Suche ein Elkoset und einen Elko- Tester

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CookieClassiC
Stammgast
#1 erstellt: 17. Sep 2024, 12:18
Moin moin,
dieses Jahr sind mir nun schon mehrere Geräte der 80ger unter den Schraubenzieher gelandet mit defekten Elkos (Hauptsächlich Ghettoblaster). Ein Sharp GF 8989 mit defektem Siebelko (Starkes Brummen des Trafos bei leicht erhöhter Lautstärke), ein M90 der schnell anfängt zu übersteuern, sprich wenn die Spannung durch die Bässe etwas zusammen bricht, flattern die Lautsprecher stark nach -> noch grösserer Zusammenbruch der Spannung und zuletzt ein Panasonic RX 7000 bei dem 2 Elkos einen kompletten Kurzschluss hatten. Am stabilisierten Labornetzteil waren die Probleme nicht wahrnehmbar, bzw im Fall des Panasonic nur ein erhöhter Strom, also immernoch ungewöhnliche 400 mA als der erste Elko ersetzt wurde. Dieser sitzt im Preampbereich bei den Cinch- Anschlüssen. Ich schreib das für die google suchenden (-: Regelbare Netzteile sind ein Segen, ohne dieses wäre wohl auch ein Transistor auf dem Amp- Board mit hoch gegangen... Egal

Nun suche ich eine gute Quelle für Elkos, noch besser ein gutes Set, dass gerne mehrere (also nicht nur 2) größere beinhaltet mit Werten um die 2200 mµ, 25 bis 35V. Viele Sets beinhalten auch werte bis 63V oder mehr, diese brauch ich aber so gut wie nie. Hauptsächlich ab 220 bis 3300 mµ. Dazu sollten diese gerne schon ``etwas bessere´´ Qualität aufweisen, oder reichen schon jene von Reichelt und Konrad? (Wegen low ESR usw- kenne mich da noch nicht aus) (einzelne Elkos nach bestellen ist oft sehr Zeitaufwändig)

Passend dazu würd ich mir gern einen brauchbaren Tester zulegen, mein Multimeter kann schon die Kapazität auslesen, aber diese sagt ja meist nicht viel über den allgemeinen Zustand aus, was wäre zu empfehlen?

Würd mich über Tipps freuen.
Gruß Cookie
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 17. Sep 2024, 17:40
Moin moin,

Sets mit verschiedenen Kapazitäts- und Spannungshöhen kenne ich nicht - zumindest nicht von namhaften Herstellern.
Wenn du hochwertige Elkos haben willst, dann schaue dich nach Nichicon, Panasonic, Nippon Chemi-con, F&T, Elna und Rubycon um.
Bedenke, dass die heutigen Elkos kleiner ausfallen und du daher eine Spannungshöhe höher wählen kannst. Dies verlängert nochmals ihre Lebensdauer.

Einige Kapazitäts- und ESR-Messgeräte bietet z.B. ELV an.
Natürlich gibt es noch andere Messgeräte, aber dazu kann ich nichts sagen und wahrscheinlich bekommst du hier noch weitere Tipps dazu.

Achtung: Elkos müssen vor einer Messung unbedingt entladen sein/werden, denn sonst kann man sich mit ihrer Ladungsenergie das Messgerät zerschießen!
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 17. Sep 2024, 18:27
Ich besitze mehrere Messgeräte u.a. auch das fast 100€ teure Peak ESR70.
Letztlich würde ich es aber nicht noch einmal kaufen, weil der wesentlich preiswertere Komponententester Joy-it T7 (für ca. 25€) neben der Kapazität und dem ESR noch Vloss (Spannungsverlust) anzeigt. Insbesondere Vloss ist nach meiner Erfahrung für die Reparaturpraxis wichtiger als der ESR-Wert.
Wenn der Tester Kapazitäten deutlich über oder unter dem Nominalwert und gleichzeitig mehr als 3% Vloss (Daumenregel) anzeigt, ist der Elko hinüber.
Zusätzlich kann man ja auch noch Dioden, Transistoren, Spannungsregler und Widerstände prüfen.

Zum Thema Elko-Sortiment:
Das was man benötigt, hängt ja davon ab, was man repariert. Wer Schaltnetzteile repariert, benötigt auch Elkos mit hoher Spannungsfestigkeit und wer Ghettoblaster und andere Kompaktgeräte repariert, wird kleine Spannungswerte und gleichzeitig geringe Abmessungen benötigen.

Deshalb - und weil es kaum Sortimente mit hochwertigen Elkos gibt - habe ich mir einmal die Zeit genommen und ein für mich sinnvolles Sortiment zusammengestellt. Dabei habe ich auch in meine Box "Entsorgung defekte Elkos" geguckt, um zu sehen, was ich in der Vergangegenheit getauscht habe.
1. Gruppe 25 bis 35V (ersetzt auch =<16V) ...
2. Gruppe 50 bis 63V
3. Gruppe 100V
4. Folienkondensatoren, bipolare Elkos und besonders hochwertige Elkos 1µF, 2,2µ, 3,3µF, 4,7µF und 10µF für Koppelelkos im Signalweg bzw. mit großem Einfluss auf die Signalqualität.
5. Einige spezielle Elkos in axialer Bauform für (Netzteile) alte Saba, Grundig, Telefunken und Philips-Geräte.
6. Elkos, die es ggf. zukünftig kaum mehr im Handel geben wird wie z.B. Siebelkos 10.000 bis 22.000µF 80V

Favoriten nach Herstellern: Nichicon, Panasonic, Vishay (vor allem bei axialen Elkos) und bei großen Werten auch Cornell-Dubilier.


[Beitrag von CarlM. am 17. Sep 2024, 18:40 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 17. Sep 2024, 19:07

Komponententester Joy-it T7


Das Teil habe ich (unter einer anderen Bz.) auch und kann es auch empfehlen. Gerade, weil man damit auch andere Bauteile prüfen kann.

P.S.:
Carl, wird dein Joy-it T7 auch mit einem 9 V-Block betrieben und ist er auch nach längerem nicht-Gebrauch entladen?
Wenn sich meines automatisch abgeschaltet hat, dann bleibt es ja dennoch auf "Stby" und entlädt somit die Batt. .
Ich habe mir deshalb einen Schalter eingebaut und noch eine Hohlbuchse für einen Netzteilbetrieb.
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 17. Sep 2024, 19:17
Mein T7 wird via USB am PC aufgeladen und hat deshalb keine Batterie.Manche schreiben, der Akku wäre schlecht. Ich denke, diese Kritiker haben nicht erkannt, dass man den Akku ggf. längere Zeit laden muss.
CookieClassiC
Stammgast
#6 erstellt: 17. Sep 2024, 19:28
Ja cool, danke für die ersten Antworten, das Joy habe ich in der Suche auch schon entdeckt, es ist glaub ich in Deutschland entstanden und wurde dann aus China in Masse produziert (Wolfgang Grobel war daran wohl beteiligt, kann sein dass der ne Webseite hat).

Zu den Sortimenten bin ich bei Conrad fündig geworden,Kostenpunkt ca 70 €
Link: https://www.conrad.d...25-teile-419141.html
Dann gibt es dort für einen sehr schmalen Taler gemischte Tüten wie beim Bäcker mit unterschiedlichen Werten, davon 2- 3 Stück und ich wäre hoffentlich gut mit Ersatzteilen eingedeckt.

Erstmal
Gruß Thomas
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 17. Sep 2024, 19:48
Für mich wäre das nichts.
Ich repariere in der Regel "normale" Hifi-Geräte. Alles was 16V und weniger ist, ersetze ich mit 25V-Typen. Da blieben für mich also 111Stück ungenutzt.
Guckt man ins Datenblatt, sind auch die Abmessungen z.B. bei 22µF oder 47µF und 6.3 bis 25V identisch.
Und in "Koffergeräten" ist die Größe häufig entscheidend, wenn da 6.3V benötigt werden, ist die 16V-Type häufig schon zu groß.
MosFetPapa
Stammgast
#8 erstellt: 17. Sep 2024, 21:57
Hi,
ein vermessen 40 Jahre alter 0815-Elkos hab ich mir schon seit längerem abgewöhnt...
lohnt den Aufwand nicht wirklich sich damit aufzuhalten.
Wenn eine Revision ansteht mach ich eine Elko-Durchsicht, gleich das mit meinem Fundus ab und bestell dann den Rest.
Gängige Größen dann immer gleich ein paar mehr um mein Sortiment aufzufüllen.
Damit hab ich dann mein eigenes "Lernfähiges" Sortiment.
Meistens greif ich zu Panasonic FR-A Typen, verläßliche Qualität, gut verfügbar. relativ kleine Preise.
Nur bei besonderen Anforderungen greif ich zu anderen Typen (ggfls. auch Folie) oder Herstellern (Becherelkos gerne Kemet)
CookieClassiC
Stammgast
#9 erstellt: 18. Sep 2024, 09:00
Was ist damit gemeint?:

Und in "Koffergeräten" ist die Größe häufig entscheidend, wenn da 6.3V benötigt werden, ist die 16V-Type häufig schon zu groß.

Die Baugröße? Das dürfte bei den meisten meiner Radios egal sein, aber unter 16V könnte auch bei mir ein Problem werden, einige Geräte laufen bei Netzspannung mit etwa 18V. Nur möchte ich eigentlich nicht mehr jeden Elko einzeln beim Händler heraus picken müssen, sondern einen guten Vorrat anlegen, sollte doch mal einer fehlen, find ich auf die Schnelle bestimmt ne andere Lösung.
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 18. Sep 2024, 11:24
Ja, ich meinte die Abmessungen - insbesondere, weil wir im Forum schon ab und zu nach sehr kleinen Elkos für Walkman und tragbare Geräte gesucht haben.

Letztlich verstehe ich das Forum aber (auch) als Diskussionsplatz und Platz zum Austausch von Erfahrungen.
Wenn die wesentlichen Aspekte genannt sind, ist ja die Basis für eine sachgerechte Entscheidung vorhanden.
Was dann daraufhin am Ende entschieden wird, muss der TE dann selbst wissen.
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 19. Sep 2024, 10:17
Ich empfehle das zu kaufen, was man konkret benötigt plus ein bisschen Reserve. Die Elkos aus den Sortimenten sind m.E. eher minderwertig. Was bedeutet eigentlich Vloss?
CookieClassiC
Stammgast
#12 erstellt: 19. Sep 2024, 12:46
An Walkmans gehe ich bisher nicht ran, weil mir hierfür ein wenig die Kapazitäten fehlen, hab zum Glück einen Toshiba der bisher läuft *drei mal aufs Holz Klopf* Ein wenig schade dass von den hochwertigen Herstellern keine Sortimente gibt, dann gillt es zu hoffen alle Werte zu des bevorzugten Herstellers zu finden. Joar, da hab ich's eigentlich lieber einige bekannte Größen auf Vorrat zu haben (-: Mal schauen wie ich das hier manage, werde wohl immer ein paar mehr mit bestellen um den Vorrat aufzustocken.

CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 19. Sep 2024, 15:42
@CookieClassiC
Wenn Du ein Gerät offen hast, kannst Du doch testweise einmal alle Elkos der Spannungsversorgung und eines eng bestückten Bereichs notieren (C, U, D, h) und dann gucken, was die im Handel z.B. von Panasonic kosten und dann, ob sie überhaupt im Sortiment vorhanden sind.

@Ingor
Man würde sich natürlich in der Reparaturpraxis ein Prüfverfahren wünschen, bei dem mit geglätteter Gleichspannung aufgeladen wird und dann der nach dem Abklemmen in definierten Zeitspannen auftretende Spannungsverlust gemessen wird. Damit wäre der Isoloationswiderstand bzw. der Leckstrom bestimmbar.
Das T7 arbeitet aber mit pulsierenden Spannungen. Die Ladespannungen, deren Frequenz und andere Parameter werden aber nicht in der BA publiziert.
Somit handelt es sich bei VLoss nicht um eine definierte Größe. Zudem impliziert Vloss hier aufgrund der Nutzung pulsierender Spannung auch jene Anteile, die bei jedem Elko bauartbedingt immer auftreten, weil die Ladungsverteilung im Elko und hier insbesondere im Elektrolyten eine gewisse Zeit benötigt.
Somit ist Vloss beim Joy-it T7 nur eine Größe an der man sich aufgrund von Erfahrung orientieren kann.
Zur Prüfung großer Siebelkos nehme ich tatsächlich ein Labornetzgerät, Multimeter, Stoppuhr und Entlade(last)widerstand ...

Reinhard (Oldiefan) hat hierzu bereits einen Beitrag im anderen Forum geschrieben (siehe #764):
https://old-fidelity-forum.de/post-1285631.html


[Beitrag von CarlM. am 19. Sep 2024, 15:44 bearbeitet]
CookieClassiC
Stammgast
#14 erstellt: 20. Sep 2024, 13:17
So, oder ähnlich werde ich's denn auch machen, ein paar hab ich noch hier, aber mir fehlen ein paar Größen um 1000µ und mehr, diese werden häufig beim Netzteil zur Siebung, oder hinter einzelnen Transistoren, welche kleinere Spannungen regeln, verwendet, aber wem sag ich das (-: . Den Tester order ich mir in der nächsten Bestellung gleich mit (-: Ach, wollt noch erwähnen dass ich normalerweise nicht sofort eine Elko-komplett-Kur durch ziehe
Dankö für die Antworten

Gruß Cookie
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 20. Sep 2024, 21:48
Dabke CarlM, du hast mir sehr geholfen, der Link war sehr interessant und deckt sich mit meinen Beobachtungen.
Bollze
Inventar
#16 erstellt: Gestern, 06:26
Von den Sortimenten, eigentlich egal ob Elkos oder sonst was. schmeisst man oft viel weg, weil man einige Teile einfach zu selten braucht und diese sich von Sortiment zu Sortiment immer mehr ansammeln. Bei Teile die nur wenige Cent kosten, ist das durchaus noch wirtschaftlich, aber teuren Bauteilen werden die Sortimente entsprechend teuer und keiner kauft sie mehr, weil die gezielte Kauf der defekten Teile dann günstiger ist.

Wenn man jetzt einen bestimmten Typ von Elkos beschaffen muss, da schaut man mal bei ebay rein, hier sind die Versandkosten oft günstiger, als bei den grossen Versandhäusern.
Nach meiner Erfahrungen sind die Siebelkos nach einen 50 Hz-Trafo relativ selten defekt, bei den Geräten ab den 80er. Oft findet man auch einen Ersatz in der "Bastelkiste", ich meine für ein Küchenradio, "Bauschlampe" etc. oder selbst der schicke Radiorecorder, die heute meist nur noch gesammelt werden und kaum genutzt, muss es nicht unbedingt Neuware sein.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 22. Sep 2024, 09:04 bearbeitet]
CookieClassiC
Stammgast
#17 erstellt: Gestern, 18:39
Das stimmt wohl, für selten genutzte Geräte lohnt ein Elko Tausch nicht wirklich. Hab eine etwas größere Sammlung von portablen Geräten von denen halt leider schon der ein, oder andere Elko die Grätsche gemacht hat (ich nutze die Geräte tatsächlich auch). Las schon viel über die Elko- Kur und dass diese nur in seltenen Fällen sinnvoll ist, meine letzten Vorräte von Elkos aus kaputten neueren Stereoanlagen kommen an ihre Grenzen, daher hier ja die Frage ob jemand ein brauchbares Sortiment kennt. Aber jetzt hab ich bei der Bestellung von Nachschub ein paar mehr Erfahrungswerte

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