Yamaha NS-670 Hochtöner: Magnet und hintere Polplatte ab

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7oast
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jan 2010, 15:54
Moin.

Das Problem:
Nachdem mir die Höhen an einer NS-670 etwas dünn vorkamen und ein Kontaktproblemchen am Regler durch furioses Drehen an selbigem ausgeschlossen werden konnten, habe ich den Tweeter (JA-0509) ausgebaut und festgestellt, dass der Magnet nicht mehr korrekt auf der vorderen Polplatte saß. Nach einigem hin und her und "klonk", habe ich den Magneten überzeugen können sich von Rest zu trennen - soweit ich feststellen konnte, wurde die Spule nicht beschädigt.





Lösungen:
1. Ersatz finden - Suche wird sicherlich viel Zeit in Anspruch nehmen...
2. Reparatur - selbstgemacht
3. Reparatur - machen lassen (nur, wenn 2. nicht sinnvoll erscheint)

Meine bescheidenen Fragen zum 2. Punkt:
Bisher habe ich mich ein bisschen eingelesen und bemerkt, dass eine DIY-Reparatur prinzipiell möglich ist.
a) Folgende Aussage verwundert mich allerdings: "ist der Magnetkreis getrennt, muss wieder magnetisiert werden" (o. ä.). Ist dies ernstzunehmen? Weshalb ist Remagnetisieren notwendig?
b) Welcher Klebstoff ist zu empfehlen?
c) Ist das Zentrieren der schwierigste Part, oder ist darüberhinaus etwas zu beachten?

Vielen Dank an dieser Stelle!

Grüße
7oast, der sehr an seinen NS-670 hängt...
Manni_L.
Stammgast
#2 erstellt: 08. Jan 2010, 19:29

ist der Magnetkreis getrennt, muss wieder magnetisiert werden" (o. ä.). Ist dies ernstzunehmen? Weshalb ist Remagnetisieren notwendig?



Der Magnet selbst ist ja noch an einem Stück, kann also so bleiben.



Welcher Klebstoff ist zu empfehlen?



Ich würde MS Polymer KLEB & DICHT nehmen. Gibt es von verschiedenen Herstellern z.B Würth. Wichtig ist dass du das Schwarze nimmst, das Zeug klebt wie de Teufel.


c) Ist das Zentrieren der schwierigste Part, oder ist darüberhinaus etwas zu beachten?


das wird genau das Problem bei der Geschichte. So wie es aussieht sind am Magneten keine Passstifte oder ähnliches vorhanden um ihn richtig arretieren zu können.
detegg
Inventar
#3 erstellt: 09. Jan 2010, 11:18
Moin,

das Zentrieren ist (ohne Zwangszentrierung) das Problem. Noch problematischer dürfte sein, dass Du nach dem Kleben des Magneten keine Korrekturmöglichkeit mehr hast.

Ich habe es bei einer ähnlichen Reparatur einer 70mm-Kalotte so gemacht:
HT komplett zerlegen, Diaphragma abnehmen. Den Magneten mit Hilfe von Kartonstreifen (Visitenkarte) im Luftspalt zentrieren und dann kleben. Diaphragma wieder einbauen. Wahrscheinlich gibt es "vorne" auch keine Zwangszentrierung. Bei gelockerten Schrauben kannst Du aber das Diaphragma minimal verschieben. Leider macht sich eine falsche Zentrierung extrem im F-Gang bemerkbar. Ich habe mit dem Messmikro so lange gemessen und verschoben, bis ich bei beiden Kalotten Paargleichheit hatte.

Alternative: reparieren lassen, z.B. bei Akustik Peiter

:-) Detlef
pelowski
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Jan 2010, 16:00
Hallo,

da ich soetwas noch nicht gemacht habe, eine theoretische Möglichkeit:

Könnte man nicht, solange der Kleber noch nicht fest ist, auf das Chassis eine relativ (für einen HT) niedrige Frequenz geben, z.B. 300Hz und nach "Sauberkeit" des Tones zentrieren?

Grüße - Manfred
detegg
Inventar
#5 erstellt: 09. Jan 2010, 16:41
Hi Manfred,

bei HT und gerade bei dem JA-0509 wirst Du bei <1kHz nicht mehr viel hören. Nach "Sauberkeit" der Wiedergabe kannst Du überschlägig vlt. einen TT beim Sickentausch und ca. 10..20Hz Testfrequenz zentrieren. Hier sind die Luftspalte aber auch wesentlich breiter als beim HT.

Wenn die Spule nicht wirklich zentrisch sitzt, läuft der Motor nicht mehr "rund". Ergebnis ist ein eklatanter Pegeleinbruch - bei mir 5...10dB. Du hörst vlt. eine Pegeldifferenz von 2dB - darauf würde ich mich aber nicht einlassen. Verzerrungen habe ich nicht gemessen.

:-) Detlef
pelowski
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Jan 2010, 18:34
detteg schrieb:

bei HT und gerade bei dem JA-0509 wirst Du bei <1kHz nicht mehr viel hören.


den JA-0509 kenne ich nicht. Wenn der aber - nur als Beispiel - bei 5kHz einen Pegel von 100dB abgibt, dann wären bei einem Abfall von 40dB bis 300Hz immernoch 60dB möglich (ohne Weiche).
Das sollte noch ganz gut hörbar sein.

Wenn die Spule nicht wirklich zentrisch sitzt, läuft der Motor nicht mehr "rund". Ergebnis ist ein eklatanter Pegeleinbruch - bei mir 5...10dB.

Da ich damit, wie schon bemerkt, keine Erfahrungen habe, glaube ich dir das einfach.

Grüße - Manfred
7oast
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 11. Jan 2010, 15:18
Eines vorweg: angefangen zu basteln habe ich noch nicht - geeigneter Kleber (UHU Plus Endfest 300; 2K-Kleber mit ausreichend Zeit das Konstrukt gut zu positionieren) wurde bestellt und muss noch ankommen.

Bzgl. Zentrieren:
Da sich die vordere Polplatte abschrauben lässt, müsste das Zentrieren dieser auf dem Magneten das wirklich große Problem darstellen. (...da wurde evtl. etwas missverstanden: ich werde nicht den Magneten so an den Rest kleben, sondern die vier Schräubchen der Polplatte lösen usw. - also kein Test während der Kleber aushärtet notwendig!)

Für bessere Nachvollziehbarkeit werde ich von meinem Unternehmen einige Fotos machen.

Das abschließende Zentrieren des gesamten Magnetkreises auf der Spule würde ich gern mithilfe von Mikrofon und Software bewerkstelligen.
- Ist ein simples Standardmikrofon ausreichend? Da man den anderen LS zum Vergleich heranziehen kann, ist ja eigentlich der Frequenzverlauf wurst...?
- Welche Software ist zu empfehlen (gerne für Linux; Windows aber auch vorhanden)?

Danke + Gruß
7oast


[Beitrag von 7oast am 11. Jan 2010, 15:20 bearbeitet]
detegg
Inventar
#8 erstellt: 11. Jan 2010, 16:41
Hi,

da Du nur relativ (vergleichend) messen musst, sollte ein einfaches Mikro reichen. Als Software kann ich Dir leider nur Windoof-konformes empfehlen - ARTA ist Shareware, sehr gut dokumentiert und mit geringen Einschränkungen frei nutzbar. Info´s dazu auch hier im Forum unter .../Messtechnik

:-) Detlef
7oast
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Jan 2010, 14:09
Der wohl schwierigste Teil der Reparatur ist geschafft. ...möglicherweise sogar erfolgreich.

Für all jene, die gerne einem Laien über die Schulter schauen möchten, habe ich meine Arbeit dokumentiert:


Demontage der vorderen Polplatte (ein eigens dafür entwickelter Schraubenschoner kam dabei zum Einsatz).


An Spule und Membran konnte ich (noch) keine Schäden feststellen.


Nebeneinander, was zusammen gehört.


Die Flächen wurden mit einem Glasschaber, die Kanten mit einem normalen Cutter, mechanisch gereinigt. Nachdem mit Malerkrepp gröbere metallische Verschmutzungen von den Teilen entfernt wurden, habe ich mit Papiertaschentuch und Bremsenreiniger die abschließende Reinigung vorgenommen.


UHU plus endfest 300 wurde auf den Magneten aufgetragen und die vordere Polplatte vorsichtig, mithilfe von zwei Kabelbindern, die als temporäre Abstandhalter dienten, in Position gerückt (inkl. Test mit Pappstreifen, ob Luftspalt gleichmäßig) und abgesenkt. Da im äußeren Bereich zuvor mit Dichtmasse gearbeitet wurde, habe ich versucht mit Klebstoff den Übergang Polplatte-Magnet von außen abzudichten.


Da der 2K-Kleber es gerne etwas wärmer hätte, um sehr sehr hohe Klebeleistung zu erreichen, habe ich dem zu klebenden Objekt eine IR-Lampe aufgehängt.

Nun habe ich erst einmal einige Stunden Zeit, um die NS-670 ordentlich zu säubern, um dann zum Zusammenbau zu schreiten.
Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen hier mein Leid bzgl. eines ungleichmäßigen Luftspalts, einer defekten Spule oder nur einer gescheiterten Zentrierung am Vorderteil des Hochtöners klagen muss...

Grüße,
7oast


[Beitrag von 7oast am 13. Jan 2010, 14:11 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Jan 2010, 14:19
7oast schrieb:


Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen hier mein Leid bzgl. eines ungleichmäßigen Luftspalts, einer defekten Spule oder nur einer gescheiterten Zentrierung am Vorderteil des Hochtöners klagen muss...

Na, da wollen wir dir alle mal kräftig die Daumen drücken!

Lass mal den Magneten nicht zu heiß werden.

Sehr schöne Dokumentation.

Grüße - Manfred
detegg
Inventar
#11 erstellt: 13. Jan 2010, 14:38
dito!



Und passe bitte auf, wenn Du die Membrane/Spule wieder montierst. Ich habe passende 40mm Gewindeschrauben als Zentrierhilfe/Führung genommen und dann das Ganze vorsichtig verheiratet. Dann die originalen Schrauben eine nach der anderen eingesetzt.

:-) Detlef
7oast
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Jan 2010, 15:36

pelowski schrieb:
Lass mal den Magneten nicht zu heiß werden. :(


Der Magnet hat max. Pizzatemperatur - anfassen ohne Aua (40 - 50°C schätze ich). Da es sich nicht um einem Neodymmagneten handelt (jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass es ein solcher ist), ist die Temperatur nicht DAS Problem.

@detegg: Da die Frontplatte aus Alu ist, sollte das Zusammensetzen ohne ("klonk" und somit) große Gefahr für die Spule vonstatten gehen.

Herzlichen Dank für die Daumen!!
detegg
Inventar
#13 erstellt: 13. Jan 2010, 15:47

7oast schrieb:
Da die Frontplatte aus Alu ist ...

... hast ja recht!

7oast schrieb:
Das abschließende Zentrieren des gesamten Magnetkreises auf der Spule würde ich gern mithilfe von Mikrofon und Software bewerkstelligen.

... für (messtechnische) Vergleiche habe ich hier leider nur eine JA-0509B aus der NS-690 II liegen.
... hast Du eigentlich schon die Frequenzweiche unter die Lupe genommen?

:-) Detlef
7oast
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 15. Jan 2010, 09:53
So...
Gestern habe ich den HT zusammengesteckt und kurz mit Musik getestet: lauter als vorher -> gut!
Beim Reinigen der LS ist mir aufgefallen, dass an einem Tieftöner zwischen Magnet und Polplatten schon Korrosion ihr schändliches Werk treibt. In fünf bis zehn Jahren werde ich da wohl auch neu verkleben müssen.

detegg schrieb:
... hast Du eigentlich schon die Frequenzweiche unter die Lupe genommen?

Gemessen habe ich nichts. Der optische Zustand ist jedoch gut - nichts durchgebrutzelt, keine Defekte erkennbar.

Ich habe gerade ein bisschen mit Arta gespielt und stelle erst einmal fest, dass meine beiden NS-344 einen ziemlich unterschiedlichen Frequenzverlauf haben... Was aber daran liegen könnte, dass ich keine Lust hatte, umzuräumen oder die Verstärkerausgänge gegeneinander zu testen. Die NS-670 werden unter besseren Bedingungen getestet. ...ein paar schöne Bilder gibt's dann auch noch.

detegg schrieb:
... für (messtechnische) Vergleiche habe ich hier leider nur eine JA-0509B aus der NS-690 II liegen.

Danke für das Angebot, aber das Equipment, was mir zur Verfügung steht, reicht für eine ordentliche Messung nicht aus. Darüberhinaus hat eine genaue Messung in diesem Fall für mich persönlich keinen sehr hohen Wert, da ich sowieso nur begrenzt in der Lage bin, eventuelle kleine Fehlerchen zu beheben. ...ich lasse die LS lieber in Würde altern als alles zu versuchen, das letzte bisschen Leistung/Präzision/... heraus zu holen.

Grüße,
7oast
7oast
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Jan 2010, 11:51
Habe gemessen - bin erfreut.

Setup:
Software: ARTA 1.6.1 (keine Besonderen Einstellungen vorgenommen, da Vergleichsmessung)
Soundkarte: Asus A7N8X-E Deluxe Rev. 2 Onboard-Soundchip
Verstärker: Yamaha AX-500 (sicherheitshalber auf "CD-Direct" geschaltet; immer denselben LS-Ausgang genutzt)
Mikrofon: Philips SBC MD150 (hat irgendwann mal 20 EUR gekostet; in ca. 15cm Entfernung knapp auf Höhe des HT positioniert)
Ergebnis:


Am unteren Frequenzende waren die Ergebnisse immer unterschiedlich (Mikrofon sicherlich schuld).

Da ich denke nicht besonders viel bei der Messung falsch gemacht zu haben, werde ich den geklebten HT nun endgültig festschrauben.

Vielen Dank euch allen! ...insbesondere für den Software-Tipp. Ich werde mich mit ARTA bei Zeiten noch näher auseinandersetzen...

Zum Abschluss noch ein Foto, der hübscheren der beiden NS-670:


Grüße,
7oast
detegg
Inventar
#16 erstellt: 15. Jan 2010, 12:59
Heureka!

Deine Dokumentation werde ich als Arbeitsanweisung für spätere Anfragen abspeichern.
Das mit dem Messen üben wir aber noch - die beiden Schriebe sehen mir zu gleich aus

Viel Spaß beim entspannten Hören!

:-) Detlef
lens2310
Inventar
#17 erstellt: 15. Jan 2010, 22:03
Läuft der wirklich unter 1 KHz ??
Das ist aber mutig !
Kann mir kaum vorstellen das der 20 Hz verträgt.
7oast
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 16. Jan 2010, 17:14

lens2310 schrieb:
Läuft der wirklich unter 1 KHz ??
Das ist aber mutig !
Kann mir kaum vorstellen das der 20 Hz verträgt.

Nein, ich bin nicht wahnsinnig. Ich habe die komplette NS-670 gemessen. ...und das nur bei Zimmerlautstärke.
Zweifellos strotzt meine Messung vor Messfehlern - als Vergleichsmessung soll sie doch einigermaßen herhalten können... Aber: Korrigiert mich ruhig, wenn ich falsch liege!

Grüße,
7oast
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