Hilfe! Brummen bei Dual CS 714Q an Marantz 2245

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marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Sep 2020, 21:33
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, Opas alte Hifi-Anlage wieder flottzumachen. Als da wäre:
- Plattenspieler: Dual CS 714Q, vermutlich mit Tonabnehmer TK 260 und Nadel von Audio Technica
- Verstärker: Marantz 2245
- Boxen: JBL L50

Leider habe ich praktisch keine Erfahrung mit sowas
Ich habe einen Sonos Port an die Tape-Anschlüsse des Marantz gestöpselt, und das funktioniert einwandfrei.
Wenn ich aber den Dual an die Phono-Eingänge stecke und den Phono-Eingang als Quelle wähle, brummt es (auch dann, wenn das Massekabel des Dual mit der dafür vorgesehenen Schraube am Marantz verbunden ist).
Verbinde ich den Dual mit einem zusätzlichen Vorverstärker und diesen dann mit dem AUX-Eingang des Marantz, brummt nichts und die Musik spielt.
Ich vermute daher, daß das Problem nicht unbedingt am Plattenspieler liegt.

Könnte es sich da um einen Defekt am Phono-Eingang des Marantz handeln? M.W. hat mein Großvater keinen Vorverstärker benutzt.
Andere Möglichkeiten:
- Mein Opa hatte offenbar selbst an den Cinch-Steckern des Dual herumgelötet, könnte das das Problem sein? Zwischen Leiter und Masse beträgt der Widerstand ca. 500 Ohm.
- Unter https://www.dual-boa...tzbrummen-beim-714q/ wird empfohlen, die Kontakte am Tonkopf und ggf. zu reinigen, ist das einen Versuch wert?

Würde mich sehr freuen, wenn jemand einen sachdienlichen Tip für mich hätte!

Danke und Gruß
Maren.
Burkie
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2020, 22:22
Hallo,

vermutlich wurde am Plattenspieler irgendwie herum gebastelt.

Natürlich kann das Gebastele Ursache des Problem sein. Oder der gescheiterte Versuch, das damals schon bestehende Problem irgendwie zu beheben.
Und natürlich könnte auch der Phono-Eingang einen Defekt haben.

Der Marantz ist jetzt über 40 Jahre alt. Es kann sein, dass er allgemein brummt, bloß beim Phonoeingang hört man es deutlicher.

Von daher ist es bei so vielen Unbekannten schon schwierig, etwas konkretes zu raten.


Grüße


[Beitrag von Burkie am 19. Sep 2020, 22:33 bearbeitet]
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 19. Sep 2020, 22:34
Hallo,

wie das so ist: Kaum hat man den Thread aufgemacht, findet man die Lösung...
Der Marantz hat hinten Brückenstecker zwischen Preamp out und Main in. Die hab ich abgezogen und wieder draufgesteckt, und Hokus Pokus, war das Brummen weg.

Vielleicht hilft das ja jemand anderem weiter. Danke Euch!

Maren.
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Sep 2020, 09:00
Wie hast du denn den Widerstand von 500 Ohm gemessen?
Mit angestecktem Tonabnehmer? Dann können die 500Ohm schon hinkommen. Abhängig davon, welcher Tonabnehmer verbaut ist. Das ist dann der Wert der Tonabnehmerspule.
Wenn kein Tonabnehmer angesteckt war, darfst du hier auch nur "unendlich" messen, sonst hast du ein Kabelproblem.

Das TK260 bedeutet nur, dass dort ein bestimmter Tonkopfhalter in Kombination mit einem bestimmten Tonabnehmer verbaut wurde. Es kann aber auch sein, dass an diesen Kunststoffhalter (TK) ein anderer Tonabnehmer verbaut wurde - muss nicht.

Nun hast du ja anscheinend keine Probleme mehr, wobei ich irgendwie nicht nachvollziehen kann, warum nur bei Phono ein Brumm zu hören war, wenn es tatsächlich an den Brücken zwischen PreOut und Main-In gelegen haben soll.
Ich würde hier einmal den TK abnehmen und die Kontakte des TK UND die am Tonkopfaufnehmer (da, wo der TK reingreift) mit Isoprop reinigen. Schaden kann das definitiv nicht.
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 20. Sep 2020, 09:53
Tonabnehmer war dran beim Messen. Die Kombi aus Tonarm/Abnehmer/Nadel ist mit Sicherheit nicht original - ganz vorn über der Nadel steht "audio technica" drauf. Welcher Typ das ist, kann ich leider nicht mehr rekonstruieren.
Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie man den Tonkopf zerstörungsfrei abnimmt? Bin wie gesagt unerfahren mit sowas und das sieht alles sehr fragil aus.

Maren.
laminin
Inventar
#6 erstellt: 20. Sep 2020, 12:50

Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie man den Tonkopf zerstörungsfrei abnimmt?

Bei mir gibt Google (falls dir diese Seite noch nicht bekannt ist) diesen Link zu Vinylengine als erste Wahl, wenn ich nach "Dual CS 714Q" suche. Dort kann man sich kostenfrei und ohne Spamschleuder anmelden und sich die Betriebsanleitung (und Service Manual, was hier aber nicht benoetigt wird) herunterladen. Da steht alles drin, wie man den TA ab- und anbaut.
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 20. Sep 2020, 13:29
Hallo Laminin,

echt, mit Google kann man sowas finden? War mir ja ganz neu
Ich habe das Originalhandbuch vorliegen. Da steht in der Tat drin, wie man einen Tonabnehmer EINbaut, aber nicht, wie man ihn AUSbaut. Beim Einbauen steht was von "fühlbar einrasten". Da ich nicht weiß, ob da irgendwelche Einrastmechanismen/Federn/sonstwas sind, die man bei unqualifizierten Ausbauversuchen kaputtmachen kann, hatte ich hier gefragt.
Sich neu registrieren funktioniert bei Vinylengine leider momentan nicht. Ich habe das Servicehandbuch anderswo gefunden, aber da steht leider nichts zu diesem Thema.

Allen noch einen schönen Sonntag!
Maren.


[Beitrag von marenf am 20. Sep 2020, 13:39 bearbeitet]
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Sep 2020, 10:26

marenf (Beitrag #7) schrieb:
... Da steht in der Tat drin, wie man einen Tonabnehmer EINbaut, aber nicht, wie man ihn AUSbaut. .Maren.

Echt jetzt?

Ich würde es mal in umgekehrter Reihenfolge des Einbaus versuchen. Könnte wetten, es klappt.

Schraube "S" rausdrehen, Fingerbügel nach hinten klappen und Tonabnehmer nach unten herausnehmen.
Kann doch so schwer nicht sein.
Außerdem steht das sehr wohl in der Bedienungsanleitung drin. Seite 7, "Einbau eines 1/2-Zoll-Tonabnehmers".

Das Heraussuchen im Netz hat mich jetzt weniger als 2 Minuten gekostet ... .
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 21. Sep 2020, 11:01
Noch mal: Da ich nicht weiß, ob da irgendwelche Einrastmechanismen/Federn/sonstwas sind, die man bei unqualifizierten Ausbauversuchen kaputtmachen kann, hatte ich hier gefragt.

Deine Antwort interpretiere ich so, daß das nicht der Fall ist.

Danke für die Antworten.
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Sep 2020, 13:21

... aber nicht, wie man ihn AUSbaut...

Doch, steht drin. Damit (dem Lesen der entsprechenden Text) sollte die Frage doch beantwortet sein, oder nicht?
straylight23
Stammgast
#11 erstellt: 21. Sep 2020, 18:36
Ich finde die Frage so unberechtigt nicht. Ich habe nämlich beim "rausklipsen" auch schon mal eine Nase des Dual-Klick abgebrochen. Federn oder so was gibt es da aber nicht. Das klemmt nur fest.
Grundsätzlich heisst es vorsichtig da ran gehen. Löse die Headshell (TK) über den Griffhebel und ziehe es nach unten ab. Das Dual-Klick hat eine schmale und eine breite Seite. Drücke mit einem schmalen Schlitz-Schraubendreher vorsichtig gegen die Nut der schmalen Seite in Richtung der breiten Seite. Dann solltest Du die schmale Seite nach unten rausdrücken können.


[Beitrag von straylight23 am 21. Sep 2020, 18:38 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#12 erstellt: 21. Sep 2020, 21:05
Einfach noch kurz fürs Protokoll: Das sind sehr gute Geräte, die Dein Opa da hatte. Der Dual 714 war damals gehobene Mittelkasse und ist nach heutigen Massstäben schon eher Oberklasse, und der Marantz 2245 ist ein gesuchtes Liebhaberteil.

LG
Manuel
8erberg
Inventar
#13 erstellt: 22. Sep 2020, 09:16
Hallo,

schlimm ist nur wenn man die Sicherungsschraube bei den ULMs vergisst...

Grundsätzlich bei Plattenspielern: bei Vinylengine o.ä. die Anleitung downloaden und immer vorsichtig danach vorgehen.

Peter
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 22. Sep 2020, 20:55
Hallo Thomas und Peter,

super, genau das wollte ich wissen! Vielen Dank!
Mittlerweile habe ich Glasfaserstift, Kontaktspray und Pfeifenputzer beschafft, dann kann's ja losgehen
Die dubios gelöteten Cinch-Stecker hat mein Freund ersetzt, das hat auch schon was gebracht.

Maren.


[Beitrag von marenf am 22. Sep 2020, 20:56 bearbeitet]
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 22. Sep 2020, 21:02
Hallo Manuel,

danke Dir! Ich habe auch gestaunt, was er da für Schätze hatte. Wie ich mittlerweile festgestellt habe, hat er den TA noch durch einen Audio Technica (dem Aussehen nach AT20 SLa) ersetzt. Da bin ich natürlich extra vorsichtig...

gruß,
Maren.
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 23. Sep 2020, 07:59
Hallo,

wenn das Spray Kontakt 60 ist: unbedingt wieder ausspülen!
Das Zeugs greift innerhalb von Tagen Buntmetalle an!
Dazu Kontakt WL nehmen, im Notfall Isopropanol.

Peter
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 23. Sep 2020, 08:41
Hallo Peter,

ui, gut zu wissen! Ich habe Nigrin Repairtec Kontaktspray genommen (bisher nur für die Cinch-Buchsen am Marantz). Laut Liste der Inhaltsstoffe sind da nur diverse Alkane drin, sollte also IMO unkritisch sein (sofern die Liste vollständig ist). Ich hatte eher Angst um die Beschriftungen, aber die sind zum Glück dran geblieben

Maren.
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 23. Sep 2020, 11:53
Hallo,

hab mir mal das Sicherheitsdatenblatt angeguggt, wie heisst es bei "Per Anhalter duch die Galaxis" so passend: "überwiegend harmlos"

https://media.bahag.com/assets/79/06/790662_21248042.pdf

Peter
Marsilio
Inventar
#19 erstellt: 23. Sep 2020, 12:05

marenf (Beitrag #15) schrieb:
Hallo Manuel,

hat er den TA noch durch einen Audio Technica (dem Aussehen nach AT20 SLa) ersetzt. Da bin ich natürlich extra vorsichtig...



Lecker. Lohnt sich. Der AT20SLa ist schon sehr gut; und sollte es sogar die ATN20SS-Nadel (mit dem Berrylium-Nadelträger) dran sein wärst Du weit oben dabei.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 23. Sep 2020, 12:07 bearbeitet]
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 23. Sep 2020, 20:31
Ist leider "nur" ein AT20SLa Hab den TA jetzt mal abgenommen und die Kontakte geputzt, das hat in der Tat noch was gebracht.
Am AT20 sind hinten noch vier kleine Kontakte dran mit sehr dünnen farbigen Käbelchen, die zu den Kontakten an der Headshell führen (im Bild rechts).
20200923 TA
Soll man die auch putzen, oder lieber nicht? Das sieht super-filigran aus
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 24. Sep 2020, 08:44
Hallo,

das ist auch filigran, genügend Leute haben mit einem beherzten Ruck schon ein Steckerchen abgerissen...

Prüf mal die Justage - kann sein das es am Foto liegt - mir kommt es vor als wenn das System zu weit nach "vorne" montiert ist.

Simpler Test: die Nadel sollte mit dem "Buckel" auf dem TK eine gedachte gerade Linie ergeben.

Peter
Marsilio
Inventar
#22 erstellt: 24. Sep 2020, 11:04
Was ich noch machen würde ist die Nadel putzen, da hat sich im Laufe der Jahre sicher Schmodder dran festgemacht. Am einfachsten einfach mal in irgendwelche Reinigungsflüssigkeit eintauchen und dann mit einem Pinselchen oder so ganz sachte (!) von hinten nach vorne (!!) reinigen.

Ansonsten: Das ist eine Nadel mit Shibata-Schliff. Die hält viel länger als normale Ellipsen. Damit kann man schon sehr gut Musik hören.

LG
Manuel
.JC.
Inventar
#23 erstellt: 24. Sep 2020, 11:13

marenf (Beitrag #20) schrieb:
Soll man die auch putzen, oder lieber nicht? Das sieht super-filigran aus :?


gib mal: Schmutzradierer in die Suche ein.
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 24. Sep 2020, 18:46
Hallo,

die Nadel war in der Tat etwas zu weit vorn. Alle Achtung, dass Du das auf dem Foto gesehen hast, Peter!
Ich habe den Tonarm auch neu ausbalanciert und eingestellt, TA nachjustiert (Schablone runtergeladen und gebastelt). Die Nadel habe ich auch gesäubert, aber an diese spillerigen Kontakte gehe ich lieber erst mal nicht dran. Da habe ich doch zu viel Sorge, was abzureissen
Leider gibt es immer noch leichte Verzerrungen beim Abspielen des letzten Lieds auf einer LP. Ich vermute, dass da noch nicht alles sauber eingestellt ist - habt Ihr einen Tipp, was ich als erstes ausprobieren sollte?

Gruß,
Maren.


[Beitrag von marenf am 24. Sep 2020, 19:23 bearbeitet]
marenf
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 24. Sep 2020, 19:41
Hi Manuel,

da hast Du mich auf was gebracht... Ich hatte das Antiskating erst mit der Skala für elliptische Nadeln eingestellt, aber wie ich hier lese, muss man bei Dual die CD-4-Skala nehmen. So langsam wird's was

Maren.
Marsilio
Inventar
#26 erstellt: 24. Sep 2020, 22:14
Ja, Shibata ist CD-4-tauglich.

LG
Manuel
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