audio pro Ace-Bass B7

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stoltenberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Nov 2019, 17:03
Hallo.

Ich habe heute einen etwas betagten Subwoofer erstanden, der soweit Freude bereitet, wäre da nicht dieses lästige Brummen. Es handelt sich um einen »audio pro Ace-Bass B7«.
Natürlich habe ich schon die üblichen Tipps alle berücksichtigt und verschiedene Kabel, Steckdosen etc. ausprobiert, aber er brummt auch schon alleine – also ohne Line-Verbindung.

Nach dem Einschalten ist ein Relais zu hören und die Led vorne blinkt, dann ist noch ein Relais und eben das Brummen zu hören. Die Led leuchtet dann kontinuierlich.
Könnte es eventuell mit der speziellen Ace-Bass-Technologie zusammenhängen? Das Brummen verändert sich in keinster Weise durch ein Verstellen von Volume, Trennfrequenz oder andere Faktoren.

Ich kenne dieses Brummen bereits von meinem alten Teufel Schnuddel-Sub, hätte beim audio pro jedoch etwas mehr erhofft. Kann mir eventuell jemand mit Vergleichswerten oder Tipps behilflich sein?

Besten Dank
Jan
fplgoe
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2019, 17:30
Könnte sein, dass da ein Glättungs-Ko im Netzteil Kapazität verloren hat und deshalb das Netzbrummen aus der Stromversorgung zu hören ist.
stoltenberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 25. Nov 2019, 18:49
Danke für den interessanten Hinweis! Müsste ein defekter Kondensator z.B. durch ein Leck zu erkennen sein oder ist die »Identifizierung« nur Profis möglich?


fplgoe (Beitrag #2) schrieb:
Könnte sein, dass da ein Glättungs-Ko im Netzteil Kapazität verloren hat und deshalb das Netzbrummen aus der Stromversorgung zu hören ist.
fplgoe
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2019, 19:36
Elkos können auslaufen oder sich aufblähen, das ist dann sichtbar. Das ist aber kein Muss, kann auch sein das sich innen auf den Wicklungen irgendwelche Beschichtungen oder Verbindungen lösen, das ist dann äußerlich nicht sichtbar.

Du hast jetzt geschrieben, dass das Gerät etwas betagt ist. Elkos altern grundsätzlich, der eine mehr, der andere weniger. Je nach Güteklasse, Aufbau, Spannungsfestigkeit und ganz wichtig, nach Temperaturklasse (das Onkyo-HDMI-Board-Desaster der letzten über 10 Jahre ist z.B. laut einigen Meinungen auf Ko's mit zu geringer Temperaturfestigkeit zurück zu führen). Damit wäre das ja schon ein fast zu erwartender Effekt.

Lange Rede, kurzer Sinn, eigentlich lässt sich das testen: man kann Kondensatoren parallel aufsetzen, gelötet oder einfach mit Krokoklemmen provisorisch. Dann müsste man eigentlich sehen, ob das Netzbrummen abnimmt. Parallel aufgesetzte Kondensatoren addieren sich in der Kapazität auf. Deshalb lässt sich das relativ einfach prüfen. Notfalls (wenn die Ko's z.B. einen verringerten Innenwiderstand zeigen, bringt alleine das parallele Aufsetzen nicht viel) die betreffenden Ko's zumindest einbeinig auslöten und dann andere Elkos über die Lötstelle setzen.

Wichtig ist einmal die Kapazität, die mindestens genauso groß sein muss, auch größer werden darf, die Spannungsfestigkeit, die natürlich unbedingt mindestens genauso groß sein muss und ganz, ganz wichtig: die richtige Polung. Im Gegensatz zu normalen Kondensatoren sind Elektrolytkondensatoren (wie auch Tantal-Ko's) an die korrekte Polung gebunden. Sonst gibt es einen netten Feuerzauber.


[Beitrag von fplgoe am 25. Nov 2019, 19:38 bearbeitet]
stoltenberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 25. Nov 2019, 19:50
… herzlichen Dank für die ausführlichen Infos! Zwischenzeitlich habe ich einfach mal die hinten angebrachte Verstärkerplatte abgeschraubt und einige Blicke auf das Innenleben geworfen. Ich hatte schon gehofft, einen ausgelaufenen oder prallen Kondensator anzutreffen, aber »leider« machen alle Bauteile einen durchaus gepflegten und intakten Eindruck.

Allein schon aufgrund der Menge der verbauten Kondensatoren werde ich das Teilchen wohl eher zurückgeben müssen :-( Inzwischen halte ich die These allerdings auch für korrekt. Das Brummen dürfte nämlich auch um die 50 Hz liegen.

»Trotzdem« besten Dank, war mir eine große Hilfe (insbesondere für die nächste Baustelle)!
fplgoe
Inventar
#6 erstellt: 26. Nov 2019, 04:56
Wie alt ist der Sub denn? Reden wir von ein paar Jahren oder ist das Gerät schon 20 Lenze und mehr auf dieser Hifi-Welt?
stoltenberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 26. Nov 2019, 09:16
Das konnte ich bis dato schlicht noch nicht herausfinden. Allein dieser Umstand dürfte aber schon darauf hindeuten, dass er mindestens 20 Jahre alt sein dürfte …
fplgoe
Inventar
#8 erstellt: 26. Nov 2019, 09:45
OK, dann spricht das schon für den oder die Sieb-Elkos.
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 26. Nov 2019, 10:05
Ohne, dass überhaupt der genaue Typ bekannt ist, kann man sogut wie keine Aussagen treffen.
Ich schlage vor, dass Du das Typenschild als Photo einstellst. Mit der Bezeichnung im Titel finde ich jedenfalls keine Links.

Hintergrund:
Die älteren Modelle arbeiten nicht mit einem konventionellen Netzteil und großen Siebungselkos. Sie nutzen ohne Power-Transformator direkt Netzspannung, die nach Gleichrichtung anschließend durch einen DC-DC-Wandler verarbeitet wird. Natürlich können auch dort Elkos defekt sein. Bei diesem Konzept treten aber auch andere Probleme auf.

Um zu sehen, ob dies auch für Deinen Subwoofer zutrifft muss man in das Service Manual sehen.


[Beitrag von CarlM. am 26. Nov 2019, 10:07 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#10 erstellt: 26. Nov 2019, 10:26
Du redest von einem Sperrwandler, dabei wäre das Netzbrummen aber natürlich kein Problem, weil die Gleichspannung ja hochfrequent zerstückelt wird, um diese auf einem kleinen Übertrager herunterzuwandeln und wiederum gleichzurichten.
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 26. Nov 2019, 10:41
Richtig. Da sitzen dann aber z.B. zwei Drosseln am AC-Eingang die 50Hz-Brummen machen können.
Und die Spannungsfestigkeit ist bei den relativ kleinen Elkos dann ggf. ein Problem.
Aber wie gesagt: Ohne SM ist das Kristallkugelleserei.
fplgoe
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2019, 10:58

CarlM. (Beitrag #11) schrieb:
Richtig. Da sitzen dann aber z.B. zwei Drosseln am AC-Eingang die 50Hz-Brummen machen können. ...

Wie soll denn das 50Hz-Brummen vom Eingang auf den Ausgang des Sperrwandlers kommen? Das Funktionsprinzip trennt das ja gerade per DC/DC-Wandlung auf.
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 26. Nov 2019, 12:06
Ich wollte eigentlich keine fachliche Diskussion lostreten, die vom Thema wegführt. Es war mein einziges Anliegen, darauf hinzuweisen, dass man es hier eventuell nicht mit einem einfachen Netzteil zu tun hat und eine seriöse Diskussion auf Basis des SM führen soll.
Deshalb werde ich mich in diesem Thread erst dann wieder einbringen, wenn der genaue Typ bzw. das SM bekannt ist.

p.s.
Nach Deiner Aurgumentation darf es dann bei einem Sperrwandler garnicht zum Brummen kommen.
Und richtig: ich würde den TE fragen, ob er sicher ist, dass das Brummen nur aus dem Lautsprecher kommt. Ich kann mir nämlich bei einem SW gut vorstellen, dass man mechanisches Brummen nur schwer von leisem Brummen aus dem LS unterscheiden kann.
stoltenberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 26. Nov 2019, 20:00
Hallo zusammen

und besten Dank für Support und Wissen! Ich konnte den Subwoofer heute jedoch in der Tat zurückgeben.
Unter den Umständen erschien mir dies (wirtschaftlich) doch am sinnvollsten.

Erstaunlicherweise hat mir audio pro für dieses alte Produkt umgehend ein Service Manual zukommen lassen.
Vielleicht ja für andere noch hilfreich: Der Subwoofer wurde auch als »Sub Focus« angeboten.
Er ist jetzt offenbar für nur noch Euro 30,– zu haben:
https://www.ebay-kle...r/1255974667-172-718

Beste Grüße
Jan
fplgoe
Inventar
#15 erstellt: 26. Nov 2019, 20:42
Verlinke das Service-Manual doch mal, alleine schon, um nur mal nach der integrierten Technik zu schauen.
stoltenberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 27. Nov 2019, 08:50
… aber gern: http://dunkelgrau.de/SubFocus_smanual230V.pdf


fplgoe (Beitrag #15) schrieb:
Verlinke das Service-Manual doch mal, alleine schon, um nur mal nach der integrierten Technik zu schauen.
fplgoe
Inventar
#17 erstellt: 27. Nov 2019, 09:27
Ja, Seite 10, die beiden 'kleinen' Scheißerchen, die hätte ich im Verdacht. Aber das hat sich jetzt ja ohnehin erledigt...


Unbenannt
stoltenberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 27. Nov 2019, 09:34
Ja schade, aber vielleicht freut sich nun ein dritter über die Forschungen und Vorarbeiten.
Meine Befürchtung wäre auch, dass es nicht bei den beiden bleibt, sondern sich noch ein paar
gleichaltrige Kondensatorkollegen hinzugesellen werden :-)
fplgoe
Inventar
#19 erstellt: 27. Nov 2019, 09:44
Durchaus möglich bzw. sehr wahrscheinlich, dass die Elektronik da schon im Allgemeinen schwächelt. Nur ist jetzt das auffällige Brummen der erste Punkt, wo es auffällt.


[Beitrag von fplgoe am 27. Nov 2019, 09:45 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#20 erstellt: 27. Nov 2019, 09:47
Hallo zusammen,

wir werden es ja wohl nie erfahren, aber mein Verdacht wären nicht unbedingt die beiden großen Siebkapazitäten, sondern eher im Bereich der +/-15V Vorstufen-/Filterspannungen vor und hinter IC307 und IC308. Das ist ja auch noch ein "herkömmliches" Netzteil. Und wenn es da brummt, wird das durch die Endstufe hübsch verstärkt

Gruß
PBienlein
fplgoe
Inventar
#21 erstellt: 27. Nov 2019, 10:05
Durchaus möglich, hast da völlig Recht. Bei einem wirklich alten Gerät wird es ohnehin an vielen Ecken und Enden Baustellen geben...
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