Elkos austauschen -> komische Werte

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Flottertje
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Dez 2013, 20:30
Hallo Leute,

auf den Weichen meiner LS (Heco Professional 550, Bj 78) stecken zwei Kondensatoren: 1x 8,2 myF, 1x 100 myF.
Mein Multimeter zeitg mir bei den 8,2ern Werte um die 35 an. Bei den 100ern Werte um die 105-135.

Meine Kenntnisse in der Elektronik sind zwar nicht gleich 0, aber doch eher rudimentär. Das Multimeter ist eher ein billiges und ich weiß nicht, ob ich es richtig benutzt habe. Den richtigen Messbereich, bis 200myF, hab ich gewählt, der nächst tiefere wäre 2myF gewesen.
Und dann? Einmal links und rechts an den Draht? Das lieferte mir diese Werte. Ein leises ansprechen eines der Chassis hab ich vernommen... oder muss ich den Elko erst auslöten, um messen zu können. Kann ich diesen dabei beschädigen? Tipps, welche Ersatz-Elkos zu bevorzugen sind, falls ich neue brauche (sind ja schon 25 Jahre alt)?

Sonst iwelche Tipps?

Grüße, Heiko
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 30. Dez 2013, 01:46
Hi,
Flottertje (Beitrag #1) schrieb:
... Ein leises ansprechen eines der Chassis hab ich vernommen... oder muss ich den Elko erst auslöten, um messen zu können....

Ja, je nach Schaltung.
Wenn Schaltung unbekannt und für Laien in jedem Fall: Ja.

Es reicht aber, die Bauteile 1-seitig von der Schaltung abzutrennen.
Am einfachsten ist es oft, einen Anschlußdraht mittig so aufzutrennen, dass er nach der Messung leicht wieder zusammengelötet werden kann.
Das ist bei festgeklebten Bauteilen wesentlich schneller und schonender als die komplette Demontage.

Wenn du hier scharfe Bilder der Original-Teile einstellst, ist es möglich Tipps zu sinnvollem /Kostengünstigen Ersatz zu geben.
Ansonsten ist die Auswahl nach oben hin (in Richtung Luxus-Bauteile) schon durch die Baugröße (Platz) begrenzt.

Gruss,
Michael
Flottertje
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 30. Dez 2013, 23:01
Klar,

Also hier mal ein Foto von einer Weiche.

Weiche einer Heco Professional 550

Kann mir jemand erklären, was die anderen Zahlen auf den Elkos bedeuten?

Grüße
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 31. Dez 2013, 00:24

Flottertje (Beitrag #3) schrieb:
...Kann mir jemand erklären, was die anderen Zahlen auf den Elkos bedeuten?...

40 VAC = Spannungsfestigkeit, hier 40 V Wechselspannung, ist ein Mindestwert, kann bei Ersatz auch überschritten werden

9H = Herstellungsdatum nach DIN, hier: September 1976, Code-Schlüssel siehe:
http://bedienungsanl...de/din-en-60062.html

ALR/U = Bezeichnung einer "Tonfrequenz"-Kondensatorreihe der Fa. Wego, gibts heute noch, Kennfarbe allerdings rot:
http://www.wego-mosbach.de/kondensa.htm

Die alten grünen Wegos -- aus der Zeit bevor die erste Öko-Welle durch die Industrie schwappte --
kenne ich als Langzeit-stabil, aber ein aktueller Test ist besser,
-- wenn Kapazitätsabweichung unter 10% und Verlustfaktor bei 1 kHz unter 5% bleibt, ist ein Austausch nicht notwendig,
aber ein -- heute leicht zu beschaffender -- 8.2 µF Folientyp >=100 V- ist ein beruhigender Ersatz für die Ewigkeit...

Anders bei 100 µF, da muss wg. Platz u. Preis auch heute ein Bi- oder Non-polar Elko rein, >=35 VAC bzw. >=50 V-
Flottertje
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Jan 2014, 15:57
Vielen Dank für die aussagekräftige Antwort, das gibts leider nicht immer im HF.

Ich seh gerade, dass ich leider eines der unscharfen Bilder ausgewählt hatte.
Der 100er Elko hat 20 VAC, aber ich weiß ja jetzt, was es bedeutet und wonach ich mich richten muss.

Die alten Wegos haben also die lange Lebensdauer? Ich seh gerade in der Bucht "Wegos" mit 100my und 35VAC als "neu" angeboten. Also die Farbe, Form und Schrift hat sich in 35 Jahren nicht geändert? Diese "neuen" Elkos sind aus 9B, also aus 71, 91 oder aus 2011. Werden die überhaupt noch in DIN angeboten, oder seit den letzten Jahren eher mit ISO?

Wie sieht es mit der Spannungsfestigkeit aus, ist die wirklich nur ein Minimalwert? Folienkondensatoren haben in der Bucht oft Werte größer 100. Macht das was aus, oder ist die Höhe der Spannungsfestigkeit völlig egal, hauptsache, dass der Min erreicht wurde?

In den Boxen habe ich auch die Verkabelung getauscht, das waren vorher so dünne Telefondrähtchen, jetzt sind es 1qmm und 2,5qmm Kabel. Ob es was geändert hat, weiß ich nihct. Ich hätte die erste vielleicht erst mit der 2. noch Originalen vergleichen sollen. Schlecht war das aber sicher nicht. Kabelsteckschuhe haben die neuen Kabel nun zwar nicht, dafür aber feste Lötverbindungen.

Vom Klang her sind sie für mich schon mal einsame Spitze. Na, mal schauen, ob es noch bessere Geheimtips gibt (in dieser Preisklasse).
qawa
Inventar
#6 erstellt: 02. Jan 2014, 09:31
Hallo und Frohes Neues!
Höhere Spannungsfestigkeit hat keine Nachteile.
Bei Folienkondensatoren ist sie in der Regel höher. Einige sind der Meinung, Folienkondensatoren sind grundsätzlich besser, aber das ist eine sehr kontroverse Diskussion.
Ob der Tausch der Verkabelung in der Box etwas bringt, sei dahingestellt, da es sich dort nur um relativ kurze Strecken handelt. Der Wechsel von alten Steckkontakten auf Lötungen bedeutet auf jeden Fall meht Kontaktsicherheit.
Gruß, Norbert.
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