Saba PSP350 - Reparatur + Wartung + Tipps

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Wuhduh
Gesperrt
#1 erstellt: 13. Apr 2017, 23:42
Nabend !

Ergänzend zur Bedienung- bzw. Serviceanleitung, die mehrsprachig bei Vinylengine in gut lesbarer Qualität downloadbar sind, beginne ich mit ein paar unverbindlichen Hinweisen zum Modell PSP350 :



Der milchig-gelb-halbtransparente Entstörkondensator sah aus wie die bekannten aus vielen Dual-Plattenspielern. Er war kurz vor dem Explodieren / Zerbröseln.

Seltsam: Laut Serviceanleitung 0,01µF -> hier: 0,047µF ?!



Lief schon aus, siehe unwesentliche Reste, die ich nicht von der Platine kratzen wollte.

Die preiswerte Low-ESR-Version kann gegen höherwertiges ersetzt werden. Beide Kondensator gibt es bei Segor in Berlin.





Das Ritzelrad ist nur auf die Lagerachse aufgesteckt und wird durch einen Sprengring gesichert.

Wenn schon alles auseinandergenommen wird, dann sollte auch nach Entfernen des Sprengringes das Ritzelrad abgezogen und ebenso wie das untere Ende der Tellerachse entfettet werden. Damit erhöht sich eindeutig der Reibungswiderstand zwischen beiden Teilen und die Tonarmrückführung geht
leichter.

Der Lagerspiegel ist leider nicht aus Metall und hat nach all den Jahren immer eine Einlaufkuhle.

Er wird nur leicht gefettet. Die Einlaufkuhle hilft bei der Zentrierung während der Wiedermontage, denn die drei Schraubenlöcher im Montageblech sind leicht oval geformt. Man benötigt einen Biteinsatz Nr.2 im möglichst frischen Zustand. Ansonsten könnte man selbst bei sanftem Anziehen die Schrauben vergurken, die aus einem Weichmetall bestehen.

Deren Demontage erfordert übrigens etwas Kraft, weil sich unter den Schraubenköpfen integrierte Sicherungsringe befinden. Ab Werk sind die Schrauben sehr fest angezogen und lösen sich eher " knackig ".



Dieses Zahnrad steckt auf einer Achse mit einem Sicherungsring. Es sollte unten komplett entfettet sein und die Mimik muß ordentlich klappern. Die Laufachse und die Führungsbuchse brauchen ebenfalls keinerlei Schmierstoff, der die Reibung erhöhen würde. Das gleiche gilt für den nicht abgebildeten Hebel, der in mechanischer Verbindung zu dem Zahnrad steht.



Hier hatte ein Vorbesitzer dummerweise viel zu viel Schmierfett an die Ritzel und sogar an zwei Spiralfedern verteilt.

Nach genauerem Betrachten und dem Versuch, die komplizierte Mechanik für die Tonarmrückführung und Endabschaltung zu verstehen, habe ich das meiste wieder entfernt. Die Zahnräder brauchen eigentlich gar kein Schmiermittel als " Zahnpasta ". Nur einige Randlaufflächen, auf denen die kleinen Zacken laufen und auch die Gleitflächen der Hebel.


Zuviel Schmierstoffe ... an den falschen Stellen ... mit unpassender Konsistenz ...

... sind bei solcher Konstruktion genau wie bei den DUAL, ELAC und Co. eher eine Funktionsbremse !

Manche Geräusche signalisieren halt: " Aaah, es lebt und macht seine Arbeit ! "

Abschließend:
- Die Acrylglasabdeckung des 33/45-Displays ist extrem kratzempfindlich
- Die Originaltellermatte war hart wie Zwieback

MfG,
Erik
ad-mh
Inventar
#2 erstellt: 14. Apr 2017, 00:07
Moin Erik,

zeige doch mal den ganzen Patienten.
Die beiden Kondensatoren sind nicht anders als bei diversen Dual.

Bei Kunststoffzahnrädern, ist das Tamiya Ceramic Fett perfekt. Es harzt nicht. Ich habe es seit gut 15 Jahren in Gebrauch.
Kunststoffgetriebe im Modellbaubereich mit durchaus 10.000U/min haben noch etwas höhere Anforderungen.
Ein bischen Benetzen reicht eigentlich aus. Der Überschuss verteilt sich eh an den Zahnflanken.

K1024_PB289297


VG

Andreas
Wuhduh
Gesperrt
#3 erstellt: 14. Apr 2017, 00:18
Gut, daß es für dieses Schmiermittel kein MHD gibt !

,
Erik
ad-mh
Inventar
#4 erstellt: 14. Apr 2017, 00:20
Gut, dass ich die Tuben in gut einem Jahr verbrauche.
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 14. Apr 2017, 11:04
Moin !

Ach soo, ich dachte, die abgebildete Tube wäre noch die in Ehren gealterte Tube in " Erstausrüsterqualität ".

Dennoch bzgl. Deines Verbrauches: Du kennst doch den Unterschied zwischen Putz- und Schmiermittel ?


Zum SABA -> Präventivmaßnahme gegen Brummschleifen mit dem Original-DIN-Kabel:

Das Gerät hat reichlich Masseverbindungen, aber auch ( leider ) am Anschlußfeld des Übelspülkübels eine Verbindung zwischen Masse links und dem Chassis. Diese Masse geht auf den mittleren Stift des 5-poligen DIN-Steckers.

Wenn man das relativ lange Originalkabel weiterverwenden möchte, sollte man präventiv diese Verbindung kappen und von einem Massepunkt in der Nähe ein Extrakabel nach außen führen. Intern läßt sich ohne weiteres eine Zugentlastung über einen der Zapfen bilden, die den Gewindeschnitt für die Schrauben der Bodenplatte haben.

Das Extrakabel sollte möglichst dünn sein und in der Länge mindestens dem Anschlußkabel zzgl. ca. 20cm entsprechen. Dann ist es in etwa genauso lang wie das Ü-Kabel zzgl. dem aufgestecktem Adapter ( DIN-female auf Cinch ). Wenn es zu dick ist, kann man es nur schwerlich oder gar nicht durch die Zugentlastung des Ü-Kabels nach außen führen. Dann muß in der Rückwand eine Öffnung zusätzlich geschaffen werden. Die Zugentlastung hat im Ggs. zu anderen Konstruktionen wie z. B. bei den meisten Thorensen - siehe auch Schuko-Stecker und -kupplung - keine Klemmvorrichtung, die mit 1-2 Schrauben fixiert wird, sondern nur einen Buckel als Druckpunkt in der Bodenwanne.

Dieser SABA ist aber relativ unkompliziert, was die theoretische Brummschleife angeht. Ich kann mich aber nicht mehr genau daran erinnern, ob man sofort einen DIN-Cinch-Adapter ohne integriertes Massekabel-mit-Öse verwenden kann.

Alterntiven:
1) Umrüstung auf Cinchbuchsen
2) Ü-Kabel wechseln
3a) Cinchstecker an das - zum Glück zweiteilige - Originalkabel löten.
3b) Die Picofarad-Feties werden das Originalkabel höchstwahrschweinlich einkürzen.

MfG,
Erik
ad-mh
Inventar
#6 erstellt: 14. Apr 2017, 11:12
Moin,

ah...
Erik ist wieder wach.

Das Fett verbrauche ich relativ zügig im Bereich Modellbau.

Zum Thema:
Wie sehen eigentlich die wohl zahlreichen Nylonteile im Spieler aus? Gibt es Anzeichen von Rissbildung. Das wäre nicht gut, wenn man ein altes Gerät aufmöbeln und noch einige Zeit nutzen will.

VG

Andreas
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 14. Apr 2017, 11:21
Hallo,

vor allen Dingen weil man PA nicht kleben kann...

Schmierung mit M0S2-Schmierstoffen ist dagegen kein Problem, es gibt auch Kunststoffteile in denen das als Füllstoff zur Schmierung eingearbeitet wurde (im Modellbau macht z.B. Kato das), funktioniert wunderbar.

Peter
Wuhduh
Gesperrt
#8 erstellt: 15. Apr 2017, 07:27
Moin !

Die Liftbank benötigt nach der Reinigung eine Gleitbeschichtung für die Kunststofflippe, weil der Zapfen der Tonarmführung darauf läuft. Z. B. ArmorAll.

MfG,
Erik
DerDickeBaer
Stammgast
#9 erstellt: 15. Apr 2017, 12:35

Wuhduh (Beitrag #1) schrieb:


Der milchig-gelb-halbtransparente Entstörkondensator sah aus wie die bekannten aus vielen Dual-Plattenspielern. Er war kurz vor dem Explodieren / Zerbröseln.

Seltsam: Laut Serviceanleitung 0,01µF -> hier: 0,047µF ?!

Ich hab sie bislang immer mit 0,047µF (WIMA) ersetzt und ehrlich gesagt nie auf die Serviceanleitung geschaut. In der Serviceanleitung für die 244/248er (die ja weitestgehend baugleich sind) steht an der Stelle auch die korrekte Angabe von 0,047µF.

Die SABA PSP 350 (bzw. die 248er mit dem etwas weiterentwickelten Tonarm) sind m. E. (trotz der etwas seltsamen 80er Jahre Optik) ziemlich gute Dreher, allerdings sind die teilweise extrem gehypten Preise von deutlich jenseits der 100 EUR doch eher übertrieben... Habe zur Zeit noch zwei davon hier.
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