Statische Aufladung an einem Plattenspieler

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scerms
Stammgast
#1 erstellt: 23. Mai 2024, 08:26
Hallo zusammen !
Ich habe eine Frage bzw benötige einen Tipp der Experten.

Folgender Sachverhalt:
Auf meinem Rack stehen 2 Plattenspieler nebeneinander, wovon einer nach dem abspielen einer Platte immer erheblich geladen ist. Wenn man die Platte vom Teller hebt knistert es gleich mehrmals.

Der eine Dreher, der dieses Problem nicht zeigt, hat ein separates Erdungskabel das auch an die entsprechende (GND) Stelle am Verstärker angeschlossen ist.
Der andere Dreher, hat leider nicht so eine separate Leitung. Da kommt hinten nur ein Kabel mit einem mehrpoligen DIN- Stecker heraus. Diesen habe ich mit einem Adapter auf Cinch am Verstärker angeschlossen. Wie gesagt gibt es da aber keine separate Erdungsleitung.
Bei diesem Spieler hört man auch ein leises Brummen, wenn ich das Lautstärkepoti über die Hälfte aufdrehe. So laut kann ich im Normalfall eh nicht aufdrehen, es zeigt aber das es da irgendwo ein Erdungsproblem gibt...

Jetzt hatte ich schonmal irgendwo aufgeschnappt, das man vom äusseren Ring des DIN- Steckers einen Draht zum GND am Verstärker ziehen kann, um ein solches Problem zu beheben. Hab ich gemacht, leider ohne Erfolg.

Was kann man da jetzt noch probieren, oder könnt ihr einen bestimmten Adapter empfehlen oder eine andere Methode?
Über Tipps und Hilfe bin ich wie immer sehr dankbar.

Gruß Sebi
Holger
Inventar
#2 erstellt: 23. Mai 2024, 10:44

scerms (Beitrag #1) schrieb:

Der andere Dreher, hat leider nicht so eine separate Leitung. Da kommt hinten nur ein Kabel mit einem mehrpoligen DIN- Stecker heraus. Diesen habe ich mit einem Adapter auf Cinch am Verstärker angeschlossen.



Solche Din-auf-Cinch-Adapter gibt es auch mit Massekabel.
>>> Amazon


[Beitrag von Holger am 23. Mai 2024, 10:50 bearbeitet]
scerms
Stammgast
#3 erstellt: 23. Mai 2024, 12:13
Vielen Dank für den Hinweis, ist bereits bestellt. Ich berichte dann.

Gruß Sebi
Gurkenhals
Inventar
#4 erstellt: 23. Mai 2024, 23:21
Tach Sebi,

ich darf dazu anmerken, daß es Dreher gibt, die mehr zur statischen Aufladung neigen und welche, mit weniger Neigung...und welche mit gar keiner Neigung.

Ist vllt. nicht verkehrt, von deiner Seite, anzumerken, um welchen Dreher es sich handelt. Möglicherweise haben schon andere Nutzer ähnliche Erfahrungen gemacht.


Gruß,

Ulf
flexiJazzfan
Inventar
#5 erstellt: 24. Mai 2024, 11:13
Eine statische d.h. oberflächliche Ladung der Platte gibt es beim Abspielen immer, eben durch die Reibung der Nadel. Die Platte selbst sollte, durch genügend Ruß im Material, so leitfähig sein, dass ein Ladungsausgleich nach innen stattfindet. Mit einer leitfähigen (schwarzen Gummi-)Matte als Unterlage und einem Metallteller dürfte dann beim Abheben der Platte keine Ladungstrennung mit Entladungsknistern mehr stattfinden. Andere Kombinationen können schon ganz andere Effekte hervorrufen.
Die Brummprobleme mit der Verkabelung haben mit dem obigen Problem möglicherweise nichts zu tun. Hier gibt es vielerlei Möglichkeiten. Gerade bei Adaptern reicht es oft schon, wenn eine metallene Außenhülle eines herumhängenden Cinchsteckers irgendwo eine Leitung oder das Gehäuse eines anderen Geräts berührt.
Gruß
Rainer
scerms
Stammgast
#6 erstellt: 24. Mai 2024, 12:54

Gurkenhals (Beitrag #4) schrieb:


Ist vllt. nicht verkehrt, von deiner Seite, anzumerken, um welchen Dreher es sich handelt.


Hallo Ulf. Der Spieler der sich auflädt, ist der Sansui FR-D3. Originale Gummimatte drauf.


flexiJazzfan (Beitrag #5) schrieb:
Gerade bei Adaptern reicht es oft schon, wenn eine metallene Außenhülle eines herumhängenden Cinchsteckers irgendwo eine Leitung oder das Gehäuse eines anderen Geräts berührt.


Das kann ich in meinem Fall ausschließen. Der Adapter hängt frei in der Luft.

Mit ein wenig Glück kommt heute schon der Adapter mit Erdungskabel, den der Holger netterweise vorgeschlagen hat.
Dann sehe ich mal weiter und berichte hier.
Danke für eure Teilnahme und Hilfsbereitschaft.

Gruß Sebi
darkphan
Inventar
#7 erstellt: 24. Mai 2024, 13:41
Früher hat man solche Probleme schon mal mit einer antistatischen Filzmatte wegbekommen ... auf dem Gummi erhöht sie natürlich die Auflagenhöhe, so dass du dann ggf. den Tonabnehmer nachjustieren müsstest – musst du dann mal schauen, wie sich der Klang ändert. Man kann sie auch statt der Gummimatte auflegen, so dass sich am Abtastwinkel nichts ändert.
einstein-2
Inventar
#8 erstellt: 24. Mai 2024, 15:28
Hallo Themenstarter
Dein Sansui hat eine effektive Tonarmlänge von 220MM. Allen Unkenrufen zum trotz, kannst du so eine Antistatik Tellermatte ohne hörbare Klangeinbuße bedenkenlos verwenden. Am VTA Winkel würde 1° Änderung 3,8 MM an der
Höhe an der Nadelspitze ausmachen. Würdest du eine Matte mit 3 MM verwenden, wären dies weniger als 1° Winkeländerung, unhörbar.
flexiJazzfan
Inventar
#9 erstellt: 24. Mai 2024, 15:34
Komisch, nach Beschreibungen in Hifi Wiki und einem Foto hier https://www.hifihouse.de/hifi-gebraucht/sansui-fr-d3/ hat der Sansui FR-D3 fest verkabelt Cinchkabel und ein Massekabel am Ausgang. Das ist doch angeblich der „problematische“ Plattenspieler, hat auch Gummimatte und Aluteller.
Was ist denn der andere ? Auch ein Veteran?
Gruß
Rainer
scerms
Stammgast
#10 erstellt: 24. Mai 2024, 19:26
Hallo Rainer, Du sprichst an was ich mich auch frage.
Der Sansui hat laut Wiki ein festes Cinch Kabel. Ich frage mich, ob der Vorbesitzer da einen Din-Stecker "dran gefritzt" hat, ohne die Erde dabei zu verbinden.

Ich habe nämlich vorhin den Adapter, den Holger empfohlen hat, verbaut. Das Brummgeräusch bei halb aufgedrehtem Poti ist unverändert vorhanden, und auch die Platte lädt sich auf und knistert beim Abheben. Also überhaupt keine Veränderung durch das zusätzliche Erdungskabel.

Der andere Plattenspieler ist der Sansui SR-636. Da gibt es selbst bei Lautstärke-Poti auf Anschlag kein Nebengeräusch, und auch die Platten knistern nicht beim Abheben.

Die Antistatik- Tellermatte ist auch ein guter Tipp, dennoch frage ich mich, ob durch den Din-Umbau irgendwas verhunzt wurde.
Ich kann mir nämlich auch nicht vorstellen, daß Sansui Anfang der 80er so einen Stecker ausgeliefert hat an diesem Gerät.

Gruß Sebi
flexiJazzfan
Inventar
#11 erstellt: 24. Mai 2024, 20:41
Was ist das für ein Stecker? Wieviele Pole ? Wieviele Einzeladern führen dahin?

Gruß
Rainer
scerms
Stammgast
#12 erstellt: 25. Mai 2024, 06:07
Guten Morgen zusammen.

Der Stecker ist ein solches 5poliges "Din-Männchen":

Din

Das Kabel ist zweiadrig mit angegossener Erdungsleitung.
Das würde ich auch als das originale "Lakritzkabel" von Sansui identifizieren:

Kabel

Ich glaube, da hat wirklich einer die Cinchstecker angeknipst und den Dinstecker dran gemacht...Was meint ihr?

Gruß Sebi
einstein-2
Inventar
#13 erstellt: 25. Mai 2024, 06:15
Hallo Sebi
Ist sicher selber gemacht. Aber wenn es korrekt gemacht wurde, dürfte es da keine Probleme bereiten. Diese Phono DIN Stecker waren normalerweise immer er nur 3 polig. Aber Frage mich jetzt nicht nach der korrekten Belegung, da würde ich an deiner Stelle googeln.
scerms
Stammgast
#14 erstellt: 25. Mai 2024, 06:25

einstein-2 (Beitrag #13) schrieb:
Aber Frage mich jetzt nicht nach der korrekten Belegung, da würde ich an deiner Stelle googeln.


Also im Grunde würde ich das eh ganz gerne Rückgängig machen und auf das Adapter-Gezumpe verzichten....

Um auf das Brummen bei sehr hoher Lautstärke und die Aufladung der Platte zurückzukommen:
Kann es sein, das dieses Erdungskabel falsch angelötet wurde oder sich innen gelöst hat?

Könnte ich zum testen nicht das Erdungskabel hinter dem Stecker abschneiden, abisolieren und direkt am GND vom Verstärker anschrauben? Ist das zu einfach oder entstehen andere Nebenwirkungen dadurch?

Gruß Sebi
einstein-2
Inventar
#15 erstellt: 25. Mai 2024, 06:31
Hallo Sebi
Logisch kannst du das direkt am Verstärker anschließen. Momentan wahrscheinlich die beste Lösung.
hpkreipe
Inventar
#16 erstellt: 25. Mai 2024, 09:17
Wenn Du, TE, ein Multimeter hast, könntest Du ja auch einfach einmal messen, gibt es von der Masse des DIN-Steckers, einen Durchgang zu sicher über das Erdungskabel geerdeten Teile des Sansuis.

Sonst kannst Du viel abschnibbeln, wenn im Innern etwas defekt ist. Dafür würde ich den Din-Stecker vorsichtig öffnen und damit ist dann schon klar, wie da was verbunden wurde.

Abtrennen kann man dann immer noch.
scerms
Stammgast
#17 erstellt: 25. Mai 2024, 10:18
Das ist auch ein guter Tipp, danke dafür.
Ich habe aber bereits nach Einsteins Antwort kurzen Prozess gemacht und das Erdungskabel direkt am Verstärker angeschlossen.

Tatsächlich hat sich das Problem etwas verbessert, aber nicht ganz. Das Brummen bzw Summen ist jetzt so gerade noch hörbar, wenn der Verstärker voll aufgedreht ist.

Ich habe 2 Platten durchlaufen lassen. Die knistern jetzt nicht mehr beim Abheben, sind aber immer noch etwas statisch geladen nach dem Abspielen. Die Haare auf meinem Arm werden leicht von der Plattenseite angezogen...

Ich weiß jetzt nicht ob sich das noch weiter reduzieren lässt (oder muss). Vielleicht probiere ich mal so eine Antistatikmatte aus.

Jedenfalls Danke für eure Hilfe, falls jemand noch mehr Ideen hat, immer her damit bitte.

Gruß Sebi
Lucky_8473
Inventar
#18 erstellt: 25. Mai 2024, 11:48
Hi Sebi,

es kann auch z.B. von einem schlecht geschirmten Netzteil in Steckdosenleiste oder hinterm Plattenspieler kommen.
Hatte ich schon mal und gesucht wie verrückt
Probeweise das Netzteil von einer indirekten Beleuchtung abgesteckt und a Ruah war
scerms
Stammgast
#19 erstellt: 27. Mai 2024, 05:26
In der Tat hängt bei mir in der Steckdosenleiste der Anlage auch so ein billiges Netzteil für so einen LED-Streifen mit drin.
Den werde ich heute Abend mal ausstöpseln und sehen bzw. hören....
Da muss man erstmal drauf kommen! Danke für den Hinweis.
Gruß Sebi
einstein-2
Inventar
#20 erstellt: 27. Mai 2024, 05:37
Hallo
Ich möchte jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber es tauchte auch schon der Verdacht auf, dass für solche Probleme die Photovoltaik die Ursache sein könnte, kann. Immerhin wird da im Wechselrichter Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt. Und was da so Verunreinigungen ins heimische Stromnetz eingespeist werden, wissen nur die Götter. Ich bekomme in 2 Monaten so einen Mist aufs Dach, bin gespannt.
scerms
Stammgast
#21 erstellt: 27. Mai 2024, 05:52
Ich drücke dir die Daumen, das es nicht zu hörbaren Nebenwirkungen kommt.
Photovoltaik habe ich zum Glück (noch) nicht.
Gruß Sebi
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