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Marantz Phonoverstärker (Tauglichkeit)+A -A |
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Autor |
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smartfridge
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 01. Apr 2013, 09:28 | |
Hallo liebe Mitglieder von HIFI-Forum. Ich habe mir vor einiger Zeit einen Marantz PM 75 Stereoverstärker gekauft, um später einen Plattenspieler nutzen zu können. Ich habe mich bis jetzt an dem Pro-ject Debut III und dem Rega RP1 orientiert. Da stellt sich mir nur noch die Frage, ist der Phonoverstärker in meinem Marantz für guten Klang geeignet, oder bremst er vielleicht sogar das Klangpotential von einem der beiden Plattenspieler aus? Ich habe davon nicht viel Ahnung und lasse mich auch gerne belehren Gruß Daniel |
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akem
Inventar |
#2 erstellt: 01. Apr 2013, 10:14 | |
Da werden eher die beiden Dreher den Marantz ausbremsen... Beide taugen nicht viel und haben ernsthafte Schwächen an entscheidenden Stellen. Kauf Dir lieber einen guten gebrauchten Dreher. Ein gutes Laufwerk kriegst Du schon unter 100 € und einen guten Tonabnehmer dazu neu ab etwa 200 €. Gruß Andreas |
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smartfridge
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 01. Apr 2013, 10:19 | |
Okay, danke für den Tipp. Auch eine Idee wonach ich mich da umschauen kann? |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 01. Apr 2013, 10:49 | |
Tag, einem Schaltplan ist zu entnehmen, dass die Modell-Version N = Europa des PM-75 im Phono-MM-Modus mit insgesamt 510 pF zurechtkommen muss (330 pF für alle anderen Modelle, zusätzliche 180 pF für das Europa-Modell). Dagegen ist der MC-Modus in gängiger Manier für 220 Ohm gemacht. Insoweit ist empfohlen, bei der Auswahl eines MM-Tonabnehmers (Moving Magnet) auf die Verträglichkeit mit der resultierenden Gesamtkapazität zu achten; die Gesamtkapazität ist das Resultat aus Plattenspieler (einschließlich Tonarm) plus Eingangskapazität des PM-75. - Plattenspieler bringen nun typisch 150-200 pF an Kapazität mit. Die resultierende Gesamtkapazität von 660-710 pF (510 plus 150-200) ist zuletzt mit MM-Tonabnehmern unvereinbar. Es gibt leider auch genug sog. MC-High Output-Tonabnehmer, die mit derartig hoher Lastkapazität unvereinbar sind (einige von Ortofon, Sumiko). Im Falle eines Falles ist empfohlen, auf die Spezifikationen zum Einzelfall zu achten. Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 01. Apr 2013, 11:12 bearbeitet] |
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Smoke_Screen
Inventar |
#5 erstellt: 01. Apr 2013, 12:27 | |
Man kann den ganzen FTZ-Krempel natürlich auch schlicht entfernen. Dann wirds schon deutlich niederkapazitiver und dürfte zumindest für einen HOMC unkritisch werden [Beitrag von Smoke_Screen am 01. Apr 2013, 12:31 bearbeitet] |
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akem
Inventar |
#6 erstellt: 02. Apr 2013, 06:40 | |
Das wäre mir jetzt aber neu...Gerade die Immunität gegenüber den ganzen Kapazitäten ist doch eine der Schokoladenseiten der MCs, egal, ob high oder low output. Die andere große Domäne der MCs ist die Immunität gegenüber Störeinstreuungen (auch wenn manche das aufgrund der geringen Ausgangsspannung nicht glauben, aber es ist so...). Gruß Andreas |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 02. Apr 2013, 09:06 | |
Tag, ja Andreas, leider verhält es sich - gemäß Herstellern - so wie gesagt, keine besondere Verträglichkeit mit Kapazitäten bei High Output-MCs. Für Ortofon ist ein Hinweis auf deren Cartridge Sortiment mit Spezifikationen erlaubt, betreffend 47 k/<500 pF, die derzeitigen MC-High Output-Typen X1-MCP, X5-MC, MC-1 Turbo, MC-3 Turbo (siehe dort: http://www.ortofon.com/products/cartridges). Sumiko, die ausführlichere BDA zu den Tonabnehmern der Oyster-Serie, darunter die HO-MC Blue Point und Blue Point Special, auf der Seite 7, Abschnitt 'Loading', letzter Satz, lautet - Achtung bitte: "If your Receiver or pre-amp has capacitance loading, the moving coil cartridges should be loaded with a value no higher than 200 pF, and ideally below 100 pF." Soweit diese Sumiko HO-MC. Was ich in beiden Fällen erstaunlich fand angesichts der in der HiFi-Folklore vorherrschenden Meinung zu derartigen Typen von Abtastern. Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 02. Apr 2013, 09:08 bearbeitet] |
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akem
Inventar |
#8 erstellt: 02. Apr 2013, 18:29 | |
Kann das sein, daß die NANOfarad meinen?? Gruß Andreas |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 02. Apr 2013, 19:19 | |
Tag, das ist wohl nicht der Fall - vergleiche als in diese Klasse von HO-MC fallend das Goldring Eroica H, gemäß BDA-Spezifikationen 100-500 pF (siehe Vinylengine, Library). Und für die Low-Version gilt auch eine Beschränkung auf 200-1000 pF. Das wären dann schon drei Hersteller, die diese Information bereitstellen. Freundlich Albus |
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Smoke_Screen
Inventar |
#10 erstellt: 02. Apr 2013, 20:20 | |
Besorg dir einen Dual 510 oder 604. Strick den auf Cinch um unter Beibehaltung der Originalstrippen. Die sind nämlich niederkapazitiv und haben keine 100pF. Werf dem FTZ-Kram aus dem PM75,zumindest den 180pf Kondi, und pflanz z.B. ein Audio Technica AT15XE unters Headshell des Dual,dessen Generator ist ziemlich unkritisch gegenüber kapazitiver Last. |
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smartfridge
Schaut ab und zu mal vorbei |
#11 erstellt: 25. Apr 2013, 19:30 | |
Danke für die Aufklärung, ich habe die 180er Kondis auf dem Schaltplan gefunden. Kann ich die denn einfach so rausnehmen und muss ich die bei beiden Kanälen rausnehmen? Ich meine damit, kann die Verbindung dann so offen bleiben, oder was muss ich genau tun? Was erfüllen die 180er Kondensatoren überhaupt für einen Zweck? Nur mal angenommen ich würde mir einen neuen Plattenspieler in einem HIFI Laden kaufen ohne etwas daran ändern zu müssen, sagen wir bis 800/900 Euro und ich würde ihn an meinem Marantz Phonoamp spielen wollen so das es sich auch verträgt, welche Plattenspieler könntet ihr mir da ans Herz legen? |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 26. Apr 2013, 13:07 | |
Tag, beim Marantz PM-75 ist die Sache genau betrachtet so, dass sowohl die C401, 402 mit 330 pF als auch die C425, 426 mit 180 pF nur für die Modell-Version N ("N only"; N = Europa) eingestellt sind; für die anderen Modell-Versionen gilt für die vorderen C401, 402 der Wert von 150 pF. Somit stehen die N-Versionen ungünstig mit 510 pF da (330 + 180), während die anderen Modell-Versionen (USA/Canada, Japan, Australien, etc.) mit geringen 150 pF in Phono-MM tauglich sind. Die zusätzlichen Cs sind den Regeln der EMC (Elektromagnetischen Kompatibilität) geschuldet, dabei ist das Regelwerk für international-europäisch in Teilbereichen strenger als in den USA/Canada. Und so... Der Vernünftige - geht zum nächsten Fachbetrieb und lässt auf seine Gefahr das N-Modell umrüsten in ein internationales Modell = die C401, 402 330 pF werden ersetzt durch 150 pF, die C425, 426 werden ersatzlos entfernt. Dann verbleiben 150 pF. Sollte es nun zu Einstreuungen in den Phono-Zweig kommen, dann kann man noch immer mittels Y-Adapter außen die erforderlichen C-Werte zurüsten. Der Mutige aber - der kneift bei den beiden 330ern, d.i. C401, 402 je ein Beinchen durch - das war's denn zunächst. Gibt es damit aber Einstreuungen, dann kneift man den geöffneten Draht an den getrennten Enden wieder zusammen - oder lötet's (lässt löten). Ein Plattenspieler ist ja eben nicht das tragende Problem hier. Aber, auch da gibt es Bandbreiten der Lastkapazitäten (aus Tonarm plus Audioverbindungskabel) von 70 pF bis 325 pF. Früher machte das sogar Sinn, da viele Shure (44, 75, 91, 95, V15III, Elacs, etc.) mit 400-500 pF zu belasten waren für den vorgesehenen Betrieb. Soweit? Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 26. Apr 2013, 13:09 bearbeitet] |
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smartfridge
Schaut ab und zu mal vorbei |
#13 erstellt: 26. Apr 2013, 14:39 | |
Dankeschön für die ausführliche Erklärung. Ich werde wohl mal auf Nummer sicher gehen und es umbauen lassen. Ich hoffe, dass es mit der Einstreuung keine Probleme gibt. Naja, was anderes bleibt mir ja nicht übrig als es so zu machen. Nur rein aus Neugier...was würde passieren, wenn ich den Plattenspieler mit meinen jetzigen Kapazitäten betreibe, also mit den 510pF + die geschätzten 150-200pF vom Plattenspieler ? Kommt der Tonabnehmer mit der kapazitiven Last nicht klar und verzerrt dann, oder geht er gar kaputt? Gruß Daniel |
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akem
Inventar |
#14 erstellt: 26. Apr 2013, 14:43 | |
Der Frequenzgang wird heillos verbogen und es klingt im oberen Mittenbereich und im Hochton schlichtweg scheusslich. Kaputt gehen kann da nichts, keine Sorge. Gruß Andreas |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 26. Apr 2013, 14:50 | |
Tag erneut, und Tag Daniel, deutliche Verfärbungen sind die Folge, kräftig bei breitbandiger Musik, und zwar wohl schon auf der dumpfen Seite des Spektrums der Möglichkeiten. - Zuerst wird bei Überkapazität die Klanghelligkeit gesteigert, bis hin zur Schärfe und glasigen Höhe, bei noch weiter erhöhter Überkapazität (hier mit ca. 700 pF der Fall) fällt dann die Hochtonwiedergabe stark ab, die Mittenregion wird auch in Mitleidenschaft gezogen. Dem Tonabnehmer als Generator macht das nichts aus, es betrifft nur die resultierende Energie. Freundlich Albus |
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smartfridge
Schaut ab und zu mal vorbei |
#16 erstellt: 26. Apr 2013, 16:09 | |
Nochmals ein Danke für die Hilfe, da bin ich jetzt schon ein ganzes Stück schlauer Falls alles versagt was mein Marantz PhonoAmp angeht, werde ich mir einfach eine Phonovorstufe zulegen. Da das geklärt ist, muss ich mich nun mit der Auswahl eines schönen und schön klingenden Plattenspielers auseinandersetzten. Wird wohl nicht einfach sich da zu entscheiden. [Beitrag von smartfridge am 26. Apr 2013, 16:11 bearbeitet] |
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