Philips 303 brummt

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iKorbinian
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 29. Dez 2011, 18:59
Liebe Forencommunity,

neuerdings hat sich ein Defekt bei meinem CD Spieler eingestellt, der mich irgendwie wurmt. Mein Philips 303 entwickelt beim Einschalten der CD ein Brummen, das nach zirka einer Minute wieder abklingt. Das betagte Gerät ist schon dreißig Jahre alt, ist für mich aber nur schwer zu ersetzen. Wenn man die massive Bauweise betrachtet, würde es schwer sein, diesen in einem realistischen Preisrahmen zu ersetzen.

Was ist zu tun? Ich habe bereits gelesen, dass es sich um bestimmte Kondensatoren handeln soll. Gibt es dafür noch fähige Werkstätten, oder muss ich mich selbst am Lötkolben versuchen? Leider habe ich nur rudimentäre Erfahrung mit dem Löten und ETechnik allgemein. Jedoch befinden sich in meinem Bekanntenkreis ein Master E Technik, sowie einige Elektriker.

Vielen Dank,

Korbinian
Passat
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2011, 19:57
Diese alten Geräte leiden oft massiv an kalten Lötstellen.
Man sollte da ALLE Lötstellen nachlöten und ggf. auch die Netzteilkondensatoren tauschen.

Grüsse
Roman
iKorbinian
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Dez 2011, 22:47
Hallo Passat,

Danke schon einmal für die fixe Antwort. Alle Lötstellen nachlöten erscheint mir als eine langfristige Bastelaktion. Bieten sich hierfür diese Reparaturpakete aus der Bucht an, oder sollte ich lieber Einzelteile im Laden kaufen?

Interessieren würden mich auch diverse Anlaufstellen, Anleitungen oder mögliche Fehlerquellen des Gerätes. Danke schon einmal für die kalten Lötstellen.

Ich will das gute Stück nicht verlieren. Imho sieht auch ein Gerät wie ein Accuphase mager gegen ihn aus Auch, dass das Problem erst vor kurzer Zeit auftrat, lässt mich auf eine Rettung hoffen.

Viele Grüße,

Korbinian
germi1982
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 30. Dez 2011, 00:20

iKorbinian schrieb:
... Alle Lötstellen nachlöten erscheint mir als eine langfristige Bastelaktion. ...



Ist es aber nicht, kommt drauf an wie verbaut das Gerät ist, aber das ist recht schnell erledigt.

Ich würde die Einzelteile kaufen, wer weiß wie alt die Teile sind die man da aus der Bucht angedreht bekommt und ob die nicht auch die gleiche Problematik haben. Einfach die Werte der verbauten Kondensatoren aufschreiben, dazu gehört die Kapazität (in dem Fall in µF) und die Spannungsfestigkeit, und die Teile bestellen. Kommt auch weitaus günstiger. Je nachdem wieviele das sind, bist du aber auf jeden Fall wohl unter 15€.


[Beitrag von germi1982 am 30. Dez 2011, 00:21 bearbeitet]
iKorbinian
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 30. Dez 2011, 17:23
Hallo Marcel,

das Gerät ist im Originalzustand und nicht verbastelt. Aber wo sollte ich anfangen? Die einzelnen Bauteile durchmessen und bei Bedarf austauschen?

Viele Grüße,
Korbinian
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Dez 2011, 17:43
Das meine ich nicht mit verbaut, ich meine damit eher wie gut man an die Leiterplatten rankommt.

Ich würde anfangen mit dem Nachlöten, wenn das nichts hilft würde ich die dicken Elkos aus dem Netzteil rauswerfen und durch neue ersetzen. Das sind ja Standardteile, die bekommt man bei den üblichen Verdächtigen wie Conrad, Reichelt usw.

Nachmessen kann man da mit normalem Equipment kaum was, denn bei den Elkos ist nicht nur die Kapazität interessant, sondern auch so Faktoren wie Leckstrom usw. Und gerade der nimmt im Laufe der Jahrzehnte zu. Wenn das Gerät Jahre unbenutzt herumstand trocknen die Elkos auch aus, die sind ja flüssig gefüllt.

Ein Netzteil ist ja recht einfach aufgebaut. Man hat einen Trafo, der macht aus der Netzspannung eine niedrigere Spannung. In der Regel gibts da mehrere Abgriffe am Trafo da man unterschiedliche Spannungen benötigt, die Mechanik des Laufwerkes braucht eine andere Spannung als dessen Elektronik usw. Das ist aber erstmal sekundär, hinter dem entsprechenden Abgriff am Trafo befindet sich ein Gleichrichter, in der Regel ein Brückengleichrichter bestehend aus vier Dioden, manchmal auch zusammengefasst in einem Gehäuse. Hier sieht man so eine Schaltung:

http://upload.wikime...%A4tzbr%C3%BCcke.PNG

Links die Wechselspannung, dann die Schaltung, und rechts so sieht das aus wenn das aus dem Gleichrichter rauskommt. Wie du siehst ist nur einfach eine Halbwelle abgeschnitten, die untere nämlich. Um da aber eine ordentliche glatte Gleichspannung zu erzeugen, wird zwischen Plus und Minus eine Kapazität gehängt, also ein Kondensator. Dann sieht das Ergebnis schon besser aus:

http://upload.wikime...keGegl%C3%A4ttet.PNG

Das was dann noch über bleibt bezeichnet man als Restwelligkeit oder Brummspannung.

Die Dimensionierung der Kapazität richtet sich u.a. auch nach dem Strom den der Verbraucher zieht. Das kann man genau berechnen, aber grob über den Daumen sagt man 1000µF pro fließendem Ampere, denn hier gilt auch nicht zuviel, denn eine zu hohe Kapazität kann den Trafo überlasten da diese Kapazität auch einen hohen Ladestrom beim Einschalten zieht und das dann für den Trafo wie ein Kurzschluss aussieht. Zu niedrige Kapazität kann aber eine zu hohe Restwelligkeit verursachen, und die kann zu Störgeräuschen führen. Daher auch der Verdacht von Passat, dass die Elkos im Netzteil nicht mehr ganz in Ordnung sind.
audiophilanthrop
Inventar
#7 erstellt: 30. Dez 2011, 18:21
Zu den Srandardproblemen der Philipsdreher bitte ich die Klassiker-Reparaturabteilung zu durchsuchen. Sehr häufig sind Schwierigkeiten mit fragwürdig gemachten Durchkontaktierungen. Diese sind mit einem Stück Draht zur Verbindung der zwei Platinenseiten zu erneuern. Die Modelle der ersten Generation leiden obendrein häufig an trockenen Elkos im Spannungsverdoppler.
hf500
Moderator
#8 erstellt: 30. Dez 2011, 20:52
Moin,
Durchkontaktierungen hat das Geraet keine, und die beiden 100µF-Elkos des Spannungsverdopplers sollten auf jeden Fall getauscht werden (neu: 2x 100µF/63V 105°C).
Die groesseren Elkos sind meist noch gesund, um ihren Ausfall zu finden, oszillographiert man die Ausgangsspannungen des Netzteiles. Sie muessen so gut wie brummfrei sein, weil sie alle stabilisiert sind.

73
Peter
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