TD 320 - Verzerrungen / Springen

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jentz68
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Mrz 2010, 00:17
Hallo liebe Gemeinde,
bin ziemlich am verzweifeln. Ein Freund hat mir einen schönen TD 320 zum testen überlassen. Montiert war ein Elac 170 HA irgendwas, welches ich mit meinem bewährten Vinylmaster Red ersetzt habe.

Habe alles getan, was getan werden muss: Arm ausbalanciert, Gewicht und Antiskating korrekt eingestellt, Überhang und Kröpfung mit Schablone x-mal eingestellt, etc.

Aber mein Problem bleibt: Verzerrungen am Plattenende, in der Mitte und am Ende sogar "Hüpfer", dh. die Nadel bleibt in der einen Rille, so dass ich mir manche Passagen öfters anhören darf

Das Ortofon ist ok. Testweise habe ich wieder das Elac montiert - gleiches Problem. Anitskating verändert - brachte auch nüscht. Gewicht erhöht - auch nüscht!
Ich hatte auch irgendwann den Verdacht, dass der Tonarmlift nicht weit genug nach unten fährt. Deshalb Platte untergelegt um mehr Freiheit zu haben - brachte leider auch nichts!

Was kann ich denn noch tun? Was kann das Problem sein? Bei meinem Projekt hatte ich das nie HEUL.......

Bin für Hilfe sehr dankbar und sag schon mal Merci!

Jentz
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 09. Mrz 2010, 00:45
Hallo!

Es wäre eventuell hilfreich zu erfahren um welches TD-320 Modell es sich genau handelt da der verbaute Tonarm hierbei eine wichtige Rolle spielt. Hier auf Holgers Seite findest du eine Ubersicht: http://www.thorens-info.de/html/thorens_td_316_-_325.html

Ansonsten deuten "Hüpfer" im besten Fall auf eine falsche he Auflagekrafteinstellung hin. Im schlimmsten Fall auf ein beschädigtes Tonarmlager.

MFG Günther
dobro
Inventar
#3 erstellt: 09. Mrz 2010, 09:10
Hallo Jentz,

ich hatte ein solches Problem mit einem MK III. Der hat den TP 90 montiert und dieser harkte an einer bestimmten Stelle. Grund war wohl ein Stück Plastik. Leicht daran gedreht - oder was auch immer ich damals getan habe - und es funktionierte wieder. Manche TP90 haben ein Problem mit dem Plastik, welches sich wohl auflösen kann und damit die Bewegung des Arms einschränkt. Falls es aber der TP 16 MK IV sein sollte, tippe ich dennoch auf eine schadhafte Nadel. Dieses Problem habe ich gerade mit einem Denon DL 160 gehabt. Mein Pioneer springt und hüppft, mein Dual 704 lässt das kalt. Ein neues System unter dem Pioneer brachte wieder Ruhe und guten Klang.

Gruß
Peter
jentz68
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Mrz 2010, 10:57
Es handelt sich um einen TP 16 MK IV.
Antiskating ist korrekt eingestellt (mit Testschallplatte überprüft). Auflagekraft mit Waage nachgemessen - stimmt, liegt genau bei 1,5. Aber auch Veränderung bewirkt nichts.
Bepone
Inventar
#5 erstellt: 09. Mrz 2010, 11:30
Hallo,

dann solltest du einmal dein Tonarmlager testen.
Nadelschutz auf die Nadel, Auflagekraft und Antiskating auf Null. Lift nach unten. Der Tonarm muss jetzt ausbalanciert sein und frei pendeln.
Nun kannst du das horizontale und vertikale Lager testen.


Horizontales Lager:
Den Tonarm vorne am Tonabnehmer leicht seitlich anblasen/anhauchen. Er muss auf diese Weise leichtgängig und ohne zu stocken zur Tellermitte zu bewegen sein. Dort muss er verharren oder nur langsam wieder nach außen driften. Bei kleinen Antiskating-Werten muss er auf alle Fälle anfangen, wieder nach außen zu driften. Umso schneller, je höher das Antiskating eingestellt wird.


Vertikales Lager:
Ein Papierschnipsel, ca. 1x1 cm, zerknüllen und aus geringer Höhe vorn auf die Headshell fallen lassen. Der Tonarm muss sichtbar einnicken.



Gruß
Benjamin
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 09. Mrz 2010, 11:44
Hallo!

Falls Bepones Lagertest keine Fehler aufzeigt müssen wir nach und nach die unterschiedlichen Fehlerquellen ausschließen, am besten fangen wir bei den Basics an.

Wie hast du die Auflagekraft eingestellt? Doch hoffentlich über das Rad am oberen Ende des Lagerblockes und nicht über das Kontergewicht? (Sorry, aber da habe ich schon so einiges erlebt) Der TP-16/IV ist ein Tonarm mit dynamischer Auflagekrafteinstellung.

Mit welcher Schablone ist das System Justiert? Vor allem der Überhang solltest du nachkontrollieren, stärkere Verzerrungen ab der Plattenmitte deuten auf eine inkorrekte Überhangjustage hin.

Hättest du die "Hüpfer" nur bei einem der beiden Systeme würde ich vermuten daß die Dämpfergummis oder (eher selten)die Abtastnadel im Eimer sind. Da nach deiner Aussage aber das "Hüpfen" bei beiden Systemen auftritt muß die Ursache eine andere sein.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 09. Mrz 2010, 11:45 bearbeitet]
jentz68
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Mrz 2010, 12:34
Danke erstmal für Eure Bemühungen und tollen Tipps.

Habe eben ausführlich den Lagertest gemacht, auch im Vergleich zu meinem Project.

Horizontales Lager:
Ich muss ganz schön pusten (im Vergleich zum luftigen Project-Tonarm), und der TP hält dann, das scheint mir eine wichtige Erkenntnis zu sein, just an der Stelle, an der er sonst auch mit Vorliebe hängen bleibt. Ein zurückdriften kann ich überhaupt nicht beobachten (bei Antiskating auf 0). Insgesamt kommt mir der Arm doch recht schwerfällig laufend vor (im Vergleich zum Project)!.

Vertikales Lager: O.K.

@ Hörbert: Auflagekraft über Rädchen eingestellt, Schablone von Vono Labs nach Audio (selbst gebastelt).
Aber ehrlich, vielleicht habe ich die Geschichte mit dem Überhang ja noch nicht so richtig kapiert. Ich bin so vorgegangen:
1. TA montiert, dabei darauf geachtet, dass die Nadel spitze mit der kleinen schwarzen Nase oben am Headshell abschließt (Schrauben am Headshell sind so in etwa mittig).
2. TA auf Punkt A niedergelassen (vorher Nadel mit Tesa angebracht). Jetzt darauf achten, dass die Nadel und die Testlinien auf der Schablone parallel sind.
3. TA auf Punkt C (216mm) niederlassen, wieder auf Parallelität achten.

Alles richtig gemacht?
Würde ein verschieben des TA nach hinten im Headshell etwas bewirken?
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 09. Mrz 2010, 13:42
Hallo!

Wenn du den Überhang einigermaßen eingehalten hast ( 16,4 mm ) hast du eigentlich alles richtig gemacht. Neu ist deine Bemerkung daß der Tonarm bevorzugt an einer Stelle hängen bleibt, das deutet entweder auf einen Lagerschaden hin oder aber der Tonarm ist etwas verdreht eingebaut und der Zug der Tonarmkabel wird an dieser Stelle zu groß.

Dir wird wohl nicht erspart bleiben den Tonarm selbst weiter zu überprüfen.

Ich würde vorschlagen erstmal die unterschiedlichen Möglichkeiten die es neben einem Lagerschaden selbst noch gibt der Reihe nach zu Überprüfen.

Ach ja, ganz wichtig, hast du passendes Werkzeug? Einige Innensechskantschlüssel und Schraubendreher sind son notwendig.

Wenn ja dann senke erstnal die Liftbank komplett ab, -ich weiß das hast du eigentlich schon mal überprüft aber eine zweite Überprüfung mit komplett abgesenkter Bank beseitigt jeden Zweifel endgültig-.

Wenn das nichts bringt solltest du den Tonarm von der Basis lösen und ihn einmal etwas nach innen verdrehen der äussere Kardanring mit dem Zapfen der Antiskatingeinstellung sollten einen ungefähren 40° Winkel zum Zargen haben, dabei kannst du ihn -wenn es geht den Tonarm ein bis zwei Millimeter nach unten setzen.

Bringt das auch nichts mußt du den Plattenspieler öffnen und nachschauen ob die Tonarmkabel eventuell verdrallt sind oder ob die "Sichel" der optischen Endabschaltung schleift oder hakt.

Findest du da auch nichts was dir weiterhilft ist ein Lagerschaden recht wahrscheinlich. Hier hilft dann nur eine Reparatur bei Mario Grötzinger oder ein komplett neuer Tonarm.

Eventuell habe ich noch eine naheliegende Möglichkeit übersehen, das wäre zu wünschen. Aber leider fällt mir sonst keine Möglichkeit ein wo das Problem noch liegen könnte.

MFG Günther
jentz68
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Mrz 2010, 13:53
Günther, danke für Deine Ratschläge, aber was meinst Du mit 16,4 mm Überhang - vielleicht hab ich da ja was falsch gemacht. Worauf beziehn sich diese 16,4 mm denn?
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 09. Mrz 2010, 14:24
Hallo!

Der Überhang ist der Betrag um den die Nadelspitze bei direkt an die Tellerachse angelegtem Tonarm über deren Mittelpunkt hinausstünde.

Hier ein Link der die Zusammenhänge eventuell etwas verdeutlicht: http://www.hifi-studio.de/hifi-klassiker/tonarme.htm

Viel Glück bei der Fehlersuche, hoffentlich läuft es nicht auf einen Lagerschaden hinaus.

MFG Günther
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