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HO MC an MC Eingang klingt super?+A -A |
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Autor |
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luzaru
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 10. Feb 2017, 21:15 | |
Abend zusammen, habe in den letzten Wochen mit dem Goldring Eroica H (High Output MC), dem Dynavox TPR43 als Phonovorverstärker (mit NOS Telefunken ECC82) und dem Onkyo A-8690 als Verstärker herumexperimentiert. War auch ganz begeistert von den Einzelkomponenten und immer der Meinung, dass der Dynavox echt einen Unterschied macht. Heute aus einer Laune heraus den Dynavox ausgelassen und das Goldring direkt an den Onkyo angeschlossen. Dabei gab es zunächst am MM Eingang (für HO MCs ja empfohlen) eine etwas enttäuschende Leistung, wenn ich fast auf 50% aufdrehte, ging's aber. Dann den MC Schalter betätigt und traute meinen Ohren kaum: die berüchtigte Wolldecke lüftete sich, d.h., brilliante Höhen, straffe, fest definierte Bässe, wie ich sie bisher nicht von diesem System kannte. Auch spielt das System nun deutlich lauter, jedoch ohne Verzerrungen. Bin von den Socken und sogar etwas misstrauisch: begehe ich hier irgendeinen physikalischen, elektronischen audiophilen Frevel oder hatte ich davor die ganze Zeitirgendwas falsch gemacht??? Um ein paar Anregungen, Kritiken, Erklärungsversuche wäre ich dankbar. Luzaru [Beitrag von luzaru am 10. Feb 2017, 21:58 bearbeitet] |
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Wuhduh
Gesperrt |
#2 erstellt: 11. Feb 2017, 01:16 | |
Moin ! Ich kann nur den Tenor vieler Hörer wiedergeben, die von der Eroica-Familie enttäuscht waren: Die klingen nicht besonders. Nicht einmal an diversen Rega-Laufwerken bzw. -Tonarmen. Im Datenblatt Deines Onkyo habe ich nicht nachgeschaut, aber er wird bei MM eine niedrige Eingangsempfindlichkeit haben = will laute Systeme. Die Übersteuerungsfestigkeit des MC-Einganges dagegen scheint sehr hoch zu sein, wenn keine Verzerrungen durch Clipping auftreten. Das sich der TA trotz unpassender Abschlußimpedanz besser anhören soll, kann ich mir kaum vorstellen, denn die 47 kOhm sind richtig. Vielleicht kann sich das jemand erklären und Dir bestätigen, daß Du - mit Verlaub - " nichts an den Ohren hast ". MfG, Erik |
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luzaru
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 11. Feb 2017, 12:13 | |
Hi, Der Onkyo A-8690 hat folgende Daten für Eingangsempfindlichkeit angegeben: Phono MM: 2,5 mV/50 kΩ Phono MC: 1,6 µV/220 Ω Zum Eroica gibt es bei Goldring folgende Daten: Sensitivity: 2.5 mV 1 dB, 1 kHz @ 5 cm/sec Ob das nun zu hoch, zu niedrig oder optimal sein soll, kann ich selbst nicht beurteilen. Wie hängt das zusammen? Worauf muss ich da achten? Ich nichts an den Ohren?... ich tippe da eher auf psychoakustische Schwankungen. Ganz ehrlich gesagt, klingt das Eroica am MM Eingang schon "korrekter". Rocken tut's halt mehr auf MC Schaltung. Bei genauerer Betrachtung sind dafür da aber auch eine gewisse Schärfe in den Höhen und das Knistern der Platte deutlicher zu vernehmen. Luzaru [Beitrag von luzaru am 11. Feb 2017, 12:27 bearbeitet] |
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akem
Inventar |
#4 erstellt: 11. Feb 2017, 13:30 | |
Es wirken da mehrere Dinge zusammen: - Die 220 Ohm Abschlußimpedanz bilden mit der Generatorimpedanz einen frequenzabhängigen Spannungsteiler. Die Impedanz des TA setzt sich zusammen aus dem Gleichstromwiderstand des Drahtes plus den induktiven Beitrag, der frequenzabhängig ist und zu hohen Frequenzen hin leicht ansteigt. Durch die niederohmige Belastung der Spannungsquelle TA bleibt also sehr viel von der erzeugten Spannung im Tonabnehmer hängen und kommt gar nicht erst zur Phonostufe. Eine gewisse tonale Schieflage stellt sich ebenfalls ein, die Höhen werden etwas stärker bedämpft als niedrige und mittlere Frequenzen. - Jede Phonostufe hat eine gewisse Übersteuerungsfestigkeit. Dadurch verdaut sie deutlich höhere Signalspannungen als ihre angegebene Empfindlichkeit. Endlos ist diese Reserve aber auch nicht und da sind wir beim nächsten Punkt. - Du dürftest immer knapp an der Clippinggrenze des Verstärkers "fahren". Kommen nun Pegelspitzen, insbesondere Knackser, treibst Du den Verstärker ins Clipping, es entstehen erhöhte Verzerrungen. Das ist die beobachtete Schärfe im Klangbild und die erhöhte Empfindlichkeit ggü. Knacksern. - Bedingt durch die RIAA-Schneidkennlinie ist der Eigenfrequenzgang der Platte nicht linear. Die Verstärkung dementsprechend auch nicht. Die erste Stufe verstärkt dabei linear, also frequenzunabhängig. Deswegen rennst Du da als erstes ins Clipping. Wenn Du Basteltalent hast könntest Du mal in das Kabel einen Widerstand in Reihe schalten. Sagen wir mal ca. 200...300 Ohm als Anfangswert. In Reihe, also in die Plusleitung einschleifen, nicht parallel zwischen Signal und Masse! Dadurch erhöhst Du ein wenig den Widerstand, den der TA "sieht", und Du "verbrätst" nochmal ein gutes Stück Signalspannung. Vielleicht bleibst Du dann von der Clippinggrenze weit genug weg und kannst trotzdem die "Rockerqualitäten" beibehalten. Gruß Andreas |
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oncelbenz
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 11. Feb 2017, 22:01 | |
Hallo Luzaru , genau dieses Phänomen habe ich kürzlich bei mir auch festgestellt. Dual CS 1249 mit Pioneer MC 5 Tonabnehmer (HO) am Yamaha ax 592 am MC Eingang angeschlossen gehabt und der Klang hatte mich echt überzeugt. Besonders die Breite und die Tiefe der Bühne waren echt phänomenal. Jetzt bin ich auf Röhre umgestiegen und habe einen Musical Fidelity V90-lps als Phonovorverstärker angeschlossen aber an den Klang kommt er einfach nicht dran. Bin froh das du das hier geschrieben hast ich dachte schon ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank. Gruß Markus |
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