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Beethoven: Suche Fidelio-Aufnahme! Wer weiss eine schöne?+A -A |
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Autor |
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Fredoman
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 25. Okt 2004, 22:15 | |||||
Hallo, verehrte Klassikfreunde! Nachdem ich vor kurzem Beethovens Fidelio in der Oper Graz gesehen habe, und ich von der Musik begeistert war, möchte ich mich jetzt damit beschäftigen. Wer weiss eine schöne Aufnahme, wer hat was zu Hause? Bitte schreibt mir Eure Vorschläge und Erfahrungen. Liebe Grüsse, Fredoman PS: Bei der Internetrecherche bin ich öfters auf die Klempereraufnahme von 1962 als Referenz gestossen und neuerdings auf die Aufnahme von Naxos unter Halasz, die auch als sehr gut bewertet wurde. PPS: bei JPC hab ich einen italienischen Fidelio gesehen. Das wär mal lustig zu hören: "Hat man auch bald Gold daneben" auf italienisch! Hat einer von Euch sowas schon mal gehört?? |
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Hilda
Stammgast |
#2 erstellt: 26. Okt 2004, 08:00 | |||||
Hallo Fredoman, zwei sehr schöne Fidelios hast Du ja schon genannt. Die Klemperer-Aufnahme ist ein Klassiker. Farnz-J wird wieder was an Vickers zu meckern haben, aber ich finde die Aufnahme grandios, wenn auch ab und an etwas zu gemächlich. Eine auf dem Papier auch recht interessante Klemperer-Aufnahme wäre die folgende: vielleicht kennt die ja jemand anders... Der Naxos-Fidelio ist auch sehr schön. Ausgezeichnetet Sänger, dirigentisch eher 'mainstream'. Trotzdem IMHO empfehlenswert. Noch eine preiswerte Alternative ist Maazel mit den Wienern und Nilsson, ich weiss allerdings nicht, ob es die Aufnahme noch gibt. Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
#3 erstellt: 26. Okt 2004, 08:57 | |||||
Hallo zusammen, Klaus, *muß* ich jetzt meckern? Ich finde nicht gerade, daß Fidelio der Gipfel der Opernliteratur ist und höre diese Oper eher selten, aber trotzdem möchte ich auf einige Aufnahmen hinweisen: In die recht gegensätzlichen historischen Aufnahmen Toscaninis (RCA) und Furtwänglers (EMI) sollte man mal reinhören. (Vorsicht! Mainstream) Für Vickers-Kritiker und Fans ist diese Aufnahme ein Muß: (Klaus: festhalten!) Jon Vickers, Helga Dernesch, Laubenthal, Donath, Kelemen, Ridderbusch, Dam, Hollweg, Berliner Ph. Herbert von Karajan (EMI 1970) und die des HvK-Gegners Bernstein ist auch hörenswert: Gundula Janowitz · Lucia Popp René Kollo · Hans Sotin · Manfred Jungwirth Chor der Wiener Staatsoper Wiener Philharmoniker Leonard Bernstein (DG - auch in Kopplung mit Gardiners "Leonore") Da steht dann das stimmgewaltige "Tier" Jon Vickers mit seinem kanad. Akzent gegen einen Rene Kollo, der technische Mängel nicht immer verbergen kann (eingeschobenes h zw. Vokalen). Ich meine mal gelesen zu haben, dass Bernsteins Engagement für die hervorragende Sängerin Gundula Janowitz das Karriere-Aus war - Bernstein mochte sie nicht und Karajan (und damit auch ihre Firma DG) wegen der Arbeit mit dem Konkurrenten Bernstein nicht mehr. Maazels Decca-Fidelio kenne ich auch, nicht schlecht, auch wenn die Kritik wenig begeistert war und kaum jemand Maazel für einen "Beethoven-Dirigenten" (was immer das sein mag) hält. Soltis Fidelio war die erste Digitalprod. der Decca einer Oper. Da steht insbesondere das rhythmisch präzise Orchesterspiel in Kontrast zu Karajan und Bernstein. Hildegard Behrens, Peter Hofmann, Adam, Sotin, Ghazarian, Chicago Symphony Orchestra, Sir Georg Solti, Decca 289 475 6207 (A.: 1979, gerade wiederveröffentlicht) Gruß Franz [Beitrag von op111 am 26. Okt 2004, 09:13 bearbeitet] |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 26. Okt 2004, 09:42 | |||||
Hallo, ja, was ist der Gipfel der Opernliteratur? Für mich zählt der "Fidelio" zu den schönsten der Gattung. Die Aussage ist zeitlos, die Musik ergreifend. Beethoven war sicherlich nicht der Dramaturg wie Mozart. Er war ja bekanntermaßen nicht so recht zufrieden mit seinem Werk, obwohl es damals nach Umarbeitungen schon Anerkennung erfuhr. Neben den sicher zu Recht gelobten Aufnahmen mag ich auch eine ziemlich unbekannte u. ältere: Norddeutsches Symphonie-Orchester Hamburg, NDR Chor Carl Bamberger Sänger: Erich Wenk, Heinz Rehfuss, Julius Patzak, Gladys Kuchta, Karl Kummel, Melita Muszely, Helmut Kretschmar u. a. (sag' bloß, jemand kennt die (noch)? Gruß, Susanna [Beitrag von Susanna am 26. Okt 2004, 11:11 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#5 erstellt: 26. Okt 2004, 10:01 | |||||
Susanna, jeder hat so seine eigenen Lieblingswerke. Im Fidelio gibt es für mich einige eher schwache Szenen (neben großartigem auch in winzigen Details) im ersten Teil. Wer weiß, was bei weiteren Bearbeitungen daraus geworden wäre. Auch erfahrene Opernkomponisten greifen schon mal daneben, ich denke da an Verdis z.T. schon recht abenteuerliche Plots. Der 3er-Takt kann auch ganz schön ermüdend sein. Als Gesamtwerke sehe ich Wagners "Tristan", Strauss "Salome" und Bergs "Wozzeck" viel näher am "Gipfel" als den Fidelio und vieles von Verdi. Gruß Franz |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 26. Okt 2004, 11:04 | |||||
Hallo Franz, daran ist nicht zu rütteln u. ich will es auch nicht! Meine Aussage ist ebenfalls rein subjektiv, das müßtest Du inzwischen von mir wissen!
Das wußte Beethoven u. vielleicht war es mit der Grund, warum er keine weiteren Opern schrieb. Diese winzigen Ungereimtheiten (was sind sie schon im Vergleich zu denen der "Zauberflöte"), oder meinst Du doch eher D. M. nach kompositorische Schwächen, stören mich kaum. Bei zu vielen Bearbeitungen kann auch Negatives herauskommen.
Deswegen kann ich mir Verdi auch nicht so häufig anhören! Ich finde auch, man sollte den Musikepochen verschiedene "Gipfel" zugestehen. So kann man ja wirklich nicht Monteverdis "Orfeo" mit "Madame Butterfly" oder dem "Fidelio" vergleichen. Trotzdem sei Jedem auch ein absoluter Vergleich zugestanden, warum nicht? Gestehe ich mir ja selbst zu.
Grüße, Susanna |
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Hilda
Stammgast |
#7 erstellt: 26. Okt 2004, 11:32 | |||||
Franz-J schrieb:
Aber mitnichten mein Guter
Habe ich nicht - hatte mal die Gelegenheit bei einem Freund reinzuhören. Gefiel mir klanglich nicht so. Allerdings ist Kelemen sicherlich gut. Den Bernstein Fidelio habe ich absichtlich nicht erwähnt, weil mir da weder Kollo noch Janowitz gefallen. Gundula Janowitz erweckt in mir immer eher den Eindruck eines technisch perfekten, aber seelenlosen Singens - irgendwie zu glatt... Sozialisiert würde ich übrigens mit der Böhm-Aufnahme aus Dresden (Jones, Adam, King) - eine wie ich finde unterschätzte Aufnahme. Auch erwähnenswert ist die Aufnahme mit Fricsay: hat mit Haefliger einen ungewöhnlichen Florestan, der in Fricsays Konzept aber doch irgendwie überzeugt. Was das Thema Lieblingswerke betrifft: Fidelio gehört nicht unbedingt zu meinen Top Five Opern - das hindert mich aber natürlich nicht daran einige im Schrank zu haben... Gruss Klaus |
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ph.s.
Inventar |
#8 erstellt: 26. Okt 2004, 11:59 | |||||
Ich mag sehr gerne diese Aufnahme, obwohl sie vielleicht an manchen Stellen etwas "brav" ist. Wiener Philharmoniker; Lorin Maazel Birgit Nilsson, James Mccracken, Kurt Böhme, Tom Krause Decca 1964 B00000427U Der Fidelio zählt für mich jedenfalls zu den schönsten Opern, weil er wirklich eine großartige, zeitlose Aussage hat, die ja von Beethoven selbst energischst vertreten wurde. Darin liegt vielleicht das Geheimnis der großartigen musikalischen Umsetzung. Der Künstler konnte sich 1:1 mit dem Stoff indentifizieren! Philipp. [Beitrag von ph.s. am 26. Okt 2004, 12:05 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#9 erstellt: 26. Okt 2004, 13:27 | |||||
Hallo zusammen, Susanna, du hast mich schon richtig verstanden, Fidelio will ich auch nicht mit Tristan vergleichen, mir fällt auch gerade keine Oper aus genau der Entstehungszeit des Fidelio ein, die mir besser gefiele.
Mich stört manche Gesangsleistung (aber G. Evans' Beckmesser schon) eher weniger als eine schlechte Orchesterleistung. Klaus ich bin bestimmt kein Karajan-Fan, aber hier kommt doch etwas mehr aus dem Orchester als nur polierter Schönklang. Sicher ist das nicht *die Spitzenaufnahme*. Die EMI-LPs leiden allerdings sehr unter einem mulmigen undurchsichtigen Klangbild, das schon Karajans Meistersinger beeinträchtigte, vielleicht sind die CDs ja besser.
Von der Orchesterleistung ist der schon besser als manche andere Annäherung Bernsteins an Beethoven (z.B. Missa solemnis ).
War auch mein erstgehörter Fidelio. Da habe ich wiederum nur die LPs, leider klingen die Dresdner untypisch - eher hart ruppig, dünn und inhomogen. King war nicht schlecht, Th. Adams Wabern mag ich nicht. Gruß Franz |
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mefisto
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 26. Okt 2004, 15:40 | |||||
Meine "Fidelio-Favoriten": Mödl-Windgassen-Frick/WPhO/Furtwängler (1953, live und Studio) Jurinac-Vickers-Hotter-Frick/Covent Garden/Klemperer (1961, live) Anna Bathy-Endre Rösler-Mihaly Szekely/Budapest/Klemperer (1948, live) Flagstad-Maison-Schorr/Met./Bodansky (1938, live) Konetzni-Ralf-Schöffler/Wien/Böhm (1944) dazu kommen noch ca.8 andere "Fidelio"-Aufnahmen. Gruß Guido |
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