Kaufempfehlung: Plattenspieler für Einsteiger

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reddevil6884
Neuling
#1 erstellt: 20. Mrz 2011, 12:55
Hallo,

nachdem ich schon seit längerem vorhabe mir einen Plattenspieler anzuschaffen, ist es nun Zeit den Worten auch Taten folgen zu lassen. Mein Problem ist aber, dass ich keine Ahnung habe welche Geräte meinen Ansprüchen genügen und welches zusätzliches Equipment ich noch brauche.
Momentan habe ich eine ca. 10 Jahre alte Sony CHC-TB20 Kompaktanlage die für meine Zwecke (CDs bzw. Musik vom PC abspielen) ausreichend war und in nächster Zeit auch noch sein muss (heißt der Plattenspieler muss über die Anlage laufen). Für mich ist zwar klar, dass ich in den kommenden Jahren mal in eine gute Anlage investieren werde, derzeit gibt das aber mein Budget nicht her.

Mein zukünftiger Plattenspieler muss kein High-End-Produkt für 1000€ oder so sein, sollte aber schon was solides sein und einige Jahre halten. Gehört wird überwiegend Rock und Alternative. USB-Anschluss muss nicht sein (gibt ja viele Platten mittlerweile sowieso mit CD oder Download-Code, gehört wird außerdem dann sowieso hauptsächlich zu Hause), wär aber auch nicht schlimm wenn einer dabei ist. Mein Budget liegt bei ca. 400€.

Folgende Geräte hätte ich jetzt mal in meiner engeren Auswahl:
- Pro-Ject Debut III Phono
- Denon DP-200 USB

Hoffe mir kann hier weitergeholfen werden.

Martin
JLes
Stammgast
#2 erstellt: 20. Mrz 2011, 13:48

reddevil6884 schrieb:
Momentan habe ich eine ca. 10 Jahre alte Sony CHC-TB20 Kompaktanlage die für meine Zwecke (CDs bzw. Musik vom PC abspielen) ausreichend war und in nächster Zeit auch noch sein muss (heißt der Plattenspieler muss über die Anlage laufen).


Ich habe die Daten von CHC-TB20 angeschaut und würde sagen, es geht nicht so leicht, Deine Anforderungen in der gewünschten Konfiguration zu erfüllen.

Die Anlage hat nur einen Eingang - das heißt, Du kannst nicht den Plattenspieler und PC gleichzeitig anschließen, solange Du den PC nicht über digitalen Eingang anzuschließen schaffst.

Ausserdem, muss ein Phono-Pre her. Einige von Plattenspielern von den neuesten Zeiten haben schon Phono-Pre am Bord. Von denen würde ich Dich wegen der Qualität abraten. Lieber einen gebrauchten der oberen Mittelklasse aus der Mitte-Ende 80er zu kaufen. Dazu einen Phono-Pre (egal in welcher Form - er kann auch in einem Voll-/Vorverstärker eingebaut sein), und das war's. Evtl. kommen auch die Kosten für einen neuen Tonabnehmer bzw. einen neue Nadel hinzu.
reddevil6884
Neuling
#3 erstellt: 20. Mrz 2011, 14:06

Die Anlage hat nur einen Eingang - das heißt, Du kannst nicht den Plattenspieler und PC gleichzeitig anschließen, solange Du den PC nicht über digitalen Eingang anzuschließen schaffst.


Der PC muss nicht unbedingt an die Anlage angeschlossen bleiben. Zur Not kann ich dafür auch normale PC-Lautsprecher nehmen. Der einzige Grund warum ich noch ein wenig an der jetzigen Anlage festhalten möchte ist lediglich das fehlende Kleingeld für eine neue Anlage.
cwurst
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Mrz 2011, 14:14
moin,
mit diesem ding
http://www.conrad.de...ROL/1320012&ref=list
kannst du drei geräte an den eingang hängen.

als phono-pre z.b.:
http://www.hifi-phon...r-Schwarz--9675.html

beim plattenspieler auf jeden fall was gebrauchtes mit direktantrieb, z.b. von dual, pioneer, yamaha, kenwood, universum, technics ... darauf achten, dass er einen funktionierenden, akkurat justierten tonabnehmer (mm) mit brauchbarer nadel hat, damit du nicht noch mehr investieren und fummeln musst. in der bucht sollte für um die 50 euro einiges gehen.

grüße


[Beitrag von cwurst am 20. Mrz 2011, 14:17 bearbeitet]
mr.eve
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 20. Mrz 2011, 14:21
hallo reddevil6884,
ich war vor einiger zeit in derselben situation wie du; ich kann dir nur raten, was mir damals geraten wurde: du musst dir erstmal klar werden wieviel du ausgeben willst und welcher antrieb es sein sollte; man unterscheidet reibrad, riemen und direktantrieb; einfach mal auf wikipedia nachschauen, da werden die unterschiede erklärt ...

in meinem fall war es so dass mir gesagt wurde, dass die thorens dreher aus den 80ern ganz hervorragende geräte sind; nach einiger recherche habe ich mir für ca. 150€ auf ebay einen thorens 145 mkII ersteigert und bin sehr zufrieden damit;
als phonovorverstärker habe ich mir den dynavox tc-750 gekauft, der liefert für einsteiger ganz passable ergebnisse ... also ich bin zufrieden ;-)
JLes
Stammgast
#6 erstellt: 20. Mrz 2011, 14:35

reddevil6884 schrieb:
Der PC muss nicht unbedingt an die Anlage angeschlossen bleiben. Zur Not kann ich dafür auch normale PC-Lautsprecher nehmen. Der einzige Grund warum ich noch ein wenig an der jetzigen Anlage festhalten möchte ist lediglich das fehlende Kleingeld für eine neue Anlage.


400 Euro hast Du doch Und die "neue" Anlage muss nicht unbedingt nagelneu sein. Was ich kaufen würde, wenn ich 400 gehabt hätte:

1) Plattenspieler (gebraucht, obere Mittelklasse) 50-100 Euro;
2) Einen Vollverstärker der Mittelklasse, auch aus Mitte/Ende 80er, mit einem Phono-Eingang, für ca. 50-70 Euro. Mein Tipp wäre Yamaha A-520
  • - der kann auch mit MC-Tonabnehmer arbeiten, ausserdem hat der den Accessoires-Ausgang, sprich den Ausgang der Phono-Stufe, vor den Reglerkreisen. Im Notfall könnte der Verstärker als reiner Phono-Pre arbeiten, der schaltungstechnisch viel besser ist, als die jetzige Phonoentzerrer für vergleichbares Geld.
    3) 80-100 Euro würde ich für einen neuen Tonabnehmer reservieren.

    Das ist minimale Konfiguration. Den PC und die vorhandenen Boxen aus der Anlage können an den Verstärker angeschlossen werden. Da Deine Minianlage keinen Ausgang hat (?), ist sie als Quelle nutzlos, daher muss ein "neuer" CD-Player gekauft werden. Oder, wie ich oben geschrieben habe - den A-520 kannst Du an den Eingang deiner Anlage anschließen.

    Der von mir beschriebene Weg erfordert relativ gute Kenntnisse in Hi-Fi und Elektronik, bringt aber viel bessere Qualität im Sinne vom Klang (und Aussehen :).



  • Yamaha ist hier nur erwähnt worden, da ich mich mit Yamahas am besten auskenne. Im Prinzip, dem Zweck passen die Verstärker auch anderer Marken.
  • cwurst
    Hat sich gelöscht
    #7 erstellt: 20. Mrz 2011, 15:13
    @mr. eve:
    thorens ist natürlich sehr fein (habe selbst einen), wird aber seit einiger zeit ziemlich gehyped, was die preise in die höhe treibt. auch andere hersteller haben in der 70ern und 80ern mindestens genauso gute dreher gebaut, die man für viel weniger geld bekommt.
    außerdem sind in der anvisierten mittelklasse die klangunterschiede zwischen direkt- und riemenantrieb vernachlässigbar, weshalb ich zu einem direkttriebler rate. so spart sich der TE einen evtl. nötigen riementausch.

    @ JLes:
    kann man natürlich so machen. ein alternativmodell wäre es, für das plattenspieler-phonopre-setup bei max. 120 euro zu bleiben und für das restliche geld gute gebrauchte regalboxen zu kaufen, die auch später an einer besseren anlage noch (oder erst recht) spaß machen. so würde der TE schon an seiner kompakten eine klangverbesserung erzielen, die mit sicherheit deutlicher ausfallen würde als mit neuer elektronik.
    reddevil6884
    Neuling
    #8 erstellt: 20. Mrz 2011, 15:41
    Zuerst mal vielen Dank für die schnellen Antworten. Ein wenig schlauer bin dadurch auf alle Fälle schon mal. So steht jetzt zumindest schon mal fest, dass es kein neues Gerät werden wird.
    Hab bei eBay mal folgendes Gerät ins Auge gefasst: Dual 606 Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen damit gemacht.
    DeltaDistribution
    Stammgast
    #9 erstellt: 20. Mrz 2011, 15:58
    Hallo! Es gibt regelmäßig Threads im Forum der Marke 'Einsteiger sucht Plattenspieler' (und auch ich spiele mit dem Gedanken, mir mittelfristig einen gebrauchten zu kaufen) Gibt es noch keinen universellen Thread: 'Tipps zum Plattenspieler Gebrauchtkauf' in dem Neulinge von erfahrenen Usern beraten und auf Fallstricke und interssante Gebrauchtangebote aufmerksam gemacht werden - Inklusive aktueller Empfehlungen (gebrauchte Plattenspieler bei eBay mit Empfehlung für passende Nadel (neu))? So ein Thema könnte die Erfahrungswerte des Hifi-Forums bündeln und wäre für Einsteiger (wie Martin und mich) eine echte Bereicherung.
    Gruß, Pascal.
    germi1982
    Hat sich gelöscht
    #10 erstellt: 20. Mrz 2011, 16:27
    Der 606 ist ein Halbautomat und war damals in der oberen Mittelklasse von Dual anzusiedeln. Er hat halt den Nachteil, dass er einen ULM-Tonarm besitzt (Ultra Low Mass), und man kann da nur spezielle Tonabnehmer montieren. Für normale 1/2"-Systeme braucht man einen Adapter. Die Systeme kamen damals von Ortofon, neue Tonabnehmer für ULM gibts nicht mehr, allerdings bekommt man noch Ersatznadeln für diese Tonabnehmer.

    Der 606 ist der halbautomatische Bruder des 626. Vom 626 gabs noch die Variante 650 RC. Der unterschied sich vom 626 dadurch das er fernbedienbar war mit der zugehörigen Fernbedienung.

    Hier kannst du mal einen Test lesen was man damals von dem hielt:

    http://dual.pytalhost.eu/606t/


    [Beitrag von germi1982 am 20. Mrz 2011, 16:31 bearbeitet]
    Toko70
    Ist häufiger hier
    #11 erstellt: 20. Mrz 2011, 17:21
    Hallo,
    Ich kann Dir den 606 nur empfehlen!

    Der Klang mit dem Origialsystem ULM55 ist nach meinem Empfinden super (höre Klassik und Jazz). Die Nadeln bekommt man auch noch im Original (ca. 60 EUR).

    Die Wertigkeit des Gerätes ist recht hoch, das meiste ist aus Metall.

    Grüße
    Torsten
    gdy_vintagefan
    Inventar
    #12 erstellt: 20. Mrz 2011, 18:04
    Empfehlen kann ich Dir den 606 auch. Ein unkompliziertes Gerät!

    Ich hatte über 15 Jahre lang die vollautomatische Variante 650 RC, auch ich war mit dem Klang gut zufrieden.
    Ich hörte damals damit vor allem Pop (viel 80er, auch Maxis) und Rock.

    Die ULM-Befestigung mag ein Nachteil sein, aber vielleicht ist diese Serie gerade deswegen nicht so "gehyped" wie so manch älteres Dual-Modell mit Halbzoll - und könnte vielleicht etwas günstiger bleiben. In Kombination mit dem originalen ULM ist der 606 ein schöner und robuster "Plug & Play" Spieler.

    Gruß
    Michael
    reddevil6884
    Neuling
    #13 erstellt: 20. Mrz 2011, 18:43
    Das hört sich ja schon mal ganz gut an. Nur noch eine kurze Frage ob ich das alles mit den Phonovorverstärkern und Anschlüssen auch richtig verstanden habe: Sollte es tatsächlich der Dual 606 werden, brauche ich noch einen Phonovorverstärker wie z.B. der von cwurst genannte Dynavox TC-4 Phonovorverstärker und dann kann ich alles mit Cinch an den Eingang meiner Anlage anschließen und sollte funktionieren.
    Bei der Beschreibung des Gerät heißt es u.a. "Die rückwärtigen Anschlüsse sind cinch und die Masse, welche unbedingt mit dem ground (Verstärkermasse) verbunden werden muß, um Brummstörungen zu vermeiden. Der Plattenspieler hat keinen eigenen Entzerrervorverstärker und muß daher auch an der Phono Buchse eines Verstärkers angeschlossen werden."


    [Beitrag von reddevil6884 am 20. Mrz 2011, 18:45 bearbeitet]
    JLes
    Stammgast
    #14 erstellt: 20. Mrz 2011, 18:59

    reddevil6884 schrieb:
    Das hört sich ja schon mal ganz gut an. Nur noch eine kurze Frage ob ich das alles mit den Phonovorverstärkern und Anschlüssen auch richtig verstanden habe: Sollte es tatsächlich der Dual 606 werden, brauche ich noch einen Phonovorverstärker wie z.B. der von cwurst genannte Dynavox TC-4 Phonovorverstärker und dann kann ich alles mit Cinch an den Eingang meiner Anlage anschließen und sollte funktionieren.


    Das ist richtig. Deine Anlage hat einen relativ hochvoltigen Eingang (hehe, ca. 150-250 mV Empfindlichkeit), der Tonabnehmer liefert aber ca 2.5mV Signal, der vom Phono-Pre verstärkt und entzerrt wird.

    Ich möchte auch sehr-sehr-sehr empfehlen, einen Plattenspieler in der Gegend zu suchen, den Du abholen kannst. Dann kannst Du böse Überraschungen beim Auspacken vermeiden, da die Plattenspieler vielleicht die empfindlichsten Komponenten sind und bei der mangelhaften Verpackung leicht beim Transport kaputt gehen.
    reddevil6884
    Neuling
    #15 erstellt: 20. Mrz 2011, 19:05

    Ich möchte auch sehr-sehr-sehr empfehlen, einen Plattenspieler in der Gegend zu suchen, den Du abholen kannst.


    Das hätte ich eigentlich auch vor, ist aber nicht ganz einfach, da der "Plattenspieler-Markt" in der Umgebung (Passau) im Grunde kaum existiert (oder ich habe ihn noch nicht entdeckt ). Versuchen werd ich's aber auf alle Fälle, das Ganze sollte ja nicht gleich mit Ärger und Frust beginnen.
    mr.eve
    Ist häufiger hier
    #16 erstellt: 20. Mrz 2011, 19:19
    selbst abholen wäre natürlich das beste; wenn du ihn dir zuschicken lässt muss du den verkäufer bitten ihn fachgerecht zu verpacken; ich hab damals folgende anleitung im netz gefunden, die ich dem verkäufer auch zugeschick habe:



    Das Paket muss so dimensioniert sein, dass an allen vier Seiten und auch unter und über dem Plattenspieler genügend Polstermaterial Platz findet - am besten ist die Version "gepolstertes Paket in zweitem, ebenfalls gepolstertem Paket". Der Plattenteller muss abgenommen werden, er sollte seinen Platz unter dem Laufwerk finden. Evtl. vorhandene Sicherungsschrauben müssen angezogen werden. Der Subteller sollte mit Klebeband gesichert werden. Die Haube wird gepolstert und lose aufgelegt, nicht in die Scharniere eingesteckt. Vom Tonarm sind die Gewichte zu entfernen, auch das System sollte ggf. extra verpackt werden, der Arm selbst sollte mit Gummiband o. ä. in seiner Halterung fixiert werden (ein nachträglich montierter Arm solte ganz abgenommen und ebenfalls extra verpackt werden.


    bei mir hatte der verkäufer damals alles beachtet und der plattenspieler kam heile an!
    Fhtagn!
    Inventar
    #17 erstellt: 20. Mrz 2011, 20:22

    reddevil6884 schrieb:
    Dynavox TC-4 Phonovorverstärker


    Vom dem TC-4 kann ich dir nur abraten. Das ist ein DUAL TVV 46 Nachbau für 12V, bei dem allerdings durch die Chinesen ein dringend notwendiger Filter "übersehen" wurde, d.h. ein Paar Bauteile wurden eingespart, mit wahrnehmbar negativen klanglichen Konsequenzen.
    Lieber den TC-750 kaufen.

    Gruß
    Haakon
    mr.eve
    Ist häufiger hier
    #18 erstellt: 20. Mrz 2011, 21:18
    den TC-750 kann ich nur empfehlen; den hab ich mir auch gekauft; gibts bei amazon schon für ca. 25€
    http://www.amazon.de...id=1300652265&sr=8-1
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