Kennt jemand das System UL 3 von Audio Technica?

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Ray_Wilkins
Stammgast
#1 erstellt: 13. Jul 2004, 14:26
Sanfte Grüße,

ich suche Informationen zu dem genannten System. Ich habe Audio Technica angemailt und von denen eine Telefonuumer von DOS bekommen - dort tat sich aber leider noch nichts.

Mir geht es vor allem um die Auflagekraft, mit der dieses System optimal betrieben wird - derzeit habe ich einen nach Gehör ermittelten Wert von 1,5p eingestellt. Und ist die Nadel elliptisch oder normal geschliffen (danach entscheidet sich, in welche Richtung ich die Antiskatingscheibe drehen muss )

Anbei noch ein Bild:


Das System sitzt unter meinem DUAL 701 - von der Bauhöhe entspricht es meinem alten AT-160, ist aber deutlich leichter und ein MC.

Ich kann darüber im Netz keinerlei Informationen finden, lediglich bei Mr-Stylus die Information, dass eine originale Ersatznadel schlanke 98,- € kosten soll ...

Gruß
Ray
directdrive
Inventar
#2 erstellt: 13. Jul 2004, 15:45
Hallo Ray,

ich kann nur raten und vermuten: Das AT-UL3 wurde serienmäßig im Onkyo CP-1057F verbaut (guter aber häßlicher Dreher..). Der Arm ist ein sehr leichter Vetreter, der Abtaster auch, die Nadelnachgiebigkeit des Systems sollte daher eher hoch sein, ich denke mit 1,5 pond bist Du schon am Maximum, Versuch mit höheren Auflagekräften würde ich vermeiden .

Der Nadelschliff ist meines Wissens elliptisch.

Eventuell findet sich hier ja noch ein Onkyobesitzer, der genauere Hinweise geben kann.

Viele Grüße sendet

Brent
Ludger
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2004, 20:19
Hallo Ray, laut Stereoplay 1/86 hat das UL3 eine Compliance von 14 mm/N; die optimale Auflagekraft beträgt 25 mN, elliptischer Schliff. Es war auf einem Onkyo CP 1057 F montiert und hatte einen geraden Frequenzgang mit leicher Hochtonanhebung. Das TA-Gewicht beträgt 4 Gramm.
Gruß Ludger
directdrive
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2004, 20:28
Hallo Ludger,

Compliance von 14 mm/N; die optimale Auflagekraft beträgt 25 mN

Gleich von mir Danke für die Aufklärung, bin recht überrascht...

Viele Grüße sendet

Brent
Ludger
Inventar
#5 erstellt: 15. Jul 2004, 10:04
Hallo Brent, das Dankeschön geht zurück, denn ohne deinen Hinweis mit dem Onkyo-Player wäre ich nicht auf die Typenbezeichnung gekommen.
Gruß Ludger
Ray_Wilkins
Stammgast
#6 erstellt: 16. Jul 2004, 11:03
Hallo,

entschuldigt bitte, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich hate den Kopf voll mit anderen Dingen ...

Erstmal recht herzlichen Dank für die Infos - SUPER!!
DOS hat sich bis heute nicht gerührt!

Die Hochtonanhebung kan ich sehr gut nachvollziehen, verglichen mit meinem AT-160 klingt es recht hell, macht aber eine stabile Abbildung. Die empfohlene Auflagekraft von 25 Nm lässt das System aber ausscheiden, ich will doch keine "Plattenfräse"

Der Hinweis mit dem Onkyo-Player erklärt auch, warum mein Ex-Chef (hat einen Hifiladen) das in einer "Grabbelkiste" hatte. Als wir mal ordentlich aufgeräumt haben, habe ich mir verschiedenste Systeme mitnehmen dürfen, damals (vor 7-8 Jahren) wollte keiner mehr Vinyl - heute wissen es die Leute offensichtlich besser

Gruß
Ray
Ludger
Inventar
#7 erstellt: 16. Jul 2004, 15:48
Hallo Ray, wegen der Auflagekraft mach dir mal keine Sorgen - zu wenig Auflagekraft ist erheblich schädlicher. Ich habe die Feststellung gemacht, dass man eigentlich immer an die obere Grenze gehen sollte, die Platten werden nicht durch 2,5 Grammm ausgefräst, das ist alter Irrglaube aus der Zeit der Ultraleichttonarme. Die Frage ist nur, ob der Dualtonarm für das Audio Technica geeignet ist. Ich habe leider keine Daten über den 701. Vor einigen Monaten hatte ich allerdings einen 701 zum Testen. Aus meiner Sicht darf er ruhig einen TA mit Höhenanhebung erhalten.
Gruß Ludger
Ray_Wilkins
Stammgast
#8 erstellt: 18. Jul 2004, 12:35
???

Hallo Ludger,

da muss ich jetzt mal nachhaken.

Das AT hat eine Compliance von 35Nm und eine emfpohlene Auflagekraft von 0,75 - 1,75 Nm. Es sollte, nach allem was ich im DUAL-Forum gelesen habe, eigentlich sehr gut zu dem Ultraleichten Tonarm des 701 passen (und hat mir bislang auch immer sehr gut gefallen).

Empfohlen wurde mir alternativ das V15VxMR von SHure - und DIE heben als Besonderheit hervor, dass es nur 1 Nm Auflagekraft benötigt. Und jetzt kommst du und erzählst mir, dass sei alles kalter Kaffee? (Ist NICHT persönlich gemeint!!)
Ich habe in Bezug auf PLattenspieler und seine Feinheiten relativ wenig Ahnung - ich bin lediglich verwundert, weil deine Aussage alles , was ich bislang gelesen habe, auf den Kopf stellt. Also möchte ich dich bitten, mir deinen von dir vertretenen Standpunkt mit der höheren Auflagekraft näher zu erklären. Zumindest die Logik sagt mir, dass eine höhere Auflagekraft zwangsläufig dazu führen muss, dass die Nadel mit einer entsprechend höheren Kraft in die Rille gedrückt wird und entsprechend für einen höheren Abrieb sorgen muss ...

Ich bin gespannt ...

Gruß
Ray
Holger
Inventar
#9 erstellt: 18. Jul 2004, 12:56
Hallo Ray,

Ich klinke mich mal kurz mit ein.

Ich entnehme Ludgers Formulierungen nicht, dass er die Benutzung von geeigneten Systemen mit hoher Nadelnachgiebigkeit bei geringen Auflagekräften für Humbug hält, sondern dass er eine ggf. ZU NIEDRIGEN Auflagekraft, obwohl im Sinne der Plattenschonung gut gemeint, für gefährlich hält – und genau da bin ich voll und ganz seiner Meinung.
Wenn ein System mit zu niedriger Auflagekraft gefahren wird, besteht durch die schwache Spurtreue (Abtastfähigkeit – Trackability) immer die Gefahr, dass bei einem Kratzer oder Staubkorn oder Welle das System schlicht den Rillenkontakt verliert und mehr oder weniger unkontrolliert in der Rille herum“schlenkert“. Dadurch können die Rillenflanken beschädigt werden. Dabei ist es unerheblich, ob die vorgeschriebene Auflagekraft 10, 15 oder 25 mN beträgt. „Fährt“ man ein Denon DL 103 (empfohlen 25 mN) mit nur 15 mN, dann ist das genauso unsicher wie ein Shure V15 III (empfohlen 10 mN), welches mit nur 5 mN betrieben wird.
Das von Dir genannte V15 VxMR läuft mit den empfohlenen 10 mN bestimmt sicher und ist ein prima System für den Dual.
Und was Systeme mit höherer bis hoher Auflagekraft angeht : wenn Du mal meine Anlage anschaust (Link siehe unten), wirst Du dort Denons finden, die ich mit 26 mN „fahre“, und ein Ortofon SPU, welches sogar mit 40 mN betrieben wird. Und diese Systeme sind weit weit entfernt, Plattenfräsen zu sein. Es sind einfach gut konstruierte Tonabnehmer aus einer Zeit, in der es noch keinen „je geringer desto besser“-Hype gab, was die Auflagekraft angeht. Und es gab auch noch nicht den Firlefanz mit Nass-Abspielen, weil das doch „so platten- und nadelschonend“ ist.
Ein gut eingestelltes Ortofon SPU oder EMT XSD 15 oder Denon DL 103 R tasten Schallplatten genauso schonend ab wie die „leichtfüßigen“ Shure-Systeme.
Voraussetzung (in bd. Fällen) : saubere Nadel, saubere Platte, saubere Justage.
Ludger
Inventar
#10 erstellt: 18. Jul 2004, 19:48
Hallo Ray, meine Antwort bezog sich auf die ursprüngliche Frage nach dem AT-UL3. Das System benötigt 2,5 Gramm Auflagekraft.
Ich habe dieselben Erfahrungen wie Holger gemacht. Bei bisher allen Systemen war der Klang bei der maximal vom Hersteller angegebenen Auflagekraft und manchmal etwas höher am Besten.
Zurzeit laufen bei mir Grado Silver -angegebene Auflagekraft von Grado 1, 5 Gramm, bei mir optimal 1,6 Gramm; Denon 110 mit 2 Gramm wie von Denon angegeben und Philips GP 412 mit 1,5 Gramm, ebenfalls das Maximum, was der Hersteller angibt.
Nach meinen Erfahrungen nimmt bei Verringerung der Auflagekraft zwar die Luftigkeit zu, jedoch auch die Sauberkeit ab. Bei Erhöhung über das Maximum hinaus wird der Klang noch stabiler, aber auch undynamischer.
Entscheidend ist also die optimale Auflagekraft und nicht die Höhe der Auflagekraft. Ein hart aufgehängtes System wie das Denon DL103 würde bei zu geringer Auflagekraft durch die Rille schleudern wie ein PKW mit zu geringem Luftdruck über die Landstraße - ist mir übrigens mit dem Denon 103 neulich durch Unachtsamkeit passiert, als es fälschlicherweise mit 1,25 Gramm statt 2,5 Gramm lief (falsche Kerbe auf der Shure-Tonarmwaage).
Gruß Ludger
Ray_Wilkins
Stammgast
#11 erstellt: 19. Jul 2004, 06:44
Guten Morgen,

OK, eure Ansichten kann ich auch teilen, ich hatte anscheinend etwas falsch verstanden, sorry.
Das ein System, wenn man es deutlich zu niedrig einstellt, Schäden verursachen kann, leuchtet mir ein. Warum aber ein System, dass mit 2,5g oder mehr in die Rille gepresst wird, keine "Fräse" sein soll, kann ich nicht verstehen. Es handelt sich bei der Nadel doch um einen Diamant, also um etwas, das deutlich härter ist, als Vinyl. Und wenn ich den "fest" in Vinyl "hineindrücke", dann sollte er doch die Ausprägungen abschleifen - oder verstehe ich da auch etwas falsch?

Naja, ich habe mich in den letzten Tagen vermehrt mit meinen Systemen auseinander gesetzt und für mich beschlossen, dass mein AT-160 drunter bleibt. Ich habe es neu justiert und betreibe es mit 1,2g - das stellt IMHO den besten Kompromiss beim Klang dar. Das UL3 wandert wieder zurück in meinen TD-160 an meinem PC, da funktioniert es auch ganz gut. Dort werde ich dann die Auflagekraft ein wenig erhöhen. Da ich dort die Platten im Regelfall nur einmal abspiele, um sie zu digitalisieren, und da ihr ja beide beschreibt, dass die Auflagekraft von 2,5g den Platten nichts macht, werden die das schon überleben ... Und wenn ihr bei mir ins Profil schaut, werdet ihr verstehen, dass ein "hell" klingendes System da drin ziemlich nerven kann

Schön, wenn man in einem Forum sachlich diskutieren kann! Danke!
Ray!
Holger
Inventar
#12 erstellt: 19. Jul 2004, 09:26

Warum aber ein System, dass mit 2,5g oder mehr in die Rille gepresst wird, keine "Fräse" sein soll, kann ich nicht verstehen. Es handelt sich bei der Nadel doch um einen Diamant, also um etwas, das deutlich härter ist, als Vinyl. Und wenn ich den "fest" in Vinyl "hineindrücke", dann sollte er doch die Ausprägungen abschleifen - oder verstehe ich da auch etwas falsch?


Hallo Ray,

Der Gedanke kann sich einem aufdrängen, das stimmt schon.
Aber es ist definitiv nicht so, sonst gäbe es keine auch heute noch traumhaft gut klingenden Schallplatten mehr aus den Fünfzigern und Sechzigern, die seinerzeit NUR mit Systemen abgespielt wurden, die mit 4g gefahren wurden und die trotzdem heute noch bestens erhalten sind.
Und sonst gäbe es nicht auch noch heute diese tollen klassischen MC-Systeme, die man eben mit 2,5, 2,7 oder gar 4g betreibt und die wunderschön Musik machen und von vielen Liebhabern hoch geschätzt werden.
Übrigens sind 4g im Vergleich zu dem, was noch 10 Jahre früher den Schellacks angetan wurde, geradezu verschwindend wenig, schau mal in die Zeittafel auf meiner Webseite Thorens-Info.de (Link siehe unten).
Ludger
Inventar
#13 erstellt: 28. Jul 2004, 12:23
Hallo Ray, auf der Seite http://www.fl-electronic.de/analog/tonabnehmer.html kannst du es gut erklärt nachlesen.
Unter anderem ist folgende Textstelle interessant:
"Der eingestellte Auflagedruck sollte gering sein, um den Verschleiss in Grenzen zu halten, aber wichtiger ist, dass die Frequenzintermodulation gering und die Abtastfähigkeit hoch liegt. Für das gezeigte System wären mindestens 11 mN (FIM gering), wahrscheinlich 15 mN der richtige Auflagedruck (Höhenabtastung vollständig). Ist der eingestellte Auflagedruck zu gering, nehmen die Verzerrungen zu, die Nadel verliert den permanenten Kontakt zur Rille und der Verschleiss steigt radikal an."
Gruß Ludger
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