Alten Dual herrichten oder neuen LP Spieler zulegen?

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BrownBear89
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Sep 2011, 17:47
Hallo zusammen,
ich habe mich in diesem Forum angemeldet, um mein Plattenspieler Problem zu lösen. Die Sachlage ist folgende:
Ich besitze einen Dual CS 505-4 LP-Spieler, welcher leider nicht mehr läuft. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, dazu kenne ich mich zu wenig damit aus.

Darüber hinaus ist die Nadel des Tonabnehmers (Denon DL-110) abgebrochen. Wie ich hörte, muss ein neuer Diamant aufgesetzt werden, was mich ca. 60 € kosten würde.

Ich stelle mir nun die Frage, ob es sich lohnt den Spieler zu reparieren oder ob es sinnvoller wäre, einen neuen zu kaufen.
Wahrscheinlich könnt Ihr selbst garnicht viel dazu sagen, da Ihr nicht den konkreten Defekt des Spielers kennt. Ich hoffe jedoch, dass Ihr mir zu einer groben Richtung raten könnt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist der Dual 505-4 ein guter Spieler, evtl. würde sich also eine Reperatur durchaus lohnen.

Vielen Dank schonmal!
Gruß BrownBear
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 04. Sep 2011, 17:57
Hallo,

mach mal den Plattenteller ab (siehe Anleitung http://dual.pytalhost.eu/505-4/), meist ist der Riemen kaputt, dann dreht der Motor (kann man sehen oder auch mit der Hand fühlen) kein Problem, Cleorec hat Ersatzriemen (Ebay-Shop).

Wenn der Motor nicht dreht wird ein Kondensator oder der Schalter kaputt sein.

Alles kein großer Akt. Kannst Du auch selber machen, guck mal in der Service-Anleitung http://dual.pytalhost.eu/505-4s/ )

Peter
BrownBear89
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Sep 2011, 18:06
Super, vielen Dank!
Das hört sich sehr vielversprechend an
BrownBear89
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 04. Sep 2011, 18:27
Habe den Plattenteller abgemacht und der Motor scheint sich nicht zu drehen. Wo würde ich das sehen oder fühlen, wenn es so wäre? Da ich aber auch überhaupt nicht Bewegendes sehe gehe ich mal davon aus, dass er nicht läuft.

Leider hilft mir die Service Anleitung nicht so richtig weiter. Wie finde ich heraus, ob der Schalter oder ein Kondensator kaputt ist?
8erberg
Inventar
#5 erstellt: 04. Sep 2011, 19:35
Hallo,

die Motorwelle (messingfarben) müsste sich drehen, wenn Du den Tonarm einschwenkst.
Die findest Du links neben dem Subteller.

Dreht sich die Welle nicht kriegt meist der Motor keinen Strom, also Schalter oder Kondensator.
Der Kondensator für den Motor ist in dem Motor"kästchen" eingebaut, daher guck erst einmal ob sich die Welle tatsächlich nicht dreht.

Peter
unterberg
Stammgast
#6 erstellt: 04. Sep 2011, 22:43
Der Kondensator heißt auch "Knallfrosch" und ist meist der Übeltäter, da hat Peter Recht.

Ein neues DL 110 liegt bei 120€. Ob da ein Retippen angesagt ist?

Gruß Frank
germi1982
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Sep 2011, 22:44

BrownBear89 schrieb:
Ich stelle mir nun die Frage, ob es sich lohnt den Spieler zu reparieren oder ob es sinnvoller wäre, einen neuen zu kaufen.
...



Der 505-4 wird aktuell noch gebaut, Neupreis knapp über 500€....da würde mir die Wahl nicht allzu schwer fallen, und deinen Dreher reparieren bzw. reparieren lassen.
BrownBear89
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 05. Sep 2011, 14:51
Mittlerweile läuft der Motor. Scheinbar wurde der Mikroschalter (vom Schaltarm?) nicht richtig aktiviert.

Bleibt also nur noch die Frage: Alten Denon retippen oder gleich einen neuen kaufen. Preisdifferenz liegt bei 60 und 125 €.
Was meint ihr?
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 05. Sep 2011, 14:53
Hallo,

retippen ist wie neu, weil die messen ja das System neu nach. und am "Generator" geht eigentlich nix kaputt.

Als alter Umweltschützer bin ich dafür....

Peter
unterberg
Stammgast
#10 erstellt: 05. Sep 2011, 15:02
Retippen ist allerdings eine Vertrauenssache...

Vorteil: Je nach Budget kann man einen höherwertigen Schliff nehmen.

Gruß Frank
BrownBear89
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 05. Sep 2011, 15:13
Bisher habe ich zwei Internet Shops gefunden, die ein Retippen anbieten: Nadelparadies.de und Schallplattennadeln.de.
Könnt ihr über diese Shops Aussagen über die Vertrauenswürdigkeit machen oder habt ihr andere Empfehlungen?

Gruß BrownBear
unterberg
Stammgast
#12 erstellt: 05. Sep 2011, 15:15
Ich habe mit schallplattennadeln.de bisher nur gute Erfahrungen gemacht: Freundlich, kompetent und gute Arbeit.

Den ersten Anbieter kenne ich nicht.

Gruß Frank
akem
Inventar
#13 erstellt: 05. Sep 2011, 18:58
www.nadelspezialist.de
Der macht Dir für rund 100 Euro plus Steuer und Versand eine Shibatanadel drauf - das ist immer noch einer der besten Schliffe überhaupt und entsprechend ausgestattete Neu-Tonabnehmer kosten richtig viel Geld (siehe Ortofon 2M-Black, Cadenza Black...). Da wird ein Shibataschliff wesentlich höher angesetzt.

Gruß
Andreas
lini
Inventar
#14 erstellt: 05. Sep 2011, 19:14
BB: Retippen wär an sich nicht verkehrt. Fraglich schiene mir indes, ob das nur mittelmäßig nachgiebige DL110 generell so eine gute Wahl für den Dual-ULM-Arm darstellt...

Grüße aus München!

Manfred / lini
germi1982
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 06. Sep 2011, 20:09
Das weicher aufgehängte DL-160 wäre eigentlich besser, obwohl das rechnerisch auch schon zu hart ist. Was auf jeden Fall gut zu dem Arm passt ist sowas wie Ortofon M20, Ortofon Vinylmaster-Reihe oder die OM-Reihe. Die haben alle weich aufgehängte Nadeln, und sind damit perfekt für leichtere Tonarme.

Und unterhalb von VM Red oder OM(B) 20 würde ich nicht anfangen. Der 505 war in den 80ern zwar einer der kleineren Modelle von Dual (solide Mittelklasse), heute ist er das Spitzenmodell...ist halt kein Massenprodukt mehr so ein Plattenspieler, im Gegensatz zu früher. Anfang der 80er hat der 505 noch komplett ausgestattet 250 DM gekostet...bei Massenprodukten kann man halt noch andere Preise machen.


Der Kondensator heißt auch "Knallfrosch" und ist meist der Übeltäter, da hat Peter Recht


Aber nur inoffiziell, offiziell heißt der "Netzentstörkondensator". Einfach durch einen MKP-Kondensator mit 68 nF und einer Spannungsfestigkeit von 275 VAC ersetzen. Gibts z.B. von Wima für ca. 20 Cent beim Conrad.


Wenn der Knallfrosch hin ist, wäre nicht das Thema dass der Motor nicht dreht. Das Thema wäre, das er nicht mehr aufhören würde sich zu drehen, außer man würde den Netzstecker ziehen. Der Kondensator sitzt parallel zum Netzschalter, und wenn der Knallfrosch hochgeht, sorgt der für einen Kurzschluss. Der Netzschalter kann also offen oder geschlossen sein, der Motor bekommt trotzdem Strom. Fließt dann halt über den durchgeknallten Kondensator.

Sieht man hier:

http://dual.pytalhost.eu/505-4s/505-03.jpg

Und hier sieht man, C3 ist 68 nF. Die früheren Modelle hatten noch einen 47 nF drin. Allerdings kann man da auch einen 47er reinmachen, die Dinger haben eh Toleranzen jenseits von Gut und Böse. Da kamen damals welche mit 20% Toleranz rein an der Stelle.

http://dual.pytalhost.eu/505-4s/505-02.jpg


[Beitrag von germi1982 am 06. Sep 2011, 20:22 bearbeitet]
lini
Inventar
#16 erstellt: 07. Sep 2011, 05:19
Marcel: Obacht! C3 ist nicht der Knallfrosch, sondern nur ein optionaler 68-nF-Cap zur Anpassung für den Betrieb an Stromnetzten mit 60 Hz parallel zum 0,33-µF-Phasenschieber-Cap C2 für die zweite Motorwicklung. Der Knallfrosch hingegen ist C1 und sollte in den 505ern normalerweise 10 nF haben.

Grüße aus München!

Manfred / lini
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