Problem mit statischer Aufladung bei LPs

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Con-Hoolio
Inventar
#1 erstellt: 01. Mrz 2015, 20:13
Hallo liebe Hobby-Kollegen

Ich habe da mal eine Frage, die hier sicherlich schon zigmal diskutiert worden ist. Ich habe mir auch schon etliche Themen dazu durchgelesen, habe aber noch keine wirkliche Antwort auf mein Problem gefunden...

Ich habe ein Problem mit der statischen Auflandung der LPs. Ich habe meine Schallplatten bis jetzt weder gewaschen, noch in irgendeiner anderen Form behandelt. Einzig neue Innenhüllen haben die meisten LPs spendiert bekommen.

Damit ihr euch gleich ein Bild machen könnt, beschreibe ich als erstes mal mein Setup:

Als Plattenspieler kommt ein Rega P3/24 mit Rega Elys 2 Tonabnehmersystem zum Einsatz. Der Tonarm ist der RB301 und an der Masseableitung habe ich nichts geändert (erfolgt bei Rega über den Mantel des linken Kanals). Die orginale Filzmatte habe ich inzwischen entsorgt, weil sie die LPs beim Auflegen bei rotierendem Teller zusätzlich aufgeladen hat. Im Moment lege ich die Platten einfach auf den Glasteller - das soll aber kein Dauerzustand werden. Die orginale Filzmatte hat eine Höhe von ca. 2,5 mm.

Nun frage ich mich, welche Plattentellerauflage sich besser für meinen Dreher eignet. Ich habe bis jetzt Auflagen aus Kork, Gummi und Korkgummigemisch ins Auge gefasst.

So und nun bitte ich um euren Rat.

Gruß Marcel
Passat
Inventar
#2 erstellt: 01. Mrz 2015, 20:18
Die einfachste Methode: Für eine höhere Luftfeuchtigkeit im Zimmer sorgen.
Ideal sind um die 50% Luftfeuchtigkeit. Mehr als 60% sollten es aber auch nicht sein.
Ist die zu niedrig, helfen Pflanzen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Grüße
Roman
Con-Hoolio
Inventar
#3 erstellt: 01. Mrz 2015, 20:29
Die Luftfeuchtigkeit beträgt bei mir im Durchschnitt 45 %. Ich habe in allen Räumen elektronische Hygrometer. Natürlich sing gewisse Schwankungen nicht zu vermeiden..
volvo740tius
Inventar
#4 erstellt: 01. Mrz 2015, 20:52
Hallo,

das Problem hatte ich bei jeder neuen LP, die sind meist beim Auspacken schon "aufgeladen" durch das Schubbern der Platte in der Papierinnenhülle beim Transport usw. Beim Abspielen verstärkt sich das dann noch, habe auch Pflanzen in der Wohnung und Feuchtigkeitsspender an den Heizkörpern bei momentan 42% Luftfeuchtigkeit. Ich nutze nur Gummiauflagen - worauf ich aber hinaus will, es hilft nur Waschen mit geeigneter Lösung mit antistatischen Zusatz. Danach ist Schluss mit der Aufladung, Neue Platten gehen bei mir erstmal durch die Knosti, danach in antistatische Hüllen. Hat auch den Vorteil, dass die LP von Papierkrümeln der Innenhüllen und möglichen Pressrückständen befreit wird.

Gruß Thomas


[Beitrag von volvo740tius am 01. Mrz 2015, 21:08 bearbeitet]
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Mrz 2015, 21:03
Platten waschen ist immer noch die nachhaltigste Methode, entweder mit der Knosti und der enthaltenen Antistatischen Flüssigkeit oder selbst eine Waschlösung ansetzen (60 % dest. Wasser, 40 % Isopropanol und einen Spritzer Tetanal Mirasol 2000 Antistatic)

Nach einer Wäsche bleiben die Platten gut 1-2 Jahre antistatisch

http://www.thomann.d...ee802c298064c6f9ed2e
ParrotHH
Inventar
#6 erstellt: 02. Mrz 2015, 09:02
Himmel Herrgott,

muss ich hier schon wieder "Knosti" lesen...???

Das Handling dieses Teils ist ja ohnehin ein Elend. Aber das Ding dann noch für jede neue Schallplatte einzeln auf- und abzubauen, grenzt ja schon an SM.

Ich empfehle Cheap Thrill. Bei einer neuen LP ist man damit in 2 Minuten durch, und die LP ist antistatisch.

Parrot
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 02. Mrz 2015, 09:34
Hallo!

@Con-Hoolio

Daß du den mitgelieferten Filzlappen entsorgt hast finde ich richtig, die Dinger sind einfach lästig, kleben an den Schallplatten und sind neben einer Pappscheibe wohl einfach das Billigste was man mitgeben kann.

Die besten erfahrungen habe ich mit Gummi-/Kunststoffmatten gemacht die hochohmig leitend sind, -allerdings auf Metalltellern-, Glas gehört leider nicht zu den Leitfähigen Materialien sondern zu den Isolatoren somit durfte es nicht wundern das keine echte Besserung eintritt.

Zusätzlich zu einer solchen Gummi-/Kunststoffmatte würde ich dir noch zu einer hochohmigen Carbonfaserbürste mit Metallgriff raten die dazu dient einen Teil der Statik beim Staubentfernen abzuleiten, auch das Waschen der Platten schafft kurzfristig etwas Abhilfe ist aber nich von Dauer, nach 3-5 maligem Abspielen ist die Statik wieder da.

Endgültige Abhilfe gibt es bei einem Plattenspieler wie dem Rega nicht, es hat halt alles seine Schattenseiten und bei solchen Geräten die zum größten Teil aus nichtleitenden Materialien bestehen ist eine davon halt die statische Aufladung des Gesamtsystems.

MFG Günther
Burkie
Inventar
#8 erstellt: 02. Mrz 2015, 11:15
Hallo,

ich habe zwar einen Plattenspieler mit Plattenteller aus Metall, aber wegen dem Design lege ich doch hin und wieder einer Filzmatte auf.

Probleme mit der Statik habe ich nicht mehr, seit ich meine Platten mit der Knosti wasche - das funktioniert sehr gut und problemlos.

Gruß
akem
Inventar
#9 erstellt: 02. Mrz 2015, 11:43
Bei manchen Drehern soll es auch geholfen haben, das Tellerlager zu erden. Der Fehler in der Masseführung des Armes könnte auch mit verantwortlich sein.

Gruß
Andreas
Burkie
Inventar
#10 erstellt: 02. Mrz 2015, 11:58

akem (Beitrag #9) schrieb:
Bei manchen Drehern soll es auch geholfen haben, das Tellerlager zu erden. Der Fehler in der Masseführung des Armes könnte auch mit verantwortlich sein.

Gruß
Andreas


Hallo,

du meinst eine Masseleitung ans Tellerlager anklemmen oder löten?

Das nutzt aber doch nur, wenn der Plattenteller leitfähig ist, und noch dazu leitfähig mit dem Lager verbunden ist?

Knosti (oder andere Antistatische Plattenwäsche) hilft aber auch.

Gruß
Con-Hoolio
Inventar
#11 erstellt: 02. Mrz 2015, 21:16
Ich werde am Plattenspieler selbst überhaupt nix herumbasteln. Ich will nur eine ordentliche Auflage für den Plattenteller. Ich werde mir jetzt ganz einfach mal eine Auflage aus Gummi bestellen. Kostet mit 17,- € ja zum Glück nicht die Welt.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich mein Problem damit schon erledigt hat, weil ich die Angewohnheit habe, die Platten bei drehendem Teller zu wechseln. Mit ner Filzmatte ist die Ladung da natürlich garantiert.

Es geht mir nur einfach nicht in den Kopf, warum um Himmels Willen, wird zu einem eigentlich ganz hochwertigen Plattendreher so ein vermaledeiter Filz dazu geliefert. Son Gummi kostet ja nu wirklich nicht die Welt..
Passat
Inventar
#12 erstellt: 02. Mrz 2015, 21:40
Naja, die Hersteller sind der Meinung, das die Matte sich auf den Klang auswirkt.
Es gibt da verschiedenste Matten:
Filz, Gummi, Leder, Kork, etc.
Einige Hersteller sind sogar der Meinung, das man die Platte direkt auf den Plattenteller (ohne Matte dazwischen) legen sollte.

Bei einigen 80er Jahre Geräten darf man sogar gar keine Matte verwenden, weil die eine Plattenansaugung haben und diese mit Matte nicht funktioniert.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 02. Mrz 2015, 21:41 bearbeitet]
Con-Hoolio
Inventar
#13 erstellt: 02. Mrz 2015, 22:07
Jaja, hinterher fällt denen immer was dolles ein..

Die Plattenansaugtechnik würde mich aber jetzt mal interessieren. Hast Du mal ein paar Infos für mich?
Passat
Inventar
#14 erstellt: 03. Mrz 2015, 00:10
Hintergrund der Plattenansaugung ist, das man so leichte Welligkeiten der Platte glatt bügeln wollte.
Durch Schlitze und Luftkanäle im Plattenteller und Gummilippen, die die Platte gegen den Plattenteller abdichten, wurde Luft von einer Pumpe abgesaugt.

Hier ein Schemabild:


Plattenspieler damit gabs z.B. von Luxman und Micro Seiki.

Das gabs sogar zum Nachrüsten für nahezu jeden Plattenspieler.
Der Unterdruck hat ca. 1 Spielseite lang gehalten.
Gabs von verschiedenen Firmen:
Thorens (disc-contact):
http://www.soundfountain.com/amb/thorensvac700a.jpg

Audio Technica (AT666EX):
http://www.soundscapehifi.com/used-at-stabilizer-001.htm

Transrotor (vacuum disc stabilizer):


Grüße
Roman
Con-Hoolio
Inventar
#15 erstellt: 04. Mrz 2015, 20:22
Ganz schön heftig.. Also von der Idee her kann ich es nachvollziehen. Aber rein von der Optik her würde ich mir sowas niemals ins Wohnzimmer stellen. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Ich habe das Problem mit der statischen Aufladung jetzt mit einer simplen Gummimatte auf meinem Plattenteller in den Griff bekommen. Zum Thema Plattenwaschmaschine, werde ich selbst was konstruieren. Ich gehe morgen gleich mal zu Ikea und hole mir so einen tollen Drehteller für die Küche. Da kommt dann einfach noch etwas Gummiflies draut und es wird noch ein Tablet darunter gestellt um das Wasser aufzufangen. Destilliertes Wasser und Isopropanol habe ich noch da. Den Antistatik-Zusatz bekomm ich bestimmt beim Fotograßen um die Ecke.

Dann werde ich am Wochenende mal meine Platten waschen..
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