10 J.altes Abnehmersystem klingt super - trotzdem ersetzen?

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pachi
Neuling
#1 erstellt: 06. Mai 2004, 18:17
Hallihallo -
hab vor kurzem einen alten Dual-Plattenspieler ausgegraben und hab mich nach dem ersten Hören der alten Platten meines Vaters entschieden, ein neues Tonabnehmersystem einzubauen, da die Platten doch ganz gehörig geknackst haben (Tonabnehmersystem dürfte so 6 bis 10 Jahre sein). Hab jetzt allerdings zum ersten Mal eine fabrikneue Platte aufgelegt und war echt beeindruckt vom Klang - die Knackser lagen also wohl an den alten verstaubten Platten und nicht am Abnehmersystem. Vom Sound her bräuchte ich also kein neues System, allerdings haben mir einige Leute erzählt, dass eine alte Nadel/ein altes System evtl. meine Platten beschädigen könnte -stimmt das ?? In dem Fall würd ich mir dann direkt ein neues System kaufen, sonst lass ich das aktuelle erst mal drin...

...und bitte schreibt nicht "ein 6-10 Jahre altes System KANN nicht gut klingen" - auch wenns evtl. besser ginge:für mich ist der aktuelle sound absolut in Ordnung (ab und zu mal ein knackser ist ja ganz romantisch...)und als neues System würd ich mir eh "nur" ein Ortofon OMB10 holen...
Tonkyhonk
Stammgast
#2 erstellt: 06. Mai 2004, 18:24
Hallo,
welches System ist den auf dem Dual?
pachi
Neuling
#3 erstellt: 06. Mai 2004, 18:35
der plattenspieler ist n dual cs 505 - laut gebrauchsanweisung war ursprünglich ein dual tks237 system drauf, aber jetzt ist eins von audiotec drauf (kann man da irgendwo dran sehen, was für eins das ist? ich hab keine ahnung...) - muss mein vater also irgendwann mal ausgetauscht haben, er kann sich aber nicht mehr dran erinnern, wann und wie und warum....
Tonkyhonk
Stammgast
#4 erstellt: 06. Mai 2004, 20:07
Vielleicht ein Audio-Technica?
ncsonicx0
Stammgast
#5 erstellt: 06. Mai 2004, 21:20
Wenn das System noch gut klingt, gibt's keinen Grund warum man es nicht weiterbenutzen sollte. Sofern das System richtig justiert ist, wird auch das Vinyl nicht beschädigt. Ich betreibe selber ein 26 Jahre altes Shure M75 mit noch originaler Nadel - wurde allerdings bis heute auch nur sehr wenig gefahren !
Holger
Inventar
#6 erstellt: 06. Mai 2004, 21:26
Die meisten meiner Systeme sind älter als 10 Jahre und klingen trotzdem noch hervorragend.
Alterung führt bei guten Systemen nicht zu schlechtem Klang.
bergteufel_2
Inventar
#7 erstellt: 06. Mai 2004, 21:34

Alterung führt bei guten Systemen nicht zu schlechtem Klang.

Bei meinen Reifen heißt es, Alter schadet dem Gummi - und worin bewegt sich die Tonabnehmernadel????
Hatte übrigens mal nen schleichenden Platten, hab ich nicht bemerkt (erst als es extrem war), der Fachmann spricht dann von Gewöhnung, kenn ich auch von Leuten mit Sch...Anlagen.
Gibt dem Satz: "Der Mensch gewöhnt sich an ALLES" eine neue Bedeutung.
Holger
Inventar
#8 erstellt: 06. Mai 2004, 21:42
Der Gummi macht nicht die Musik, dafür sind andere Teile des Tonabnehmers zuständig.

Der Gummi ist für die Aufhängung der Nadel, die Nadelnachgiebigkeit, zuständig. Gute Gummis - in guten Systemen - zerbröseln nicht (das wäre in der Tat von großem Nachteil) und sind auch nicht solchen extremen Belastungen wie Autoreifen ausgesetzt - der Vergleich hinkt also.
Sie werden mit zunehmendem Alter etwas härter, die Nadelnachgiebigkeit ändert sich also um ein paar Prozentpunkte.
Auf den Klang hat das aber praktisch keinen Einfluß.
bergteufel_2
Inventar
#9 erstellt: 06. Mai 2004, 21:52

Der Gummi ist für die Aufhängung der Nadel, die Nadelnachgiebigkeit, zuständig. Gute Gummis - in guten Systemen - zerbröseln nicht (das wäre in der Tat von großem Nachteil) und sind auch nicht solchen extremen Belastungen wie Autoreifen ausgesetzt - der Vergleich hinkt also.
Sie werden mit zunehmendem Alter etwas härter, die Nadelnachgiebigkeit ändert sich also um ein paar Prozentpunkte.
Auf den Klang hat das aber praktisch keinen Einfluß.

Ist sicherlich eine interessante Auslegung, aber ich hatte auch nicht von "Zerbröseln" sondern von Veränderungen - du sprichst selbst von härter werdenden Gummi, im übrigen ein allgemeiner Bergriff, also von einer Veränderung. Härter ist m.E. auch weniger flexibel, weniger nachgiebig und dgl - somit nach meinem - altersbedingt eingeschränktem - Verständnis anders als vom Entwickler gedacht und geplant, denn sonst würde er doch gleich 10 Jahre altes Gummi einsezten - oder?
Holger
Inventar
#10 erstellt: 07. Mai 2004, 08:28

du sprichst selbst von härter werdenden Gummi, im übrigen ein allgemeiner Bergriff, also von einer Veränderung. Härter ist m.E. auch weniger flexibel, weniger nachgiebig und dgl - somit nach meinem - altersbedingt eingeschränktem - Verständnis anders als vom Entwickler gedacht und geplant, denn sonst würde er doch gleich 10 Jahre altes Gummi einsezten - oder? :.


Richtig, der Gummi härtet etwas aus. Das hat wie bereits gesagt Einfluß auf die Nadelnachgiebigkeit und ggf. auch auf die Abtastfähigkeit.
Nehmen wir jetzt mal als Beispiel ein System, welches vom Hersteller mit einer Nadelnachgiebigkeit von 12cu konzipiert ist (z. B. mein Denon DL 103D, zum Vergleich : Standard-DL 103 - 5cu) und lt. Datenblatt 90µ und laut Testplatte sogar 100µ bei einer Auflagekraft von 15mN abtastet.
Im Laufe der Jahre altern die Gummis und sie werden etwas härter, die NNG ändert sich also sagen wir auf 10cu und bei einem Auflagedruck vom 15mN schafft das System jetzt "nur" noch 80µ (wobei ich locker wieder auf 90µ komme, wenn ich die Auflagekraft auf 17mN erhöhe, der empfohlene Bereich liegt sowieso bei 15 +/- 2mN).
Mal abgesehen davon, dass selbst 80µ ein völlig ausreichender Wert sind, ändert sich sonst nichts, und der Klang schon gar nicht (Voraussetzung ist natürlich, dass die Nadel nicht "fertig" ist).
Bei normalem "Haus"gebrauch und guter Behandlung kann ein System sehr sehr lange halten, deutlich länger als 10 Jahre.
JochenB
Stammgast
#11 erstellt: 07. Mai 2004, 08:41
Hi!

Habe vor kurzem vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden. Unter meinem Dual hängt ein ca. 15 Jahre altes AKG P25 S. Das habe ich damals neu eingebaut, weil das Dual-System erstens nich so doll war und zweitens auch irgendwie kaputt gegangen ist.
Die Nadel war bei der Reaktivierung des Plattendreher vor ein paar Wochen nicht mehr in Ordnung. Bei den ersten Probeläufen hat sich die Nadel aus dem Träger komplett verabschiedet und die Biege gemacht. Vermutlich die oben angesprochene Materialermüdung. Zunächst hatte ich keine Aussicht da noch Ersatz zu bekommen. Durch Zufall habe ich dann doch noch eine nagelneue Nadel günstig (im Vergleich zu dem was die damals gekostet hat und was ich für das System bezahlt habe) erstanden.

Ich kann nur empfehlen, wenn Du ein älteres Topsystem mit dem Du zufrieden bist hast und eine Ersatznadel bekommen kannst, mach das in jedem Fall. Mein olles AKG bringt wieder das, was ich von damals noch gewohnt bin. Ich habe es mal kurzzeitig gegen ein Ortofon OMB20 getauscht, dass ich mir zu flott besorgt habe und muss sagen, dass dieses System mit dem AKG nicht ganz mitkommt. Das Ortofon behalte ich mir jetzt als Notreserve, da ich nicht davon ausgehen kann nochmal soviel Glück mit der AKG-Nadel zu haben.


Gruss

Jochen


[Beitrag von JochenB am 07. Mai 2004, 08:43 bearbeitet]
PPM
Stammgast
#12 erstellt: 07. Mai 2004, 09:02
Hallo Holger,
Du stellst in Deiner Argumentation eine Beziehung zwischen der Nadelnachgiebigkeit und der maximal möglichen Abtastfähigkeit her. Dabei schreibst Du, daß bei Alterung des Gummis die maximale Abtastfähigkeit etwas abnehmen kann.
Korrigiere mich bitte, falls ich es falsch verstehe: Du meinst also daß Tonabnehmer mit niedriger Compliance große Rillenauslenkungen nicht so gut abtasten?
Und weiterer Gedanke: so wie Du schreibst nimmt alterungsbedingt die maximale Abtastfähigkeit ab - aber was ist wohl mit schnellen, kleinen Amplituden? Glaubst Du daß eine alte Gummieinfassung noch geschmeidig genug ist, hier mitzukommen?
Ich habe nicht wirklich Ahnung von der Thematik, mache mir aber auch so meine Gedanken dazu...
Vielleicht kannst Du mich ja etwas schlauer machen!
Gruß
Patrick
Holger
Inventar
#13 erstellt: 07. Mai 2004, 09:42

Du meinst also daß Tonabnehmer mit niedriger Compliance große Rillenauslenkungen nicht so gut abtasten?


Nur, wenn die niedrigere Compliance durch verhärtete Gummis entstanden ist. Wenn das System von vorneherein eine niedrige Compliance hat (z. B. Ortofon SPU = 8cu), dann ist das sehr wohl sehr leistungsfähig.



Und weiterer Gedanke: so wie Du schreibst nimmt alterungsbedingt die maximale Abtastfähigkeit ab - aber was ist wohl mit schnellen, kleinen Amplituden? Glaubst Du daß eine alte Gummieinfassung noch geschmeidig genug ist, hier mitzukommen?
Ich habe nicht wirklich Ahnung von der Thematik, mache mir aber auch so meine Gedanken dazu...


Sooo die große Technik/Materialkunde/Entwicklungs-Ahnung habe ich auch nicht, bei mir spricht vieles aus der Erfahrung und dem, was man so liest und von Leuten, die echt Ahnung haben, hört - ich mache das halt schon sehr sehr lange und sehr sehr intensiv.
Man kann ja die vom Hersteller angegebene maximale Abtastfähigkeit durch leichtes Erhöhen der Auslagekraft wieder erreichen, leicht mit einer Testplatte nachzuvollziehen. Und was da 90µ schafft, hat wohl auch im Alltag keine Probleme.
Aber das ist natürlich trotzdem alles sehr theoretisch und spielt sich - da bin ich sicher - weitestgehend im vom Normalhörer (zu denen auch ich mich zähle) unhörbaren Bereich ab.
pachi
Neuling
#14 erstellt: 07. Mai 2004, 11:29
okay, das ist schon mehr als ich wissen wollte - besten dank! bleibt noch eine frage - die von phonophono haben mir gesagt, dass eine nadel meine platten beschädigen kann, wenn der diamant beschädigt oder komplett entfernt ist -
falls das der fall wäre, würd ichs doch sicherlich am klang merken, oder??? - hört man überhaupt was, wenn der diamant weg ist???
highfreek
Inventar
#15 erstellt: 07. Mai 2004, 12:32
Hallo,pachi!
Ja, das kann man hören, oder wenn Diamant-weg auch nicht, weil dann kein Abspielen mehr möglich ist!
Bei Dir also alles klar!
Noch ein Tipp zu den eventuell verhärteten Gummis=
Ballistol-Oel (Waffenoel)darauf träufeln, habe ich bei mir auch schon öffters gemacht, ohne Nachteile zu entdecken!
gruß
bergteufel_2
Inventar
#16 erstellt: 07. Mai 2004, 16:49

Aber das ist natürlich trotzdem alles sehr theoretisch und spielt sich - da bin ich sicher - weitestgehend im vom Normalhörer (zu denen auch ich mich zähle) unhörbaren Bereich ab.

Sorry, Holger ich wollte niemanden zu nahe treten, ich mach mir nur gern "eigene" Gedanken auch bei Hifi und glaube nicht grundsätzlich alles, was andere mir "vordenken" und hatte Dir dazu meine Gedanken mitgeteilt. Dein obiges Zitat kann ich nicht überprüfen, denn dazu müßte man zwei identische TA - einen alten und einen neuen - im gleichen Laufwerk und Arm fahren. Da geb ich zu, macht mir dann "was neues kaufen und suchen" zuviel Spass. Ich bin dort halt nicht nur vernünftig
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