Dual CS5000 und neues System

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jedidh_fisher
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jan 2022, 15:10
Guten Tag,

an meiner Anlage betreibe ich als Plattenspieler eine Rarität - den Dual CS5000. Ich habe dieses Gerät
im Jahr 1985 neu erworben. Für damals über DM 800. Seit dieser Zeit läuft er in meiner Anlage und läuft und läuft und läuft.... Er hat mich noch nie im Stich gelassen, noch nie eine Werkstatt von Innen gesehen.
Nun bin ich der Auffassung das er nach dieser langen Zeit eine Inspektion/Wartung verdient hat.
Ein neuer Riemen, eine neue Nadel odervielleicht ein neues System.
Er trägt noch das Originalsystem, ein altes Ortofon.
Also ab mit dem Teil in kundige Hände. Mein HiFiHändler wäre mit einem neuen Ortofon nicht
glücklich. Vielmehr empfiehlt er mir ein Audio Technica VM 740 ML
Nun zu meiner Frage-benötige Eure Hilfe.: Wer im Forum hat Erfahrung mit diesem System bzw.
betreibt selbst einen CS5000 mit welchem System?

Damke bereits jetzt für Eure Antworten.

Grüße Eiuch
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2022, 17:10
Hallo

Schöner Dreher.

Zwei Fragen: Erstens - was hast Du für einen Verstärker bzw. Phonovorverstärker? Das ist nicht ganz unwichtig hinsichtlich der Anschlusskapazitäten. Ich finde es immer etwas schwierig, wenn da jemand ein Audio Technica MM-Tonabnehmer empfiehlt, die bekanntermassen sehr kritisch sind was die Anschlusskapazitäten betrifft. Und zweitens - ist der original verbaute Tonabnehmer ein Ortofon OM20? Das alte Ortofon OM-System hat durchaus seine Qualitäten, es ist bezüglich Anschlusskapazitäten sehr unkritisch und mit der 40er-Nadel kann man es sogar noch hochrüsten.

Noch zwei Bemerkungen zur tonalen Abstimmung. Das erwähnte Audio Technica AT-VM740 ML hat ein nackter Diamant mit sehr scharfem Microline-Schliff. Der löst die Details sehr gut auf, die Bühnenabbildung ist sehr breit. Allerdings ist dieser Tonabnehmer auch bekannt für eine gewisse Höhenbetonung. Mir persönlich sind die Audio Technica-Magnetsysteme zu hell abgestimmt. Das Ortofon OM-System besitze ich selber als OM-40. DIeses würde ich als klanglich als ziemlich nüchtern-neutral bezeichnen. Es dürfte etwas mehr Bass haben als das erwähnte Audio Technica, liegt aber auch tendenziell eher auf der helleren Seite.

Schliesslich: Wie hoch ist das zur Verfügung stehende Budget?

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 16. Jan 2022, 17:16 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#3 erstellt: 16. Jan 2022, 18:28
Hi,

wir betreiben einen CS500 exakt- nun fast exakt in der Kondition neu erworben, aber bei uns hat er schon drei neue Antriebsriemen und auch drei neue Tonabnehmer gesehen.

Erst einmal stimme ich Marsillio zu, wir benötigen die Parameter der Phonosektion.

Dann zum Tonabnehmer, hast Du die Variante mit der VTA Einstellung, also die mit dem Rädchen oben? Also da an der Headshell, wo der Tonabnehmer angeschraubt ist?

Ich persönlich fand das Grado Prsetige, ich meine damals ein Blue genommen zu haben, ganz gelungen und nun auch das Goldring Eroica, das Eroica ist aber ein MC System und da schließt sich der Kreis ohne Phonosektion, wird es etwas beliebig ohne dessen Kenntnis.

Die Option eine original OM40 Nadel zu nehmen, ist Stand jetzt nicht unbedingt die schlechteste aller Optionen, aber auch nicht ganz günstig.


[Beitrag von hpkreipe am 16. Jan 2022, 18:53 bearbeitet]
jedidh_fisher
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Jan 2022, 18:57
Aye,

Danke für Eure Antworten.

Als Verstärker betreibe ich den Yamaha AS 2000. Siehe mein Beitrag im Vorstellungsthreat.
Mein Budget liegt bei Euro 400.--..

Freue mich über die schnellen Antworten - Ihr seit Klasse!!
Burkie
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2022, 19:19
Hallo,

leider steht ja nichts zur Phono-Eingangskapazität in der Anleitung zum Yamaha.

Klingt es denn jetzt mit dem Ortofon-System gut und ausgewogen?

Dann ist es das einfachste, dieses System zu behalten und nur eine neue sehr gute Nadel dafür zu kaufen.

Ein neuer Riemen ist nach 40 Jahren wahrscheinlich nicht verkehrt. Eigentlich benötigt man einen neuen Riemen aber nur, wenn der alte ausgeleiert ist und sich durch eiern und leiern bemerkbar macht.


Grüße
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 16. Jan 2022, 19:19
Ok, meines Wissens hat der AS2000 noch eine recht anständige Phonosekion, der kann sogar MC. Bei MM kenne ich die genauen Zahlen nicht, das kann hpreipe aber sicher raussuchen wenn er denn selber hat.

Als MC-Systeme wäre das Ortofon MC20 sicher spannend, liegt leider etwas über Deinem Budget:
https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9928/

Mit 500.- einen Hunderter über Deinem Budget liegt als weitere MC-Option auch das Skyanalog P-1. Auf dem Papier ein absoluter Überflieger-Kracher, aber gemäss neuesten Erfarungsberichten offenbar leider mit dem Makel von mitunter gröberen Verarbeitungsmängeln.

Dann hat hpkreipe das Goldring Eroica LX erwähnt. Bei Franz-Josef Schulte, der einen sehr guten Ruf besitzt, gibt aktuell ein retipptes mit Gyger-Diamant für 350:
https://www.tonabneh...-LX-Tonabnehmer.html
Das kann man natürlich auch in neu nehmen, kostet dann 500.-
https://www.thakker....-tonabnehmer/a-5022/

Als MM würde das vorhandene Ortofon OM, da dieses wie bereits geschrieben kapazitäts-unkritisch ist, mit der Gyger-Nadel beim vorhandenen AS2000 sicher problemlos funktionieren - die 40er-Nadel mit Gyger-Schliff gibts bei Thakker derzeit für 320:
https://www.thakker....-40-original/a-5912/

Für Sparfüchse schliesslich möchte ich noch das Audio Technica AT-VM95ML in den Ring werfen, das offenbar nicht ganz so arg kapazitätskritisch sein soll, auch wenn ich persönlich diesem Dreher ein hochwertigeres System spendieren würde:
https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9540/

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 16. Jan 2022, 19:22 bearbeitet]
akem
Inventar
#7 erstellt: 16. Jan 2022, 20:20
Leider ist der MC-Eingang unbrauchbar - der hat nur 50 Ohm Eingangswiderstand. Da wird man heutzutage kein MC-System mehr finden, was damit klar kommt. Zumindest nicht im fraglichen Preisbereich.
Bliebe also die Option MM / MI oder High-Output-MC, das an den MM-Eingang gehört.

Gruß
Andreas
hpkreipe
Inventar
#8 erstellt: 16. Jan 2022, 21:29
Hi,

zum OC20, das ist etwas schwer und auch ein wenig zu hart aufgefangen, das treibt die Resonanzfrequenz in den Bereich von 12 Hz. Das ist aber an sich erst einmal nicht so ein Problem und sollte funktionieren.

Das Eroica passt zum 5000er Arm quasi perfekt. Das Eroica findet man mit etwas Glück neu für unter 450€.

Gerade aus GB gibt es die zur Zeit recht günstig, da könnte es Probleme im Fall einer Serviceleistung geben.

Optional, das habe ich aber nicht getestet, obwohl ich das System besitze, sollte ein AT PTG/II funktionieren, die gibt es gut direkt aus Japan. Auch für ca. 450€. Da würde ich mir ob eines Servicefalls keine Gedanken machen. AT scheint beim PTG/II einen Farbwechsel vorgenommen zu haben, so macht der an einem CS5000 Tonarm/ dessen Headshell aus meiner Sicht immer einen schlanken Fuß.

Das Eroica allerdings so meine ich auch:Eroica an VTA Headshell CS5000


Zum Yamaha und dessen Eingangskapazität das wurde schon einmal durchgekaut und letztlich kam heraus, dass der die typischen 100 Ohm hat. IIRC hat es letztlich jemand gemessen. Albus sollte dazu der verlässliche Ansprechpartner sein. Die Stereoplay hat sich beim 3200er darüber mokiert mit gemessenen 70 Ohm, bei den x100 ist das nicht thematisiert worden, länger nach hinten konnte ich nichts finden.

Das Eroica hat 8 Ohm, das PTG/II 10 Ohm. Tendenziell kommt das Eroica dann besser mit etwas einer etwas geringeren Eingangsimpedanz klar.

Mal sehen ob Albus dazu noch etwas erhellendes beitragen kann.


[Beitrag von hpkreipe am 16. Jan 2022, 21:58 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 17. Jan 2022, 12:13
Tag,

der A-S3000 ist im MM-Modus mit nominell 220 pF Eingangskapazität bestückt, Verstärkung 35,5 dB/60x. Verstärkung MC 63,5 dB/1500x, Eingangsempfindlichkeit MC 100µV, im MM-Modus 2,5 mV. Der MC-Head Amp ist aufwendig, pro Kanal je vier Transistor-Paare sorgen für guten Geräuschspannungsabstand.

Die Spezifiaktion des Eingangswiderstandes MC ist seit Jahrzehnten bei Yamaha der Wert, der als höchster Quellwiderstand noch die genannte Performance erreicht. Daher eine mehr oder weniger irreführende Spezifikation 10 Ohm oder 50 Ohm bei einem tatsächlichen Eingangswiderstand von 100 Ohm gemäß Schaltplan, Bestückungsliste und Messungen sowie Augenschein im Gerät - ich habe Geräte wiederholt so gemessen. Die ältesten waren der C 4 und der C 2a Vorverstärker, neue aus den A-S-Serien die A-S 1000 und 2000. Den A-S 3000 sehe ich ebenso, nicht 50 Ohm.

Der A-S 3200 ist mit der Spezifikation 60 Ohm 'vorangekommen', bestückt nach Schaltplandarstellung aber - mit einem 100 Ohm Widerstand (Service Manual, Hifiengine).

Dann füge ich noch hinzu: Angesichts der verschiedenen 4 Ohm und 6 Ohm MCs machte ich mir über 50 Ohm und 100 Ohm Eingangswiderstände keine belastenden Gedanken. Die Ortofons klingen mit 100 Ohm eh schon zu hell.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 17. Jan 2022, 15:08 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#10 erstellt: 17. Jan 2022, 21:12
Danke - sogar herzlichen Dank für die freundliche Übergabe der Information.
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