Wo ist die gute Pop-Musik hin?

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Robsen007
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 21. Sep 2015, 08:43
Ich bin ein wenig traurig, was heute auf dem Musikmarkt an neuer Musik angeboten wird. Die neue Musik macht keinen Spaß mehr. Die neue Musik ist irgendwie anstrengend geworden. Entweder sind es nur noch Club-Beats die neuerdings mit einer Sologitarre und einer weinerlichen Männerstimme unterlegt sind, nervige Hipster-Bands, die ihre schreienden Stimmen durch Vocoder schicken, oder neuerdings diese "wir singen nur auf deutsch, weil wir da unseren poetischen und wirklich wirklich tiefgründigen Dünnschiss besser zum Ausdruck bringen können".

Sogar ehemals experimentierfreudige Popgrößen wie Madonna sind langweilig und einfallslos geworden.

Wo sind neue Alben, die sich mit Fleetwood Mac, Tracy Chapman, Abba, Pink Floyd, Genesis, Roxette, Michael Jackson etc. messen können? Wieso will sich jeder neu erfinden und schwimmt trotzdem im Mainstream mit. Ich möchte endlich mal wieder ein neues Album durchhören, mit guten und einfachen Pop- oder Rockmelodien, dass nicht nach einer Produktion von 10 Minuten oder Club-Hipsterschrott klingt. Ein Album das nur so strotzt vor Leichtigkeit und dass Größe hat und woran man sich noch später Jahre erinnert. Es gab so viele gute tolle Alben in den 70iger, 80iger und 90igern, die man in Dauerrotation hören konnte. Heutzutage mag ich nicht mal mehr das Radio gar nicht mehr einschalten.

Ich weiß der Musikgeschmack ist immer subjektiv und jeder darf das hören was er möchte. Und Musik ändert sich mit der Zeit - das gehört wohl leider nunmal dazu.
peacounter
Inventar
#2 erstellt: 21. Sep 2015, 08:53
Es kommen jedes Jahr Unmengen an guten Alben raus.
Die finden nur eben selten einen Platz im Radio oder den Charts.
Das war aber schon immer so.
Da hilft nur rausgehen zu den Konzerten und in die Clubs oder szeneorientierte Suche im Internet.
Ich kann auf jeden fall garnicht so viele gute neue scheiben hören, wie imo ständig erscheinen.
Und das trotz mindestens 5 Stunden Musik hören pro Tag!
Viel schlimmer fand ich da die 80er.
als die vorbei waren, wurde es langsam wieder einfallsreicher.

edit:
ich mein:
public enemy, slayer, anthrax, motörhead, mc5, george clinton, bootsy collins, stevie ray vaughn, ozzy/black sabbath, rainbow, black flag/henry rollins, zapp/roger troutman, bad brains, living colour, pantera, mighty mighty bosstones...
das war auch alles nie im radio.
oder nur extrem kurz.
und auch pink floyd und genesis kamen dort erst an, als die interessanteste zeit längst vorbei war.



Und Musik ändert sich mit der Zeit - das gehört wohl leider nunmal dazu.
nicht leider sondern zum glück!
der hippie-sound der 70er wurde durch den bombast der 80er abgelöst und dann kam mit grunge und techno der underground ans ruder.
r'n'b und g-funk von dre, snoop, 2-pac usw war auch ne tolle zeit und heute gibts zb sehr interessantes im metal zu entdecken mit wahnsinnig ausgefeilten double-bass-figuren und virtuosesten "meters" (meshuggah, slipknot, "djent" ganz allgemein).
oder der deutsche metal mit sachen wie callejon.
im hiphop passiert auch weiter ne menge.
eminem ist einer der begabtesten mc's, die in diesem genre je gearbeitet haben und kleine acts wie akua naru (im stile von ikone "bahamadia"), mundwerk-crew (typischer fluffiger deutsch-rap), moop mama (bläserattacke), cro (für den radiohörer mit ohrwurmbedürfnis) usw sollte man imo auf dem schirm haben.

für die oldschool-fans bringt prince seit den 90ern immer noch jedes jahr beständig mindestens ein album raus, danco jones machen dreckigen r'n'r und steel-panther bedienen die hair-metal-freunde.

lady gaga ist ähnlich innovativ und begabt wie madonna zu ihrer besten zeit und die scissor-sisters machen tollen glam-disco.
muse sind sicher "leicht" genug, wie du es bezeichnest, bis vor kurzem haben die white-stripes noch tolle smash-hits rausgehauen und jack white bleibt weiter kreativ.

auch sachen wie rihanna und beyonce sind imo gut gemacht und nicht schlechter als madonna, whitney und co früher (auch wenn ich sowas überhaupt nicht mag, aber objektiv gesehen muß man ihnen das imo zugestehen).

dann die vielen bands der sogenannten "neuen deutschen härte" (allen voran rammstein).
super produziert und auf den punkt genau auf den erwartungshorizont der zielgruppe zugeschnitten.

auch die industrial-welle der 90er findet mit acts wie manson mitlerweile ihre widerspiegelung im mainstream...

oder kalkbrenner...
oder jarle bernhoft...
oder aloe black...
oder bruno mars...
was unweigerlich zu mark ronson führt...
und von da ist es nicht weit bis zu amy winehouse (wobei die natürlich auch schon ein paar jahre nicht mehr so "aktiv ist...
und bei der gelegenheit wäre auch der geniale pete doherty/babyshambles/libertines nicht zu vergessen.
was ist mit pharrell williams?
und justin timberlake?

also ich vermisse nix.
bin aber auch erst 48, vielleicht kommt das noch.


[Beitrag von peacounter am 21. Sep 2015, 10:54 bearbeitet]
Robsen007
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Sep 2015, 12:25
Ich werde mir mal einige deiner Vorschläge zu Gemüte führen. Ich bin wohl zu Pop-lastik eigestellt, was bei vielen leider schnell als Trash abgestempelt wird, wobei viele Lieder in ihrer Einfachheit einfach nur genial sind.

Lieder wie:

Bananarama - Cruel Summer
Bruce Springsteen - Streets of Philadelphia
Cindy Lauper - Time after Time
One more Time - Highland
Fleetwood Mac - Little Lies
Suzanne Vega - Luka
Phil Collins - Another day in Paradise
Roxette - Run to you/ How do you do
Ace of Base - Life is a flower
Sophie B Hawkins - Ride beside you
The Police - Every Little Thing She does is Magic
Sting - Fields of Gold
The Corrs - What Can I do
Pink Floyd - Another brick in the wall
Cindy Lauper - Time after Timer/ Girls wanna...

Das ist für mich "Qualitätspop" bzw. "QualitätsPopRock" (auch wenn einige jetzt bestimmt bei der Aufzählung zum Klo rennen). Und den gibt es leider nur noch selten. Zumindest finde ich ihn nicht :-(. Sogar in deiner Aufzählung entdecke ich ihn nicht wirklich ;-). Ich meine damit nicht diesen billigen Plastikpop, der für Kinder gemacht wird oder Pop mit Elektro- oder R&B-einflüssen ala Justin Timberlake oder Bruno Mars. Natürlich sind deine Aufzählungen genial und ich liebe die Musik einiger deiner genannten Künstler.

Also ich bin erst 31, vielleicht kommt es ja bei mir noch ;-)


[Beitrag von Robsen007 am 21. Sep 2015, 12:28 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#4 erstellt: 21. Sep 2015, 12:34
ok... ich beginne zu verstehen, denn von dem was du aufzählst kann ich das meiste am besten willen nicht leiden.
einige wenige kann ich aber zumindest ertragen.

wenn die alle hintereinander auf ner party laufen würden, wär ich schneller weg als man von 10 auf null runterzählen kann.

bruno mars
und nochmal mit rihanna, sting und 2 söhnen von bob marley!


Ace of Base - Life is a flower
der typ, der das produziert hat (max martin), hat auch pink!, britney spears, kathy perry und diverse andere groß gemacht.
und zeichnet für gefühlte 50% der 90er hits verantwortlich.
brian adams, celine dion, backstreet boys, n'sync, europe, rednex uvm....
musik geht so.
musik is ne ware.
so wie burger oder autos.



Also ich bin erst 31, vielleicht kommt es ja bei mir noch ;-)
dann fang am besten mal mit vielseitigerer musik an.
zappa hilft immer.
hat er zumindest bei mir...
und bei vielen meiner bekannten auch:
sehr poppig und fluffig, leicht zum eingrooven und einfach geil:
city of tiny lights


[Beitrag von peacounter am 21. Sep 2015, 12:49 bearbeitet]
schmiddi
Inventar
#5 erstellt: 21. Sep 2015, 12:42

Robsen007 (Beitrag #3) schrieb:
I Ich meine damit nicht diesen billigen Plastikpop, der für Kinder gemacht wird oder Pop mit Elektro- oder R&B-einflüssen ala Justin Timberlake oder Bruno Mars.


Jetzt mal ehrlich, den "Plastikpop" wie du ihn bezeichnest, findet sich doch auch in deiner Aufzählung. Bananarama, Cindy Lauper, Sophie B Hawkins sind doch genau Mainstreampop. Man muss zugeben, dass es gut gemachter Pop ist, das sind aber viele aktuelle Sachen auch.

Auch eine Helene Fischer oder Andrea Berg machen Schlager oder auch Pop auf einem hohen Niveau. Man muss diese Musik nicht mögen, aber das ist schon absolut professionell.

Rückblickend verklärt sich so manches.


[Beitrag von schmiddi am 21. Sep 2015, 12:43 bearbeitet]
Igelfrau
Inventar
#6 erstellt: 21. Sep 2015, 13:05
Meiner Erfahrung nach findet (dauerhaft) gute und interessante Musik weniger im Radio oder den Charts statt. Dort findet sich nur leicht eingängige Lala zum schmerzfreien Bedudeln. Dieses glatt gelutschte hat mir zugegebenermaßen früher auch gereicht. Inzwischen ist aber der Geschmack durchaus gereift und ich achte auf andere Qualitäten. Und diese sind für mich wie gutes Essen eben nicht in Fast Food Buden zu finden sondern wollen gefunden werden, belohnen dann aber langfristig mit mehr Genuss.

Hin und wieder macht aber eine einfaches Pop-Stück auch Freude.
Heijohpeih
Inventar
#7 erstellt: 22. Sep 2015, 08:05

Igelfrau (Beitrag #6) schrieb:
Meiner Erfahrung nach findet (dauerhaft) gute und interessante Musik weniger im Radio oder den Charts statt.

Und dann findet man sich urplötzlich im Extrem Metal wieder.
peacounter
Inventar
#8 erstellt: 22. Sep 2015, 08:11
Oder bei wirklich gutem hiphop, Jazz, Reggae, Elektro usw.
Auch im "richtigen" Pop gibt es viele Perlen abseits vom Mainstream.
Aber das Radio war noch nie eine gute Quelle für inspirierende Musik.
Da laufen seit Ewigkeiten eigentlich nur die eindimensionalen "lala"-Sachen, die der te oben aufgezählt hat.
Erst als Phil collins Peter Gabriel bei Genesis abgelöst hatte, fand die Musik auch im Radio statt.
Da hatte sie aber imo auch jeden Charme verloren.
Die Platten davor hab ich auch noch in einem Rutsch durchhören können aber ab da war das nie wieder der fall.


[Beitrag von peacounter am 22. Sep 2015, 08:15 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#9 erstellt: 22. Sep 2015, 08:25

Heijohpeih (Beitrag #7) schrieb:

Igelfrau (Beitrag #6) schrieb:
Meiner Erfahrung nach findet (dauerhaft) gute und interessante Musik weniger im Radio oder den Charts statt.

Und dann findet man sich urplötzlich im Extrem Metal wieder. :prost


Insbesondere weil es da auch Verrückte gibt , die sogar seichten Pop Songs , noch ein wenig Pep verleihen .

Leo Moracchioli "Pokerface"

Heijohpeih
Inventar
#10 erstellt: 22. Sep 2015, 08:42
Schönen Nickname hast Du Haiopai
Das hat der Typ gar nicht schlecht gemacht. Dachte zunächst der grunzt nur ins Micro wie Ten Masked Men.
peacounter
Inventar
#11 erstellt: 22. Sep 2015, 08:46
@haiopai:
Das kann Frau Germanotta schon selber.
Sie ist eine wirklich großartige musikerin.
Man schaue sich mal die diversen unplugged-Auftritte mit ihr am Flügel oder das grandiose glastonbury-Konzert an!
Oder ihr Alter ego Joe Calderone mit Brian may und "you and I". (Alles bei Youtube zu finden)
Ich bin mir fast sicher, sie könnte Freddie bei Queen besser ersetzen als dieser komische Typ, den sie derzeit haben!

Edit: du warst doch der mit dem "hifi-hus" oder so, nä?
Was ist denn daraus geworden?
Ich hab dich immer gerne empfohlen.


[Beitrag von peacounter am 22. Sep 2015, 08:48 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#12 erstellt: 22. Sep 2015, 08:58

peacounter (Beitrag #11) schrieb:
@haiopai:
Das kann Frau Germanotta schon selber.
Sie ist eine wirklich großartige musikerin.
Man schaue sich mal die diversen unplugged-Auftritte mit ihr am Flügel oder das grandiose glastonbury-Konzert an!
Oder ihr Alter ego Joe Calderone mit Brian may und "you and I". (Alles bei Youtube zu finden)
Ich bin mir fast sicher, sie könnte Freddie bei Queen besser ersetzen als dieser komische Typ, den sie derzeit haben!

Edit: du warst doch der mit dem "hifi-hus" oder so, nä?
Was ist denn daraus geworden?
Ich hab dich immer gerne empfohlen.
:prost


Weiß ich doch Peacounter , ich finde diesen verrückten Norweger mit italienischen Wurzeln nur wirklich orginell , der vergreift
sich praktisch an allem und alles ist handwerklich gut gemacht , zumal der Bursche für nen Metal Sänger auch stimmlich
gut variiert .

Dat Klanghus hat sich erledigt , war auf Dauer in der schleswig holsteinischen Pampa einfach nicht rentabel bzw. , der
Laden wäre praktisch Luxus gewesen bei 90 % Handel übers Internet und genau das war nicht meine Intention ,
also hab ich die Reißlene gezogen , bevor es mich was kostet an eventuell abzutragenden Altlasten .
War ein Versuch , aber die Leute habens nicht angenommen , damit muß man leben
peacounter
Inventar
#13 erstellt: 22. Sep 2015, 09:02
Schade!
Du warst aber auch verdammt günstig für das was du da geleistet hast.
Vermutlich gibt der Markt einfach nicht mehr her..,.

Sorry für ot....
Weitermachen mit "guter" Popmusik.

Imo gibt es wie gesagt unglaublich viel davon.
Aber wie der te schon sagt: sie verändert sich.
Wer weiter roxette und Phil collins hören will, muss halt die alten Alben hören.
Genau wie die Beatles- oder Stones-Fans.
Haiopai
Inventar
#14 erstellt: 22. Sep 2015, 09:13

peacounter (Beitrag #13) schrieb:


Imo gibt es wie gesagt unglaublich viel davon.
Aber wie der te schon sagt: sie verändert sich.
Wer weiter roxette und Phil collins hören will, muss halt die alten Alben hören.
Genau wie die Beatles- oder Stones-Fans.


Ich denke das ist in jedem Genre das gleiche , weil das Internet von der Entwicklung her sowohl Vor als auch Nachteile
gebracht hat .

Ist im Metal nicht anders , eine enorme Vielfalt von der unglaublich viel an einem vorbei läuft , weil man gar nicht
so viel hören kann , was da nachkommt , aber die Künstler sind bei weitem nicht mehr so bekannt und teils
nichtmal hauptberuflich Musiker .

Beim regelmäßigen durchforsten von Sides wie Last.FM oder jamendo stößt man oft auf wirklich
interessante und gute Sachen abseits des Mainstreams quer durch alle Musikrichtungen .
Macht man das aber nicht konzetriert und regelmäßig , gehen die Künstler in der Masse einfach unter
und wenn sowas kommerziell dann auch nur wenig Erfolg bringt kann man sich denken , wie lange Künstler
das in der Doppelbelastung richtiger Beruf und Kunst in ihrer Freizeit durchhalten .
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