mikrofonverstärker als phono- & kopfhörerverstärker

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madmud
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Sep 2018, 07:49
habe vor einiger Zeit begonnen, meine RME-Quadmic-Mikrofonverstärker als Kopfhörerverstärker zu nutzen - mit sehr zufriedenstellendem Ergebnis - und möchte dieses Prinzip - gute Recording-Technik im HiFi einsetzen - auch beim Phonoverstärker anwenden.

Die Idee wäre vom Plattenspieler in eine RIAA-Entzerreinheit OHNE Verstärkung gehen und von dort in einen guten Mikrofonverstärker.

Dazu zwei Fragen:
1. Hat hier jemand Erfahrungen mit den oben beschriebenen Settings?
2. Gibt es überhaupt eine RIAA-Entzerreinheit OHNE Verstärkung?


[Beitrag von madmud am 17. Sep 2018, 07:56 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#2 erstellt: 17. Sep 2018, 07:55

madmud (Beitrag #1) schrieb:

2. Gibt es überhaupt eine RIAA-Entzerreinheit OHNE Verstärkung?


Davon habe ich noch nie gehört.
Wer würde so was auch einsetzen...?

Gruss
madmud
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Sep 2018, 07:59
es sgibt sowas ähnliches für DJs die direkt ins mischpult fahren wollen - SpinXLR von iConnectivity. Aber da scheint eine vorverstärkung von 20db zu passieren.
Burkie
Inventar
#4 erstellt: 17. Sep 2018, 08:07

madmud (Beitrag #3) schrieb:
es sgibt sowas ähnliches für DJs die direkt ins mischpult fahren wollen - SpinXLR von iConnectivity. Aber da scheint eine vorverstärkung von 20db zu passieren.


Und man braucht Phantomspannung, um das Ding betreiben zu können.
Professionelle Mischpulte oder Mikrofon-Verstärker bringen sowas allerdings mit.

Gruss
madmud
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Sep 2018, 08:28
ja, phantomspannung und das ding symetriert das signal. btw. die Kopfhörerverstärker von den Mackie VLZ4-Mischpulten sind hervorragend für HIFI geeignet.

Aber die Frage ist, ob es soetwas wie eine RIAA-Schaltung/Komponente ohne verstärkung gibt (oder überhaupt geben kann)?

Das Ziel ist, die gute Qualität eines Mikrofonverstärkers als Phonoverstärker zu nutzen, ohne das Ergebnis der Vorverstärkungen einer suboptimalen Phonostufe sozusagen mitverstärken zu müssen


[Beitrag von madmud am 17. Sep 2018, 08:31 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#6 erstellt: 17. Sep 2018, 08:42

madmud (Beitrag #5) schrieb:

Das Ziel ist, die gute Qualität eines Mikrofonverstärkers als Phonoverstärker zu nutzen, ohne das Ergebnis der Vorverstärkungen einer suboptimalen Phonostufe sozusagen mitverstärken zu müssen


Du suchst also ein Widerstands/Kondensator/Spulen-Netzwerk?

Gruss
madmud
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Sep 2018, 10:09
wenn du mir sagen kannst, was das ist...?
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 17. Sep 2018, 17:56
Hallo!

Das hier:

https://www.hamburg-highend.de/Filter%2C-RIAA.htm

Sollte als Ausgangsbasis genügen.

MFG Günther
madmud
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 17. Sep 2018, 17:59
herzlichen dank ! - da bin ich einerseits beeindruckt andererseits hilflos - gibt es ggf. fertigprodukte...?
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 17. Sep 2018, 18:04
Hallo!


.........gibt es ggf. fertigprodukte...?........


Leider nein, der Markt für solche Produkte ist leider so gut wie nicht vorhanden.

Aber möglicherweise hast du ja einen Elektroniker oder zumindest einen Elektriker im Freundes-/Bekanntenkreis der dir die kleine einfache Schaltung mit der bei dir nötigen Adaption anfertigen kann, -das ist alles andere als Hexenwerk und nicht komplizierter als z.B. eine sehr einfache Frequenzweiche für Lautsprecher-.

MFG Günther
madmud
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Sep 2018, 18:10
leider kein elektroniker in reichweite - kennst du jemanden, der (natürlich bezahlt) sowas herstellt.

Die sehr guten erfahrungen mit den mikrofonvonverstärkern als kopfhörerverstärker scheinen vielversprechend. dazu viellciht noch die frage: ist die oben beschriebene konfiguration (Entzerrer plus mikro-verstärker) sinnvoll oder gibt es etwas, was dagegen spricht?

mfg
Burkie
Inventar
#12 erstellt: 17. Sep 2018, 18:30

madmud (Beitrag #11) schrieb:

Die sehr guten erfahrungen mit den mikrofonvonverstärkern als kopfhörerverstärker scheinen vielversprechend. dazu viellciht noch die frage: ist die oben beschriebene konfiguration (Entzerrer plus mikro-verstärker) sinnvoll oder gibt es etwas, was dagegen spricht?


Hallo,

du möchtest eigentlich die Verstärkungsschaltung im konventionellen Phono-Vorverstärker umgehen, weil du solchen Verstärkerschaltungen misstraust?
Stattdessen suchst du ein passives RIAA-Filter (passiver Phono-Entzerrer), damit du die unverstärkten Signale "selber" verstärkst?

Dagegen spricht die Elektrik...

Im verlinkten Dokument ist ein passiver Phono-Entzerrer beschrieben. Wichtig für die korrekte Funktion (Entzerrung) ist, dass er auf die Ausgangsimpedanz ("Ausgangs-Widerstand") des Tonabnehmer-Systems angepasst sein muss:

Dieses passive Filter setzt eine niederohmige Quelle (ideal : unendlich klein)
und eine hochohmige Belastung voraus.
Ändern sich diese Bedingungen - z.B. Quelle mit einem Widerstand von beispielsweise
1000 Ohm, so muss der Widerstandswert (7290 Ohm) entsprechend angepasst werden.


Diese Schaltung käme dann zwischen Tonabnehmer (Plattenspieler) und Mikrofonverstärker.
Die notwendige hochohmige Belastung dürfte bei Mikrofonverstärkern gegeben sein, also kein Problem.
Die "niederohmige Quelle, ideal unendlich klein" könnte das Problem sein. Die Schaltung müsste also auf die Ausgangsimpedanz ("Widerstand") des jeweils verwendeten Tonabnehmers angepasst sein. "Quelle" ist nämlich der Tonabnehmer, und der ist selten niederohmig, fast schon unendlich klein...

Du müsstest also wissen, wie groß die Ausgangsimpedanz (ohm'sch und induktiv) deines Tonabnehmers ist, und die Schaltung daraufhin anpassen. Wenn nicht, dann entzerrt diese passive Schaltung falsch, und du hast gar nichts gewonnen, eher noch verloren, weil der Klang darunter leidet (höhenlastig, basslasstig, was auch immer...)

Das ist nur für Bastler praktikabel.

Besser und praktischer ist es, einen fertigen Phono-Vorverstärker zu nutzen, dessen Anschlußwerte (Impedanz, ohm'sch und kapazitiv) für gängige Tonabnehmer passen.
Durch aktive Verstärker-Technik in diesen fertigen Phono-Vorverstärkern wird der kritische Einfluss von Spulenwiderstand und -Induktivität des Tonabnehmers teilweise eliminiert, in jedem Fall aber reduziert, sodass für gängige Tonabnehmer das richtige Signal herauskommt. Insbesondere wird keine "unendliche kleine" Ausgangsimpedanz gefordert, wie bei der verlinkten passiven Schaltung.

Von daher, scheint eigentlich das verlinkte Produkt, das SpinXLR von iConnectivity die beste Wahl zu sein. Das ist zwar aktiv, und hat wohl eine gewisse Verstärkung, damit es im Mikrofoneingang laut genug ist, sollte aber insgesamt die bessere und praktikablere Wahl sein.


"Gängige Tonabnehmer" meint solche MM-Tonabnehmer, die Last-Kapazitäten in Bereichen von ca. 300 bis 600pF verlangen.
Oder hast du einen MC-Tonabnehmer?

Gruss


[Beitrag von Burkie am 17. Sep 2018, 18:33 bearbeitet]
madmud
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 17. Sep 2018, 19:03
danke fuer die ausführliche einschätzung.

zur frage mit den tonabnehmern:
aktuell habe ich zwei thorens plattenspieler (166/2 & 145/2) mit wechselrohren, insgesamt 4 wechselrohre verschiedenen gewichts und verschiedener MM-bestückung.

die eine kombination läuft über einen alten revox a78 verstärker, der vor etlichen lahren revidiert worden ist und mit dem ich zufrieden bin. Auf dieser kombi habe ich ein grado prestige blue an einem etwas schwereren schopper-rohr.

der andere spieler hängt an einerm alten nad 306 und hat ein shure 95, ein ortofon om-20 und ein shure 44-7 (mit schwererem Rohr). diese nad-konfiguration wäre die baustelle. der interne phono-verstärker des nad klingt schlechter als das externe nad pp.

um die erörterung fortzusetzen zwei fragen:
- ist eine flexible einstellmöglichkeit bei einem custom-entzerrer denkbar (üev. ber cinch-t-stücke) ?
- ist die xlr-dj-lösung besser als die nad pp-lösung?

besten dank, jedenfalls!


[Beitrag von madmud am 17. Sep 2018, 19:07 bearbeitet]
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