gute digitale Sat-Radiosender gesucht

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Koenigsteiner
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Jan 2014, 18:23
Guten Abend allerseits,

ich hoffe ihr könnt mir helfen: ich höre öfters Sat-Radio über eine Astra-Anlage.
Empfangsgerät ist ein technisat HD8+ Reciever. Dieser hat digitale Ausgänge
(je 1x opt. und coax). Ich beabsichtige mir über eine optische Verbindung
gute digitale Radiosender in meinen neuen Denon AVR 4520 einzuspeisen.

Aber welche Radiosender sind nun wirklich "gut"-sprich gut für den digitalen Hörgenuss?

Das Genre ist mir dabei (fast) egal: bis auf Oper und Operette höre ich fast alles.

Habt ihr ein paar Tips für mich die ich ausprobieren sollte?
Oder gibt es irgendwo eine Übersicht außer den bekannten Sat-Frequenztabellen?

Besten Dank schon mal und einen schönen Abend wünscht Thomas
Knibbel
Stammgast
#2 erstellt: 10. Jan 2014, 11:46
Sorry ich habe überlesen das es dir um Satradio geht

Gruß Ronny


[Beitrag von Knibbel am 10. Jan 2014, 18:44 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#3 erstellt: 10. Jan 2014, 15:12
Die ARD hat ja beinahe alle Radioprogramme dabei, und bis auf wenige Infowellen in mono haben alle 320 kBit/s MP2. Das ist formal eine sehr hohe Datenrate und läßt eine ebenso hohe Qualität erwarten. Leider limitiert etwas anderes die Qualität: die Klangverbiegung im Studio durch Gerätschaften wie Orban Optimod oder die Konkurrenzprodukte von Omnia (beim BR). Ziel: fetter, brachialer, dröhnend lauter Sound, um auf UKW mit den Privaten mithalten zu können und den schlechten Geschmack der Masse bedienen zu können. Entsprechend entstellt, verbogen und verzerrt klingt das dann auch. Mit HiFi hat das nichts zu tun und leider geben die meisten Anstalten diesen Sondermüll auch auf Sat, statt ihn wenigstens auf UKW zu begrenzen.

Ausnahme: die ARD-Kulturwellen. Die sind leidlich ok bis exzellent, sie sind aber nie wirklich schlecht.

Also kannst Du mit Programmen wie BR Klassik, SWR 2, SR 2, hr 2, WDR 3, RBB Kulturradio, NDR Kultur, Nordwestradio, MDR Figaro und MDR Klassik recht wenig falsch machen. Figaro wirkt ab Mischpult häufig etwas dumpf, Nordwestradio komprimiert tagsüber die Dynamik deutlicher als abends (zumindest war das lange Zeit so), ansonsten sind die alle ok. Im Falle von BR Klassik, SWR 2, hr 2 und MDR Figaro steht auch noch eine AC3-Spur zur Verfügung, die nicht nur bei ausgewählten Sendungen echtes Dolby 5.1 (Raumklang) ermöglicht, sondern auch bei Stereo mitläuft (dann in AC 3 2.0 statt 5.1) und vor dem UKW-Soundprocessing abgegriffen wird. Damit bekommst Du nicht nur nochmals weniger Artefakte der Datenreduktion (448 kBit/s AC3 sind sauberer als 320 kBit/s MP2), sondern auch mehr Dynamik und vollen Frequenzgang bis 20 kHz.

Hier ein Beispiel von BR Klassik:

BR-Klassik: Dynamikkompression und Limiting auf DVB
Die fehlende Dynamikkompression ist am Unterschied leise - laute Stellen gut zu sehen, ebenso das fehlende Peak Limiting.

Bei WDR 3 läuft die AC3-Spur auch dauerhaft mit, hat aber soweit mir bekannt das gleiche Signal drauf wie die MP2-Spur, also keine Verbesserung. Müßte man aber mal wieder aktuell überprüfen.

Weitere Programme, die recht sauber sind: Bayern 2 - leider doch schon recht hohe Dynamikkompression, aber noch manierlicher Klang und inhaltlich aus meiner Sicht das aufwendigste, vielfältigste und beste ARD-Programm überhaupt. Bei Bayern 2 muß man wirklich mit dem Programmschema ran und sich das raussuchen, was einen anspricht - es ist sehr viel.

WDR 5 ist noch einigermaßen brauchbar, NDR Info bietet bei brauchbarer Klangqualität spätabends und in der Nacht ein exzellentes Musikprogramm von Jazz über aktuelle Indiemusik (präsentiert von so kompetenten Redakteuren wie Paul Baskerville oder dem ByteFM-Gründer Ruben Jonas Schnell) bis hin zu Weltmusik. Auf NDR Blue, einem digital-exklusiven Kanal, laufen davon dann Wiederholungen in ebenfalls annehmbarer Qualität. Dazu auch einige inhaltlich mehr oder weniger schlechte Musikspecials von NDR 2 und N-Joy, nur halt klanglich besser als auf den Originalprogrammen.

Der Saarländische Rundfunk läßt sogar die Popwelle SR 1 ohne UKW-Processing laufen, hat aber oft recht heftige Lautstärkeschwankungen und allgemein kein besonders wertvolles Programm. Und wenns biedere Oldies und noch paar Schlager in klanglich hoher Qualität sein sollen, empfiehlt sich MDR Sachsen-Anhalt. Die laufen auf DVB ohne UKW-Processing. Bitte mal nach 23 Uhr mit MDR 1 Sachsen oder gar MDR Thüringen vergleichen, ist dann identisches Programm, aber klanglich tun sich mittlere (Sachsen) bzw. extreme (Thüringen) Abgründe auf.

Die anderen Popwellen sind alle kaputtprocessiert, die kann man sich nicht anhören.

Ebenfalls klanglich brauchbar sind noch Deutschlandfunk und D-Radio Kultur mit je 256 kBit/s und noch recht moderater Kompression. D-Radio Wissen klingt hingegen schon eklig plattgepreßt.

Aus Österreich ist die Kulturwelle Ö1 ok, da habe ich aber mit der separaten AC3-Variante erhebliche klangliche Probleme, die ich mit MP2 nicht habe. FM4 ist inhaltlich spannend, aber klanglich schon recht übel. Ö3 ist vollumfänglicher Sondermüll.

Sondermüll sind auch die Privatsender (FFH, Planet Radio, Top40, Klassikradio, ...). Einige französische Programme (die Kulturwellen) sind noch ok, der Großteil der Franzosen hat aber unfassbar räudige Qualität.

Und das wars dann ja auch schon beinahe.


[Beitrag von Radiowaves am 10. Jan 2014, 16:23 bearbeitet]
KarlRanftl
Stammgast
#4 erstellt: 10. Jan 2014, 16:56
Hallo Koenigsteiner

Radiowaves hat schon gut alles geschrieben,noch höre ich gerne aus Frankreich,Radio Classique,TSF Jazz,Jazz Radio u.aus Niederlanden NL-Radio6.

Gruß Karl
Koenigsteiner
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Jan 2014, 18:27
Hallo zusammen
und vielen Dank für eure Meinungen!

Und ganz besonders dir, radiowaves, für deinen sehr ausführlichen Beitrag!!! Woher weißt du das eigentlich alles?

In den meisten Fällen legt man(n) sich ja eine Sat-Anlage zu um eine gewisse Vielfalt an Fernsehprogrammen zu erreichen. Und ganz nebenbei erhält man noch jede Menge Radiosender praktisch gratis mit dazu, und das alles in digitaler Qualität. So jedenfalls die Theorie.

In den 90igern gab es ja schon mal DSR-Radio: 16 astreine digitale Radioprogramme konnte man vom Copernicus oder TVSAT-2 mit einer nur für diese Programme geeigneten Sat-Anlage empfangen. Mit Zunahme der Digitalisierung gingen diese Programme um die Jahrtausendwende in das ADR = Astra-Digital-Radio über, zusätzlich mit vielen anderen deutschen Radiostationen. Dem Hörer wurde dabei eine wunderbare Qualität durch das Digitalsignal versprochen. Schließlich wurden diese Sender 2012(?) in das DVB-S übernommen, OHNE Qualitästverlust. Soweit zur Geschichte, für euch sicherlich nichts neues.

Leider sieht das Qualitätsversprechen der Radioanstalten heute ganz anders aus: was einem heutzutage da "um die Ohren" gehauen wird ist in den meisten Fällen einfach nur abartig schlecht. Sicher: man kann die Sender alle hören, störungsfrei sogar. Aber die Qualität ist von dem technisch möglichen weit weit entfernt! Insofern bin ich radiowaves sehr dankbar für seine Ausführungen.

Im Netz hab ich diese Seite gefunden -> http://www.astra.de/724585/digital-free-radio-192-name.pdf
Die Menge ist enorm, nur leider erkennt man hier nicht welche Sender wirklich in guter bis sehr guter Qualität senden.
Standard ist wohl MP2 mit einer Datenrate von stets 192 kBit/s mit 48 kHz.
fotoralf
Inventar
#6 erstellt: 11. Jan 2014, 21:14
Die beste Radioqualität hat es meiner Meinung nach gegeben, als der Hörfunk bei Astra noch analog übertragen wurde. Da klang der WDR2 hier zu Hause wirklich genau so, wie wir ihn beim DLF über die Dauerleitung bekamen, und auch die BBC habe ich nie mehr so präsent und sauber gehört. Gegenüber UKW war der Unterschied - schon wegen der wesentlich höheren Kanaltrennung - absolut frappierend.

Davon wird bei DVB-S heute mit der Datenreduktion wieder viel kaputtgemacht, und der Optimod, den es damals auch noch nicht gab, tut sein übriges.

Ralf
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 11. Jan 2014, 22:28
Hallo Koenigsteiner,


Koenigsteiner (Beitrag #5) schrieb:
Woher weißt du das eigentlich alles?

Ich hatte jahrelang Radio als Hobby, und zwar sowohl Radiohören als auch die Technik. Hatte oder habe Kontakte zu Technikern beim BR, hr, WDR, NDR, DLF und war häufiger beim RBB-Hörfunk zu Gast. Da kommts ja fast zwangsläufig dazu, daß man paar Informationen sammeln kann. Im Falle der von mir gegebenen hätte aber weitgehend auch einfaches intensives Radiohören gereicht.


Koenigsteiner (Beitrag #5) schrieb:
In den 90igern gab es ja schon mal DSR-Radio: 16 astreine digitale Radioprogramme konnte man vom Copernicus oder TVSAT-2 mit einer nur für diese Programme geeigneten Sat-Anlage empfangen.

...oder aus dem Bundesport-Kabelnetz auf 118 MHz. Die Programme waren nicht sämtlich "astrein", es gab dabei echt klanglich minderwertigen Müll, z.B. MDR Sputnik (lausiges Studio, lausige Studioakustik, lausiges plattkomprimiertes Soundprocessing), RTL, Xanadu/Energy München. Aber die Kulturwellen gaben sich Mühe und profitierten vom artefaktefreien Signal (keine psychoakustische Datenreduktion). Auch SR1 war damals schon vorbildlich.


Koenigsteiner (Beitrag #5) schrieb:
Mit Zunahme der Digitalisierung gingen diese Programme um die Jahrtausendwende in das ADR = Astra-Digital-Radio über

DSR wurde schlichtweg aus Kostengründen abgeschaltet und die Käufer der anfangs durchaus 2000 DM teuren Empfänger standen mit einer aus der Ferne zu Technikschrott entwerteten Investition da. ADR mit seinen 192 kBit/s war da nur ein schäbiger Ersatz, es sei denn, man ließ Masse vor Klasse gelten.

Bei ADR nutzten die ARD-Anstalten übrigens einen MP2-Encoder Barco RE660. Der hatte den joint-stereo-Modus fehlerhaft implementiert und also klangen die Programme von hr, MDR und SWR scheußlich scheppernd und zischelnd (joint stereo), während BR, RBB, WDR und NDR recht sauber und klar klangen (linear stereo). Beim BR klebte sogar am Encoder von Bayern 2 ein Aufkleber "nur linear stereo", wer auch immer den rangeklebt hatte und warum auch immer. Die HiFi-Presse erklärte in dieser Zeit lieber zum x-ten mal, daß sich Soundprocessing und Datenreduktion nicht vertragen (tuts tatsächlich nicht), aber den eigentlichen Fehler fand man beim MDR durch Zufall. Eine billige Popnummer, die auf Jump und Sputnik lief (CIRC - "Destroy she said") crashte den ADR-Coder: Muting, Pfeif- und Ploppgeräusche sowie Synchronsationsverlust gab es beim Empfänger. Sogar die in Postdam im DVB-Playoutcenter genutzten Rückempfänger (ja, die ersten DVB-Radioprogramme der ARD waren von ADR abgenommen und zweimal durch den MP2-Coder gedreht worden) reagierten und man konnte die Störungen auch auf DVB hören. Der MDR stellte daraufhin im Sommer 2003 auf lienar stereo um und sofort waren die Programme sauber. Der SWR zog wenige Tage später nach, der hr reagierte erst, nachdem ich einen dortigen Techniker darauf hinwies...


Koenigsteiner (Beitrag #5) schrieb:
Dem Hörer wurde dabei eine wunderbare Qualität durch das Digitalsignal versprochen.

Das wird doch immer gemacht, denn "digital" ist ein Buzzword. Die versprechen ja auch "CD-Klang" bei 64 kbps HE-AAC mit Spektralbandreplikation (DAB+) -klingt wie Mülleimer mit künstlich hinzugefpgten sterilen Höhen.

Beim BR läuft heute noch (oder lief bis vor kurzem) ein großes Hörfunkstudio (für Hörspiel, Musikaufnahmen, große Diskussionsrunden) mit nem voll analogen Neumann-Kassettenpult von 1991 oder so. Auch dieses Studio wird zu einzelnen Sendungen auf DVB geschaltet (meist für BR Klassik, z.B. Musikmagazin "Taktlos"). Und, merkt man was vom analogen Pult? Nööö, wieso auch? Das Zeugs ist seit der Erfindung des Siliziumtransistors faktisch auf einem Niveau, das weitere Steigerungen kaum noch wahrnehmbar macht. S9, das ist dieses Studio, wird demnächst aber auch modernisiert, soll aber zum Glück immerhin mit seinem Akustikbau erhalten bleiben. Das andere exzellente Studio, S12, ist leider geopfert worden.

www.nmz.de/taktlos/w...t/169-taktlos-46.jpg
http://www.nmz.de/ta...ktlos-95/regie02.jpg
http://www.nmz.de/ta.../taktlos166-7993.jpg
http://www.nmz.de/ta...aktlos147-102797.jpg
http://www.nmz.de/ta...los-138/studio02.jpg
http://www.nmz.de/taktlos/wp-content/gallery/165/takt165-6796.jpg
http://www.nmz.de/ta...los-98/technik02.jpg


Koenigsteiner (Beitrag #5) schrieb:
Schließlich wurden diese Sender 2012(?) in das DVB-S übernommen, OHNE Qualitästverlust.

Nein. Die ARD-Radioprogramme sind faktisch komplett seit der IFA 2005 auf DVB-S, und zwar in 320 kBit/s. Also weitaus besser als auf ADR (192 kBit/s), beim RBB aber klanglich völlig kaputt: wummernd, dröhnend, dumpf. Nach einer Woche, in der wir Streßß gemacht haben, fand man eine versehentlich aktivierte Deemphasis im DVB-Weg (peinlich...), danach klang es nur noch so schlecht wie UKW. Nach einer weiteren Woche Streß schaltete der damalige RBB-Hörfunkcheftechniker Axel Müller (SFB-Technikerurgestein) dann das saubere Mischpultsignal auf DVB. Danach klang DVB wieder wie ADR (das war bis auf 88acht, die auf ADR tatsächlich UKW-Rückempfang als Quelle nahmen, immer schon ohne Soundprocessing). Im Sommer 2011 ruinierte der RBB aber im Zuge von Leitungseinsparungen das DVB-Signal und brachte es auf den erbärmlichen Zustand der UKW-Programme des RBB. Seitdem höre ich keinen RBB mehr, und insgesamt hat das das Ende der Radioleidenschaft bei mir eingeleitet. Ich bin ihnen inzwischen beinahe dankbar dafür, ich bin froh, nicht mehr radiosüchtig zu sein.

ADR wurde dann als Huckepackverfahren sowieso Ende April 2012 im Zuge der Analogabschaltung auf Astra abgeschaltet.


Koenigsteiner (Beitrag #5) schrieb:
Leider sieht das Qualitätsversprechen der Radioanstalten heute ganz anders aus: was einem heutzutage da "um die Ohren" gehauen wird ist in den meisten Fällen einfach nur abartig schlecht. Sicher: man kann die Sender alle hören, störungsfrei sogar. Aber die Qualität ist von dem technisch möglichen weit weit entfernt!

Nicht nur das. Auch inhaltlich wirds immer weniger und immer übler, auch bei den Kulturwellen. Ganze Werke sind fast überall schon rausgeflogen, stattdessen Musikhäppchen (gerne der Marke Fahrstuhlmusik), Easylistening, ausgedünntes Wort. Man stylt auch die Kulturwellen für den leidneschafts- und interesselosen Musikteppichkonsumenten. Das kann man aber konsequent gleich unterlassen, dafür gibt es das Klassikradio. Das hat auch teils die drei- bis vierfache Quote der regionalen ARD-Kulturwellen...


Koenigsteiner (Beitrag #5) schrieb:
Standard ist wohl MP2 mit einer Datenrate von stets 192 kBit/s mit 48 kHz.

Das war lange ein beinahe-Standard, auch im TV-Ton. Die ARD-Programme laufen aber in 320 kBit/s stereo bzw. 128 kBit/s mono, beides exzellent. DLF und D-Kultur laufen mit 256 kBit/s (das ist mehr als die UKW-Zuführung, die bei beiden Programme lange mit 192 kBit/s ablief, beim DLF sinds inzwischen 384 kBit/s und bei D-Kultur laufen noch die alten SCPC-Geräte mit nur 192 kBit/s).


fotoralf (Beitrag #6) schrieb:
Die beste Radioqualität hat es meiner Meinung nach gegeben, als der Hörfunk bei Astra noch analog übertragen wurde.


Dazu brauchte man aber einen Empfänger, der die Entzerrung des Wegener-Panda-Kompandersystems makellos hinbekam. Und selbst dann hatte man oft ein waberndes Rauschen unter allem liegen. Die 320 kBit/s heute wären sehr gut (nur geringste Kollateralschäden), die 448 kBit/s AC3 wären exzellent, wenn die Anstalten sauberes Signal reingeben würden...


[Beitrag von Radiowaves am 11. Jan 2014, 22:38 bearbeitet]
Koenigsteiner
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Jan 2014, 11:13
Hallo Radiowaves (hast du auch einen Vornamen? )
widerum ganz herzlichen Dank!!! Ich schreib heut abend noch etwas ausführlicher,
jetzt muß ich die Radiosender testen

Gibt es eigentlich Sat-Frequenztabellen wo die digitalen Übertragunseigenschaften zu sehen sind?
Oder kann das auch mein Sat-Reciever irgendwo anzeigen?
U87ai
Stammgast
#9 erstellt: 12. Jan 2014, 12:42
Hach ja...ich erinnere mich noch mit Wehmut daran als SR1, RBB/ORB Radio 1 und SWF3 via ADR noch völlig ohne Soundprocessing liefen und trotz 192kbs MP2 (hieß dieser MP2-Codc nicht MUSICAM?) recht sauber klangen...man konnte hören wenn mitten im Lied der Regler am Mischpult nachgezogen wurde
Damals hatten diese Programme sogar noch sowas wie "Inhalt"....
Analog gab es damals auf Astra das "East Kent Radio - EKR"..dieses hatte zwar Soundprocessing, aber für mich klanglich das beste was ich diesbezüglich jemals gehört habe.
Koenigsteiner
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Jan 2014, 13:24
Inzwischen hab ich mir mal die einzelnen Sender vorgenommen...und ich hab auch gefunden wo ich die Übertragungsdaten auf meinem Receiver sehen kann: BDA dein Freund und Helfer

Hier ein paar Beispiele die auch in MPEG1/L2 und 320kBit/s senden. Oder besser: so in den Senderinformationen erscheinen
(ob diese wirklich die volle Übertragungsbandbreite nutzen läßt sich ja so leider nicht sehen):

Bayern 3, 1 Live, 1 Live diggi, DASDING, SR3, N-JOY, MDR Jump, MDR Sputnik, YOU FM, Fritz

Diese 10 Sender stellen keinerlei Wertung dar und sollen nur als Beispiele dienen (wenn man(n) mal keine Lust auf Klaviermusik hat )
Leider klingt schon alleine hier jeder Sender anders...
Radiowaves
Inventar
#11 erstellt: 13. Jan 2014, 01:17

Koenigsteiner (Beitrag #10) schrieb:
Hier ein paar Beispiele die auch in MPEG1/L2 und 320kBit/s senden. Oder besser: so in den Senderinformationen erscheinen
(ob diese wirklich die volle Übertragungsbandbreite nutzen läßt sich ja so leider nicht sehen):


In diesen 320 kBit/s stecken tatsächlich noch paar andere Dinge drin: RDS-Daten beispielsweise, also heute meist hirnloses dynamisches PS ("Sendername"), wo man dann solchen Müll lesen kann (übrigens ein Verstoß gegen die RDS-Spezifikation, aber das interessiert die Flachfunker der ARD heute auch nicht mehr):

Don't
hr1
Don't
you
forget
about me
von
Simple
Minds
hr1
Don't
you
forget
about me
von
Simple
Minds
hr1
Don't
you
forget
about me
von
Simple
Minds
hr1

Dafür gehen natürlich nur wenige kBit/s drauf. Heftiger ist dann schon RaSS, eine recht lustige Entwicklung von Digenius und Mitarbeitern des SWR, da werden ganze Grafiken im Datenstrom getunnelt. Es soll Kopfstellen-Umsetzer (Sat -> UKW) gegeben haben, die sich daran nachhaltig verschluckt haben. Außer dem SWR (SWR 3, DASDING, SWR Info, wer noch?) scheint das inzwischen niemand weiter anzubieten.

Die Spezifikation des ARD-Hörfunktransponders sah zumindest in einer Vorabversion aus dem Frühjahr 2005 (damals waren da auch noch DLF und D-Kultur sowie die Deutsche Welle eingeplant) eine Mindest-Audiobitrate von 256 kBit/s bei den 320er Programmen vor. Man hätte also 64 kBit/s für Zusatzdaten verwenden können. Real dürften es viel mehr Audiodaten und viel weniger Zusatzdaten sein (außer bei den Programmen mit RaSS), mir ist leider keine Analysemöglichkeit der realen Nettodatenrate ohne die Zusatzdaten bekannt.


Koenigsteiner (Beitrag #10) schrieb:
Bayern 3, 1 Live, 1 Live diggi, DASDING, SR3, N-JOY, MDR Jump, MDR Sputnik, YOU FM, Fritz


Da hast Du Dir ja komplett den Sondermüll rausgegriffen, sowohl klanglich als auch inhaltlich. Bis auf evtl. SR 3 (kenne ich nicht, wirklich nie gehört) ist da kein einziges Programm dabei, das ich klanglich akzeptieren könnte. Inhaltlich auch nicht.


Koenigsteiner (Beitrag #10) schrieb:
Leider klingt schon alleine hier jeder Sender anders...

Aber alle bis auf vermutlich SR 3 irgendwie doch gleich: gleich beschissen.


U87ai (Beitrag #9) schrieb:
Hach ja...ich erinnere mich noch mit Wehmut daran als SR1, RBB/ORB Radio 1 und SWF3 via ADR noch völlig ohne Soundprocessing liefen

Bei Radio Eins habe ich das ja auch noch erlebt, war bis Sommer 2011 so, auch auf DVB. Dann kamen sie mit der leitungseinsparung und weil man beim RBB der Ansicht ist, daß DAB genauso verbogen klingen müsse wie UKW (warum eigentlich, da kann mans doch gleich bleiben lassen?), kam auf den Digitalweg (DAB, DVB, Livestream) halt auch die UKW-Grütze drauf. Bei SWR 3 kenne ich das nicht, die waren zu meinen Zeiten immer heftig bearbeitet, aber ich hatte bis 2000 auch nur analoges Astraradio zur Verfügung. Heute zählt SWR 3 zu den klanglich beschissensten Programmen des Landes, was aber nix macht, weils auch inhaltlich eine Vollpfosten-Nullnummer ist. Lustig bzw. pikant ist daran nur, daß ein selbsternannter Sounddesign-Gott ausgerechnet dort seinen Arbeitsplatz hat und seine Dienste ARD-weit anbietet.


U87ai (Beitrag #9) schrieb:
Analog gab es damals auf Astra das "East Kent Radio - EKR"..dieses hatte zwar Soundprocessing, aber für mich klanglich das beste was ich diesbezüglich jemals gehört habe.


Ja, war warm und voll, aber das Rauschen der oft älteren Titel wurde brutal hochgezogen durch die AGC des Optimods. Und das gesamte Musikprogramm von EKR residierte auf MiniDisc (!!!), abgespielt wurde mit den Denon-Playern, bei denen 3 Stück in eine 19-Zoll-Breite paßten. Man hörte die ATRAC-Datenreduktion auch störend arbeiten.
http://travelseries.de/trav1998/trav98_2.htm

EKR mochte ich damals aber wirklich auch, es lief häufig bei mir. Wäre heute auch nicht mehr der Fall, hat sich alles grundlegend geändert. Popradio höre ich gar nicht mehr, wenn überhaupt, läuft bei mir mal noch eine Stunde pro Monat oder so Bayern 2. Habe mich aus allem so weit es geht zurückgezogen, bin am liebsten allein in menschenleerer Natur. Manchmal ändern sich Dinge.

Ach so, weil ich gefragt wurde: ich heiße Christian.

Gute Nacht.


[Beitrag von Radiowaves am 13. Jan 2014, 21:13 bearbeitet]
Koenigsteiner
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Jan 2014, 20:41
Hallo Christian, ich bin dir ja noch eine Antwort schuldig

Dinge ändern sich sehr oft im Leben! Aber wo kommt dein Frust her das du fast alle Radioprogramme "abgewählt" hast? Ist es dein Fachwissen was technisch gehen könnte letztlich aber nur halbherzig oder gar nicht umgesetzt wird? Und was soll ich denn da machen, als kleiner Verbraucher draußen, der auf Gedeih und Verderb der Industrie ausgeliefert ist und mit dem zurecht kommen muß was einem angeboten wird? Faktisch kann ich da ja "nur" nach Gehör gehen. Und da finde ICH einige Popsender nicht sooo schlecht. Freilich: über Inhalt kann man streiten und die Geschmäcker sind verschieden (zum Glück!). Und wenn es wirklich mal guter Klang sein soll "tut" es auch eine CD
Radiowaves
Inventar
#13 erstellt: 13. Jan 2014, 22:21
Hallo Thomas,

nee, als Frust würde ich das nicht bezeichnen. Es haben sich halt einfach Dinge geändert. Wenn ich heute zurückblicke, muß ich sagen, daß Radio für mich eigentlich schon seit 1997 nicht mehr angeboten wird. Damals wurde Radio Brandenburg eingestellt. Ich konnte das aber da, wo ich damals wohnte, ohnehin nicht empfangen und somit ist das Datum, ab dem es kein Radio mehr für mich gab, sogar noch früher anzusetzen: Ende 1991, als DT64 in der hochwertigen Version verstummte und zum MDR geriet. Da wars vorbei.

Alles, was danach kam, war letztlich für mich nicht gleichwertig und hat mir über viele Jahre viel Frust beschert, weil ich dennoch nicht vom Radiohören lassen konnte. Durch einige heftige Ereignisse der vergangenen eineinhalb Jahre (die meisten im Privaten, eine jedoch auch mit Radiobezug, nämlich die Beendigung der technisch sauberen Verbreitung von Radio Eins, aber das war schon eine Begebenheit am Rande) bin ich aber nun von der Radio-Abhängigkeit befreit. Ich kanns selbst noch kaum fassen, aber es fühlt sich wunderbar an: endlich keine Anteilnahme mehr an den permanenten Abbaumaßnahmen in der ARD, kein Frust mehr über die Quäkestimmen heutiger Moderatorinnen (viele von denen wären früher nie an ein Mikrofon gelassen worden), kein Frust mehr über die hundsmiserable Qualität, die einem im Zeitalter perfekter Technik meist zugemutet wird.

Wenn ich Dir weiter oben geschrieben habe, was noch anhörbar sein könnte und was nicht, dann ist das reine technische Information und berührt mich selbst nicht mehr. Ich bin da irgendwie sowas von raus inzwischen, ich hätte es vor 2 Jahren noch nicht geahnt. Und es ist nicht schlimm, es ist das ganze Gegenteil.


Koenigsteiner (Beitrag #12) schrieb:
Ist es dein Fachwissen was technisch gehen könnte letztlich aber nur halbherzig oder gar nicht umgesetzt wird?

Das ist für ARD-Techniker tatsächlich u.U. ein Problem. Sie müssen teils Dinge ausführen, die gegen besseres Wissen sind, gegen die Ästhetik des Hörens, gegen gesunden Menschenverstand. Ich kenne einige ARD-Leute (Technik und Moderation), die deswegen innerlich gekündigt haben. Ich kenne andere, die an ihrem Arbeitsplatz so gut es geht Widerstand leisten, die hohe Qualität abliefern (Vorproduktionen), auch wenns auf Sendung dann ruiniert wird. Wie sehr es schmerzt, ist halt von der individuellen Sensibilität abhängig.

Aber tatsächlich würde ich selbst wenn man es mir anböte nicht bei einer Rundfunkanstalt arbeiten wollen. Aus genau diesen Gründen. Das Thema ist aber nicht auf den Rundfunk beschränkt. Es betrifft inzwischen wohl alle Bereiche der sogenannten "Gesellschaft". Die "Gesellschaftsspiele" der heutigen Zeit versteht es, aus dem eigentlich sinnvollsten Job einen lausigen, widerlichen, schäbigen Bullshit-Job zu machen - und so begegnen mir auch die meisten Menschen im Alltag, auf dem Weg zur Arbeit oder in Ausführung ihrer Arbeit.

Ich bin inzwischen an dem Punkt, weder Hand noch Hirn noch Herz in etwas investieren zu wollen, das keinen liebevollen Sinn hat und nicht wirklich gut ist. Die Erfahrung verzweifelter Radio-Kämpfe vor allem in den 90ern haben mich auch gelehrt, daß es sinnlos ist, gegen etwas zu kämpfen. Wenn etwas nicht paßt, lasse man es liegen. Tun das genug andere auch, stirbt die Sache von allein. In den Medien passiert genau dies offenbar gerade. Dazu gab es kürzlich ein interessantes Zitat von Matthias Horx in Markt und Medien auf dem Deutschlandfunk. Kernaussage: "Die Gebildeten gehen aus den Medien raus".

(Die Sendung habe ich nicht selbst verfolgt, mir wurde im Bekanntenkreis danach darauf verlinkt, aus genau diesem Grund.)

Bei mir haben sich einfach durch Ereignisse im Privaten wichtige Dinge verändert. Ich weiß endlich, wo ich hingehöre, ich habe meine Seele wiedergefunden, die mir irgendwann in früher Kindheit verlorengegangen war. Sie ist wieder erweckt worden, was die Sache erstmal durchaus schwierig macht, denn nicht nur mit meinem einstigen Radiohobby, sondern auch mit meiner gesamten Ausbildung und beruflichen Laufbahn (ich bin promovierter Physiker) kann ich nicht mehr viel anfangen. Es bedeutet mir einfach nichts mehr. Es hat keinen Wert, man macht mit so einer Ausbildung meist zutiefst lebensfremde, sinnlose und lieblose Dinge. Und ich treffe häufig Menschen, die durch solcherlei Tun krank geworden sind und als Zombies durch diese Welt laufen, es aber nicht bemerken. Das Loch, das der fehlende Sinn reißt, wird dann versucht, mit allerlei Konsum zu stopfen - erfolglos. Genau deshalb funktioniert das System noch so einigermaßen.

Zum Glück weiß ich auch inzwischen, wo ich hingehen kann, wenn ich lebendige Menschen und sinnvolles Tun erleben will. Der klitzekleine Haken daran: dort kann man nicht dauerhaft bleiben, aus finanziellen Gründen. Beides zusammen, also eine liebevolle und sinnvolle Lebensführung und dazu ein Einkommen, das mich ernährt, habe ich noch nicht gefunden. Aber ich habe noch Zeit, meine Reserven reichen noch ein Stück. Ich schaue mich weiter um und nehme manchmal erstaunt und erfreut wahr, wie mir Dinge, die mir einst ganz wichtig waren, nichts mehr bedeuten. Wie ich Schritt für Schritt frei werde von allem, was ich einst für wichtig gehalten habe, was aber immer nur Ersatzhandlung war, um ein Defizit auszugleichen, das nicht auszugleichen ist.


Koenigsteiner (Beitrag #12) schrieb:
Und was soll ich denn da machen, als kleiner Verbraucher draußen, der auf Gedeih und Verderb der Industrie ausgeliefert ist und mit dem zurecht kommen muß was einem angeboten wird?

Da hat wohl jeder seine ganz eigenen Methoden des Umgangs zu finden. Von mir dazu nur dieser Hinweis: die glücklichsten und gesündesten Menschen, die ich kennengelernt habe, die hatten nur noch einen mittelgroßen Rucksack dabei, in dem war alles drin, was sie noch besitzen. Den Rest haben sie freiwillig und gerne weggegeben. Irgendwie sorgt das Universum dafür, daß sich für sie eine Tür öffnet, wenn sich eine andere schließt. Ich bin leider noch nicht soweit, diesen Weg konsequent zu gehen.

Mein Umgang mit der Industrie: außer Nahrungsmitteln, Internetzugang (noch) und verschleißbedingtem Austausch von Kleidung kaufe ich fast nichts mehr. Ich bin frei, keine Mode mitmachen zu müssen, weder bei Kleidung noch beim elektronischen Lifestyle. Ich muß niemandem gefallen, ich muß für niemanden eine Rolle spielen, weil ich so oder so bei niemandem die reine Liebe finden werde, die ich einst einmal erlebt habe. Ich bin nicht abhängig von Pseudo-Anerkennung, die auf gekauften Fassaden beruht. Ich weiß, wo mein Herz und meine Seele zu Hause sind.


Koenigsteiner (Beitrag #12) schrieb:
Und wenn es wirklich mal guter Klang sein soll "tut" es auch eine CD ;)

Tja... die aktuelle CD von Dota hatte ich sehnlichst erwartet. Ich kaufe kaum noch Tonträger, aber der stand auf der Liste. Nach dem ersten Durchhören stellte sich etwas Ernüchterung ein. Dann wurde mir klar: viel zu starke Dynamikkompression hat die fragile Musik zerstört. Schade, aber auch bei CDs kann man nicht sicher sein. Aber ich hatte im Sommer auch Livemusik tontechnisch zu betreuen (gegen gutes, vegetarisches Bio-Essen und einen Schlafplatz in einer Jurte unter wundervollem Sternenhimmel mit Kuhglocken-Gebimmel-Wecker bei Sonnenaufgang), das entschädigt dann wieder. Und wenn dann abends die dort arbeitenden Menschen am Lagerfeuer sitzen und jemand Hang spielt (das ist dieses feine Schweizer Instrument), ist sowieso die Welt kurzzeitig beinahe in Ordnung.
Bollze
Inventar
#14 erstellt: 14. Jan 2014, 15:59
Nach mein Empfinden ist SR1 Europawelle auch über DVB-S in MP2 mit Soundprocessing versehen. (Zeit 15:45) Eindeutig ! (Kopfhörer)
Bei MDR SachenAnhalt sind die Moderatoren klanglich stark durch die DSP-Mühle gegangen, mehr als nötig für das stationäre Medium DVB-S. Die Musik bleibt nicht davon verschont, ist aber nicht so heftig.


[Beitrag von Bollze am 14. Jan 2014, 16:05 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#15 erstellt: 14. Jan 2014, 16:42
Wegen SR1: danke, ich beschaffe mir einen Originaldaten-Mitschnitt von dieser Uhrzeit (ich kenne jemanden, der sämtliche Radioprogramme von ARD, D-Radio, ORF und SRF mitloggt und eine Woche aufbewahrt) und höre da selbst mal rein. Es ist vieles möglich, u.a. auch Dynamik-Kompression im Mischpult selbst (die Digitalpulte haben üblicherweise Rechenkapazität für sowas). Mal schauen...

MDR Sachsen-Anhalt: man hat dort auch für die ARD recht unübliche Mikrofone, offenbar beim "Wunschkonkurrenten" SAW abgeguckt: Rode Broadcaster. Habe noch nirgendwo anständige Qualität auf Neumann- oder Gefell-Niveau mit diesen Mikrofonen erlebt. Sie klingen immer unsauber. Was alles dahintergeschaltet ist, entzieht sich meiner Kennnis. In der MDR-Hörfunkzentrale hatte (hat?) man seit Anbeginn Jünger Voiceprocessoren vor den Lawo Diamond-Pulte gehabt. Und das führte zumindest in den genutzten Einstellungen und in Kombination mit dem schauderhaften Electrovoice RE20-Mikrofon bei Jump und Sputnik zu übel platter, dumpfer, topfiger und dynamikfreier Anmutung. War aber eh egal.
Bollze
Inventar
#16 erstellt: 14. Jan 2014, 19:21
Ich gerade nochmal reingehört, beide Sender durchweg Musik und Sprache leicht vermurkst. Nicht schlimm, aber clean sind die nicht, wie z.B. damals 88,8 Berlin.
Ich glaub die beiden Sender habe ich noch nie clean gehört.

Den damals cleanen 88,8 habe ich mal über ein satten Wandler (Technics MASH) laufen lassen und dann über die Anlage.
Dann die "Hey Music" mit Jürgens Jürgens gehört, herrlich klar wie in den 80er damals auf SFB 2 ohne Optimod und sowas. Musik nahe wie von CD, sogar besser, weil man sich nicht um die Musikauswahl selbst kümmern musste. auch Freitag abend konnte man oft mal reinhören.


[Beitrag von Bollze am 14. Jan 2014, 19:24 bearbeitet]
IchMagRadio
Stammgast
#17 erstellt: 14. Jan 2014, 20:56
Moin Christian!


Radiowaves (Beitrag #11) schrieb:
Heute zählt SWR 3 zu den klanglich beschissensten Programmen des Landes, was aber nix macht, weils auch inhaltlich eine Vollpfosten-Nullnummer ist.


Ich muss mich da mal outen - was das Soundprocessing angeht stimme ich Dir zu, aber SWR3 beherbergt für mich (persönlich) sämtliche Lichtblicke aller ARD-Stationen was Moderation angeht - ich finde Marcus Barsch und Kai Karsten durchaus hörenswert, und Stephanie Haiber war auch großartig - warum sie es vorzieht, im Fernsehen Nachrichten zu lesen geht immer noch über meinen Verstand. Die drei sind/waren mir gerade im Nachtprogramm, vielleicht wegen etwas größerer Freiheiten, eine wahre Freude.

Aber natürlich alles Geschmackssache


Radiowaves (Beitrag #11) schrieb:
Lustig bzw. pikant ist daran nur, daß ein selbsternannter Sounddesign-Gott ausgerechnet dort seinen Arbeitsplatz hat und seine Dienste ARD-weit anbietet.


Ich denke S.S. tut auch nur wie ihm geheißen. Sollte er wirklich nicht anders / besser können würde mich das sehr wundern. Trotzdem halte ich die Selbstdarstellung auch für grenzwertig. Aber so läuft's in dem Geschäft - es ist ein harter Wettbewerb unter (häufig unfreiwilligen) Freiberuflern.

Die technische Seite der Medienbranche kenne ich aus meiner eigenen beruflichen Tätigkeit auch ein wenig und es braucht manchmal schon einen gesunden Abstand um mit Gelassenheit hinzunehmen, dass echte Qualität zugunsten anderer Prioritäten hinten an steht. Aber ich mache meinen Job trotzdem noch gerne, das liegt aber nicht zuletzt auch daran dass ich in der Regel nicht zu allzu grobem Unfug gezwungen bin
Koenigsteiner
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Jan 2014, 22:03
Ich glaub's ja nicht: der Christian...ein DT64-Jünger da können wir uns ja gewissermaßen die Hand geben.
Für mich war dieses Programm sogar täglich an weil bei mir noch ard = außer Raum Dresden dazu kam, wenn du weißt was ich meine?
Viele ORWO-Chrom-Bänder aus dieser Zeit existieren noch mit Aufnahmen die ich bis heute im Rundfunk nicht wieder gehört habe. Und mein B93 ist auch noch abspielbereit ...ach ja,,,die gute alte Zeit...
Bollze
Inventar
#19 erstellt: 15. Jan 2014, 10:06
Sounddesign-Gott ? Der sich fremd bestimmen lässt, das ist ein Angestellte, ferngesteuert mehr nicht, wie viele Politiker.
UKW mit Optimod usw. hat in gewisser Weise auch Vorteile, Wiedergabe auf billigen klang- und leistungsschwachen Geräten usw. Ältere Leute verstehen die Stimmen besser.
Aber die stationäre DVB-S-Übertragung könnte man davon befreien.

Der Gott es lässt sich von einer schweizer Zeitung feiern. ? Wart ihr mal in der Schweiz ? Hab ihr DRS 3 bzw SRF 3 stundenlang gehört, man das klingt sowas von tot und steril, da freut man sich echt an der Grenze Richtung Deutschland den SWR 3 zu höhren, was eigentlich auch Soundmüll ist. Klar für die Schweizer die über die deutsche Grenze hören, klingt das sowas von toll.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 15. Jan 2014, 10:13 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#20 erstellt: 15. Jan 2014, 10:46

Bollze (Beitrag #16) schrieb:
Ich gerade nochmal reingehört, beide Sender durchweg Musik und Sprache leicht vermurkst. Nicht schlimm, aber clean sind die nicht, wie z.B. damals 88,8 Berlin.
Ich glaub die beiden Sender habe ich noch nie clean gehört.

Welche beiden? Jump und Sputnik? Sind inzwischen auf DVB wohl auch kaputt. Der MDR hatte lange Zeit eine sehr merkwürdige Strategie mit 3 unterschiedlichen Processings (UKW - ADR - DVB). Also nichtmal ADR und DVB waren identisch. UKW war immer Kesselschmiede, ADR und DVB unterschieden sich in der Kompression. Sputnik auf analogen Astra-Unterträgern war übrigens identisch zu ADR, also auch mit 192 kBit/s durch den MP2-Fleischwolf gedreht. Griff man in Leipzig direkt vor dem Uplink aus dem schon im Funkhaus Halle auf 192 kBit/s eingedampften Signal ab. Und selbst zu Zeiten, zu denen ADR bei beiden formal weitgehend sauber war, klang es irgendwie pumpend und blechern, als ob immer noch was im Signalweg liegt. War mir dann aber schon längst egal, angesichts der Programminhalte. Der MDR existiert für mich faktisch nicht. Nichtmal Figaro. Ist für mich nicht zum Aushalten in seiner belanglosen Beliebigkeit.


Bollze (Beitrag #16) schrieb:
Den damals cleanen 88,8 habe ich mal über ein satten Wandler (Technics MASH) laufen lassen und dann über die Anlage.

Wann "clean" und auf welchem Wege? ADR war 88acht ein Rückempfang von der Scholzplatz-UKW-Frequenz, man hatte in Potsdam also einfach einen Tuner hingestellt und manchmal zischelte und zwitscherte das sogar. Dadurch fiels ja auf. In einem eher heiteren Moment war ich gedanklich soweit, mir nen 12-Volt-betriebenen UKW-Sender auf 88.8 zu beschaffen und mal mit nem DAT und ner langen DT64-Sendung nach Potsdam zu fahren. Blieb aber bei der sehr heiteren Phantasie...


Bollze (Beitrag #16) schrieb:
Dann die "Hey Music" mit Jürgens Jürgens gehört, herrlich klar wie in den 80er damals auf SFB 2 ohne Optimod und sowas.

Die Optimod-Scheiße ging erst anfang der 90er los, vermutlich getriggert durch die Privatsender. Vorher hatte man auf UKW meist nur einen emphasiskorrigierten Transientenlimiter (EMT 266). Das ganze Verfärben und Verzerren gab es da noch nicht.

EMT266:
http://www.kamatrina.de/2013_OKT/EMT_266/1.JPG
http://www.kamatrina.de/2013_OKT/EMT_266/2.JPG
http://www.kamatrina.de/2013_OKT/EMT_266/4.JPG

---


IchMagRadio (Beitrag #17) schrieb:
aber SWR3 beherbergt für mich (persönlich) sämtliche Lichtblicke aller ARD-Stationen was Moderation angeht - ich finde Marcus Barsch und Kai Karsten durchaus hörenswert, und Stephanie Haiber war auch großartig

Ich kann Dir nicht sagen, ob es anders geworden wäre, hätte ich nicht SDR 3 (durch DT64) näher kennengelernt, sondern SWF 3. Später konnte ich SWF 3 über Astra analog hören und unterließ es wegen - für mich - hochgradiger Belanglosigkeit, mit Ausnahme von ab und an Elmar Hörig, bis mir seine Scherze dann doch zu eintönig wurden. Heute sind mir solche Programme generell nichts anhörbares mehr, ich kann mit dem auf Popwellen verbreiteten oberflächlichen Lifestyle nichts anfangen. Ich interessiere mich nicht für ungefragt vorgetragene Star-News oder Horoskope, ich will nicht wissen, welcher schwerstneurotische "Superstar" dieses oder jenes gemacht hat, ich kann mit Hitparadenmusik nichts mehr anfangen.

Hätte ich in den 90ern die Wahl gehabt zwischen SDR 3 und SWF 3, es wäre SDR 3 geworden. Heute wohl SWR 2 für gezieltes Hören und ansonsten "Radio aus".

Ich gerate u.U. auch recht schnell in heftige Auseinandersetzungen wegen sowas. War mal in Heidelberg bei einer dort Facharztjahr machenden Freundin zu Besuch, sie wurde ihrerseits von einer Freundin (ebenfalls Ärztin) besucht. Wir fuhren zusammen weg und in ihrem Autoradio dudelte SWR 3. Mir wurde so übel, ich bat dann darum, das auszustellen. Ob es daran lag oder nicht (vermutlich wars nur ein kleiner Mosaikstein, viele Frauen werden binnen kürzester Zeit alleine durch meine bloße räumliche Anwesenheit aggressiv, weil ich nicht wie erwartet funktioniere, ihnen also u.U. auch Widerstand leiste, was sie von ihren brav abgerichteten Kerlen, mit denen sie sonst Umgang pflegen und die sie wegen akuter Abhängigkeit auf Händen tragen, offenbar nicht kennen), weiß ich nicht, aber diese Frau hasst mich bis heute und als sie zwei Jahre später für mich überraschend wieder auftauchte, brach ich nach zwei Tagen auch einen Schweiz-Urlaub mit besagter Freundin ab und fuhr alleine per Bahn nach Deutschland zurück. Nein, ich gebe mich mit Menschen, die mir nicht guttun, nicht mehr ab. Und wenns mich 120 EUR Fahrkarte kostet. Punkt. Schade wars nur um das schöne Wetter.

Schwieriger wird das auf Mitfahrgelegenheiten, auch da gab es ab und an Ärger wegen eines laufenden Radios. Ich fahre inzwischen also wieder konsequent Bahn und zahle lieber das Doppelte. Da kann ich wenigstens, wenn jemand im Umfeld akustisch nervt (ja, das schaffen manche) aufstehen und den Wagen wechseln. Dann stehe ich wenns sein muß auch lieber 3 Stunden aufm Gang. Ich will meine Ruhe haben. Kann ich mir ja auch holen durch Rückzug.

Ich kann aber nachvollziehen, daß man bestimmte Stimmen auf einem Radioprogramm irgendwie mag. Ging mir ja früher nicht anders, auch mit Programmen, die eigentlich bei nüchterner Betrachtung das Anhören nicht wert waren. Mitunter gehts einem ja gar nicht um schwergewichtigen Inhalt, sondern einfach um gute Unterhaltung. Und da sind die Geschmäcker halt wirklich sehr unterschiedlich.


IchMagRadio (Beitrag #17) schrieb:
Die drei sind/waren mir gerade im Nachtprogramm, vielleicht wegen etwas größerer Freiheiten, eine wahre Freude.


Das Thema "größere Freiheiten" wird ja auch gerne genannt, wenn der Name Werner Reinke fällt. Egal ob nun gehaltvoll oder nicht, es zeigt, wie schrecklich eng und belanglos das Radio heute geworden ist. Wenn selbst jemand, der Musik spielt und dazu zwei, drei Sätze mehr zu sagen hat, schon zum Kult wird, wie übel muß es dem Hörfunk dann gehen?


IchMagRadio (Beitrag #17) schrieb:
Ich denke S.S. tut auch nur wie ihm geheißen. Sollte er wirklich nicht anders / besser können würde mich das sehr wundern.

Ich denke auch, daß ers besser kann. In seiner Referenzliste stehen auch Kulturwellen, und die klingen heute zwar oft auch stärker komprimiert, aber normalerweise nicht kaputt. Er weiß, worauf es wirklich ankommt. Und er weiß, daß oft die Grundlagen für problemloe Verständlichkeit nicht gegeben sind. Sie sind auch nicht einfach mal eben so hinzuferkeln. Was zu Hause, vielleicht noch unter Kopfhörern, als homogener Programmfluß daherkommt, kann im Auto bei Tempo 140 zu völliger Unverständlichkeit der Sprache führen. Die Frage ist dann eher, wie weit man sich darauf einläßt, zugunsten ohnehin unbrauchbarer Abhörsituationen das Abhören in ordentlicher Umgebung zu ruinieren. Ich halte es für unverantwortlich (ums deutlicher zu sagen: gegenüber den Schöpfern der Werke für ein Verbrechen), die technisch maximal mögliche Lautheit aus einem Programm herauszuquetschen und dabei jegliche Kollateralschäden in Kauf zu nehmen. Techniker, die das verweigern (sie wurden einst ja als Negativbeispiel genannt auf der Seite von P.L. und S.S.) kann ich nur zu gut verstehen und ich bringe ihnen Hochachtung entgegen.

Wenn mich jemand anbrüllt, gehe ich auch weg. Wenn mich Radio anbrüllt, schalte ich aus. Punkt. Betrifft inzwischen bis auf die Kulturwellen fast alle Programme. Rundfunk klang in den 80ern besser als heute. Viel besser. Damals wußte man auch, daß man Nierenmikrofone mit "untenrum" glattem Frequenzgang nicht aus 5 cm Abstand bespricht, es gab also auch nicht diese eklige Penetranz der klebrigen, dröhnenden Stimmen. Auf dem DLF kann man heute oft noch hören, wie angenehm distanziert eine Moderation sein kann. Aber dazu braucht man wiederum Studios mit anständiger Raumakustik, und die sind ja heute auch out, weil Glaskästen so in sind.

Man experimentiert in der ARD derzeit mit der Aussteuerung nach R128. Die bringt es, wenn man sie trocken auf das Ausgangsmaterial anwendet, mit sich, daß alle plattkomprimierten Programmbestandteile danach aufgrund akustischer Belanglosigkeit untergehen. Das ist die Chance auf mehr Dynamik in der Musikproduktion, denn niemand will belanglose Produktionen abliefern, Lautheit wird aber kein Kritierium mehr sein. Das gilt auch für die akustische Verpackung der Programme, die heute vor Optimod oft viel zu laut reingedonnert wird. Wenn sich die ARD nun noch überwinden könnte, wenigstens auf den digitalen Wegen das Soundprocessing rauszunehmen, hätten wir wieder den sauberen, ordentlich gepegelten Klang, den Sendefahrer in den 80er Jahren auch ohne R128 und ohne Digitaltechnik hinbekommen haben. Schiebt man nämlich eine damalige Produktion einfach mal durch die R128-Messung, kommt oft recht genau das raus, was künftig Ziel sein wird: -23 LUFS. Es ist also nichts neues, es ist nur die technische Umsetzung dessen, was immer schon ästhetisch gegolten hat. Leider findet man in den Papieren der R128-Arbeitsgruppe des ARD-Hörfunks dann doch wieder den Optimod im Signallaufplan. Dann kann mans gleich bleiben lassen.


IchMagRadio (Beitrag #17) schrieb:
Aber so läuft's in dem Geschäft - es ist ein harter Wettbewerb unter (häufig unfreiwilligen) Freiberuflern.

Letztlich ist das der Grund, warum ich derzeit nicht arbeite, sondern das Ersparte aufzehre. Ich bin am Schauen, wo es für mich einen Platz geben könnte, an dem ich noch so arbeiten darf, daß ich mir früh vorm Spiegel noch in die Augen schauen kann. Freiberuflerdasein kenne ich bislang nicht, aber aus meiner Zeit als Angestellter in der Industrie weiß ich, daß das, was die Chefs "strategische Kommunikation" nennen, von mir nur "Lüge" zu nennen ist. Und ich weiß auch, wie derbe ein Unternehmen damit auf die Fresse fliegen kann, wenns den Kunden was vorlügt. Es gibt mittel- und langfristig offenbar doch noch sowas wie einen gerechten Gott. Dem Unternehmen, bei dem ich knapp 5 Jahre gearbeitet habe (auch mal als kleiner Abteilungsleiter, da aber eher glücklos, denn meine Leidenschaft ist nicht das Delegieren, sondern das selbst gut-machen), hatte dieser Gott einst das beinahe-Aus verordnet, als Lektion in Sachen Demut. Und siehe da, danach war es sogar möglich, qualitativ bis an die Weltspitze zu kommen. Das gab es vorher nur in den Werbeversprechen, nicht aber in der Produktqualität. Na, geht doch...


IchMagRadio (Beitrag #17) schrieb:
Aber ich mache meinen Job trotzdem noch gerne, das liegt aber nicht zuletzt auch daran dass ich in der Regel nicht zu allzu grobem Unfug gezwungen bin ;)

Solange das Umfeld stimmt und die Zwänge nicht zu groß sind, kann ich das bestätigen. Ich hatte in der Industrie großen Spaß, viel mehr als jemals zuvor. Es mußte was fertig werden. Kunden waren dankbar für Verläßlichkeit und Ehrlichkeit. Und lange Zeit konnte ich mir immer Nischen suchen, in denen ich dringend nötige Dinge auch in hoher Qualität tun durfte. Erst als durch Umstrukturierungen dann Zustände einkehrten, in denen Prio 1 war, daß der Chef das Gefühl hat, wichtig zu sein, während die Produktqualität auf Prio x abgerutscht ist, wurde es eklig.


Koenigsteiner (Beitrag #18) schrieb:
Ich glaub's ja nicht: der Christian...ein DT64-Jünger da können wir uns ja gewissermaßen die Hand geben.

War für mich aber Ende 1991 dann auch zuende. Was danach kam, hätte besser nicht kommen sollen. Lutz Bertram hatte recht: lieber das Ende mit Schrecken als der Schrecken ohne Ende. Das Siechtum beim MDR bis hin zu Sputnik wäre wirklich nicht nötig gewesen...


Koenigsteiner (Beitrag #18) schrieb:
Für mich war dieses Programm sogar täglich an weil bei mir noch ard = außer Raum Dresden dazu kam, wenn du weißt was ich meine?

Ich bin im Bilde. Aber Radio Brandenburg bekam man damals doch dann noch ab 1992, so wie man heute in bestimmten Ecken noch Radio Eins bekommt, via Calau? Das wäre die Alternative gewesen.



Bollze (Beitrag #19) schrieb:
UKW mit Optimod usw. hat in gewisser Weise auch Vorteile, Wiedergabe auf billigen klang- und leistungsschwachen Geräten usw. Ältere Leute verstehen die Stimmen besser.

Echt? Auf dem Küchenradio meiner Eltern läuft historisch bedingt MDR Thüringen. Der einzige mit Nachrichten mit Thüringenbezug. Läuft nur noch für die Nachrichten, die Musik ist 75- bis 80-jährigen nicht mehr zuzumuten (das zielt eher auf die schlichten gemüter unter den 45-jährigen) und ist brutal durch einen 8200er Optimod entstellt. Das Gedröhne ist für meinen schwerhörigen Vater nicht mehr zu verstehen. Der DLF nebenan klingt sauber und schlank, den versteht er.


Bollze (Beitrag #19) schrieb:
Aber die stationäre DVB-S-Übertragung könnte man davon befreien.

Manche Programme werden auf UKW via DVB-S zugeführt, z.B. derzeit noch einige Frequenzen von BR Klassik (da ist das Thema aber kein schlimmes, das UKW-Processing ist extrem dezent). Sputnik und MDR Info laufen häufig über DVB-S, vermutlich auch NDR info. Die großen Ketten sind aber meist anders angebunden, lineare Leitung, Richtfunk, APT-X. Da wäre DVB-S bestenfalls Backup und das wäre zu verschmerzen.

Es gibt Stimmen in der ARD, die darauf hinarbeiten, DVB sauber zu bekommen. Sie haben aber einen schweren Stand.


Bollze (Beitrag #19) schrieb:
Wart ihr mal in der Schweiz ? Hab ihr DRS 3 bzw SRF 3 stundenlang gehört, man das klingt sowas von tot und steril

Keine Ahnung, wie die klingen. Bin inzwischen oft in der Schweiz (2013 warens insgesamt 3 Monate), bin dort aber radiofrei und natürlich auch TV-frei. Wir machen unser eigenes (Kultur)programm, live und ohne Sender. Hatte nur mal aus Neugier meinen DAB-Stick mitgenommen und geschaut, ob oben auf dem Berg was kommt. Kam, vom Sender 400 m tiefer unten im Tal. Virus klang beschissen, SRF 2 war soweit ich mich erinnere leidlich ok. Muß ich mal via Hotbird reinhören.
Bollze
Inventar
#21 erstellt: 15. Jan 2014, 12:59
SR 1 und MDR Sachsen Anhalt, Jump, MDR Sputnik sind nicht clean über DVB-S.

88,8 war eine Zeit lang richtig clean über DVB-S zu empfangen. Ich hab irgendwo noch Kassettenaufnahmen. Der Sender 88,8 ist heute wieder verfälscht zu hören, seitdem habe ich auf den ARD -Transponder keinen( MP2 Stream) Sender finden können, der clean Pop und paar Oldis sendet.

"Optimod" ist für mich ein Überbegriff für alle vorstetzlichen Verfälschungen, die voom Radiobetreiber vorgenommen werden. Welcher Typ das Läuft, ist relativ egal, interessant ist was dabei rauskommt.
Manche Sender setzen diese Mittel relativ bescheiden ein, dort stört es nicht als Nebenbeschallung. z.B. Radio Fritz
Bei Infowellen ist es mir relativ Schnuppe, man sollte aber auch da auch nicht extrem verzerren.
Der MDR ist ein befremdlicher Laden, guter Sound auf Dudelfunk gabs dort noch nie. MDR Life war ne Katastrophe, wurde wahrscheinlich auch deshalb eingestampft. Nachfolger ist Jump mit selben Programmkonzept aber erträglicherer Soundaufbereitung, der Sender ist aber ziemlich gesichtslos, wird bei uns kaum von jemanden gehört. MDR Sachsen ist klanglich eine Katastrophe, hat aber viele Hörer.
Das der Jugendsender MDR Sputnik nicht über das Massenmedium UKW zu empfangen ist, ist ziemlich kurzsichtig vom MDR.

PS.
Auf den nachfolgende Link, kann man den Unterschied zwischen mit und ohne Verzerrung hören. Interessant sowieso für alle RIAS 2-Fans.
Es ist eine Sendung von "radioeins" von RBB, unter den Video liegt der bearbeitete Ton, wie über den Sender läuft. Dabei ist radioeins noch relativ zurückhaltend.
Darunter eine ca 60 min Audiospur mit den Ton ohne unnötige Verzerrungen.
Hierbei geht es um den Riasmoderator Gregor Rottschalk, einer der markantesten Stimmen von Rias 2. Da zur Zeit des Rias auf die Spielerei wie Optimod und co. verzichtet wurde, entsprach der UKW-Klang damals der Audiospur auf nachfolgender Seite.
http://www.radioeins...dersendung_3504.html


[Beitrag von Bollze am 15. Jan 2014, 14:48 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#22 erstellt: 15. Jan 2014, 15:35

Bollze (Beitrag #21) schrieb:
88,8 war eine Zeit lang richtig clean über DVB-S zu empfangen.

Alle RBB-Wellen waren das, von September 2005 bis August 2011.


Bollze (Beitrag #21) schrieb:
Manche Sender setzen diese Mittel relativ bescheiden ein, dort stört es nicht als Nebenbeschallung. z.B. Radio Fritz

...hatte auf UKW immer völlig vergurktes Processing und nun halt auch auf DVB. Laut ARD-Messungen eines der lautesten und dynamikärmsten Programme.


Bollze (Beitrag #21) schrieb:
MDR Life war ne Katastrophe, wurde wahrscheinlich auch deshalb eingestampft.

MDR Life hatte ein völlig ruiniertes Image als biederer, debiler Proletensender. Jump machts nur geringfügig anders: es tut dazu noch bissl aggressiv bzw. tat das lange Zeit. Aggressiv wiederum geht offenbar noch in der Bevölkerung besser als bieder, das programm konnte etwas Quote holen. Dann gings auch abwärts. Interessanterweise ist die Ausrichtung, die seit 2 Jahren gefahren wird (mit "Sie" als Ansprache und dem Anschein eines "Familienprogramms") trotz aller Skurrilität recht erfolgreich, die Quote steigt. In einem funktionierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunk dürfte es solche Programme gar nicht geben. Das ist inhaltlich flacher als Privatfunk.


Bollze (Beitrag #21) schrieb:
MDR Sachsen ist klanglich eine Katastrophe, hat aber viele Hörer.

...und dabei haben sie ihre Kompression schon zurückdrehen müssen, weils nach Inbetriebnahme der neuen Studios nur noch grauenvoll und nicht mehr anhörbar war.


Bollze (Beitrag #21) schrieb:
Das der Jugendsender MDR Sputnik nicht über das Massenmedium UKW zu empfangen ist, ist ziemlich kurzsichtig vom MDR.

Daran sind politische Blähungen der Landesregierungen (Staatskanzleien) in Sachsen und Thüringen schuld. Die erzkonservativen Freistaaten haben offenbar heute noch Angst vor dem "Kommunistenfunk", für den sie DT64 hielten. Sowas passiert halt, wenn man zwar Entscheidungen trifft, aber keine Kompetenz dafür hat - sprich: wenn man Politiker ist. Sonst hätten sie schon um 1995 herum merken müssen, daß Sputnik dermaßen belanglos geworden ist, daß mans auch auf UKW hätte geben können. Die guten Leute hat man ja Ende 1991 weitgehend verloren. Da die Medienpolitik in Ostdeutschland aber vor allem den Privatsendern zugetan ist, konnte man es dennoch nicht tun. Wäre ja Konkurrenz gewesen.

Aber es ist doch völlig egal, ob Sputnik nun sendet oder nicht, das Programm ist 2010 nach 3 brauchbaren Jahren ja wieder auf Jump-Niveau herabgesetzt worden. Der Programmchef Eric Markuse hat dann auch konsequent den MDR verlassen (und ist zur BILD-Zeitung, aber das ist ne andere Geschichte).


Bollze (Beitrag #21) schrieb:
Auf den nachfolgende Link, kann man den Unterschied zwischen mit und ohne Verzerrung hören.


Danke! Hier auch:

http://s14.directupload.net/images/130418/kd6medp8.pdf
http://s7.directupload.net/images/130418/a9x4mh73.pdf

Bitte in MP3 umbenennen.

Das sind 2 Zusammenschnitte je 10 Sekunden vor / nach Optimod von Radio Eins aus dem Jahre 2011. Das kaputte kommt von DVB-S, das intakte vom Server des RBB. Sehr gut zu erkennen, wie der Optimod die leisen Stellen hochreißt, bis es rauscht und wie die Stimmen völlig verfremdet werden. Widerlich.
Bollze
Inventar
#23 erstellt: 15. Jan 2014, 18:35
Die Klangqualität von Fritz ist auch nicht das, was sie mal war. Hab gerade mal reingehört. Klang war mal schon besser.


[Beitrag von Bollze am 15. Jan 2014, 18:36 bearbeitet]
Koenigsteiner
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 15. Jan 2014, 19:10
In den letzten Tagen höre ich Sat-Radio rauf und runter, ist es doch z.Zt. noch meine einzige digitale Quelle für meinen AVR da mein BR-Player immer noch auf sich warten läßt. Und in der Tat: bei genauerem Hinhören entpuppen sich viele Sender als äußerst mangelhaft aufbereitet. Auch 320 kbit/s sind nicht automatisch Garant für gute Übertragungsqualität, wie ich selber erst annahm. Es gibt nur wenige Sender, u.a. sind die von euch und mir genannten mit dabei, die man sich aus Qualitätsgründen anhören KANN (nicht muss). Ob die INHALTE dabei euch/uns zum weiterhören annimieren steht auf einem ganz anderen Blatt.

Dabei tut die Radio-Industrie doch nix anderes auf dieser Welt was (fast) alle anderen Industrien auch tun: die breite Masse muss versorgt werden! Kostengünstig! Qualität hin oder her. Man muss eine Sache nur oft genug und laut genug wiederholen, dann wird sie glaubwürdig. ABER INHALTLICH EBEN NICHT BESSER, GESCHWEIGE DENN RICHTIG!!! Und wenn digitale Chips und Soundprozessoren jetzt in Mode sind (und für teures Geld von der Industrie "entwickelt" wurden und das müssen sie ja dann auch wieder einspielen) müssen auch die Klangkurven entsprechend verbogen werden, denn der "gemeine" Konsument soll ja davon nichts mitbekommen. Der "Dumme" ist in dem Fall der Fachmann, der weiß was passiert und wie es abzustellen ginge. Leider ist das wohl eine aussterbende Spezies, alleingelassen verkümmert er (oder bekommt den Kopf frei für andere sinnigere Dinge! Stimmts Christian )

Was meint ihr was passieren würde wenn plötzlich die ganzen unwichtigen(!) soundbeeinflussenden Maßnahmen abgeschaltet werden würden??? Jeder Radiohörer würde doch sofort einen Defekt seiner Anlage oder den Lautsprechern vermuten!

Und ich hab noch ein anderes Beispiel: ich beschäftige mich ab und zu mal mit digitaler Fotografie. Und wenn du heutzutage dort in eine Galerie willst oder einen Wettbewerb gewinnen willst, kurzum Aufmerksamkeit erregen willst geht es nur noch mit gestylten Bildern! Da werden Filter drüber gelegt und Farben verbogen, weit jenseits der Natur. Ein richtig gut belichtetes Bild, so wie es tatsächlich draußen in der Natur war, ist höchstens was fürs private Album. Geht mal in einen Buchladen und schaut es euch an...


[Beitrag von Koenigsteiner am 15. Jan 2014, 19:11 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#25 erstellt: 15. Jan 2014, 20:47
Das fängt doch schon bei den Mengen an Salz, Zucker und Geschmacksverstärkern an, die in heutigen Lebensmittelzubereitungen stecken. Da gehen die einzelnen Zutaten genauso unter, wie die Feinheiten im Radio.

Und wenn man das den Leuten lange genug verfüttert hat, wirkt das auch schon wieder fad, zumal das Produkt der Konkurrenz längst noch mehr drin hat. Und so weiter.

Genau wie im Radio.

Ralf
Bollze
Inventar
#26 erstellt: 16. Jan 2014, 19:23
Damit wird das Medium Radio verheizt, es wurde zum und bleibt Nebenbeidudelfunk. Den TV nicht anmachen und sich mal eine Radiosendung bewusst reinziehen, wie in den 80er Jahren, das ist vorbei. Bei der CD ist es auch nicht besser, man macht die Musik immer lauter, die Dynamik wird immer flacher usw. So heftig, dass man sowas auch nicht mehr kaufen braucht. Wer leiser ist, wird wohl zu schnell überhört, weniger Rendite befürchten wohl die Plattenbosse. Selbst Bands, die ihre CDs bereits über den Namen verkaufen und sowas garnicht nötig haben, machen damit. Ich hab die letzte AC/DC -CD gekauft, aber alles platt gemacht auf der CD. Alles flach. Muss das sein ?
Und die Zukunft, DABplus mit low bitrate und Optimodsound ? Ich bin mal gespannt, wie an dann an Sound rumdrehen wird, um es den Medium DAB anzupassen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 16. Jan 2014, 19:29 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#27 erstellt: 16. Jan 2014, 19:36

Bollze (Beitrag #26) schrieb:
Den TV nicht anmachen und sich mal eine Radiosendung bewusst reinziehen, wie in den 80er Jahren, das ist vorbei.


Das ist so auch nicht wahr. Es gibt eine Reihe Programme, die man sich auch heute noch in Ruhe anhören kann. Aus der Lamäng und ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

DLF, DLR, WDR5, WDR3, BBC 2, BBC 4, FIP, France Culture, VRT Klara, RTÉ lyric fm in den späteren Abendstunden, um nur einige zu nennen.

Auch wenn ich Christian (radiowaves) in vielem Recht gebe, ganz so schlimm, wie hier manche glauben machen wollen, ist es doch noch nicht. Wobei aber auch ich sehe, dass der Trend nicht zu einer Verbesserung geht.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 16. Jan 2014, 19:37 bearbeitet]
pmic
Stammgast
#28 erstellt: 16. Jan 2014, 21:24
Richtig, sehe ich auch so. Besonders die Kulturwellen der ARD über DVB-S bieten da einiges in guter Qualität, wenn man wie ich fast nur Klassik und Jazz hört. Und man kann sich ja interessante Sendungen aufzeichnen mit einem PVR-Gerät, wenn man gerade nicht zuhören kann.
pmic
Radiowaves
Inventar
#29 erstellt: 16. Jan 2014, 22:20
Und bei Jazz bitte auch NDR Info nicht vergessen, als nicht-Kulturwelle. Hat so ziemlich mit das breitestgefächerte und spannendste Abend- und Nachtprogramm.
fotoralf
Inventar
#30 erstellt: 16. Jan 2014, 22:29
Nachtrag: dafür tut sich das eine oder andere im Internet. So sind die Iren bei RTÉ lyric fm von 64 k MP3 auf immerhin 160 k hochgegangen. Auch Espace Musique aus Kanada sendet unterdessen statt mit 96 immerhin mit 128 k, wobei das Programm zu einigen Zeiten sehr hörenswert ist.

Der sehr anspruchsvolle niederländische Concertzender bietet mittlerweile sogar 256 k, der AVRO-Stream de Klassieken dito. Das Orgelradio aus der gleichen Ecke kommt mit 192 k.

Offenbar ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Qualität im Internet nachzieht - jedenfalls bei den Sendern, deren Programm so einen Aufwand überhaupt rechtfertigt. Bei den Dudelbuden ist es sowieso egal.

Und noch was: wer schon eine Astra-Schüssel hat, sollte den Einbau einer Schiellösung für Astra 28° in Betracht ziehen. Da gibt es alle Hörfunkprogamme der BBC und der irischen RTÉ. Die bereits erwähnte Kulturwelle RTÉ lyric fm sendet abends zwischen 23 und 02 Uhr unserer Zeit The Blue of the Night - sehr empfehlenswert.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 16. Jan 2014, 22:37 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#31 erstellt: 16. Jan 2014, 23:04

fotoralf (Beitrag #30) schrieb:
Und noch was: wer schon eine Astra-Schüssel hat, sollte den Einbau einer Schiellösung für Astra 28° in Betracht ziehen. Da gibt es alle Hörfunkprogamme der BBC und der irischen RTÉ.


Vorsicht! Da zieht demnächst einiges auf den neuen Astra 2E um, der kommt gerade von weit im Osten auf seine vorgesehene Position. Ist gerade bei etwa 40° Ost und im Februar gehts dann los. Ein paar Tests sicher und dann wird umgeschaltet. Die neuen Beams sind extrem auf UK fokussiert. In NRW bekommt man sicher noch was, aber in Mitteldeutschland werden dann Spiegelgrößen um die 3 - 4 Meter aufgerufen werden, ebenso in Südost. Also mal warten, was dann wirklich umzieht und was nicht und wie es empfangbar sein wird. Europa trennt sich aus Urheberrechtsgründen wieder voneinander.
bothfelder
Inventar
#32 erstellt: 16. Jan 2014, 23:19

Europa trennt sich aus "Urheberrechtsgründen" wieder voneinander.


Wundert mich, wieso man da nicht europäisch gegen angeht.
Komisches Europa. Aber das führt hier zu weit.

LG, Andre
Radiowaves
Inventar
#33 erstellt: 16. Jan 2014, 23:51
Sportrechteinhaber (deshalb war auch das BBC-Nachrichtenradio lange Zeit nicht in Kontinentaleuropa zu empfangen) und Spielfilmrechteinhaber sind doch stärker als irgendwelche politischen Euro-Marionetten, oder? Englisches TV ist ne prima Spielfilmquelle in universell verständlichem Englisch. Das wird teuer, wenn mans über ganz Europa ergießt.
fotoralf
Inventar
#34 erstellt: 17. Jan 2014, 00:39
Der BBC-Hörfunk blendet schon länger in den Internetstreams ganze Sendungen aus. Und das sogar bei Eigenproduktionen.

Dazu noch die popeligen Bitraten. Man sollte den Briten auch mal den Zugang zu ausländischen Inhalten entsprechend einschränken. Aber da pellen die sich wahrscheinlich ein Ei drauf.

Ralf
Radiowaves
Inventar
#35 erstellt: 17. Jan 2014, 10:35

fotoralf (Beitrag #34) schrieb:
Dazu noch die popeligen Bitraten.

Das kennen die Briten ja nicht anders. Wer im Hörfunk auf potentiell breitbandigen Wegen (DVB-S, DVB-T) mit 128 oder 160 kbps MP2 hantiert und bei DAB gegen Mittelwellenqualität tendiert, dem ist nicht mehr zu helfen. Die Plattform auf 28.2° Ost ist für mich dadurch schon vor Jahren sehr uninteressant geworden. Es tut halt weh, BBC 6music in Scheppersound hören zu müssen. Dann eben nicht.


fotoralf (Beitrag #34) schrieb:
Man sollte den Briten auch mal den Zugang zu ausländischen Inhalten entsprechend einschränken. Aber da pellen die sich wahrscheinlich ein Ei drauf.

Vermutlich ja. Ist ja nicht in englisch bzw. hat, wenns englisch ist, so blöde fremde Untertitel drunter...

Das Problem gibt es aber auch anderswo. Die Öffis aus Österreich sind auf DVB-T ja offen, aber Richtung Deutschland so gut es geht ausgeblendet. Da haben die Rechteinhaber einiges mitzureden. Und auch die Schweizer sind auf Hotbird weitgehend verschlüsselt. Da kann man wirklich dankbar sein, daß ARD und ZDF noch offen sind und nicht auch noch brutalen Smartcardstreß provozieren. Genutzt werden sie dann auch massiv im deutschsprachigen Ausland. In der Schweiz sehe ich sehr häufig diese Antennen, an fast jedem Hüsli hängt eine (natürlich in braun). Man nimmt die Deutschen natürlich gerne mit.


[Beitrag von Radiowaves am 17. Jan 2014, 10:39 bearbeitet]
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