Orgel/Gitarrenverstärker Farfisa TR-70 Brummt nur noch

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Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 16. Feb 2011, 21:16
Hallo, hab hier einen alten Instrumentenverstärker für Orgel/-Egitarre liegen der seit einiger zeit bei meinem opa rumsteht, ursprünglich von meinem vater stammt. Das gerät dürfte über 30 Jahre alt sein, irgendwann in den 80ern Gekauft.

Das gerät ist ist wie im Threadtitel steht ein Farfisa TR-70 Made in Italy.
Ist ein ziemlicher Brocken mit 2 12" Tieftönern. Zum schluss hat er laut aussage meines opas nurnoch gebrummt. Da ich nun bald anfangen will, bass zu spielen bzw eventuell auch das E-Piano ran hängen will hätte ich das teil gern nochmal repariert bekommen.

Das gerät hat unten eine geschrimte trafosektion mit einigen Kondensatoren, und widerständen, der rest befindet sich oben n der Anschlusssektion. Und dort herrscht kabelmäßig ziemliches chaos weshalb ich da kein stück weit bislang durchblicke, es führen von unten 7 Dicke litzen nach oben.

Dort sind 3 getrennte Leiterplatinen verbaut, vermutlich nach kanälen Orgel / Gitarre / Reverb getrennt (Das teil hat eine Hallspule).

Weiter komm ich erstmal nicht wirklich und hoffe dass ihr mir ansätze geben könnt da ich mich mit verstärkertechnik bisher nicht wirklich befasst hab.

LG Sebl

edit: versucht, ihn anzuschalten hab ich bisher noch nicht, dazu war der respekt vor der elektronik bislang zu groß.TrafoteilAnschlussteil mit PotisGesamtansicht


[Beitrag von Sebl|Disturbed1 am 16. Feb 2011, 21:35 bearbeitet]
hifi_heiner
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 28. Mrz 2011, 17:46
Hallo
Haste den Amp mal angeschlossen , dn Lautdtärkeregler ganz leise (anschlag) gedreht und kurz eingeschaltet?? wenn ja und die Membrane der LS fliegt förmlich hin und her klingt es nach defekter Endstufe
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 01. Apr 2011, 12:35
Nee ich hatte ihn bislang noch nicht am netz.
Außerdem kann ich eh nicht beurteilen wobei es sich nun denn genau um die endstufe handelt.

Was ich allerdings inzwischen entdeckt hab ist ein geschmorter widerstand in der nähe eines leistungstransistors, allerdings kann ich als laie natürlich schlecht beurteilen ob das der alleinige grund für den defekt sein kann.
Ich hab hier einen Schaltplan gefunden:
http://music-electro...209-farfisa-tr70.pdf
Betroffen ist auf seite 6 die Platine Qo2, um welchen Widerstand es sich genau handelt kann ich schlecht sagen da der Leistungstransistor nach außen gelegt ist und innen verlötet ist, daher lässt sich auch der Widerstand nicht einfach austauschen, da dessen lötpunkte zwischen Platine und Gehäuse liegen.
Liegt auch der gedanke nahe, dass der Defekt eines anderen Bauteils den Widerstand zerschossen hat?

LG Sebl
hifi_heiner
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 08. Apr 2011, 12:42
meistens ist der wiederstand nicht allein Schuld. Es kann sein , dass er zB durch einen defekten Leistungstransistor zuviel Last abbekommt und dadurch geschmolzen ist sonst schalte ihn dochmal Kurz!! ein und fühle ob die Gleichrichter warm werden. wenn ja ist es zu 99% aller fälle auf einen defekten leistungstransistor zurückzuführen

MFG
PS: lass ihn wirklich kurz laufen: min 1 Max 5 Sekunden!!
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 08. Apr 2011, 17:37
Dann werd ich das mal ausprobieren... wobei die Gleichrichterschaltung doch eigentlich in der Trafo sektion liegen müsste, richtig? die ist Sektion ist so an sich von einem EMV Schutzgitter umgeben....
Den Amp hab ich ja leider nicht hier im Studentenwohnheim sondern zuhause, daher muss ich noch 2 wochen warten bis ich wieder nach hause komm.. aber ich werd mal schauen ob die membranen das hüpfen anfangen bei kleinster Lautstärkepotistellung.

Ich hab mich schonmal nach dem Leistungstransitor umgesehen. Nach meiner recherche müsste der hier ja passen:

http://www.conrad.de/ce/de/product/151010/

Dazu werde ich wohl direkt mal einige 150 und 10k Ohm Widerstände mitbestellen und hoffen dass die Leistungsspezifikationen ungefähr passen. Sind keine mit speziellen Kühlkörpern... ein Kollege meinte, der größe nach muss der R etwa 0,7W abkönnen

Widerstände wären dann jene 2:
10k Ohm: http://www.conrad.de/ce/de/product/419680/
150 Ohm: http://www.conrad.de/ce/de/product/419460/

Was ich nicht gefunden habe ist der weitere Transistor der auf der Platine sitzt, also der "40635" Der schaut ein bisschen nach einem Elko aus von der form her, sitzt auf nem sockel und hat einen aus blech gefalteten kühlkörper... kann da jemand weiter helfen?

LG Sebl
brownyeyes
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Apr 2011, 23:20
Hallo Sebl,
was du im Schaltbild auf Seite 6 mit der Bezeichnung Q02 siehst ist ein Darlington-Transistor mit dem Innenleben. Vergiß mal die Widerstände u. den 40635, die sind nämlich intern im Gehäuse des Transistors verbaut.
Nimm also den Darlington-Transistor MJ 3001:
Conrad MJ 3001.
Grüße,brownyeyes.
PS: Welcher Widerstand ist verschmort? RC 17 oder RC 18 oder...?
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 09. Apr 2011, 08:47
Sorry, aber jetzt verwirrst du mich.
Das was du in dem Schaltbild siehst ist quasi genau das selbe wie das board tatsächlich aussieht... ich versteh nicht was da unter dem gehäuse sein soll neben dem transistor, die widerstände sind direkt aufm board verlötet und der 150 ohm R ist gebraten., wie die Durchnummeriert sind ist ja auf dem Plan nicht vermerkt.

Der 2N 3055 Schaut mit 2 Beinchen die mit Kunststoff isoliert sind auf die außenseite des AMP gehäuses, der 3. Pol wird am Gehäuse des transistors per schraube abgegriffen.

Wenn ich mal zuhause bin mach ich bilder dort direkt.

Meinst du dass es die boards fertig zu kaufen gibt oder was steckt dahinter? aber wie bekomm ich den Leistungstransistor aus dem gehäuse wenn der fertig gelötet ist...

LG Sebl
brownyeyes
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Apr 2011, 00:10
Hallo Sebl,
ja, jetzt glaube ich wo der Hase im Pfeffer ist: Der MJ3001 Transistor ist auf deinem Board (PA 528) mit dem 2N3055 + 40635 + den beiden Widerständen wohl nachgebildet. Da wir beide nun nicht wissen welches Rumpelstilzchen sich hinter dem 40635 verbirgt, kannst du den MJ3001 als Ersatz für das ganze Leistungverstärker-Board hernehmen.
Guck mal hier wegen dem Datenblatt:MJ3001 Datenblatt PDF
Bestellen würde ich aber mal bei Reichelt Elektronik, da um einiges günstiger.
Mach aber trotzdem wegen Nummer sicher vorher noch gute Fotos, dann sehen wir weiter.
Grüße,brownyeyes.
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 10. Apr 2011, 10:54
Diese Transistor Schaltungen sind die kleinen Boards die man seitlich auf bild 2 erkennen kann (um 90° Gedreht zu den großen Boards) Der 2N 3055 ist auf der gegenseite des blechs damit seine hitze nach außen abgeführt werden kann (außen durch ein Schutzgitter inclusive der anderen 3 Transistoren (dürfte ein weiterer 2N 3055 und ein MJ 4502 aus Qu3 sein).

Bilder kommen leider erst zu Ostern, da bin ich das nächste mal daheim.

LG Sebl

edit: Das wäre dann bei reichelt der transistor hier?

Darlington MJ 3001

Dann müsste ich natürlich noch die beschaltung wissen... an die Platine sind, wenn ich das recht sehe 3 kabel angelötet, davon 2 am selben lötpunkt. naja vielleicht zeigt sich das dann wenn die platine draußen ist... bzw dann eben mit den Bildern


[Beitrag von Sebl|Disturbed1 am 10. Apr 2011, 11:03 bearbeitet]
brownyeyes
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 10. Apr 2011, 14:36
Ja das ist der richtige Transistor bei Reichelt. Wenn du dann schon am bestellen bist, ordere am besten noch passendes Isoliermaterial für den Transistor:Iso-Buchse und Glimmerscheibe TO3, da oft die Transistoren gegenüber dem Kühlkörper elektrisch isoliert montiert sind (Wärmeleitpaste kann auch nicht schaden...). Laut Murphys Gesetz kann es nämlich durchaus sein, daß bei der Demontage des vermutlich defekten 2N3055 das Isoliermaterial zerbröselt.
Die Anschlüsse vom Board zum MJ3001: Anschluß 2=Collector (Metallgehäuse), Anschluß 3=Basis, Anschluß 9=Emitter. Die Anschlüße des MJ3001 kannst du ja im zugehörigen Datenblatt gucksen.
Hast du ein Digital-Multimeter zur Hand? (wäre da schon hilfreich...).
Grüße,brownyeyes.
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 10. Apr 2011, 15:21
das Multimeter könnte ich mir von meinem Vater borgen, ist halt n billiges baumarktgerät... das mit dem isoliermaterial ist natürlich ein guter rat, daran hab ich noch garnicht gedacht, dürfte nach über 30 jahren aber durchaus sinn machen.

Wo soll dann die WLP hin? zwischen Transistorgehäuse und Glimmerscheibe sowie Glimmerscheibe und AMP-Gehäuse? da hätte ich noch ausm PC bereich welche da...

Der transistor ist doch schon fest ins gehäuse verklebt oder muss ich das noch machen?

LG Sebl
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 10. Apr 2011, 16:39
Hallo,

ja, Wärmeleitpaste zwischen Kühlkörper und Isolierscheibe, und zwischen Isolierscheibe und Transistor.
Das aus dem PC-Bereich ist auch geeignet.
Der Transistor ist mit zwei Schrauben am Kühlkörper verschraubt.

Gruß
Bernhard
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 15. Apr 2011, 14:37
So, die reichelt Bestellung ist heute angekommen, ich hab zur sicherheit auch noch 150 ohm und 10k R mitbestellt sowie nen 2N 3055. Und so wies aussieht bin ich froh, dass ich den darlington an sich hab, weil bei den Transistoren die beine effektiv alle viel zu kurz sind um sie von außen auf die platine einzulöten, da kommt mir der fertige Darlington sehr gelegen. Donnerstag komm ich heim, dann wird endlich gelötet.

LG Sebl
brownyeyes
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 15. Apr 2011, 16:42
Hallo Sebl,
na ja, die kurzen Beinchen könntest du ja mit Schaltlitze verlängern. Wenn du schon den 2N3055 hast, würde ich den 1sten Reparatur-Versuch mit dem auf deinem Board unternehmen (muß ja nicht heißen, daß der 40635 auch kaputt sein muß). Falls das nichts bringt, kannst du immer noch den Darlington Einsetzen.
Grüße, brownyeyes.
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 15. Apr 2011, 18:07
Warum denn, wenn der Darlington für sich viel einfacher zu verlöten ist.
Kanns klangverluste oder sowas in der art geben oder was meinst du steckt dahinter?

LG Sebl
brownyeyes
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 15. Apr 2011, 20:16
Wäre halt meine eigene Vorgehensweise: Die Dinge möglichst wieder in den Orginal-Zustand zu versetzen. Es bleibt dir überlassen, wie´s du jetzt machst.
Grüße, brownyeyes.
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 16. Apr 2011, 08:48
Hallo,

ich halt mich - wie browneyes - auch an den Original-Zustand, wenn möglich. Zu oft wurden Schaltungen in der Serie geändert - passen also nicht mehr zum Schaltplan.
Ob die Änderungen Kostengründe, technische oder klangliche Gründe haben, kann man nicht ohne weiteres beantworten.
Daher ist der Originalzustand meistens die Referenz.

Gruß
Bernhard
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 21. Apr 2011, 18:52
Tja, und da hisste der AMP die weiße Rauchfahne...

Ich hab eben sowohl den widerstand als auch den 2N 3055 ersetzt, alles wieder verbunden, zusammengeschraubt, angesteckt, eingeschaltet und..... der AMP brummte und innerhalb von nichtmal einer minute kroch Rauch aus der Klinke für das Reverbpedal.

Das ganze geschah auf minimaler volume einstellung. Als ich mal kurz den bass rangehängt hab hörte man leise etwas allerdings ordentlich verzerrt bei geringer volumeeinstellung.

Ich nehme mal an, die beste lösung ist nun der MJ 3001? Muss ich das gegenstück, sprich den MJ 2501 auch gleich ersetzen? Ersatzteile hätte ich da...

LG Sebl
brownyeyes
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 21. Apr 2011, 22:55
Nee das bringt jetzt vorerst nichts. Dann ist das mit dem 2N3055 nur ein Folgefehler. Versuche mal den Stromversorgungszweig vom Verstärkerteil zu trennen, und miß mal die Spannungen im Netzteil (+29V/-29V; etc.). Wäre nebenbei nicht schlecht, wenn du einen Transistortester hättest (Vielleicht hat so was dein Meßgerät... gibt´s aber auch oft als kleinen Bausatz und kann man immer gebrauchen). Achte auch mal drauf, ob die Transistoren gegenüber dem Kühlkörper isoliert sind. Mache mal eine Widerstandsmessung der beiden Lautsprecher.
Na gucken wir mal, was Bertl dazu sagt (nehme an das er Beruflich fundiertere Kenntnisse hat als ich und er sich nicht zum Osterurlaub abgemeldet hat.)
Grüße, brownyeyes.
Sebl|Disturbed1
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 22. Apr 2011, 10:48
Das Verstärkerteil lässt sich vom rest durch eine einfache 7-Polige Steckverbindung trennen. Getrennt vom Verstärkerteil messe ich an den lautsprechern, ohne einen abzuklemmen 3,7 Ohm, was durch parallelschaltung ja auf Knapp 8 ohm je lautsprecher zurückzuführen sein dürfte.....

Kann ich den trafo ohne Verbraucher problemlos anschalten? der sache trau ich momentan noch nicht so ganz... ich würde da wohl auch die einzelnen pins am stecker durchmessen, was mir die geringste arbeit erscheint, wenn ich jetzt noch wüsste, welches versorgungsleitungen sind. Da Blau/Hellgelb die Lautsprecher sind bleiben noch 5 mögliche pins....
brownyeyes
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 22. Apr 2011, 18:42
Die Lautsprecher dürften damit OK sein. Das Netzteil kannste auch ohne Last betreiben (ist ja keine Schaltnetzteiltechnik, wie du es z.B. vom PC her kennst.) Die Versorgungsleitungen mußt du halt mal im Stromlosen Zustand durchklingeln. Schalte aber vorher den Verstärker ohne Netzanschluß mal ein, damit sich die Kondensatoren entladen.
Grüße, brownyeyes.

PS.: Kleine Schaltung für ´nen Transistortester: Transistortester


[Beitrag von brownyeyes am 22. Apr 2011, 21:50 bearbeitet]
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