens war auch einer mit Haaren bis zu den Kniekehlen und hat sich mit mir dann lange unterhalten. Als er die Metallica-Aufnäher gesehen hat, hat er mir von deren neuem Album vorgeschwärmt und dann, quasi extra für mich, einen Song daraus vorgespielt.
Es war das "Load" Album.
Ich konnte einfach nicht glauben, was ich da hörte. Mit der MOP hat bei mir damals alles angefangen. Das war ungefähr zu der Zeit, also auch das "Schwarze" erschienen ist und ich habe mein ganzes Taschengeld zusammen gekratzt, um mir dann davon die CD zu kaufen. Richtig zünden wollte die Schwarze aber nicht, so dass ich mir erst mal RTL und AJFO zugelegt habe. Ja, das war einfach geile Musik.
Und jetzt Load. Ich hätte kotzen können. Das war nicht Metallica!? SO dürfen Metallica einfach nicht klingen! WTF!?!?

Dazu kam dann noch das "nette" Interview, ich glaube im RockHard, als man so etwas wie "wenn unsere alten Fans die Load nicht mögen, können sie uns am Arsch lecken" verlauten ließ.

Richtig aufgeregt habe ich mich dann nochmal, als man vor der Veröffentlichung der "Reload" ständig von "Back to the Roots" und "Knüpft nahtlos an MOP und AJFO an" gefaselt hat und der dumme Vollidiot von einem Metallica-Fan in mir voller Vorfreude in den Elektronikmarkt gerannt ist, um sich diesen Bockmist zu kaufen. (Bei St. Anger und dem Todesmagnet hat man genau die selbe Masche ja wieder versucht. Die reinste Verarsche!)
Der erste Track in meinem Escort war noch nicht mal halb zu Ende, da wusste ich schon, dass ich das Geld wohl besser einfach zum Fenster hätte rauswerfen sollen. Das war auch der Moment, als ich den Metallica-Fan in mir zu Grabe getragen habe. Keinen Cent bekommen die Herren mehr von mir.

Ich will nicht sagen, dass ich Metallica hasse, aber seit 25 Jahren geht es ihnen doch nicht mehr um die Fans oder die Musik, es geht rein darum, so viel Geld wie möglich aus dem Namen raus zu quetschen.

Bei Opeth tut es mir auch sehr leid, dass wir wohl nie wieder so etwas wie Blackwater Park oder Ghost Reveries bekommen werden. Denen kaufe ich aber eher ab, dass sie diese Art von Musik, die sie jetzt spielen, auch gerne machen.

In Flames oder - ganz krass - Dark Age dagegen, haben sich einfach zur Kommerzhure gemacht.
Ich mag keine Musiker, die nur einen Beruf ausüben. Ich mag Musiker, die das als Berufung ansehen und mit Herzblut bei der Sache sind.
Zaianagl
Inventar
#596 erstellt: 14. Nov 2016, 17:30
@Plos: Ich gönne jedem sein Maiden, das weißt du...
Tatsächlich gibt mir die Band musikalisch halt nich wirklich viel, und so war auch die Piece of Mind die Letzte mit der ich mich bewußt auseinander gesetzt habe.
Allerdings muß man ganz klar sagen, dass sie sehr wenig Bashing Potenzial bieten, und das ist in ihrem Status aller Ehren wert!
Muß halt bisi frotzeln...

Was Metallica betrifft, so hab ich das damals so wahrgenommen:
Ich bin in der zweiten Hälfte der 80er in die Punk/HC Szene eingetreten, damals gab es sehr viel Schnittmengen zu (Extrem)Metallern. So waren meine zwei besten Kumpels zB keine Punkrocker, sondern eben Thrasher.
Und bei denen bzw in der Szene in meinem Umfeld wurden Metallica schon sehr bald eher kritisch betrachtet, schließlich war es die Band die den Thrash einem breiteren, gemäßigteren Publikum zugänglich machte und in Zappelbuden lief.
Man konnte das alles aber immer noch irgendwie aktzeptieren, allerdings mit der "...and Justice..." und dem entsprechenden Airplay plus Heavy Rotation auf MTV war der Keks dann endgültig gegessen.
Auch der Tod von Cliff Burton schien viel damit zu tun zu haben, ich hatte immer den Eindruck, dass er der Part bei Metallica war, der für meine Kumpels und deren Umfeld noch die meiste Identifikation bot.
Die Speerspitze des Thrash Metal waren sie für die Jungs jenfalls nicht (mehr), auch wenn die Medien das gerne so feierten.
Und die weitere Entwicklung der Band war somit eigentlich nur eine logische Folge, da man schon recht früh erkannte, was die Jungs wirklich antreibt.

Ich persönlich hab ja keine emotionale Bindung zu Metallica, wie gesagt ich war Punkrocker. Ihre frühen Alben, das kommerzialisieren des Genres, Napster und Eisbären, Poser und Selbstinszenierung, und nicht zuletzt ihr Staus geben mir aber genug Stoff um mir eine entsprechende Meinung zu bilden.
Über die Marke Metallica.

PS:


Ob die Band nun besonders "wichtig" ist, weil sie "ein Genre begründet hat" oder nicht nicht, spielt für mich persönlich keine Rolle. Auch ist mir egal, ob meine vermeintliche "Exklusivität" durch Mainstream Anteile kleiner wird oder gar verloren geht. Mir persönlich war immer egal, was andere von meiner Musik halten, oder wer die sonst noch so hört..


Word!

Wobei ein Drift in Richtung Mainstream oft auch was mit "Qualitätsverlust" zu tun hat. Jedenfalls war das was mich betrifft häufig so....
Oder sagen wir lieber Authentizitätsverlust? Die Musik wird dann ja oft als hochwertiger bzw anspruchsvoller verkauft bzw beschrieben.

Sind es oft nicht grad die Frühphasen bei Bands, die nachhaltig am intensivsten bzw "ehrlichsten" wirk(t)en?


[Beitrag von Zaianagl am 14. Nov 2016, 18:39 bearbeitet]
PLOS
Inventar
#597 erstellt: 14. Nov 2016, 20:07
ohne fotzelei wäre es doch langweilig hier

abdriften Richtung Mainstream und Qualitätsverlust gehen ganz sicher zusammen. Häufig sind ja tatsächlich die frühen Band Phasen innovativ. Sobald die aber über ihre Nische hinweg bekannt werden, soll häufig auch das breitere Publikum bedient werden... Wie Oli richtig schreibt, ändert sich damit oft der Grund Musik zu machen und genau dann kommt es zum Authentizitätsverlust.
Zum Glück gibts immer noch genug Bands, die einen scheiß auf die Marktmechanismen geben und wenn man dann mit grad mal 50 anderen Deppen vor der Bühne (soweit vorhanden) steht und Band + Publikum die Musik leben, könnte Metallica nicht weiter weg / irrelevanter sein...
Pigpreast
Inventar
#598 erstellt: 14. Nov 2016, 22:57

PLOS (Beitrag #594) schrieb:
Pigpreast argumentiert, dass die Enttäuschung mit dem Grad der Bedeutung der Band steigt

Nein, da hast Du mich nur halb verstanden. Es steigt im Allgemeinen vor allem die Anzahl der Enttäuschten, wenn die Band bedeutender ist (mehr Fans vorhanden = mehr, die enttäuscht werden können). Und es wird über bedeutende Bands generell mehr geredet. Deshalb haben die Enttäuschten auch häufiger Anlass, sich zu Wort zu melden und so schaukeln sie sich evtl. auch eher gegenseitig hoch.

Dass der individuelle Grad der Enttäuschung eines Fans nicht von vornherein zwangsläufig von der allgemeinen Bedeutsamkeit einer Band abhängen muss, ist mir auch klar.

Aber im speziellen Fall Metallica könnte ich es mir trotzdem vorstellen, weil es einen Unterschied macht, wofür das Genre steht, in welchem die Band bedeutsam ist. Wenn Meshuggah sich beispielsweise entscheiden, die Polyrhythmik aufzugeben, wird es auch einige Enttäuschte geben und vor allem auch Verwunderte ("Was, Meshuggah? Die standen fast schon als Synonym für Mathcore!") und so mancher wird sich darüber ärgern, dass sie nicht mehr die Mucke machen, die einen doch so ergriff, zumal, wenn man das Gefühl hat, die nun gemachte Musik sei anspruchsloser. Aber es ist eine, sagen wir mal, rein künstlerische Enttäuschung.

Der frühe Bay Area Thrash Metal jedoch hatte neben der rein künstlerischen Komponente grundsätzlich etwas revoluzzerisches. Er war nicht so sehr Protestmucke wie Punk, aber er hatte etwas von Aufbruchsstimmung. Ähnlich wie der Rock 'n' Roll in den 50ern war er shocking im Vergleich zu dem, was zuvor da war. Kurz, es ging um "Kick Ass!" Und ich denke schon, dass man von jemandem, der innerhalb einer "Kick Ass!"-Bewegung eine besondere Bedeutung hat, auch besonders enttäuscht (oder zumindest überrascht) ist, wenn er plötzlich einen auf "Schleim ein" macht.


Ob die Band nun besonders "wichtig" ist, weil sie "ein Genre begründet hat" oder nicht nicht, spielt für mich persönlich keine Rolle. Auch ist mir egal, ob meine vermeintliche "Exklusivität" durch Mainstream Anteile kleiner wird oder gar verloren geht. Mir persönlich war immer egal, was andere von meiner Musik halten, oder wer die sonst noch so hört.

Es schindet zumindest Eindruck, wenn man so etwas sagt.

Allein, ich glaube es nicht immer. Manchmal (nicht unbedingt bei Dir jetzt) frag ich mich halt, wieso es jemandem, dem es so furchtbar egal ist, ob wer wie das Gleiche gut findet oder nicht, dann aber trotzdem wichtig ist, anderen mitzuteilen, dass es ihm egal ist.

Ok, für Dich und Zaia vielleicht nicht, aber für viele ist Musik ein Identifikationsinstrument, z. T. auch Mittel zur Selbstdarstellung und auch etwas, mit dem Gleichgesinnte Gleichgesinnte erkennen. Gerade im Metal hat der Begriff "Community" einen viel höheren Stellenwert als in so manch anderer Musikrichtung. (Ich bitte einfach nur mal kurz darüber zu sinnieren, ob es in anderen Musikrichtungen auch so etwas wie Kuttenträger gibt...) Und gerade da ist die Enttäuschung besonders groß, wenn jemand, von dem man glaubte, er gehöre "zum selben Verein" und teile all die als gemeinsam vermutenden Ideale, sich im Sinne eines "scheiß drauf" der breiten Masse anbiedert.


[Beitrag von Pigpreast am 15. Nov 2016, 01:59 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#599 erstellt: 15. Nov 2016, 02:32

volvo740tius (Beitrag #593) schrieb:
Bei der St.Anger denke ich immer noch, wenn Lars Ulrich da ein normales Drumset anstatt der Ölfässer genutzt hätte, wäre das ein normales Metallica Album geworden.

Wobei noch die Frage wäre, welches normal Du damit meinst. Zumindest würde ich mir Ride the Lightning mit Ölfass eher anhören als St. Anger mit ordentlicher Snare Drum.
PLOS
Inventar
#600 erstellt: 15. Nov 2016, 09:43
Moin

wie schrieben schon Tocotronic "ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein"

Aber der Reihe nach.


Dass der individuelle Grad der Enttäuschung eines Fans nicht von vornherein zwangsläufig von der allgemeinen Bedeutsamkeit einer Band abhängen muss, ist mir auch klar.


Genau das ist mein Punkt Ich denke, dass der Grad der Enttäuschung doch recht stark mit der Bedeutung einer Band für die eigene musikalische Sozialisierung korreliert.

Wenn also Meshuggah demnächst Prog-Rock-Light spielen würden, wäre ich sicherlich weniger enttäuscht, als ich bei Metallica war. Meshuggah höre ich gerne, sind aber nicht Teil meiner musikalischen Wurzeln. Die älteren unter uns, sind eben mit dem frühen Westküsten Thrash aufgewachsen und entsprechend bedeutsam waren Bands wie Metallica, Exodus, Testament, Death Angel zu dieser Zeit.

Andere unter uns, wie Ti_N0, geht es offenbar ähnlich mit Linkin Park oder System of a Down. Mir persönlich ist es egal, ob die Alben machen oder nicht und wie die klingen (die frühen SoD waren grandios!!), aber für Ti_N0 scheinen die Bands Teil seiner "musikalischen Identität" zu sein, und entsprechend enttäuscht ist er über die Spätwerke. Diese Enttäuschung ist nicht weniger stark oder wert als die Enttäuschung über Metallica. Es spielt keine Rolle, ob der Thrash vielleicht mal als revolutionär angesehen wurde (das Revolutionäre war IMHO fort als die Musik die Clubs verlassen hat - und das war noch bei jeder Musikrichtung so!!) und SoD es vielleicht nicht waren (wobei System of a Down für den Cross-Over Bereich meiner Meinung nach durchaus bedeutsam waren). Keiner von uns würde doch den eigenen Geschmack / Musik als "besser" oder "bedeutsamer" einstufen..



..für viele ist Musik ein Identifikationsinstrument, z. T. auch Mittel zur Selbstdarstellung und auch etwas, mit dem Gleichgesinnte Gleichgesinnte erkennen.


Hmm - das kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen, da ich nie "Teil einer festen Szene" war. Meine Kumpels und ich hatten durchaus unterschiedliche, aber überschneidende Interessen. Dadurch waren wir genau in so Metal Schuppen, wie in Punk oder "alternative" Läden (und zu der Zeit war jeder "Cross-over Scheiß" den echten Metallern zuwider). Wir haben uns aber auch Dylan, Zappa oder Waits beschäftigt. Wir haben obskure World Music gehört und uns eine Weile in Jazz Kneipen rumgetrieben (darunter leide ich bis heute ) oder waren auf irgendwelche Folk Veranstaltungen.


Es schindet zumindest Eindruck, wenn man so etwas sagt.



Darum gehts auch jetzt nicht. Ich weiß, das klingt pseudo intellektuell und nach dicker Hose - man könnte auch es auch als unstet sehen und klar, verpasst man sicher auch viel, wenn man nicht Teil einer Szene ist. Ich "entdecke" ja auch heute noch Bands, die in der jeweiligen Szene längst bekannt / etabliert sind. Dennoch kann verstehen helfen, warum es mir tatsächlich egal ist, was andere von meiner Musik halten. Mir sind aber auch Moden oder Trends völlig egal.


..frag ich mich halt, wieso es jemandem, dem es so furchtbar egal ist, ob wer wie das Gleiche gut findet oder nicht, dann aber trotzdem wichtig ist, anderen mitzuteilen, dass es ihm egal ist.


Nun, ich habe das (jetzt wiederholt und zum letzten mal ) ausschließlich im Kontext der Diskussion geschrieben. Mein Punkt war, dass es für mich keinen Zusammenhang zwischen "Bedeutung" einer Band (sei die Anzahl der Enttäuschten, oder deren musikhistorische Bedeutung) und meiner persönlichen Enttäuschung gibt. Ich glaube aber auch, dass wenn man in "einer Szene" fest verankert ist, sich vielleicht sogar mit dieser identifiziert, man nicht notwendigerweise von der Meinung der Szene abhängig ist? Teil von etwas sein, bedeutet doch nicht zwangsläufig, sich davon tragen zu lassen, mitzulaufen.

Gruß

Michael
Pigpreast
Inventar
#601 erstellt: 15. Nov 2016, 13:14

PLOS (Beitrag #600) schrieb:
Genau das ist mein Punkt Ich denke, dass der Grad der Enttäuschung doch recht stark mit der Bedeutung einer Band für die eigene musikalische Sozialisierung korreliert.

Da sind wir uns doch völlig einig. Und deshalb halte ich allein das Ansinnen, den Grad der Enttäuschung zum Objekt einer vergleichenden Betrachtung zu machen, für unsinnig.

Deine Eingangsfrage war ja sinngemäß: Wieso seht Ihr ausgerechnet in der Entwicklung von Metallica einen Verrat (wo andere Bands doch auch ihren Stil verändern)?

Um was geht es Dir dabei? Um eine persönliche Erläuterung, wieso das manche so empfinden? Dann ist die Frage doch mit diesem Hinweis:

wie schrieben schon Tocotronic "ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein"

...hinreichend beantwortet. In diesem Sinne erfolgten auch alle meine Erklärungen über Aufbruchsstimmung, Abgrenzung vom bisher dagewesenen und "Kick Ass!"


Es spielt keine Rolle, ob der Thrash vielleicht mal als revolutionär angesehen wurde

Für den, der sich selbst als Teil oder zumindest "Sympathisant" dieser Revolution sah, eben doch!

Oder ging es Dir um eine objektive Rechtfertigung in dem Sinne: "Wieso haben Metallica-Fans mehr Grund, sich zu beklagen als Fans anderer Bands, die eine ähnliche Entwicklung nahmen?"

Die Frage ist eben sinnvoll nicht zu beantworten. Für jede Enttäuschung lassen sich Gründe finden, die zwar überprüfbar vorhanden sein können, in ihrer Bewertung aber höchst subjektiv sind.


Andere unter uns, wie Ti_N0, geht es offenbar ähnlich mit Linkin Park oder System of a Down.
...
...entsprechend enttäuscht ist er über die Spätwerke. Diese Enttäuschung ist nicht weniger stark oder wert als die Enttäuschung über Metallica

Als wessen Enttäuschung über Metallica? Meine ist gar nicht so stark. Ich versuche nur, Erklärungen zu finden. Einem früheren Metallica-Ultra-Fan geht es da u. U. anders. Das jeweils mit dem Grad von Ti_N0s Enttäuschung über System of a Down vergleichen zu wollen ist unsinnig. In dem Zusammenhang von "wert" zu sprechen, erst recht.

Letztlich ließe sich die Frage auch umformulieren: "Wieso hört und liest man allenthalben von enttäuschten und sich verraten fühlenden Metallica-Fans und nicht von anderen?" Und hier spielt die Bedeutung einer Band eben doch eine Rolle. Anstatt langer Wiederholungen meiner in Vorbeiträgen schon abgegebenen Erklärungen einfach ein platter Vergleich: Wenn sich meine Lieblings-Lokal-Matador-Band auflöst, bin ich todtraurig, man wird hier aber nichts darüber lesen. Nie jedoch käme ich auf die Idee zu fragen, ob die Trauer über eine Iron-Maiden-Auflösung "stärker" oder mehr "wert" wäre, weil das Forum dann sicher voll von Kommentaren darüber wäre.

Und in diesem Sinne spielt eben folgendes auch eine Rolle:

Wenn also Meshuggah demnächst Prog-Rock-Light spielen würden, wäre ich sicherlich weniger enttäuscht, als ich bei Metallica war. Meshuggah höre ich gerne, sind aber nicht Teil meiner musikalischen Wurzeln. Die älteren unter uns, sind eben mit dem frühen Westküsten Thrash aufgewachsen und entsprechend bedeutsam waren Bands wie Metallica, Exodus, Testament, Death Angel zu dieser Zeit.

Individuelle Enttäuschung ist individuell. Aber ob man von dieser individuellen Enttäuschung anderer etwas mitbekommt, hängt eben auch von der Rolle ab, die die entsprechende Band "von oben betrachtet" gespielt hat. Ein Stilbruch von Meshuggah wird einfach nicht so viele verärgern können (!) wie der von Metallica. Und es wird auch die Medien/soziale Medien nicht so interessieren. Das hat weniger etwas mit Alter zu tun, sondern mit der allgemeinen Aufmerksamkeit, die eine Band erfährt. Und dafür ist noch nicht einmal nur relevant, wie viele Fans eine Band hat, sondern auch, in wie vielen Nicht-Fan-Köpfen sie ein Begriff ist. Und dafür wiederum kann es eben schon eine Rolle spielen, ob ein Band quasi Ikone einer ganzen Bewegung war und ob dies bekannt ist. (Und bei Metallica im Speziellen kommt noch der Umstand hinzu, dass sie auch nach ihrer "truen" Phase viele "andere" Fans dazugewonnen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit daher beibehalten haben.)

[Fortsetzung folgt...]


[Beitrag von Pigpreast am 15. Nov 2016, 13:45 bearbeitet]
Ti_N0
Inventar
#602 erstellt: 15. Nov 2016, 13:34
Ich wühle mich missverstanden, auch wenn die beiden letzten Alben von SoaD nicht an ältere herankommen, fand ich beide nicht übel. Definitiv haben sie sich - insbesondere mit Hypnotize - nicht dem Kommerz zugewandt, dazu ist die scheibe einfach zu durchgeknallt.

Klar sind einige Lieder sicher nicht mit der Härte eines "Prison Song" vergleichbar, aber Härte war nie das womit ich SoaD direkt assoziiert hätte. Geniale Vocals, Texte mit Tiefgang und viel Kritik an Politik und Gesellschaft, sowie sehr ausgeprägte Emotionalität, die zugegebenermaßen meist als "wütend" zu bezeichnen wäre. Und dazwischen einige Tracks die einfach nur komplett Banane sind oder hohes Potential zur Hymne boten (Lonely Day, I-E-A-I-A-I-O, im Prinzip da komplette Toxicity Album...) und einfach Fans wie der Band bei den Konzerten Spaß machen.

Aber auch bei de beiden neuen Alben waren großartige Tracks zu finden. Lonely Day - ob nun ihrem Stil entsprechend oder nicht - ist einer meiner meistgehörten Tracks der gesamten Musiksammlung. Andere Tracks wie Vicinity of Obscenity, Dreaming, U-Fig, Cigaro oder Sad Statue zeigen wie ich finde sehr schön dass sie durchaus neues ausprobieren aber ihrem Stil treu bleiben. Hört man sich die alten Perlen wie Spiders, Sugar oder P.L.U.C.K. mit neuern bunt gemischt an, ist eine Veränderung klar rauszuhören, aber ich würds eher als Refinement bezeichnen und nicht als abkehr vom Ursprung.

Definitiv eines der ganz wenigen Alben die ich tatsächlich noch physisch kaufen würde wenn es raus kommt, wenn die Jungs endlich mal Stoff nachlegen.
Nach fast 12 Jahren wirds mal Zeit
Daron soll mal aufhören mit Lindemann abzugammeln


[Beitrag von Ti_N0 am 15. Nov 2016, 13:40 bearbeitet]
slayer666
Inventar
#603 erstellt: 15. Nov 2016, 14:30
Oh ja, hatte ganz verpasst das hier die Diskussion des neuen Metallica Albums stattfindet.

Ich teile hier viele Meinungen, mal mehr mal weniger, aber grundsätzlich passen die Aussagen schon.
Metallica haben sich nach einen schwer zu verdauenden "..and justice for all" , was ich aber sehr lieb gewann, und dann letztendlich mit dem "Black Album" verabschiedet. Ich habe es gehasst das "Normalos" Metallica gut finden/fanden, weil es eben nicht die Typischen oder die Metallica mehr waren die ich so mochte. Ich wollte wieder einen Schlag ins Gesicht,Damage Inc,, Fight fire with fire, oder auch ein Welcome Home (Sanitarium) oder ein Fade to black. Nun wo ich im Rockhard oder Metalhammer (online) gelesen habe das doch alles irgendwie nach dem Black Album klingt hat sich die Chance das Metallica mir ihr neues Werk verkauft, in Luft aufgelöst. Was hatte ich auch nach allen Enttäuschungen erwartet? Verkauft wird es dann doch wieder als: hart, back to the roots und so verkauft. Diesmal bekommen sie aber keinen Cent von mir. Da lobe ich mir die zahlreichen Neuentdeckungen die ich durch die Kollegen hier im Forum erfahren darf. Danke nochmal dafür
Bestätigen kann ich da auch die Werdegänge der Herren von Linkin Park, In Flames (obwohl ich die irgendwie noch immer mag, aber nur im Stream höre) . Linkin Park habe ich dann im letzten Jahr noch live gesehen, meiner Frau zur Liebe, sowie am Sonntag Bring me the Horizon. Aber ist das Metal frage ich mich da, es ist okay aber mehr auch nicht. einige LP Songs sind unerträglich, die waren selbst live nix. Ich ziehe dann doch was für mich Echtes vor (Kreator, HSB, Entrails, Bolt Thrower, Mlga, Mantar, Sulphur Aeon, Watain und und und .......) Die haben sich alle nicht neu erfunden oder sind recht neu, aber sind dann doch das was ich mag. Wenn ich so drüber nach denke, sind das die Bands die sogenannt "True" sind, wie gesagt für mich.


[Beitrag von slayer666 am 15. Nov 2016, 14:49 bearbeitet]
PLOS
Inventar
#604 erstellt: 15. Nov 2016, 15:18
hui - hier ist ja richtig was los

also nur noch kurz, weil Pigpreast und ich glaube ich abschweifen


Pigpreast (Beitrag #601) schrieb:
Deine Eingangsfrage war ja sinngemäß: Wieso seht Ihr ausgerechnet in der Entwicklung von Metallica einen Verrat (wo andere Bands doch auch ihren Stil verändern)?


im Prinzip ja


Pigpreast (Beitrag #601) schrieb:
... In diesem Sinne erfolgten auch alle meine Erklärungen über Aufbruchsstimmung, Abgrenzung vom bisher dagewesenen und "Kick Ass!"


dieses - und ähnlich formulierte - Argumente habe ich so verstanden, als wäre die Enttäuschung über Metallica aus diesen Gründen anders zu "werten" (mehr wert, wichtiger) als z.B. über Linkin Park. Dem würde ich widersprechen. Vielleicht haben wir uns da nur falsch verstanden.
Fakt bleibt, dass sicher mehr Leute Metallica nachtrauern, als z.B. Linkin Park - da stimme ich Dir voll zu.

In dem Zusammenhang habe ich argumentiert, das "dass der Grad der Enttäuschung doch recht stark mit der Bedeutung einer Band für die eigene musikalische Sozialisierung korreliert." Mich es also mehr enttäuscht, wenn meine Jugend Heros mich "gefühlt" verraten, als eine Band, die vielleicht später hinzugekommen ist.

auch darüber waren wir uns ja einig

Ansonsten finde ich es interessant, wie die persönlichen Metallica Geschichten / die musikalische Sozialisierung so aussehen / abgelaufen sind



ach ja: Sorry Ti_N0, da hab ich dich tatsächlich falsch verstanden
Ti_N0
Inventar
#605 erstellt: 15. Nov 2016, 15:27
Also ausgehend von der Fanbase auf Spotify sind Linkin Park sogar nen Stück "größer" als Metallica ... was aber gut dran liegen kann dass die noch tiefer im Mainstream-Morast versunken sind, allerdings gibts die natürlich noch nicht so lange und daher werden Sie vermutlich auch noch nicht schon in der Vergangenheit so viele Fans links und rechts von der Fahrbahn die Sie gewählt haben liegen gelassen haben.


@PLOS: Macht nüscht


[Beitrag von Ti_N0 am 15. Nov 2016, 15:28 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#606 erstellt: 15. Nov 2016, 23:23

PLOS (Beitrag #604) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #601) schrieb:
... In diesem Sinne erfolgten auch alle meine Erklärungen über Aufbruchsstimmung, Abgrenzung vom bisher dagewesenen und "Kick Ass!"

dieses - und ähnlich formulierte - Argumente habe ich so verstanden, als wäre die Enttäuschung über Metallica aus diesen Gründen anders zu "werten" (mehr wert, wichtiger) als z.B. über Linkin Park.

Nein, den Wert oder die Wichtigkeit von Enttäuschungen vergleichen zu wollen, halte ich für absurd. Du hattest aber danach gefragt, warum die Enttäuschung bei Metallica als Verrat empfunden wird und dafür ist das meine Erklärung. Wenn man den Metal der 80er Jahre als Jugendbewegung betrachtet, dann ist für mich nachvollziehbar, dass, wenn einer der Protagonisten der Bewegung eine Stilwendung hin zu dem vollzieht, wogegen sich die Bewegung (überspitzt formuliert) richtet, die Reaktion eben nicht nur "Schade, jetzt machen sie gar nicht mehr so schöne Mucke wie früher", sondern eben "Verrat!" ist.

Der Vergleich mit Linkin Park oder In Flames kam ja nur zustande, weil ich mich nicht erinnern kann, in der Zeit des Hochkommens dieser Bands eine vergleichbare Bewegung beobachtet zu haben wie in den 80ern beim Metal. Mag ja sein, dass ich da altersbedingt etwas übersehen habe, aber es ist doch allgemein bekannt, dass die Aufteilung der Jugend in einzelne Bewegungen wie Popper, Punks, Metaller etc. in den 80ern besonders ausgeprägt war, wohingegen es sich später, nicht zuletzt bedingt durch die immer feinere "Zerfaserung", wieder mehr vermischte. Ich wüsste zumindest nicht, zu welcher Jugendewegung Linkin Park oder In Flames gehört hätten, deren Ideale verraten zu haben man ihnen vorwerfen könnte.


[Beitrag von Pigpreast am 15. Nov 2016, 23:26 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#607 erstellt: 16. Nov 2016, 06:32
Hab sie grad bestellt.
Teichfischer
Inventar
#608 erstellt: 16. Nov 2016, 07:14
Zaia, damit beendest du ganz pragmatisch diese schöne Diskussion

Aber lass mal, mein Kumpel, sonst eher zurückhaltend mit musikalischen Geldausgaben, hat sich offenbar vom "Hype" anstecken lassen und sie ebenfalls bestellt. Ich werde demnächst also auch in den "Genuss" kommen (Kunstpause) müssen
PLOS
Inventar
#609 erstellt: 16. Nov 2016, 07:57


die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt (und als FC Fan weiß ich wovon ich spreche), daher liegt mein Exemplar auch schon länger im Körbchen..

So viel zum Thema des sich (nicht) lösen können
Pigpreast
Inventar
#610 erstellt: 16. Nov 2016, 11:01

Teichfischer (Beitrag #608) schrieb:
Zaia, damit beendest du ganz pragmatisch diese schöne Diskussion

Pfff... was hatte die denn mit dem neuen Metallica-Album zu tun?

Aber ist schon gut. Ich war es sowieso langsam leid, längst Gesagtes in immer neuem Gewand darzustellen, nur um dem Vorwurf zu widersprechen, ich würde Fans anderer Bands ihre Enttäuschung absprechen wollen.

Der Witz ist eh, dass ich erst mit dem schwarzen Album selber zum Metallica-Fan wurde (und auch das auch erst zwei, drei Jahre nach dessen Veröffentlichung). Die Stilwandlung habe ich sozusagen erst im Nachhinein, als ich mir peu a peu die anderen Alben zulegte, richtig bemerkt.

Und dass diese Stilentwicklung von vielen "Fans der ersten Stunde" als Verrat empfunden wird, habe ich noch viel später erst begriffen, nämlich als ich mich generell mit Metal zu befassen begann.

Ich weiß noch genau, wie mein Kumpel 2011 beim Big Four Konzert auf Schalke kokettierend meinte: "So, so, diese Jungs haben also die Szene verraten..." und ich noch dachte: "Wovon spricht der?"

Das nur noch, weil PLOS nach persönlichen Metallica-Geschichten fragte. Und nun viel Spaß beim sehnsüchtigen Erwarten Eurer vorbestellten Hardwired…to Self-Destruct. Lang müsst Ihr ja nicht mehr darben.
volvo740tius
Inventar
#611 erstellt: 16. Nov 2016, 12:06
Dann scheinen ja die Fronten geklärt.

Topic:
Die ehemaligen Kinder aus Pittsburgh haben nächstes Jahr Januar ihr neues Album am Start.



https://www.youtube.com/watch?v=dZ9JVxQVQy4

Da mach ich mir über Stilwechsel keine Gedanken.
Muhai79
Stammgast
#612 erstellt: 16. Nov 2016, 23:04
Langsam wird es echt mühsam, sobald eine Band ein paar Alben verkauft hat, wird man als Mainstream-Hörer abgestempelt und die richtig harten Metalheads zeigen mit dem Finger auf dich !! Wisst ihr was ? Ich höre was mir gefällt, egal ob sie für die breiten Massen spielen oder nicht.
Ich höre gerne Speed, Death und Thrash Metal und sogar hi und da Metalcore aber jede neue Band die nicht klar singt und etwas Erfolg hat, wird sofort als Metalcore dem Pop der Rockmusik zugeordnet. Ist doch Blödsinn. Ja nicht zugeben dass man Metalcore hört.....

Eine Band sollte spielen, wozu sie Lust hat. Niemand muss das Album kaufen. Haben wir das Recht den Bands den Stil zu diktieren ? Ich denke nicht.

-Metallica; ich denke viel mehr, dass sie krankhaft versuchen an die 80er anzuknüpfen aber es einfach nicht mehr so richtig gelingen will. Ich liebe die 80er Alben aber hörte immer wiedermal gerne in S&M, Garage Inc., ja sogar Load und ReLoad rein. Ich freue mich auf das neue Album und ein schlechteres Metallica Album, ist allemal noch besser als so mancher Scheiss da draussen. Metallica ist und bleibt für mich etwas vom grössten.
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#613 erstellt: 16. Nov 2016, 23:49
Du hast da was so vollkommen missverstanden.
Pigpreast
Inventar
#614 erstellt: 16. Nov 2016, 23:58

Muhai79 (Beitrag #612) schrieb:
Langsam wird es echt mühsam, sobald eine Band ein paar Alben verkauft hat, wird man als Mainstream-Hörer abgestempelt und die richtig harten Metalheads zeigen mit dem Finger auf dich !!

Wer hat denn hier bitte mit dem Finger auf Dich gezeigt?

Leider verdrehst Du alles. Es werden nicht die Hörer als mainstreamig abgestempelt, sondern die Bands. Und die auch nicht, weil sie viele Platten verkaufen, sondern es ist genau andersherum: Sobald ihre Musik weniger extrem, also gefälliger wird, also mainstreamartiger wird, kommt sie bei mehr Leuten an und sie verkaufen mehr Platten.

Dass die anderen Leute, denen dann in der Musik etwas fehlt, sich ärgern, solltest Du nicht als persönlichen Angriff werten.


aber jede neue Band die nicht klar singt und etwas Erfolg hat, wird sofort als Metalcore dem Pop der Rockmusik zugeordnet. Ist doch Blödsinn.

In der Tat ist das Blödsinn. Wer sagt so was?


Ja nicht zugeben dass man Metalcore hört.....

Noch größerer Blödsinn. Wenn Du den Thread verfolgst, wirst Du feststellen, dass hier immer wieder, u. a. von mir, Death- und Metalcore gepostet wird.


Eine Band sollte spielen, wozu sie Lust hat.

Ja, genau. Böse Zungen behaupten aber, manche Bands spielen eben weniger, wozu sie Lust haben, sondern mehr, was ihnen Analysten und Produzenten sagen, dass es mehr Kohle bringt.


Niemand muss das Album kaufen. Haben wir das Recht den Bands den Stil zu diktieren ? Ich denke nicht.

Etwas schade finden, sich gar darüber ärgern, wird ja wohl genau so erlaubt sein, wie seine diesbezügliche Meinung zu äußern. Was hat das mit "den Bands den Stil diktieren" zu tun?

Mach Dich einfach mal ein bisschen locker und sieh nicht alles gleich als Angriff. Mit etwas Eier in der Hose kann man auch andere Meinungen vertragen.


-Metallica; ich denke viel mehr, dass sie krankhaft versuchen an die 80er anzuknüpfen aber es einfach nicht mehr so richtig gelingen will.

Stimmt. Seit den 90ern will das nicht mehr so richtig gelingen.

Und ich würde sagen, aktuell versuchen sie eher, an die 90er anzuknüpfen. Das gelingt sogar etwas besser.


[Beitrag von Pigpreast am 17. Nov 2016, 00:07 bearbeitet]
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