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Tonarm-Selbstbau

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Hmeck
Inventar
#51 erstellt: 24. Dez 2014, 15:38
Vielen Dank für Eure freundlichen Kommentare zu meiner Bastelei!

Und vor allem: Frohe Weihnachten

wünscht Hmeck
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 24. Dez 2014, 17:17
Ebenso ein frohes Weihnachtsfest
Hmeck
Inventar
#53 erstellt: 07. Jan 2015, 22:35

T9 (Beitrag #49) schrieb:

Allein der Materialmix ... Ich hätte vermutlich versucht die Sache ohne Holz zusammen zu bekommen.


Hatte ich mir auch überlegt. Letztlich war ausschlaggebend, dass ich das Holzgestell einmal zum Tonarmtesten gebaut hatte und es somit schon da war. Die Auflagefläche für den Motor und den Tonarm ist übrigens per Bandschleifer plan geschliffen, und die Stabilität von zwei bestens abgelagerten 30mm-Kantenhölzern dürfte absolut hinreichend sein.

Einen Modellbau-Servo hab ich übrigens auch hier, er läuft sehr laut und ein Gestänge für die Kraftübertragung wäre trotzdem nötig, erspart also wenig.


frank60 (Beitrag #50) schrieb:
... Modellbau Servo ins Spiel bringen. Die Steuerung kann man sehr komfortabel mit einem Arduino Microcontroller erledigen.

Was jetzt echt eine Fummelei war, das waren die Sensoren für die Lift-Position; für die Abschaltung der entsprechenden Drehrichtung im oberen und unterem Endpunkt. Wenn man keinen Servo mit eingebauten Sensor nimmt - keinen Ahnung, ob es sowas gibt - hat man das Problem auch mit Arduino. Im übrigen besteht die ganze Steuerung für den Lift in einem Polwender für up & down, mehr ist da nicht nötig. Im übrigen - reizen würde sie mich schon, diese Arduino-Technik!

Doch nun noch ein aktuelles Bildchen - viel ist ja nicht dazu gekommen:

pl_lisftschalt-01

Für die Sensoren wurde ein Relais geschlachtet und die Kontakte für den oberen und unteren Endunkt des Liftes in Platinenmaterial eingeklebt. Diie Schrauben halten das Ganze nicht nur zusammen, sondern sind auch für die Endpositionen verantwortlich. Damit die jeweils andere Drehrichtung des Motors noch möglich ist, sind die Kontakte mit Dioden überbrückt bzw beschaltet. Somit kann der Lift von oben zwar herunter, aber nicht weiter nach oben fahren, und umgekehrt.

Das Hochfahren des Tonarms in der Auslaufrille wird dann per Lichtschranke oder Magnetschalter passieren - das wird der nächste Schritt.

Bis dahin Grüße und Dank für Euer Interesse!

Hmeck
Hmeck
Inventar
#54 erstellt: 08. Feb 2015, 22:08
Hallo Plattenfreunde,

es gibt ein paar neue Bilder von meinem Projekt. Rein technisch gesehen ist das Dingens so gut wie fertig. Jedenfalls funktioniert alles Wichtige einwandfrei.

07-pl_lisftschalt-01

Die Liftmechanik läuft jetzt richtig gut. Für die Abschaltung oben und unten sind die Kontakte, aus Relais gewonnen, zuständig. Nachdem die Mechanik schon richtig gut lief, habe ich mir noch einmal ein Bein gestellt, indem ich die Gewindespindel hauchdünn mit Silikonfett geschmiert habe. Absolut kontra! Das Ding wurde so schwergängig, dass der Antriebsriemen durchrutschte. Alles zerlegt und mit Isopropanol geputzt. Jetzt ist gar nichts geschmiert, ist vlcht für Messing auf Messing auch nicht nötig.

Beim Lift selber kommt das Silikonfett allerdings sehr gut.

09-pl_wieder_zerlegt

Und immer wieder zwischendurch zerlegen - das ist wohl unvermeidlich.

Zur Schaltlogik: Da der Lift-Antriebs-Motor recht viel Schwung hat, lief er oben und unten noch ein wenig weiter - genug, um die Kontakte zu verbiegen. Infolgedessen wird er jetzt über die Relais im Aus-Zustand kurzgeschlossen. An sich wäre für die ganze Schalterei gar kein Relais nötig, nur ein 2-poliger Umschalter für Lift rauf/runter sowie ein weiterer Umschalter für die Endabschaltung in der Auslaufrille, damit diese Vorrang bekommt. Wäre auch mit Transistoren einfacher zu machen, damit ist aber wieder die Motorbremse nicht oder nur mit erheblichen technischen Klimmzügen zu machen.

10-pl_gewicht

Ein zusätzliches Gegengewicht. Usprüglich wollte ich da gar keine weitere Einstellung haben - das hat sich aber als unpraktisch erwiesen. Hätte dann das korrekte Auflagegewicht einmalig per U-Scheibe eingestellt aber da fing das Problem schon an, keine U-Scheiben in sagen wir 1/10 mm-Sortierung vorhanden. Jetzt ist über das Zusatzgewicht eine sehr feinfühlige Einstellung möglich. Der Gummiring drückt über zwei Kugeln auf das M6-Gewinde, ergibt eine prima Führung.

11-pl_gewicht2

So sieht der kleine Wurmfortsatz angebaut aus.

12-pl_elektronik

Hier ist die ganze Elektronik wieder eingebaut, Teller drauf + dann läuft es. Es gibt sogar solche Feinheiten wie getrennte Geschwindigkeitseinstellungen für Lift hoch/runter.

13-pl_endab_02

Ein weiteres Zusatzgewicht, diesmal Messing. Falls doch mal ein schwereres System drauf soll, sollte das langen.

Außerdem sieht man das Reed-Schaltröhrchen für die Endabschaltung. Ursprünglich sollte das per Lichtschranke geschehen. Bei meinem DIY-Plattenspieler Nr. 1 geht das so, aber es gibt aber bei direkter Lichteinstrahlung Probleme. Ein Sonnenstrahl fällt auf den Plattenspieler und der Tonarm hebt ab. Das soll nciht sein und sollte bei magnetischer Auslösung auch nicht passieren.

Die Frage war nur, ob das genau genug ist. Jetz weiß ich: es ist. Werde die ganze Mimik nach ausführlichen Tests mit Klebstoff fixieren.

14-pl_endab_05

Im Einsatz. (rein mechanisch, System ist noch nicht angeschlossen) Man sieht, dass der ursprüngliche Träger für den kleinen Schaltmagneten nicht verwendet wurde, er war einfach zu groß. So, mit diesem Röhrchen, sieht es außerdem besser aus.

MfG

Hmeck
maicox
Stammgast
#55 erstellt: 08. Feb 2015, 23:46
Hallo,

Ich finde es immer wieder interessant wie hier getüftelt und improvisiert wird! Zur Umschaltung der Drehrichtung des Motors, eignet sich doch ein Relais ganz gut. So hatte ich es auch einmal bei einem Case- Con gemacht. Druck auf einen Schalter- Motor dreht - Endabschalter - erneuter Druck auf den Schalter - Umpolung und der Motor drehte andersherum bis zum anderen Endabschalter. Einfach aber okay.

Mich nerven bei meinen Tonarmen auch immer solche Kleinigkeiten wie z.B. die Gegengewichte. Ich bastel da auch immer mit VA-Unterlegscheiben oder ähnlichen Dingen herum. Sieht eben halt meist nicht so toll aus, erfüllt aber seinen Zweck. Eine kleine Drehbank würde mir auch sehr weiterhelfen.

Aber so ist es nun einmal. Improvisieren auf Teufel komm raus.

Ich plane ja auch schon seit längerem an einem "eigenen Antrieb". So wie es aber momentan wohl aussieht, werde ich da wohl auch auf Zusammenschusterei aus mehreren geschlachteten Drehern zurückgreifen. Da fehlt halt dann wirklich die Drehbank. Zum Beispiel zum Anfertigen eines Teller- Lagers bzw. dessen Gehäuse. Sintermetal- Buchsen, Stahlkugeln und Silberstahl- Welle liegen hier schon rum. Auch das Thema Teller beschäftigt mich schon eine Weile.

Mal sehen was ich da zaubern kann. Versuch macht klug, oder wie war das?


[Beitrag von maicox am 08. Feb 2015, 23:48 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#56 erstellt: 23. Feb 2015, 20:04
Hallo Plattenfreunde,

wie ich sehe, ist dieser Thread ziemlich genau ein Jahr alt. Das Teil läuft nun schon eine ganze Weile problemlos, ist rein technisch gesehen fix und fertig. Ich bringe noch mal ein paar Bilder von den restlichen Arbeiten.

1-pl_technik-fertig_3

Und immer wieder muss das Teil hochgebockt werden. Hier wurde die Spiralfeder für Antiskating wieder eingebaut.


2-pl_technik-fertig_1

Auf 8 cm Tonarmlänge (von ca. 24 cm) wird mittels Klebefolie ein Faden befestigt,

3-pl_technik-fertig_2

an welchem über eine Seilrolle ein 0,32 g wiegendes Schraubenmütterchen hängt. Gibt etwas weniger als 0,1 p Antiskating an der Nadelspitze. Zu diesen Wert kam ich aufgrund des Threads über die Geheimnisse der Skatingkompensation, wo freundlicherweise ein Link gepostet zu Duals historischem Skating-Meter. Ob das irgendwie "stimmt" weiß ich dennoch nicht, aber es funktioniert einwandfrei - ich glaube, das Ortofon OM 10 bzw 20 ist da sowieso sehr gutmütig.

4-pl_technik-fertig_6

Ein Kabel muss natürlich auch noch dran. Ursprünglich wollte ich die filigranen Drähtchen anklemmen, um den Tonarm für irgendwelche weiteren Modifikationen leichter zerlegen zu können. Allerdings fand ich keine Klemmen für so dünne Drähtchen, und auf einen Selbstbau hatte ich keine Lust mehr. Für den Zeitaufwand kann ich die Drähtchen ein Dutzend mal an- und ablöten.

Der Massenanschluss wird übrigens einfachst durch eine der Abschirmungen des Cinch-Kabels hergestellt, funktioniert prima. Bei Bedarf könnte ich ihn auch extra führen, aber wozu. Wenn ich die nachfolgende Verstärkung so hoch treibe, dass ich Rausch und Brumm höre, dann wird der Endverstärker bereits von der Leerrille übersteuert.

5-pl_einst

Sprurwinkel einstellen. Nach Konsultation des Tonarmrechners von Vinylengine habe ich folgende Werte eingestellt:

Null-Durchgänge bei 121 und 66 mm
Überhang ca. 15 mm
Kröpfung liegt bei knapp 23 °
die eff. Tonarmlänge 237 mm (eigentlich sollten es 240 werden - hat sich aber bei der Head-Shell anders ergeben.)

Zusammengefasst noch einmal die sonstigen Daten:

Gerader Tonarm, Nadel fluchtend in Tonarmrichtung.
Lagerung: Kardanische Lagerung, gekapselte Industrie-Rillenkugellager, 3 x 2mm Innen-ø und 1 x 3mm Innen-ø. Unterer Lagerspiegel 2 mm Kugel auf poliertem Messingfläche.

Tonarmrohr Alu 1 cm ø , 0,5 mm Wandstärke, innen durch Moosgummi bedämpft

Antrieb: älterer Pioneer-Direktdrive-Motor mit diskreter Elektronik. Im "Transistorgrab" des Motorantriebs sehe ich den großen Vorteil, das Dingens notfalls selbst reparieren zu können.

Was mich erstaunt, ist die hervorragende Drehzahkonstanz des Motors. Das Stroboskop steht absolut still, und rührt sich nicht von der Stelle, auch gleich nach dem Enschalten. Und das ganz ohne Quarz-PLL. Bei normalen Raumtemperaturschwankungen gibt es keine sichtbaren Differenzen, extreme habe ich noch nicht ausprobiert.
Das Drehmoment ist allerdings nicht so groß, dass man im Betrieb beispielsweise die Carbonbürste einsetzen könnte, ohne dass es auffällt.

9-pl_technik-fertig_7

So, und hier ist er in seinem Biotop, neben dem Selbstbauspieler Nummer 1, dem Vor- und dem Endverstärker angekommen. Es ist klar, dass da noch Arbeit wartet. Der nackte Tellerrand soll noch eine Art hölzerner Halskrause bekommen, wo dann auch der Einschalter und der Lift-Schalter sowie der weitgehend überflüssige Pitch-Regler hin kommen. Ich glaube, dann wird das Teil recht stylish aussehen. Eventuell ändere ich die Headschell noch ein 3. Mal - mal sehen. Die Beleuchtung bringt da gar nicht so viel wie erwartet, und das Lochblech passt auch nicht so recht. Wenn das Gehäuse fertig ist, werde ich das Ganze vermutlich nochmal in die "Bilder eurer Plattenspieler" bringen.

MfG
Hmeck


[Beitrag von Hmeck am 23. Feb 2015, 20:08 bearbeitet]
Feebe
Stammgast
#57 erstellt: 23. Feb 2015, 23:50
Dickes dickes Lob! Ich les das hier auch schon von Anfang an und bewundere dein Durchhaltevermögen (alles mögliche 10x zu zerlegen und später wieder neu von vorne!!!!) und dein Ideenreichtum!
Bitte weitermachen!
Besten Gruß, Andreas
maicox
Stammgast
#58 erstellt: 24. Feb 2015, 00:25
Hallo,

Dem schließe ich mich an!

Die Beleuchtung lass ruhig weg. Das Teil ist so oder so schon eine Hingucker. Da würde die Beleuchtung nur Ablenken.

Zur Headshell: Das Lochblech passt optisch tatsächlich nicht wirklich zum "Rest". Die Form und der "Kantenschutz" ist nicht so mein Geschmack.
Hast Du mal über Acryl- Material nachgedacht? Ist ungefähr so schwer wie Alu. Muss ja nicht klar sein, kann ja auch lackiert oder mattiert werden.

Das Material kann man recht gut Feilen, Bohren, Schleifen usw.
Hmeck
Inventar
#59 erstellt: 24. Feb 2015, 09:13
Hallo Plattenfreunde,

vielen Dank für die freundliche Würdigung meines Bastelwerks! Ich weiß nicht, ob ich ohne diese Rückmeldungen hier im Forum das Teil soweit fertiggestellt hätte.

Was die Verwendung von Acryl betrifft, so habe ich hier noch eine leuchtend rote, bestens abgelagerte 3mm-Platte rumliegen. Das könnte ich für eine neue Headschell, das kleine Bedienfeld für den Spieler und für ein Update der Drehknöpfe am Verstärker verwenden - sähe dann bestimmt recht chic aus und würde farblich genau zur Lackierung des PlattenvV passen. Wenn mir mal wieder ganz feinmechanisch zu Mute wird ...

Grüße, Hmeck
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