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Vergleichstest alt gegen neu: Thorens TD 115 II vs. Rega P3-24+A -A |
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Autor |
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the_coffee
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 13. Jan 2012, 13:08 | |
In den Ring steigen - nein, auf meinem Wohnzimmerschrank stehen sie in trauter Zweisamkeit nebeneinander: - Thorens TD 115 II mit Ortofon Vinyl Master red, mit 6mm-Acryl-Plattentellerauflage, Antriebsteller- und Motorlager frisch geölt und mit neuem Riemen (Joels Tuningkit). Anstelle der alten (originalen) Cinch-Stecker hatte ich bereits früher neue höherwertige angelötet, das Kabel (und sonst eigentlich auch alles andere an dem Gerät) ist noch original. - Rega P3-24 mit Goldring 2500, wie out of the box, ohne weiteren Firlefanz. Den Thorens habe ich für diesen Vergleichstest über die Pro-Ject Phono Box II an meinen Yamaha Receiver angeschlossen, der Rega hängt dort am eingebauten Phono-Eingang. Den Rega besitze ich seit ein paar Monaten, und die Klangqualität begeistert mich jedesmal wieder. Vielleicht ist der Vergleich aus verschiedenen Gründen nicht ganz fair, aber mich hat es einfach interessiert, wie sich der alte gegen den neuen schlägt. Aber ganz klar der Disclaimer: Die folgenden Aussagen beruhen auf meinen Holzohren und sind rein subjektiv! Erster Hörtest - die guten alten 80er: Undercover Of The Night (Rolling Stones, Undercover) zeigt leichte Unterschiede, indem die Mitten beim Rega eine Spur klarer kommen, während sie beim Rega ein wenig "aufgefettet" klingen. Die Feinauflösung, die Details sind (für mich: überraschenderweise) gleich gut aufgelöst. Dann gehts zu einer neuen Platte: What The Water Gave Me (Florence and the Machine, Ceremonials) weist eine tolle Dynamiksteigerung auf - vom fein aufgelösten Songanfang weg wird kontinuierlich mehr Druck entwickelt, bis zur vollen Besetzung inklusive Chor im Schlussteil. Leider stellt die Aufnahme recht stark ausgeprägte "SSS" und "FFF" in den Vordergrund, diese Laute werden aber von beiden Plattenspielern praktisch gleich überbetont wiedergegeben. Ansonsten die gleich Tendenz wie vorher: Der Thorens bietet beinahe die gleich schöne Auflösung wie der Rega, auch die Dynamik ist vergleichbar, nur die leicht unterschiedliche Wiedergabe der Mitten - wobei das Chaos im Schlussteil des Songs bei beiden Spielern vergleichbar gut aufgelöst wird. Ganz ähnlich der Song Perth (Bon Iver, Bon Iver): hier stecken die Verzerrungen in Song und werden nicht vom Plattenspieler verursacht. Den Abschluss des Hörtests bildete wieder ein Klassiker: Could You Be Loved (Bob Marley, Legend). Hier kann der Thorens mit dem Rega gleichziehen, da der Drive dieser Nummer mit derselben Spielfreude wiedergegeben wird, während klangliche Aspekte hier in den Hintergrund treten und Unterschiede eigentlich nicht wahrnehmbar sind. Fazit: Zum Teil werden die Unterschiede auch durch den Tonabnehmer bedingt sein (besserer Bass und etwas schönere Hochtonauflösung beim Goldring), lediglich die Mitten kommen beim Thorens eine Spur weniger klar durch. Unterm Strich bin ich begeistert, wie gut der 30 Jahre alte Thorens sich gegenüber dem neuen Rega schlägt. Ganz abgesehen von der viel komfortableren Handhabung - immerhin hat der Thorens Endabschaltung und Geschwindigkeitswahl, während die "Technik" beim Rega überhaupt nur aus einem auf ein Brett aufgeklebten Motor besteht... Und: Der TD 115 ist in der Praxis klar besser als sein Ruf (immerhin wurde er damals von Thorens als "Spitzenklasse" verkauft, darüber gabs im Programm nur noch den 126!) Daher meine Empfehlung für alle, die überlegen einen Plattenspieler zu kaufen: Wiedereinsteiger, die vornehmlich ältere Platten aus der Prä-CD-Ära hören möchten, können mit einem gut gewarteten Schnäppchen aus dem Internet einige Euros sparen. Und wer noch einen Plattenspieler zu Hause hat (Voraussetzung: es war früher mal ein gutes Gerät und keine Plastikkiste der späten Jahre), muss keinen neuen kaufen, sondern es lohnt sich, den alten zu warten. Auf jeden Fall auch einen neuen Tonabnehmer drauf - und: wow, so hab ich meine alten Platten noch nie gehört! Für Neueinsteiger, die vornehmlich neue Aufnahmen hören möchten, oder aber Klassik, kann sich der Kauf eines Neugerätes lohnen. Und dabei bekommt der Rega P3-24 von mir eine ganz dicke Empfehlung. Robert |
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juergen1
Inventar |
#2 erstellt: 13. Jan 2012, 14:52 | |
Hallo Robert, sie sind es garantiert. Und selbst wenn Du auf beiden Spielern den gleichen Tonabnehmer hättest, wäre die Aussagekraft gering, denn dieser wird wohl mit den unterschiedlichen Tonarmen unterschiedlich gut harmonieren. Gleiches gilt auch für den Rest der Kette. Letztendlich hast Du also nur zwei Ketten miteinander verglichen, nicht aber zwei Spieler. Gruß Jürgen |
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raphael.t
Inventar |
#3 erstellt: 13. Jan 2012, 16:15 | |
Hallo Robert! Ich kann Jürgen nur beipflichten, obwohl auch solche Vergleiche, wie du sie gemacht hast, aussagekräftig für einen sein können, dann nämlich, wenn jemand sich zwischen zwei Plattenspielern entscheiden muss oder will. Dann nimmt er halt den, der ihm insgesamt besser gefällt. Das ist bei dir ja nicht der Fall, bei mir Gott sei Dank auch nicht! In meinem Hörraum stehen gut ein Dutzend Plattenspieler, die ich immer wieder untereinander vergleiche, oder ich tausche an einem Spieler, der für kurze Zeit favorisiert wird, mehrere Shells mit unterschiedlichen Tonabnehmern. Den Klang eines anständigen Plattenspielers macht schon zu großen Teilen der Tonabnehmer, natürlich nur, falls er mit seinem Tonarm harmonisiert, diese Voraussetzung ist die Grundlage einer zufriedenstellenden Bassabbildung. Ein Denon DL 103 an einem Ultraleichtarm wird ganz übel klingen, während ein ein Audio Technica AT 450E OCC mit hoher Nadelnachgiebigkeit an einem Arm mit 30g effektiver Masse schon rein sichtbar in die Knie geht, der Tonabnehmer wird aufsitzen, weil der empfindliche Dämpfungsgummi gequetscht wird. Das ist bei deinen Vergleichspielern nicht der Fall, da passen die Abtaster gut zu den Armen, wobei ich den Goldring favorisieren würde. Den Drive allerdings, ob die Musik einen mitreißt, das macht schon das Laufwerk. Mit einem schleifenden Riemen am Geschwindigkeitsumwerfer wird auch ein an sich guter Dreher hinten nach sein, deshalb ist eine regelmäßige Wartung auch so wichtig. Mir persönlich hat dein kleiner Test gefallen! Mit freundlichen Grüßen Raphael [Beitrag von raphael.t am 13. Jan 2012, 16:17 bearbeitet] |
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luckyx02
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 13. Jan 2012, 16:48 | |
...schade um die Mühe. Nicht mal der selbe Phonoverstärker wurde benutzt. Das erinnert mich stark an die extrem "aussagekräftigen" Vorführungen bei PhonoPhono.... Das ist nicht mal Äpfel mit Birnen, das ist in etwa, Birne mit Grünkohl vergleichen |
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waldwicht
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 13. Jan 2012, 16:58 | |
zwar nett geschrieben und auch viel mühe dabei aber wie schin gesagt, dat is wie sauerkraut und kabelfernsehn .. da is wirklich beim besten willen nichts zu vergleichen. jedenfalls nicht wenn man am ende ein urteil fällen will. |
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Holger
Inventar |
#6 erstellt: 13. Jan 2012, 18:48 | |
Immerhin hat er - zumindest für sich selbst - festgestellt, dass es statt für >1000 Euro (Rega+Goldring) auch für etwa ein Viertel dieses Preises geht, und zwar bis auf Nuancen durchaus genauso gut. Ist doch prima... |
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juergen1
Inventar |
#7 erstellt: 13. Jan 2012, 18:57 | |
Vergleichen ist an sich immer aufschlußreich. Man darf halt nur keine voreiligen Schlüsse ziehen. Gruß Jürgen |
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luckyx02
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 13. Jan 2012, 19:03 | |
...hänge das Goldring 2500 an den Thorens ...und viel besser geht es kaum ohne den klapprigen Rega.... (funktioniert nicht ich weiss....) Der Vergleich dann an der selben Phonostufe, hätte wenigstens was zur möglichen Qualität des 2500 in der jeweiligen Kombi bei ihm zu Hause ausgesagt. [Beitrag von luckyx02 am 13. Jan 2012, 19:06 bearbeitet] |
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the_coffee
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 14. Jan 2012, 18:25 | |
oooch Leute, jetzt seid nicht so streng! Natürlich vergleiche ich Äpfel mit Birnen, oder einen Porsche mit einem Käfer, aber: der Weg ist das Ziel! Und wenn ich mit dem Käfer mit mehr Fahrspass zum gleichen Ziel komme, und auch nicht mal länger dafür brauche, weil der Porsche im gleichen Stau steht - na, dann kann ich eben die beiden Fahrten schon vergleichen. Und wie wir alle wissen, wird dasselbe Hifi-Equipment auch in Wohnzimmer A oder Hörraum B deutlich unterschiedlich klingen. Da spielen sooo viele Faktoren hinein, dann dürften überhaupt nie Hifigeräte verglichen, oder gar Punktelisten usw. erstellt werden. Und deshalb sehe ich den Vergleich schon als legitim: Wie viel Musikspass habe mit Gerät A oder Gerät B? Darauf läufts hinaus: Auf die Freude am Musikhören! Robert |
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-mm19-
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 14. Jan 2012, 19:39 | |
@the_coffee Schade dass man hier nicht "Gefällt mir" drücken kann |
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luckyx02
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 14. Jan 2012, 19:42 | |
...wenn du dieser Meinung bist, wirst du mit einen guten Kopfhörer das schnell ändern können..... Da spielt nur noch deine Ohrengrösse rein..... Aus dem Grunde nimmt man bei Tests auch möglichsts immer das selbe Equipment. Um die faktoren etwas zu verkleinern. [Beitrag von luckyx02 am 14. Jan 2012, 19:43 bearbeitet] |
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