Tonabnehmer für einen Dual 604

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Fritten_Karl
Gesperrt
#1 erstellt: 02. Jun 2020, 06:48
Hallo Leute,

ich suche für meinen Dual Plattenspieler ein vernünftiges Tonabnehmersystem.

Gibt es aktuell ein empfehlenswertes System unter 100 Euro, das zu dem Gerät passt? Ich möchte gelegentlich mal eine alte Platte hören und nicht mehr als notwendig basteln. Dass ich das System justieren muss ist mir bekannt. Das bekomme ich auch noch hin, aber das war es dann auch.

Vielen Dank im voraus für eure Hilfe.


ps. Falls 100 Euro dem Gerät nicht gerecht werden, wäre das absolute Limit bei 250 Euro, aber es wäre mir lieber wenn ich unter 100 Euro bliebe.

pps. Das Gerät würde an einem NAD C 160 Vorverstärker betrieben, der einen umschaltbaren MC/MM Eingang besitzt.
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2020, 07:41
Hi

Was hast Du denn aktuell an dem Gerät für einen Tonabnehmer? Ev. ist eine neue Nadel das zielführendere Vorgehen.

LG
Manuel (zweifacher Dual-Besitzer)
Fritten_Karl
Gesperrt
#3 erstellt: 02. Jun 2020, 09:37
Hallo, danke für Deine Zeit.

Es gibt leider das originale System nicht mehr, es ist verschollen. Im Moment ist ein System montiert, das vermutlich nicht viel taugt.

Ich habe den Plattenspieler in einem günstigen Moment gesichert, als er im Familienkreis kurzzeitig als DJ-Laufwerk missbraucht wurde. Vorher war er durch die Familie gegangen und immer gut behandelt worden. Er wurde vom Fachmann auf RCA umgebaut, Kondensatoren getauscht, jetzt habe ich noch den Antiresonator wieder in Mittelstellung gebracht und die Lager einer Sichtprüfung unterzogen.

Das System ist ein Stanton, jedenfalls ist ein entsprechender Aufkleber drauf, es sind keine weiteren Bezeichnungen erkennbar. Eine Suche nach Bildern im Internet hat nichts ergeben. Der Nadelträger ist beige und hat vorne in der Draufsicht links eine kleine rechteckige Nase.

Wenn ich Stanton lese, muss ich immer an den Sketch mit Peter Frankenfeld denken, das mag mein Bauchgefühl irritieren, aber so richtig traue ich dem Ding nicht. Daher, sollte sich herausstellen, dass es brauchbar ist, würde ich den Aufkleber entfernen.



Eine Haube werde ich über kurz oder lang auch brauchen.
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 02. Jun 2020, 10:30
Wahrscheinlich ein Stanton 500 oder 6xx. Bitte ein Bild.

Ansonsten: Die AT-VM95-Reihe von Audio Technica:
- AT-VM95EN: https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9539/
- AT-VM95ML: https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9540/

Letzteres löst die Details noch besser auf und hält länger; für gelegentliches Hören ist aber auch das AT-VM95EN bereits eine gute Sache.

LG
Manuel
SonyPioneer
Inventar
#5 erstellt: 02. Jun 2020, 11:10
Ich habe auch einen Dual (CS601) und hab seid längerem das AT VM95ML drauf....möchts nicht mehr missen! Ist mein lieblings TA

IMG_20200327_194927

Das 95E hab ich auch, allerdings löst das 95ML noch besser auf wie schon Manuel schrieb. Klingt auch in den oberen Hochtonlagen noch feiner.
Aktuell liegt der Preis des 95ML bei 154€ , das 95E bei 46€


[Beitrag von SonyPioneer am 02. Jun 2020, 11:13 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 02. Jun 2020, 11:34
Moment, ich habe die Zwischenstufe AT-VM95EN empfohlen. Die hat im Unterschied zur AT-VM95E einen nackten Diamant, der Schliff ist der gleiche.

LG
Manuel
Fritten_Karl
Gesperrt
#7 erstellt: 02. Jun 2020, 12:54
Buchstabensalat...

Wenn nichts dagegen spricht, würde ich es gern gleich mit der besseren Nadel versuchen, auch wenn ich sie vermutlich nicht aufbrauchen werde.

Wenn ich das richtig verstehe, unterscheiden die Systeme sich nur in der Nadel, und die rote (ML) Nadel ist die, die den sich verändernden Winkel des Tonarms am besten ausgleicht, und nach innen weniger Verzerrungen erzeugt.

Verkäufergerede? Wenn nicht, dann wäre meine Entscheidung das ML.

Ebenfalls wären noch Bedenken/Einsprüche bezüglich der kapazitiven Anpassung an den Vorverstärker möglich. Ich habe leider die Daten der Vorstufe nicht, aber wenn sie zwei Phonoeingänge bietet, sollten die auch schon ordentlich und unkritisch sein. Vermutlich.

Der Vollständigkeit halber das Stanton mit der Bitte um Nachsicht wegen der Qualität.

stanton

Vermutlich habe ich gut daran getan, das nicht mit einer Schallplatte zu testen...

Vielen Dank erst mal.

8erberg
Inventar
#8 erstellt: 02. Jun 2020, 13:46
Hallo,

na ja das Bild sagt soviel nicht aus...

Ich hab mal beim NAD in der (ausserdem fast vorbildlichen) Servide-Dokumentation (siehe https://elektrotanya...pdf/download.html#dl ) geguggt.

Der Phonoeingang ist mit einer ziemlich hohen Kapazität abgeschlossen, ok, für einen Test wird es aber auf jeden Fall gehen.

Nur zur Systemjustage: Dual macht es einen relativ einfach, da die Nadel eine gedachte Linie zu dem "Buckel" auf der Oberseite des TKs bilden sollte.

https://abload.de/img/systemmontagetkywkeb.jpg (die rote Linie gibt die "gedachte Linie" an).

Dazu dann das System parallel einbauen, den Azimuth mittels Spiegel prüfen und wenn die Nadel nicht gerade mit ca. 90 Grad in der Rille eintaucht evtl. eine dünnere oder eine dickere Matte auf den Plattenteller.

Steckerchen vorsichtig und richtig anstecken, Kontakte am TK an der Stirnseite säubern, auch die Gegenstücke im Headshell nicht vergessen und wieder das TK einbauen. Ausbalancieren, neu einstellen - fäddisch.

Peter
Marsilio
Inventar
#9 erstellt: 02. Jun 2020, 13:56
Hm, Stanton 500. Da würde ich nicht in eine neue Nadel investieren.

Zu den Unterschieden der genannten AT-VM:

- AT-VM95E: 49.- Gebondeter Diamant (Diamantsplitter auf Metalsockel), elliptisch geschliffen => Haltedauer 600-800 Stunden
- AT-VM95EN: 99.- Ganzer Diamant, elliptisch geschliffen => ca. 800h
- AT-VM95ML: 145.- Ganzer Diamant, Microline-Schliff => ca. 1500-2000h

Für ihr Geld sind alle drei empfehlenswerte Tonabnehmer.

LG
Manuel
straylight23
Stammgast
#10 erstellt: 02. Jun 2020, 14:29
Der NAD hat laut Handbuch am MM-Phono-Eingang eine Kapazität von 470pF. Das ist schon viel. Zusammen mit dem Kabel des Dual landet man definitiv über 600pF. Die ATs wollen eigentlich 150 - 200 pF. Auch wenn das VM95 als eher gutmütig bezüglich dieser Angabe gilt, ist eine vorbehaltlose Empfehlung etwas schwierig, oder seht Ihr das anders? Vielleicht sollte man diese nur verbunden mit dem Hinweis, dass - sollte das neue System etwas "dünn" klingen - man einen passenden Phono-Pre einplanen sollte, aussprechen.


[Beitrag von straylight23 am 02. Jun 2020, 19:09 bearbeitet]
Fritten_Karl
Gesperrt
#11 erstellt: 04. Jun 2020, 06:57
Hallo,

zuerst mal danke für die vielen Infos. Der Schaltplan ist praktisch, da kann man gut sehen, dass gut vierhundert pF allein durch die EMV-Stufe angelegt sind. Man könnte die Kondensatoren durch kleinere ersetzen, vielleicht die Werte halbieren.
Eingang Phono seltsam
Was ich an dem Schaltplan allerdings nicht verstehe ist, warum das MC-Signal nach dem Aufholverstärker vor der Entstörung des MM-Eingangs zugeschaltet wird. Ist das nicht doppelt gemoppelt?

Ich denke darüber nach, einen VV direkt in den Plattenspieler zu setzen und damit dem Kabelkapazitätsproblem aus dem Wege zu gehen. Hätte den Vorteil, dass ich einmal abstimmen muss und die Parameter sich durch Umstecken auf andere Kabel(längen) nicht mehr ändern.

Wenn nichts dagegen spricht, versuche ich den mal.
https://de.aliexpress.com/item/33006420063.html
Die Eingangskapazität ist zwar nicht angegeben, aber er scheint nach den Application Notes des OP-Amps gebaut. Da ist zu vermuten, dass der schwarze Kondensator den Abschlusskondensator für das TA-System darstellt. Den kann man sicherlich anpassen...

Meine Einkaufsliste hat sich dann noch um ein Teil verlängert, beim Demontieren des alten Systems ist mir das Headshell auseinandergeflogen. Plastik der Kappe war mürbe und nun halten die Kontaktstifte nicht mehr.

Danke erst mal für die guten Infos und Tipps, - und für den Verzicht auf Hifi-Esoterik.

straylight23
Stammgast
#12 erstellt: 04. Jun 2020, 08:09
Alternativ könntest Du natürlich auch auf MC gehen.
Das AT-F7 wäre da ein geeigneter Kandidat, der nicht gleich riesen Löcher ins Portemonnaie reißt.
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