Dual C 844 Tapedeck

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Dualist
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Mai 2004, 18:18
Hallo Experten!

Um es gleich vorab zu sagen: Ich habe von elektrotechnischen Dingen nicht die geringste Ahnung. Und so habe ich als blutiger Anfänger ein Dual C 844 Tapedeck erworben und musste nun feststellen, dass es zu langsam läuft. In einem ähnlichen Thread wurde dieses Problem schon behandelt und dort war - wenn ich mich recht entsinne - von irgendwelchen "Pontis" (oder so ähnlich) die Rede, die gedreht werden müssen...
Könnte mir vielleicht jemand verständlich erklären, was ich da wo und wie drehen muss? Und woher weiß ich, wann die richtige Geschwindigkeit erreicht ist?
Bitte, helft mir!

Gibt es vielleicht Seiten im Netzt, in denen erklärt wird, wie man sein Tape richtig einstellt? (so mit Tonkopf justieren und dem ganzen Zeugs...)

Grüße,
Dualist
Geräteuser
Stammgast
#2 erstellt: 16. Mai 2004, 12:25
Hi,
Den Poti der bestimmt gemeint wurde steckt im innern des Gerätes.Kann auf der Hauptplatine,auf einer kleiner Nebenplatine oder direkt nahe am Kassettenlaufwerk irgendwo sitzen.
WENN ES DEN ÜBERHAUPT ÜBER EINEN MANUELLEN DREHREGLER MÖGLICH IST DIE GESCHWINDIGKEIT ANZUPASSEN !!

Bei dem alter von deinen Teil denk ich aber mal schon.
Das sind fast immer kleine Metallscheiben die einen kleinen (ca. 1mmx3mm) Schlitz mittig der Scheibe haben.Also als Drehregler auch irgendwie durchaus zu erkennen.Mit Fingern ist da allerdings nix zu drehen,einen ganz kleinen Schraubenzieher brauchst du dafür.Welcher Regler es ist weiss ich selber natürlich auch nicht.
Wenn du Mutig bist - nimm dir 2-3 Regler vor, merke dir GANZ GENAU die stellung von den dinger, drehe sie 1-2 mm guck ob irgendwas passiert (Tape muß dabei laufen) und dreh die sofort wieder in die Ausgangsposition zurück!
Wenn - so Gott will - du zufällig den gesuchten Poti gefunden hast kanst du den natürlich hin-und-her drehen wie du willst.(schneller- langsam)
Schlecht ist es wenn du die Regler getroffen hast die zb. für den Bias zuständig waren , oder für die Aufnahmebalance ect.Wenn du da was verstellt hast muß man das auf anhieb nicht gleich merken, bekommt bei der nächsten Aufnahme aber seine Quittung für. (dumpfe höhen ect)

Also alles natürlich auf deine eigene Gefahr hin!
Wenn ich allerdings noch nichtmal wüßte wie ein Poti ausieht würde ich es natürlich ganz lassen.

Vergleichen würde ich die Geschwindigkeit nur mit einen anderen Tapedeck.2 gleiche aufnahmen und die mehrmals paraleel (?) laufen lassen.Sollte schon ein unverbasteltes Tape sein was dir da als Referenz dient.

Tonkopfjustieren ist garkein Problem, es sei denn du hast ein Reverse-Tape - noch schlimmer - die mit Wendekopf.
War das 844 nicht son altes Dunkelbraunmetallicfarbendes Gerät mit runden LED Ketten zur aussteuerung die beide nach rechts liefen, und die Kassette war offen und gleich daneben 2 große STOP-tasten ?
Ich hatte , glaube sogar war mein allerallererstes Tape - ein 809 gehabt. Auch in Metallicbraun aber noch mit Pegel und ziemlich Mager ausgestattet.War für mich früher aber der Hammer das Teil.
Dualist
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Mai 2004, 20:51
Hallo Geräteuser

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Nun, ich habe es gewagt und alles hat bestens geklappt. Das 844 hat insgesamt - wenn ich mich nicht verzählt habe - 13(!) dieser Potis. Aber auf der Nebenplatine direkt hinter dem Laufwerk sind nur drei, und mit denen habe ich dann auch angefangen. Dabei stellte sich heraus, dass zwei direkt nebeneinander liegende Potis für die Laufgeschwindigkeit zuständig sind; einer für die Grobeinstellung und einer für die Feineinstellung.
Ich habe - wie Du es mir empfohlen hast - ein unverbasteltes Sony-Deck neuerer Bauart als Referenz genommen und damit über Microfon immer den gleichen Ton (Gitarrensaite) aufgenommen. Anschließend habe ich die Casette in das 844 getan und - mit meiner Gitarre auf dem Knie - das Deck "gestimmt". :-)
Vielleicht kann mir ja noch jemand sagen, wofür der dritte (einzelne) Poti links hinter dem Laufwerk zuständig ist.

Das 844 ist Übrigens etwas moderner, als das von Dir beschriebene (Anfang 80er Jahre). Hier findest Du eine ausführliche Beschreibung mit Foto:

http://www.sabinebendlin.de/tonbandwelt/big/100.htm

Ich hätte da noch ein paar Fragen:
Mein 844 hat zwar eine fenomenale Aufnahmequalität (nach meiner bescheidenen Meinung klingt die Cassette besser als die CD); wenn diese Aufnahmen aber auf anderen Decks abgespielt werden, klingt's eher bescheiden. Umgekehrt ist es auch so; die Aufnahmen anderer Tapedecks kommen im 844 nicht so gut. In einem gewissen Rahmen scheint das ja normal zu sein, aber bei meinem 844 kommt es mir sehr extrem vor. Ist da vielleicht irgendwas falsch (nicht der Norm entsprechend) eingestellt?

Außerdem meine ich festgestellt zu haben, dass mein 844 ganz ganz leicht leiert. Es ist aber kein langsames, sondern ein sehr schnelles Leiern hoher Frequenz, das man normalerweise nicht wahrnimmt. Nur bei sehr ruhiger Musik mit lang anhaltenden Tönen fällt es mir auf und dann auch nur, wenn ich mich darauf konzentriere. Woran kann das liegen? Laufwerk reinigen? Wenn ja, kann ich das selber machen?

Grüße,
Dualist


[Beitrag von Dualist am 16. Mai 2004, 20:56 bearbeitet]
Geräteuser
Stammgast
#4 erstellt: 16. Mai 2004, 22:46
Ach das Ding , klar kenn ich auch.Das zieht eine durchsichtige Plastikhaube über den Tonkopf wenn du es ausschaltest.Das ist die Nachfolgegeneration von den geräten die ich meine.
Ja, Azimuthprobleme sind bei Fremdaufnahmen leider gang und gebe.Das einzigste was du machen kannst ist rauszubekommen ob bei deinen Tape beide Kanäle absolut identisch laufen.( gleich Laut in allen Frequenzlagen)Falls das nicht so ist ist mit an sicherheitsgenzender Wahrscheinlichkeit nur dein Tonkopf verstellt - im schlimmsten Fall verschlissen.Vielleicht auch Magnetisiert.(wie ich meine allerdings nur wenn es oft benutzt wurde wovon man beim Tapedeck heutzutage eigentlich weniger von ausgeht)
Wegen dem leiern kannst du folgendes mal Probieren.
Gerät ohne Cassette anschalten und prüfen ob die Capstan Motoren laufen(hast ja kein Reverse also wohl nur 1 Motor).Den Motor hört man bei fast jeden Tape wenn man es bloß anschaltet.Der Motor sitzt hinten im Laufwerk.Die Achse vom Motor reicht bis nach vorne wo die Cassette sitzt.Ist unten die Verchromte Welle die sich zum Ende hin zuspitzt.Die sollte sich drehen.Wenn nicht mußt du die Playtaste drücken und oben im Cassettenschacht wo normalerweise ja jetzt eigentlich die Cassette stecken würde die Fühler leicht (ca.3-5 mm) mit den Fingern hochdrücken erst jetzt müsste die Playtaste einrasten und du kannst das Tape so laufen lassen und die Capstanwelle dreht sich.Wie gesagt nur wenn sie nicht drehen sollte so verfahren.
Die Welle säubern!Ich habe immer meinen Fingernagel für genommen , bin damit die Welle ein paar mal auf und ab geglitten und gut war.Damit es keinen Protest hier gibt empfehle ich dir das aber mit einen mit Wasser oder Spirutis getränktes Wattestäbchen zu machen.(Achtung,die Andruckrolle die das Band transportiert wird durch diese Welle Angetrieben , wenn du das Wattestäbchen richtig unglücklich zwischen Andruckwelle und Gummirad quetschen tust und dir ne Beule ins gummerad drückst, können die nächsten Cassetten ne ganze weile noch leiern.Und du warst Schuld !
Nimm also einfach den Fingernagel und gut is.
Das Gummirad solltest du allerdings wirklich mit Wattestäbchen reinigen.Probiers mal nur mit Wasser aus, wer weiss was Gummi so alles aufquillt.Nich großartig rumreiben da sondern (bei laufenden Capstan - klar) nur mit etwas Nachdruck gegenhalten.Den Tonkopf reinigt man mit Alcohol.(oder auch mit dem (gewaschenen Fettreien) Finger)
Dann könnte da Leiern eventuell weg sein.Vielleicht ist aber dein Antriebsriehmen schon zu stark ausgeleiert (den hast du beim öffnen des Gerätes heute ja schon mal gesehen), die Andruckskraft der Gummirolle an die Capstanwelle könnte zu Schwach geworden sein (Gummirolle in den jahren geschrumpft - Gummirolle rutscht wegen starken Bandabrieb auf der Rolle durch (glänzt dann wohl ganz tierisch) - Hebemechanik ausgeleiert), oder der Antriebsmotor (oder die Steuerung davon) ist Tot.
Manschmal hilft auch nur ein bekerztes klopfen mit der leierhaften Cassette gegen die Tischkante.Das Tonband wird in der Cassette ja aufgespult,nach Wochen/Monaten oder gar jahren kann Das Tonband "verkleben" sodaß es zu diesen effekt (leiern) kommen kann.Einfach mit ein bischen klopfen die Tonbandspule etwas auflockern.
Was der 3. Poti macht weiss ich auch nicht.
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