Bitte um sachkundige Hilfe

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Rillator
Neuling
#1 erstellt: 17. Jul 2024, 13:03
Liebes Forum,
freilich muß ich zugeben. daß es etwas unverfroren ist, mich ohne Eintrittsgeschenk einfach mit einem Hilferuf - oder gleich mehreren? an Euch zu wenden - aber Schüchternheit war ja noch selten von Vorteil im Überlebenskampf.
Vor kurzem erwarb ich auf einem Flohmarkt einen interessanten Plattendreher mit nur sehr rudimentärem Typenschild (Aufkleber auf der Rückseite des Gehäuses, ""Direktgetriebener Plattenspieler PD50" ~50/60 Hz 220V 19W, vermutlich ein Halbautomat,
Herstellerangabe Fehlanzeige. Das Gerät verfügt über ein fest installiertes Din-5Pol-Ausgangskabel, ein Anschluß für ein Erdungskabel ist nicht vorhanden. Der Korpus ist in dunklem Steingrau gehalten, vermutlich überlaminierte Spanplatte. An der mit Preßpappe verkleideten Unterseite befindet sich ein Auto-Stop-Schalter nahe der Vorderseite des Gerätes. Angesichts der Aufmachung, des ungewöhnlichen Typenschildes ohne Herstellerangabe, gehe ich davon aus, daß es sich um einen No-Name-Nachbau handelt. Nun allmählich zu meiner ersten Frage: Kennt irgendwer wen, der so ein Gerät erkennen könnte? Wer hat so etwas hergestellt? Meine Suche auf den einschlägigen Suchmaschinen war erfolglos. (Photos von Details sind vorhanden.)
2. Frage: Weiß irgendwer, wie man bei so einem Gerät das Auflagegewicht richtig einstellt? Ich hab keine Ahnung davon, im aktuellen Zustand rauscht die Nadel pfeilschnell von der Einlaufrille zur Auslaufrille, ohne lästige Umwege - und ohne Hörgenuß zu verursachen. (Nadel hab ich schon getauscht, ist frisch.) Bevor ich da womöglich etwas zerstöre, frag ich doch lieber wen, der davon was versteht. (siehe oben, Evolution).
Falls ich hier völlig fehlgepostet haben sollte und die entsprechende Option besteht, bitte ich um Verschiebung dieses Posts in die richtige Kategorie/das richtige Unterforum.
Danke fürs Zulesen, ich bin gespannt auf Antworten.
net-explorer
Inventar
#2 erstellt: 17. Jul 2024, 13:16
Hierzu wären Bilder, auf denen man das ganze Gerät sieht, und dann explizit den Tonarm, am besten die beiden Enden, sehr hilfreich.

Die Erde ist sicher im DIN-Stecker integriert!


[Beitrag von net-explorer am 17. Jul 2024, 13:20 bearbeitet]
Rillator
Neuling
#3 erstellt: 17. Jul 2024, 13:29
Danke für die rasche Rückmeldung!
Mal sehen, ob und wie ich hier ein Bilder reinbekomme. Könnte klappen
PD50 Tonarmdetail 1
Weitere Details können nachgereicht werden.
Herzliche Grüße
Rillator
Neuling
#4 erstellt: 17. Jul 2024, 14:18
Nachreich:
Detail Tonabnehmer mit System, (ursprünglich am Dreher montiert) Tonabnehmer
Auf der Unterseite des oberen Bleches am Tonabnehmersystem befindet sich ein kleiner rechteckiger Aufkleber mit dem Aufdruck GGH auf der zum Tonarm zeigenden Seite. Wer baute sowas (nach)?
Gehäuserückseite Gehäuserückseite
contadinus
Inventar
#5 erstellt: 17. Jul 2024, 14:56
Dürfte sich wohl um
diesen
Plattenspieler handeln.
Einen Nikko Transonic P50.
Holger
Inventar
#6 erstellt: 17. Jul 2024, 15:14
Zu deiner 2. Frage:
Wie's aussieht, wird die Auflagekraft ganz standardmäßig eingestellt, d. h. Antiskating auf Null stellen und dann den Tonarm ausbalancieren. Das bedeutet, ihn aus der Halterung zu nehmen und den Lift in die Ab-Position zu legen, sodass der Arm auf den Teller sinkt - Achtung, nicht vollständig absenken lassen, wenn kein Nadelschutz vorhanden ist.
Dann wird das Gegengewicht so lange verdreht, bis der Arm in der Schwebe hängt.
Dann hält man das Gegengewicht hinten fest und dreht den vorderen Teil (der mit der Skala) so, dass die Null auf 12 Uhr steht - dabei darauf achten, dass der hintere Teil nicht mit dreht.
Danach nochmals kontrollieren, ob der Arm wirklich schwebt. Wenn nicht, korrigieren.
Zuletzt wird dann die korrekte Auflagekraft eingestellt, indem man das komplette Gegengewicht (also beide Teile) auf den gewünschten Wert dreht, also z. B. auf 2 auf 12 Uhr für 2 Gramm.
Und dann noch das Antiskating-Rädchen auf den gleichen Wer drehen, also z. B. ebenfalls auf 2.
Fertig.

Sollte eigentlich gut klappen... bei Fragen einfach fragen.
Holger
Inventar
#7 erstellt: 17. Jul 2024, 15:17
Ach so... ganz vergessen:
Für die korrekte Auflagekraft musst du natürlich Hersteller und Typ des Tonabnehmers kennen, dann kann man die Werte normalerweise leicht im Netz finden.
Wenn nichts auf dem Tonabnehmer drauf steht, mach bitte noch ein Foto, auf dem man es gut sehen kann...
Deerbridge
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Jul 2024, 15:21
Im Netz wird verschiedentlich kolportiert der Dreher käme aus der Micro Seiki Ecke...

Auch frappierende Ähnlichkeiten zu Luxmännern wurden attestiert.
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 17. Jul 2024, 15:29
Hallo,

ja, der Dreher ist bekannt. Nikko war keine "Klitsche", aber Plattenspieler kauften sie zu, wie es aussieht ist das ein Chuo Denki mit wahrscheinlich Fujiya-Motor. Gut Fujiya hat auch für und mit Micro Seiki gearbeitet... Nakamichi Dragon oder die Dreher für Luxman waren aber eigentlich für Fujiya Werbung genug.

DIN-Anschluß und das Etikett spricht dafür das es sich Ware für den deutschem Markt handelt.

Könntest Du das Headshell auch noch so fotografieren das man die Vorderseite des Systems erkennen kann?

Nur das Foto mit der Headshell sagt nix ausser das es sich um eine Headshell handelt...

Peter


[Beitrag von 8erberg am 17. Jul 2024, 15:31 bearbeitet]
Rillator
Neuling
#10 erstellt: 17. Jul 2024, 17:49
Danke für die rege Beteiligung. Hier ein paar Photos von der Headshell; ich hatte keine Ahnung davon, daß die sich so schlecht photographieren lassen. Sind wohl schüchtern.
Headshell
Headshell2
Headhell3
Sorry, war etwas abgelenkt.
Und bei vorsichtigen Versuchen habe ich festgestellt, daß das Gegengewicht am Ende des Tonarmes frei verschieblich ist in der Längsachse; Egal, auf welche Position ich es nach vorne oder hinten schiebe - die Nadel rast nach innen. Neuerdings hab ich den Eindruck, daß es sich NICHT um einen Halbautomaten handelt, ich hab noch nicht einmal eine Endabschaltung entdecken können.
Das mit dem Einstellen probiere ich mal. Und die Anschaffung - für kleines Geld - hat sich schon gelohnt, macht mir Spaß!
evilknievel
Inventar
#11 erstellt: 17. Jul 2024, 17:59
Hallo,

den TA kann ich nicht identifizieren, allerdings erkennt man, dass die Diamantspitze fehlt und nur das Bonding Röhrchen vorhanden ist.

Gruß Evil
Rillator
Neuling
#12 erstellt: 17. Jul 2024, 18:07
Gut gesehen, Evilknievel. Das abgebildete System war an dem Dreher dran, als ich ihn erwarb, inzwischen hab ich ein anderes bauähnliches Headshell mit neuer Nadel von National Panasonic dran.
LG
Michel
Rillator
Neuling
#13 erstellt: 17. Jul 2024, 19:00
Nochmals ganz vielen Dank an das nette Forum und die hilfsbereiten Mitglieder , das macht richtig Freude. Nun, ich hätte es vermuten können, wer sich mit Vinyl befaßt, kann kein ganz schlechter Mensch sein.
Meine Fragen sind beantwortet, von mir aus kann der Thread geschlossen werden, muß ich dafür selbst etwas veranlassen?
LG und zum Wohle
Michel
net-explorer
Inventar
#14 erstellt: 18. Jul 2024, 06:33

Holger (Beitrag #7) schrieb:
... Für die korrekte Auflagekraft musst du natürlich Hersteller und Typ des Tonabnehmers kennen, dann kann man die Werte normalerweise leicht im Netz finden. ...

Das Thema ist trotz Systemtausch noch offen.
Antiskating-Justierung hat nicht nur tonal Auswirkungen, es belastet bei falscher Einstellung auch unnötig überproportional eine Seite der Rille.
Rillator
Neuling
#15 erstellt: 18. Jul 2024, 08:55
Guten Morgen net-explorer,
da hast Du natürlich recht, an der Einstellung arbeite ich noch.
LG
Michel
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 18. Jul 2024, 09:20
Hallo,

dann schau einfach nach wenn Dir das lieber ist:

https://www.vinylengine.com/cartridge_database.php

Peter
Klaus_N
Inventar
#17 erstellt: 18. Jul 2024, 14:13
Könnte das montierte System evtl. ein Acutex 320 sein?
Rillator
Neuling
#18 erstellt: 23. Jul 2024, 15:11
Sorry for the delay, been afk for some days.
Zu dem verbauten System kann ich beim besten Willen nichts sagen. Aber mit einer neuen Nadel - die 6 Mal soviel kostete wie der Dreher - und mit den sachkundigen Beiträgen konnte ich den Dreher zum Drehen bringen.
Happy mushroom am I!
Holger
Inventar
#19 erstellt: 23. Jul 2024, 16:36
Naja... was heißt denn für dich "neue Nadel"?
Komplett neues System oder eine neue Nadel für das vorhandene?
Wenn komplett neu... welches isses denn geworden?
Und wenn "nur" neue Nadel... welche denn?
Marsilio
Inventar
#20 erstellt: 23. Jul 2024, 19:50
Ja, und wenn Du eine neue Nadel besorgt hast wirst Du ja sicher wissen, für welches System, vor allem wenn so teuer...

Wie das Acutex 320 sieht das für mich übrigens nicht aus.

LG
Manuel
B-Bear
Stammgast
#21 erstellt: 23. Jul 2024, 20:21
Der Abnehmer sieht nach Kenwood V 47 aus.
Rillator
Neuling
#22 erstellt: 25. Jul 2024, 15:18
Bitte abermals um Nachsicht für Saumseligkeit, ich hab im Moment in der Kohlenstoffwelt Dinge zu erledigen. Getauscht habe ich die Nadel an meinem alten und passenden National Panasonic 270C-II. eingebaut habe ich eine mit der Nr. 11104, sieht etwa so aus: https://www.thakker....270c-nachbau/a-5231/, Nadel erworben bei Feinkost expert für 29,99€, bei Media M. wäre sie billiger gewesen, aber den mag ich nicht unterstützen. Auf das ursprünglich am Dreher verbaute System, ich erinnert Euch womöglich ursprüngliches System, würde vermutlich diese Nadel https://fixpart.de/p...oup=tonabnehmernadel passen, vielleicht gönn ich mir den Spaß, es hat ja schon einen gewissen Charme, wenn auch das ursprüngliche System wieder verbaut ist.Wie schön, daß ich keine größeren Probleme habe.
Ein wunderschönen Sommerabend @ all.
Michel
8erberg
Inventar
#23 erstellt: 25. Jul 2024, 15:39
Hallo,

die gleiche Nadel gibts beim Thakker auch: https://www.thakker....7-swiss-made/a-9866/

Peter
Marsilio
Inventar
#24 erstellt: 25. Jul 2024, 17:30
Das EPC-270 C-II ist ein anständiges System. Die Frage ist natürlich, ob Du eine elliptische oder eine sphärische Nachbaunadel erwischt hast - die elliptische Nadel löst Details etwas besser auf.

Eine Nadel fürs Kenwood V-47 dürfte ein Schritt zur Seite sein; zumal ich nicht zu 100 Prozent sicher bin, dass das wirklich die Originalbestückung des Nikko Transonic ist. Ich hatte mal einen unter den Fingern, der mit einem Tonabnehmer der Audio Technica AT-70-Familie bestückt war.

Dein Plattenspieler ist übrigens nicht übel; das ist ein grundsolider Direkttriebler. Wenn Du noch weiter investieren möchtest würde ich da eher empfehlen, ein System (oder eine Nadel fürs EPC-270) mit Naturdiamant und hochwertigerem Schliff in Betracht zu ziehen. Je besser die Nadel, desto besser und detailreicher der Klang. Ein Audio Technica AT-VM95ML zu Beispiel ist für diesen Dreher nicht übertrieben: https://www.thakker....VALbClyO_ca2EWgWiyZo

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 25. Jul 2024, 17:32 bearbeitet]
Rillator
Neuling
#25 erstellt: 28. Jul 2024, 13:34
Endlich bin ich dazu gekommen, meine Anlage umzubauen, hab den bisher genutzten Dreher --> Technics SL-DD33 in den einstweiligen Ruhestand geschickt (zu ein paar anderen), das Hörerlebnis ist beeindruckend, so auch das Bewußtsein, jetzt unterm Strich ca. 3 kg mehr Technik (und 4,5 kg weniger Technics) herumstehen zu haben. Die Umstellung von Voll- auf Halbautomatik fällt nicht schwer, dabei unterstützt auch der Gedanke, daß jedes nicht zwingend erforderliche zusätzliche Feature auch die Anfälligkeit für Defekte steigert. Back to the roots deshalb? Wie bedauerlich, daß es für dieses Abspielgerät --> EWC-Phonograph ca. 1902 so wenige verfügbare Medien mit aktuellen Inhalten im Handel zu kaufen gibt! Sorry, evtl. etwas offtopic im HIFi-Forum.
Ich wünsche Euch ein vergnügliches restliches Wochenende.
Michel
contadinus
Inventar
#26 erstellt: 28. Jul 2024, 19:54
Bissl entrosten die Walze, dann gibts sicher auch einen reinen Klang!

Aber im Ernst - in welchem Museum hast Du denn dieses Gerät geklaut?!? Wird wohl ca. Ende 19.Jh gebaut worden sein?
Rillator
Neuling
#27 erstellt: 28. Jul 2024, 20:14
Das ist ein völlig unerwartetes Fundstück aus einer Werkstattauflösung, der Schalltrichter fehlt genauso wie Aufnahmedose und Wachszylinder - aber die Mechanik läuft so laut- wie tadellos. Herstellerin war die Excelsiorwerk G.m.b.H., Fabrik für Erzeugnisse der Feinmechanik, Köln, vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts. So etwas braucht nicht wirklich jemand, aber ohne wäre das Leben um einen Farbtupfer ärmer.
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