Schmelzsicherung durch - Ursachenermittlung (Marantz CR502)

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Panurg
Stammgast

#1 erstellt: 01. Dez 2017, 17:52

Hallo, Guten Tag, Experten

Vorweg: Ich bin Laie - aber mit ein wenig Verständnis gewisser Grundlagen. Kein Bastler, kein Löter.

Seit sieben Jahren arbeitet mein Verstärker/CD/Tuner-Kombi Marantz M-CR502 einwandfrei. Das Teil ist eher unter die besseren seiner Art zu rechnen.
Jetzt, einfach so, beim CD-Betrieb: Knall-Blitz .... Aus.
Aufgemacht. Ich dachte weiß Wunder, was ich da jetzt verkohlte und verschmolzene Platinen zu Gesicht kriege. Aber nichts, alles sauber und ordentlich - nur halt die Gerätesicherung durchgebraten. (Hätte jetzt nicht vermutet, dass sowas mit solchem Knall (nun auch wieder nicht laut wie'n Gewehrschuss, aber doch ein munteres Knällchen) und Blitz daher kommt; habe dergleichen noch nie erlebt!)
Eine ganz einfache T4L 250V.
Jetzt gehe ich natürlich morgen zum Elektronikladen, kaufe eine kleine Packung dieser Sicherungen ...

Aber interessanter ist natürlich die Frage: Warum?
Das Kabel (ein 2-Phasen Kaltkabel) ist in Ordnung, das habe ich schon geprüft. Außerdem hätte, läge 's am Stromkabel, wohl die Stromkreissicherung der Wohnung ausgelöst - denke ich. Hat aber nicht.
Gibt es da Erfahrungswerte, v.wg. was da meist ursächlich ist, was am zweit-meisten, - - und so weiter?
Sicherlich werde ich erstmal einfach eine neue Sicherung rein setzen und schauen, was passiert. Knallt 's abermals, werde ich "aha" sagen, und .... tja, wie dann weiter? Ich habe keine Lust, wegen möglicherweise einer Bagatelle hier gleich zur Geräteentsorgung zu schreiten.
Aber wer/wo repariert einem heutzutage sowas? Ich meine, wenn man keine zufällig einschlägig befähigten Enkel/Neffen/Nachbarkinder hat. Ich kann mich doch mit so einem Pippi-Teil nicht in irgend einer HighEnd-Bude blicken lassen!
Ich bitte also um Zuspruch, Anregung, Trost, ... am besten natürlich klipp-klare Nennung der Ursache.

P

Uwe_1965
Inventar

#2 erstellt: 01. Dez 2017, 18:23

Der Trost und Beileid kommt noch. Du kannst es gerne ausprobieren mit der neuen Sicherung, aber ich lese bei Dir auch raus, das Du nicht viel Hoffnung hast.
Gruß Uwe.
Tip, schreibe Doch oben in den Thementitel den Name und Modell dazu, dann finden Dich die Marantz Spezialisten besser

[Beitrag von Uwe_1965 am 01. Dez 2017, 18:25 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#3 erstellt: 02. Dez 2017, 01:53

ein 2-Phasen Kaltkabel

Du meinst bestimmt eine Euro-Gerätebuchse, mit 230V-Wechselspannung. Diese ist dann aber nur 1-Phasig, mit Nullleiter.

Wenn sich die 4A-Sicherung schon vorher so verabschiedet hat, dann liegt hier ein satter Kurzschluß vor. Eine neue Sicherung wird dir dann also auch um die Ohren knallen.
Die Sicherung wird vmtl. in dem Sekundärkreis geschaltet sein (kann nichts über das Gerät erfahren), da primär die Euro-Gerätebuchsen nur bis 2,5A (nach der VDE) zugelassen sind. Hier kann durchaus, wenn es ein SNT ist, dass Netzteil defekt sein.
Bei einem herkömmlichen induktiven Trafo können womöglich die Greatzbrücke, die Siebelko´s und/oder die Endstufe(n) einen Kurzschluß erzeugen.

Panurg
Stammgast

#4 erstellt: 02. Dez 2017, 10:30

Vielleicht hilft ja noch folgende Zusatzinformation bei der Ermittlung:

Der Knall erfolgte nicht gleich beim Einschalten des Geräts, sondern erst ~1 Minute nach Spielbeginn der CD.
(Übrigens kriege ich die CD-Lade nicht rein mechanisch geöffnet ...)
Wie dem auch sei, ich werde berichten, wie es dann weitergegangen ist, wenn ich die Probe mit der neuen Sicherung gemacht habe.
NB: Wenn die (eine) Endstufe defekt wäre, - - ich vermute, dass das das Urteil auf "Entsorgen" böge, - oder?
Das Teil ist >7 Jahre alt, hat seinerzeit € 329,- gekostet. Ich würd' mal sagen, da lohnte nur eine Reparatur im 30-Euro-Bereich.

Also, bis nachher ...

Uwe_1965
Inventar

#5 erstellt: 02. Dez 2017, 11:54

Wenn Du es probierst, dann trenne am besten die LS ab
Gruß Uwe

[Beitrag von Uwe_1965 am 02. Dez 2017, 11:55 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#6 erstellt: 02. Dez 2017, 13:11

Evtl. hat da auch etwas anderes geknallt, wie z.B. ein Elko oder Transistor? Dadurch könnte dann auch "nur" zusätzlich die Sicherung geflogen sein.
Hast du dir mal alles genau angesehen und könntest du Bilder vom Innenleben machen?

Uwe_1965
Inventar

#7 erstellt: 02. Dez 2017, 13:26

Das war auch mein erster Gedanke, aber Elko stinkt erbärmlich, Transistor ist laut und knallt, Widerstand naja irgendwo dazwischen
Gruß Uwe

Panurg
Stammgast

#8 erstellt: 02. Dez 2017, 14:58

So, bin wieder da, hab' den Test gemacht. Erstmal einfach "so", ohne LS-Last.
Ergebnis: Schon beim Einstecken des Netzkabels löste die Haussicherung aus.
Das Blöde dabei: Der Sicherungsautomat lässt sich nicht wieder einschalten! Es betrifft jetzt zwar - ein Glück - nicht die gesamte Wohnung, sondern nur zwei Zimmer, - aber das ist jetzt erstmal die vorrangige Sorge. (Es gibt hier einen Handwerker-Bereitschaftsdienst, und wir lauern jetzt, dass sich da ein Elektriker meldet ...)

Zurück zum Marantz.
WAS kann da jetzt los sein, dass da jetzt nicht etwa die Gerätesicherung knallt, sondern, wie gesagt, gleich die Stromnetzsicherung auslöst?? Kurzschluss, ja. Aber was kann da den Sicherungsautomaten derart ausgeknockt haben, dass der sich nicht mehr anschalten lässt? (Der Verursacher ist natürlich abgetrennt.) Das eine mag auch mit dem anderen wenig zu tun haben; trotzdem ist es jetzt erstmal gleichermaßen ärgerlich wie rätselhaft.

Ich habe mir übrigens im Marantz alles mal genauer angeschaut. Ich kann nichts Durchgeschmortes o.ä. entdecken. Riechen tut auch nichts. Das alles deutet doch sehr auf Netzteil. Oder?

Uwe_1965
Inventar

#9 erstellt: 02. Dez 2017, 15:31

Vielleicht sind wir jetzt bei "Trost + Beileid". Da Du kein Bastler usw. bist, da würde ich Dir raten, das da jetzt Schluss ist, weil wenn die 16 A fliegt, dann ist das Teil erstmal hin. Und die Sicherung wohl auch

Gruß Uwe

Panurg
Stammgast

#10 erstellt: 02. Dez 2017, 16:48

Ja, so ähnlich sehe ich das auch.
Übrigens ist ja nicht die T4L im Marantz durch, sondern nur die 16A im Sicherungskasten hat ausgelöst. Das ist ein Schalter-Sicherungsautomat, und warum der sich nun nicht wieder anschalten lässt, ist jetzt das Rätsel, dessen Lösung ich mir vom Elektriker erhoffe, auf dessen Ankündigung wir nun warten.
HA!!
Gerade wo ich das-hier schreibe, hat das Telefon geklingelt und der Elektriker dran!
Jetzt der Witz des Tages:
Ich schilderte den Fall, und er sagte, ich sollte mal mit einem geeigneten Gegenstand ein bisschen gegen den Sicherungsautomat klopfen - und dann nochmal versuchen zu schalten. Getan. Und - GEHT!!
Er sagte, das kommt, weil die Sicherungsautomaten eben selten bis nie auslösen (müssen), und dass es dann vokommen könne, dass da die Mechanik etwas "klemmt", usw.usf. jedenfalls Entwarnung!!

Der Mann war zwar jetzt nicht der HiFi-Experte, aber ich schilderte die Sache mit dem Marantz ganz kurz, und auch er war sich ziemlich sicher, dass da das Netzteil irgendwie schlapp gemacht hätte.
Damit ist das Ding dann wohl Elektronikschrott. Muss nun nur noch die CD aus der Lade kriegen ...

P

Uwe_1965
Inventar

#11 erstellt: 02. Dez 2017, 17:12

Die meisten nennen das "kleben", mit dem Sicherungsautomat. Wie gut das der Elektriker Dir den Rat gegeben hat, mal zu klopfen ;).
Was jetzt wirklich kaputt ist, kann geraten werden, aber nachdem Du mit dem Hammer 🛠 drauf gehauen hast um die CD rauszuholen ist es dann auch egal. Ich dachte die Lade wäre offen?
Gruß Uwe

[Beitrag von Uwe_1965 am 02. Dez 2017, 17:14 bearbeitet]

Panurg
Stammgast

#12 erstellt: 02. Dez 2017, 17:47

Uwe_1965 (Beitrag #11) schrieb:

aber nachdem Du mit dem Hammer 🛠 drauf gehauen hast um die CD rauszuholen

Ach was, Hammer!

Ich hab dann einfach den oberen Lagerträger abgeschraubt, die CD raus genommen - und den Lagerträger wieder ran geschraubt, und gut.
Und nein, ich schmeiße das Teil noch nicht einfach so weg.
Ich werde wohl einen Verstärker neu kaufen, - ist sowieso nicht verkehrt. Aber was den Zuspieler (CD) betrifft, werde ich einstweilen auf meinen Yamaha S2700 zurückgreifen, der mir auch als Zuspieler zum KH-Verstärker dient; ein exzellentes Teil!
Muss mal gucken, vielleicht mache ich da was mit 'nem Switch, so dass ich zwischen KH-Verstärker und Normal-Verstärker wechseln kann. Das darf natürlich nicht das Signal versauen, zumal Richtung KH, wo's wirklich etwas highendig wird.
Na, ich schau mal.

P

Rabia_sorda
Inventar

#13 erstellt: 02. Dez 2017, 23:46

Ja, dass mit dem dagegenklopfen hilft manchmal

Ein neuer Leitungsschutzschalter (B16A) kostet keine 3€ und sollte vorsichtshalber ersetzt werden.

Der Marantz hat hier einen satten Kurzschluß, den ich "unmittelbar" an dem 230V-Netzanschluß vermute. Hier käme als erstes die Greatzbrücke (rot), der Transistor (gelb) und die Kondensatoren (grün) in Verdacht.
Der große schwarze Elko kann mitunter auch Probleme machen.
Da es ohne Messungen nur Ferndiagnosen sind, kann es natürlich auch was anderes sein.
(Den Pfeil missachten)