Brummen/Sirren bei Plattenspieler

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J_S_Elcano
Neuling
#1 erstellt: 11. Mai 2010, 23:28
Hallo Leute, ich bin neu hier und hab diese Frage wahrscheinlich nicht an der richtigen Stelle gestellt, also bitte verschieben, wenn nötig.

Ich habe ein 'kleines' Problem mit meinem Plattenspieler. Es handelt sich dabei um einen Sony PS FL5 (also nicht grad high-end, aber für mich schon gut), den ich von meinem Grossvater übernommen habe. Mein Vater hat damals den Sony-Tonabnehmer gegen einen besseren ausgetauscht (von Philips), daher klingt das Ding eigentlich gar nicht so schlecht.

Mein Problem: man hört beim Abspielen ein Geräusch, das so zwischen Brummen und Sirren anzusiedeln ist. Eigentlich ein typisches Geräusch, das entstehen kann, wenn das Gerät nicht geerdet ist - dummerweise ist es geerdet, d.h. das schwarze Erdungskäbelchen ist mit einer Schraube am Gehäuse des Verstärkers verbunden.

Noch zwei wichtige Bemerkungen: 1. meiner Meinung nach war das Geräusch nicht von Anfang an da, bzw. ich bin mir da ziemlich sicher. Hab aber nix getan, was es hätte verursachen können. 2. Das Geräusch wird deutlich stärker, wenn man den Tonarm berührt, bleibt eine Weile lang relativ laut und wird dann während des Abspielens leiser. Dies aber nicht grad linear, es schwankt sehr. Zudem konnte ich feststelle, dass das Geräusch leiser zu werden scheint, wenn ich den Tonarm ein wenig nach oben drücke (keine Angst, ich bin vorsichtig und mach's nicht kaputt.... )

Übrigens, falls es wen interessiert, mein Verstärker ist ein Dual CV 1250, also ebenfalls nicht high-end, aber im Vergleich zum Computersound, den ich mir bis dato gewohnt war, ist es schon recht gut.
Das allerbeste an dem Ding ist, dass ich es im Keller meiner Studenten-WG gefunden hab und einfach so übernehmen konnte. Musste ein paar Kontakte und v.a. das Lautsprecher-Relais säubern, aber jetzt funktionierts wieder einwandfrei.
Somit hab ich für meine 'Stereoanlage' bisher die runde Summe von genau 0.- CHF ausgegeben. Das Budget für die Zukunft ist auch ungefähr für 0.- CHF ausgelegt, da auch mein Studentenkonto konstant bei ca. 0.- CHF ist...

Also wenn ihr irgendwelche Lösungen für mein Problem habt, die Investitionen bedingen, dann vergesst es gleich...
Trotzdem, irgendwelche Ideen? Weil es ist so schlimm, dass es mich ziemlich stört! Wenn ich ELP höre, soll der Plattenspieler gefälligst die Klappe halten!
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 12. Mai 2010, 00:59

J_S_Elcano schrieb:
2. Das Geräusch wird deutlich stärker, wenn man den Tonarm berührt, bleibt eine Weile lang relativ laut und wird dann während des Abspielens leiser. Dies aber nicht grad linear, es schwankt sehr.

Klingt danach, als wäre die Erdung nicht richtig mit dem Tonarm verbunden. Da wirst du ggf. auch im Dreher nachforschen müssen.

Hab gerade mal nachgesehen, aha, ein Schubladenspieler. Da könnte ich mir vorstellen, daß es da bewegte Kabelverbindungen gibt, die irgendwann Brüche entwickeln.
J_S_Elcano
Neuling
#3 erstellt: 12. Mai 2010, 11:39
Ja, ein Schubladenspieler... für jemanden wie mich, der im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist, die natürlichste Sache der Welt - man drückt auf einen Knopf, und das Laufwerk fährt raus - ist ja klar, oder?


Klingt danach, als wäre die Erdung nicht richtig mit dem Tonarm verbunden.


Das klingt eigentlich logisch... wo krieg ich ein Service Manual dieses Plattenspielers her? Weil ich möchte mich doch zuerst informieren, bevor ich da einfach mal ein paar Schrauben rausdrehe... immerhin ist es ein Schubladen-Plattenspieler, d.h. die Sache ist ein bisschen komplizierter als bei einem Computer- oder Verstärkergehäuse...

Das mit den bewegten Kabelverbindungen kann schon sein - allerdings hat mein Grossvater ihn sehr selten und in den letzten 20 Jahren gar nicht mehr benutzt, also eigentlich sollte es nicht so weit gekommen sein...

Hm, sieht so aus, als würde kein Weg dran vorbeiführen, das Ding zu öffnen... Danke für den Tipp!
germi1982
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Mai 2010, 22:15

J_S_Elcano schrieb:
...Das mit den bewegten Kabelverbindungen kann schon sein - allerdings hat mein Grossvater ihn sehr selten und in den letzten 20 Jahren gar nicht mehr benutzt, also eigentlich sollte es nicht so weit gekommen sein...

Hm, sieht so aus, als würde kein Weg dran vorbeiführen, das Ding zu öffnen... Danke für den Tipp!



Kommst auch nicht drumherum den zu öffnen. Manche Sachen gehen vom Stehen und durch nicht-Benutzung kaputt. Es kann auch schlicht und ergreifend eine Korrosion sein. So mancher Hersteller hat in dem Bereich die Kontakte versilbert, das ist zwar gut von der Leitfähigkeit, besser als Gold, aber es korrodiert mit der Zeit. Landläufig auch "Anlaufen" genannt bei Silber. Das Interessante ist, dass das nicht stattfindet wenn Ladungsverschiebungen stattfinden, also Strom darüber fließt. Wenn es allerdings unbenutzt steht, dann passiert sowas.

Einfach mal reinschauen und die Kontakte prüfen, wenn die schwarz sind, dann musst du die mit einem Glasfaserradierer den man für ein paar kleine Euros (so 3-4€), oder bei dir halt schweizer Franken, beim Schreibwarenbedarf bekommt reinigen.

Aber schau erst mal rein, vielleicht ist nur eine Steckverbindung abgerutscht.
pha
Stammgast
#5 erstellt: 13. Mai 2010, 07:28
Moin!
Hast Du mal probiert, die Erdungsleitung nicht zu verbinden? Bei mir laufen beide Plattenspieler nur ohne Erdung am Verstärker brummfrei.
J_S_Elcano
Neuling
#6 erstellt: 13. Mai 2010, 09:08
Guten Morgen (fast Mittag :D): Ja, ohne Erdung ist dasselbe Brummen/Sirren zu hören, nur 2 - 3mal so laut...

Aber hat jemand eine Idee, wo ich ein Service Manual herkriege oder sonst etwas, wo ein paar Tipps zum Öffnen drin stehen...? Normalerweise gehe ich da ja ziemlich forsch vor und schraube einfach mal alles auseinander, aber vor diesem Plattenspieler hab ich schon ein bisschen Respekt...
Alle Service Manuals, die ich bisher im Netz gefunden hab, sind quasi 'payware'... und das geht nun nicht...

Die Bedienungsanleitung hab ich ja, die hat mein Grossvater innert 2 Minuten gefunden. Das ist übrigens, nebenbei gesagt, so typisch für ihn - Bedienungsanleitung für ein 30 Jahre altes Gerät, das er selten benutzt hat? Kein Problem, hier ist sie! Er hat vor der Pensionierung als Buchhalter gearbeitet, da gewöhnt man sich offenbar an extreme Geordnetheit...

Naja, falls ich kein Service Manual oder so was finde, werde ich es trotzdem heute Abend oder morgen am Morgen dann versuchen - wenn's schief geht...


[Beitrag von J_S_Elcano am 13. Mai 2010, 09:11 bearbeitet]
J_S_Elcano
Neuling
#7 erstellt: 13. Mai 2010, 23:37
Hey Leute - ES HAT GEKLAPPT!

Yeeeehaaaa!

Ich hab das Ding aufgeschraubt, ein alternatives Erdungskabel reingefummelt, zugeschraubt, Erdungskabel angeschlossen - nun hört man bei maximaler (!) Lautstärke noch ein schwaches rauschen (hat dann nix mehr mit Erdung zu tun), aber bei normaler Lautstärke ist nun wirkich Totenstille. Ich bin so erleichtet!

Vor allem, weil's zeitweise so aussah, als würde ich das Ding gar nicht mehr hinkriegen. Da es ein Schubladen-Plattenspieler ist, ist die innere Dynamik, gelinde gesagt, ein bissel verwirrend - wenn man alles begriffen hat, ist's eigentlich logisch und so, aber vorher steht man da und fragt sich, was sich alles wie bewegt, wie genau, wieso, und - vor allem - wie man das wieder zusammenschraubt, dass alles funktioniert. Sonst wär ja definitiv
Hab's aber geschafft!

Danke für eure Tipps!

Noch eine Frage (eine hab ich noch, eine hab ich noch... :D): Wie genau muss ich mir denn nun den Ablauf des Schadens vorstellen? Also mein Grossvater hat den Plattenspieler wirklich nicht lange benutzt und dann 20 Jahre stehen lassen - ist da das Kupfer irgendwie im käbelchen korrodiert oder 'spröde geworden' (ich höre schon das Gelächter, spröder Kupfer... ), und als ich dann wieder damit begonnen habe, das Ding zu benutzen, war dann schnell Schluss, oder wie?


[Beitrag von J_S_Elcano am 13. Mai 2010, 23:41 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Mai 2010, 14:22
Spröde wird das nicht, es kann aber bei zu starker mechanischer Beanspruchung brechen. Dabei spielt keine Rolle ob alt oder neu.
J_S_Elcano
Neuling
#9 erstellt: 14. Mai 2010, 17:34
Ja - aber es wurde ja gar nicht gross beansprucht! Das ist ja der Witz - mein Grossvater hat ihn selten benutzt, dann stand er 20 - 25 Jahre rum, und jetzt seit kurzem benutze ich ihn, aber das läppert sich vielleicht knapp zu 80 betriebsstunden, wenn's hoch kommt - ist da so ein Kabel wirklich schon hin?
germi1982
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Mai 2010, 18:02
Das hat rein gar nichts mit den Betriebsstunden zu tun.
J_S_Elcano
Neuling
#11 erstellt: 14. Mai 2010, 19:42

zu starker mechanischer Beanspruchung


das heisst, normales auf- und zumachen der schublade (die ja dafür konzipiert wurde...) ist schon zu starke mechanische Beanspruchung...? Dann wäre die Kiste ja ziemlicher Schrott (worauf die restliche Fertigung nicht schliessen lässt) - oder mein Grossvater hat das absolute Montagsgerät erwischt.

Ausserdem kommt's da wohl schon auf die Betriebstunden an - ich nehme doch stark an, dass es wahrscheinlicher ist, dass das Kabel nach 100mal auf und zu kaputtgeht als nach 10mal... oder?

Anders als 'normal' kann man das Kabel eh nicht beanspruchen - es gibt nur zwei Modi: aufmachen / zumachen / aufmachen / zumachen...
germi1982
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 15. Mai 2010, 14:54
Ich weiß nicht wie das Kabel verlegt ist, aber das kann beim Öffnen und Schließen schnell passieren. Kommt auch drauf an was für ein Kabel das ist, also starr oder flexibel usw.
J_S_Elcano
Neuling
#13 erstellt: 15. Mai 2010, 21:03
Naja, es ist so verlegt, dass es bei geschlossener Schublade sich zu einem lockeren Bogen krümmt und bei offener Schublade zwar nicht straff gespannt ist, aber nur noch einen leichten Bogen macht. Sieht eigentlich recht flexibel aus... Also eigentlich sollte es recht lange halten. Kann aber natürlich sein, dass es sich um ein 'Montags-Gerät' handelt, bei dem das zufälligerweise besonders schnell kaputtgeht...

Sogar sehr wahrscheinlich, der zielsichere Kauf von Montagsgeräten hat sich nämlich auf der gesamten väterlichen Linie vererbt...
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