Mein HTPC zieht um

Ein echtes Plus des Fractal Gehäuses: Der Festplattenkäfig ist geteilt. Der obere Teil ist komplett entfernbar und auch um 90° gedreht montierbar. Mit nur einer SSD brauche ich aber nicht wirklich viel Platz


Die Montage der Datenträger ist super einfach. Griffe leicht zusammendrücken, Rahmen herausziehen und SSD oder HDD festschrauben. Dafür liegen auch noch runde Entkoppler bei. Das ist meiner SSD egal


Man hat an fast alles gedacht: Unter dem Netzteil kann man einen Staubfilter herausziehen. Außerdem wird auch das Netzteil entkoppelt montiert. Gut das ich immernoch das überragende semipassive Netzteil von NesteQ nutzen kann

Übrigens findet die Entkopplung nicht nur am Boden, sondern auch an der Rückseite des Gehäuses mittels eines kleinen Rahmens statt.


Zunächst habe ich noch meinen alten Ninja Mini Kühler montiert und die Fractal Lüfter genutzt. Lag hauptsächlich daran, dass meine Bestellung noch nicht da war und ich bissl Spieltrieb hatte


Diese farblichen weißen Akzente sehen wirklich klasse und hochwertig aus. Auch wen man ja irgendwie später eh nicht in die Kiste schaut...

Das Ding wurde also testweise so betrieben. Die Fractal Lüfter machen ihre Sache nicht schlecht. Rechts neben dem Laufwerk (leider nicht auf dem Bild) befindet sich ein kleiner Schalter, der die Umschaltung der Lüfterspannungen zwischen 5, 7 und 12 Volt ermöglicht.

Ich persönlich habe den Betrieb auf 5 V als nahezu unhörbar empfunden. Der Rest kommt aber, wenn die Kiste beim Film gucken, Musik hören usw. nahezu neben einem steht, eher nicht in Frage.

Das Gehäuse bietet nur eine LED. Hier kann man wahlweise den Power LED oder HDD LED Anschluss des Boards nutzen. Ich finde das Geblinke angenehm. Beim Silverstone hingegen war es so hell, dass ich die LEDs abgedunkelt habe.
Die Fronttür des Gehäuses wird nach links geöffnet. Dies ist auch nicht anders montierbar!

Im nächsten Schritt gehe ich in Kürze darauf ein, welche anderen Maßnahmen zur Kühlung ich umgesetzt habe.

In meinem alten HTPC habe ich die Lüfter immer manuell über die Spannung geregelt mit einem Controller. Das ist cool. Bis die Lüfter in die Tage kommen. Bis man Sommer hat. Oder bis man beim Spielen Leistung abruft und man das System eigentlich lautlos eingestellt hat. Dann wird es beim Spielen ziemlich warm.

Also hatte ich für das neue Gehäuse sofort PWM eingeplant und mich nochmal bzgl. meinem Board schlau gemacht. Der CPU-Lüfteranschluss unterstützt PWM. 2 weitere Anschlüsse für Gehäuselüfter unterstützen ebenfalls PWM, sind aber nicht einzeln regelbar.

Da ich ja nun ein riesiges Gehäuse geplant hatte, konnten auch große Lüfter her. Das mochte ich nämlich zuvor auch nicht. Im Silverstone gehen max. 92 mm, obwohl man die Höhe auch anders nutzen könnte...
Also in diversen Tests über 140 mm Lüfter für das Fractal informiert. Es war eine enge Kiste, entschieden habe ich mich dann für: Be Quiet! BL031 Silent Wings 2 PWM Lüfter (140 mm, 4 Polig, 1000 rpm). Nicht gerade billig, erst recht da ich 2 Stück brauchte. Kam dafür mit einigem Zubehör und ausgeklügeltem Einbau-Konzept.

Die Front des Fractal lässt sich sehr leicht herausnehmen. So kann man schnell den Staubfilter reinigen. Nur leider gibt einem der Einbaurahmen für die Lüfter ziemlich genau vor, wie man die Lüfter befestigen muss. Das geniale System von Be Quiet! lässt sich hier nicht benutzen. Schade...

Auf der Rückseite gibt es aber keine Probleme. Der Lüfter befindet sich quasi in einer schwebenden Halterung aus hartem Gummi o.ä. zur Entkopplung und hat damit keine direkte Verbindung zum Gehäuse.


Da ich nun eh schon im großen Umbauprozess war und plötzlich ewig viel Platz hatte, dachte ich: Warum nicht auch den CPU-Kühler gegen was gewaltiges mit größerem Lüfter tauschen? Auch der Ninja Mini hatte nur einen 92er Lüfter. Ewig gesucht und am Ende doch für etwas mehr Geld ausgeben entschieden: NOCTUA NH-U14S CPU-Kühler - 140mm. So schnell wechselt man das Ding schließlich nicht mehr und ja ihr lest richtig: Auch hier gibt es einen 140mm Lüfter - mit PWM.
Was für ein unfairer Vergleich:


Für das Geld bekommt man bei Noctua einiges geboten. Schon vor dem Kauf kann man auf der Homepage gut recherchieren, ob der Kühler auch auf das Board passt und mit welchen RAM-Riegeln man Platzprobleme haben könnte.
Auch bei der Verpackung merkt man, dass es hier um Qualität geht. Es gibt einzelne Kartons für Intel- und AMD-Sockel. Man nimmt sich also nur das, was man auch zur Montage braucht.
Bei mir war dann auch ein Umbau nötig. Zum ersten mal konnte ich meinen Kühler nicht einfach aufklemmen, sondern musste eine neue Halterung anschrauben und daran dann den Kühler anschrauben.


Wegen dem RAM hatte ich mir eine breite Kühlervariante gesucht. Passt ohne Lüfter:


Passt mit Lüfter:


Damit die Luft von vorn unten nach hinten oben auch wirklich schön frei vor sich hin sausen kann, müssen die Kabel natürlich gut verlegt werden. Fractal hat hierfür viele gute Öffnungen in der Rückwand geschaffen. Da Kabel oft kurz sind wurden es dann bei mir noch 2 Verlängerungen: Akasa AK-CB24-24-EXT Netzteilverlängerung 24-polig 30 cm und Akasa AK-CB8-8-EXT - Spannungsversorgungs-Verlängerungskabel - Power 8 PIN. So kann man dann auch wirklich alles hinten lang führen:


Das sorgt dafür, dass auf der anderen Seite alles wunderbar leer ist:


Jetzt galt es nur noch ein bisschen zu konfigurieren. Zuerst wollte ich mit ASUS Fan Xpert die Lüfter regeln, habe da auch eine Weile rumprobiert. An sich nicht schlecht, aber: In der Software werden nur boardeigene Temperatursensoren genutzt. Heißt im Klartext: Zur Regelung kann die Temperatur der Grafikkarte nicht ausgelesen werden. Das ist ja nun nicht gerade optimal bei so einem passiven Koloss.

Ich hatte früher schon mit SpeedFan experimentiert, fand das Tool aber nie so richtig prickelnd. Funktion ist sicher gut, aber halt sehr bieder dargestellt. Alternativen? Fehlanzeige!
Also ewig rumprobiert und gesucht um das Tool überhaupt automatisch in Win 7 zum Start zu bewegen (Aufgabenplanung) und einige Zeit damit verbracht, die teils kryptischen Sensoren und Temperaturen darin korrekt zu nutzen.
Nun läuft es aber so wie es soll: Die Gehäuselüfter werden über eine frei anpassbare Kurve abhängig von der Temp der Grafikkarte geregelt. Für den Sommer habe ich mir dann ein anderes Preset gespeichert und kann das frei wechseln
Der CPU-Lüfter wird momentan noch von ASUS geregelt, das werde ich aber auch noch in SpeedFan einrichten.

Früher Feinjustierung für die Lüfter, jetzt voll automatisierte Regelung, wenn man sie denn erstmal lauffähig gemacht hat
Alle 3 Lüfter sind bei gewöhnlichem Musik hören oder Film gucken unhörbar. Einziger Unterschied zu früher: Wenn ich jetzt etwas spiele, drehen sie irgendwann hoch. Da stört mich das aber nicht und vor allen Dingen raucht mir dann nix ab. Mehr Leistung zum Spielen habe ich ja auch noch spürbar.
Alt:

Neu:


Im Idle drehen die Lüfter übrigens so langsam, dass ich nirgends Drehzalen angezeigt bekomme...

Ja spinnt der denn? Riesiges Gehäuse und nix drin... Stimmt

Vielleicht ja trotzdem für jemanden hilfreich. Und wer Fragen hat, immer her damit!