Gelöst: Verständnisproblem Multimedia-Festplatte

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Wurdy
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 26. Aug 2011, 05:06

Schönen guten Morgen!

Hab vorab natürlich selbst versucht, mir ne Meinung dazu anzulesen. Aber da fehlts mir wohl an Erfahrung. Deswegen vertraue ich auf Euch:

Ich möchte für meinen Samsung ue55d8090 eine Festplatte besorgen. Der Samsung selbst kann ja alle (relevanten) Dateiformate abspielen (wenn an eine usb-festplatte angeschlossen).

Reicht dann hier eine usb-festplatte aus um den vollen Funktionsumfang zu bekommen (HD/3d)? Schafft die Platte diese Datenmenge oder muss man sich (womöglich wegen Puffer o.ä.) keine Gedanken machen.

Die Überlegung ist jetzt ob ich ne Multimedia-Festplatte brauche oder ob ne usb-festplatte reicht (nicht wegen der Kosten aber wegen der Optik wäre mir ne kleine Platte lieber). Möchte aber nicht auf Funktionen verzichten müssen.

Ich hoffe ich hab die Frage verständlich formuliert?!

Vielen Dank schon mal!

ZeeeM
Inventar

#2 erstellt: 26. Aug 2011, 07:50

Es gibt keine Multimediafestplatten. Das ist Marketing. Von einer normalen Platte wird beispielsweise ein Film linear gelesen und da ist mit tödlicher Sicherheit die USB2 Schnittstelle der Engpass. Die Datenrate bei BlueRay beträgt 36Mbit, bzw. 4,5Megabyte/Sekunde - Kinderkram.

Das Indiz Multimediaplatte kann darauf hinweisen, das die Platte ihre Stromsparmechanismen nutzt und insgesamt eine niedrige Leistungsaufnahme hat, was auch nicht verkehrt ist.

Drexl
Inventar

#3 erstellt: 26. Aug 2011, 08:42

ZeeeM schrieb:

Es gibt keine Multimediafestplatten. Das ist Marketing.

Natürlich gibt es Multimediafestplatten (Consumer Electronics). Sie unterscheiden sich von Desktop- und Serverfestplatten in mehreren Aspekten:

Sie organisieren ihren Cache anders, um mehrere gleichzeitige Streams besser bedienen zu können.
Sie vertragen oftmals höhere Temperaturen (Desktop: max. 55-60°C, Media: bis zu 75°C).
Das Verhalten bei Lesefehlern ist anders.

[Beitrag von Drexl am 26. Aug 2011, 08:43 bearbeitet]

ZeeeM
Inventar

#4 erstellt: 26. Aug 2011, 08:50

Das Errormanagement das leuchtet noch ein, da die Platte nicht mal eben Pause machen kann.
Die Frage ist, wie relevant die Geschichte im Consumerbereich ist, wenn die Schnittstelle das Nadelöhr darstellt?
Du hast sicher mal ein paar nachlesbare Specs zur Hand.

Drexl
Inventar

#5 erstellt: 26. Aug 2011, 10:19

ZeeeM schrieb:

Die Frage ist, wie relevant die Geschichte im Consumerbereich ist, wenn die Schnittstelle das Nadelöhr darstellt?

Das Cache-Management vieler Desktopplatten ist nicht das beste. Da bricht der Durchsatz von 40 MByte/s bei einem Stream auf unter 5 MByte/s bei einem zweiten Stream ein (selbst gemessen). Da sind wir schon in Bereiche angekommen, wo die Schnittstelle nicht mehr das Nadelöhr ist.

Du hast sicher mal ein paar nachlesbare Specs zur Hand.

Seagate Pipeline HD

Seagate SV35

ATA-8 Streaming Commands (Kapitel 4.24)

ZeeeM
Inventar

#6 erstellt: 26. Aug 2011, 10:30

Merci4Links.

Wurdy
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 27. Aug 2011, 06:20

Vielen Dank schonmal für den Hinweis.

Und ein Case für die Seagate SV35 kann ein beliebiges SATA-Case sein (usb oder esata?)?

Gibts da Empfehlungen wegen Technik oder kann ich mich hier aufs Design konzentrieren?

Merci!......wieder was gelernt!

ps:

das ist zwar laut Bezeichnung keine SV35, scheint mir aber die gleichen Features zu haben. Stimmt das?

http://www.conrad.de...-ms/0413092&ref=list

[Beitrag von Wurdy am 27. Aug 2011, 06:39 bearbeitet]

Drexl
Inventar

#8 erstellt: 27. Aug 2011, 11:15

Wurdy schrieb:

das ist zwar laut Bezeichnung keine SV35, scheint mir aber die gleichen Features zu haben. Stimmt das?

http://www.conrad.de...-ms/0413092&ref=list

Nein. Features bestehen aus mehr als nur Kapazität und Drehzahl.

Um nochmals auf die allgemeine Problematik Desktop/Consumer Electronics Festplatte zurückzukommen. In 90% der Fälle erfüllt eine gewöhnliche Desktop-Festplatte auch den gewünschten Zweck:

Nicht jede Festplatte hat so ein beschissenes Cache-Management wie die, die ich mal in den Fingern hatte.
Solange man nur eine, höchstens zwei Streams (Aufnahme, Wiedergabe) gleichzeitig nutzt, sollte das Cache-Management auch keine entscheidende Rolle spielen.
Lesefehler sind zum Gück selten. Eine Murks-Festplatte erkennt man meistens schon in den ersten 3 Monaten. Hat man die überstanden, dann hält die Platte "ewig".
Im externen USB-Gehäuse sind kaum Hitzeprobleme zu erwarten. Im Gehäuse eines PVR dagegen geht es oftmals heiß her. Da ist eine Platte, die die Hitze verträgt, von Vorteil. Natürlich geht nicht jede Desktopplatte bei 70°C direkt kaputt, die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt nur extrem an.

In Deinem Anwendungsfall kannst Du wahrscheinlich gefahrlos zu jeder beliebigen USB-Festplatte greifen.

[Beitrag von Drexl am 27. Aug 2011, 11:28 bearbeitet]

ZeeeM
Inventar

#9 erstellt: 27. Aug 2011, 11:48

WD-Green Laufwerke sind mir in den letzten 2 Jahren unangenehm durch vergleichsweise hohe Ausfallsraten aufgefallen.

Wurdy
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 28. Aug 2011, 11:46

Thx again @Drexl

Wurdy
Ist häufiger hier

#11 erstellt: 28. Aug 2011, 14:57

Vorerst letzte Frage zum Thema HDD.

Gibts Gründe für Stromversorgung mittels USB oder besser mit Netzteil (also ausser Case-Größe und Speicherplatz)?

Merci!

Drexl
Inventar

#12 erstellt: 28. Aug 2011, 17:46

Wurdy schrieb:

Gibts Gründe für Stromversorgung mittels USB oder besser mit Netzteil (also ausser Case-Größe und Speicherplatz)?

Das hängt davon ab, wieviel Strom die Festplatte zieht.

Über USB sind max. 500 mA (+100 mA für den zweiten Anschluß am Y-Stecker) möglich, also hochstens 3 Watt. Das reicht für keine 3.5"-Festplatte. Deren Strombedarf ist beim Hochfahren deutlich höher.

Eigentlich reicht der Strom auch nicht für 2.5"-Festplatten, aber ein paar mA mehr für 1-2 Sekunden macht den PCs normalerweise nichts aus, so daß man bei 2.5"-Festplatten auf eine zusätzliche Stromversorgung verzichtet.