Metall-Massestecker von Cinchkabeln unter Strom?

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DorianH
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Dez 2024, 12:58
Hallo,
gestern habe ich den Verstärker, der sich in meinem Rack befindet, ausgetauscht.

An dem Verstärker sind sehr viele Geräte angeschlossen: Plattenspieler, Cassettendeck, Tuner, Videorecorder, DAT-Recorder, CD-Spieler, Soundkarte des Computers.

Zuerst habe ich die schaltbare Steckdose, an der die Geräte hängen, ausgeschaltet.

Dann den alten Verstärker von den Kabeln getrennt. Die Kabel der Quellgeräte blieben allerdings mit diesen verbunden.

Dann habe ich die Quellgeräte der Reihe nach an den neuen Verstärker angeschlossen.

Dabei ist mir folgendes unangenehm aufgefallen: Immer wenn ich einen Cinchstecker aus Metall angestöpselt habe und zufällig einen anderen Chinchstecker aus Metall berührt habe, habe ich sehr unangenehm "Strom" gespürt. Sogar wenn ich mit einer Hand einen Metallcinchstecker in der Hand gehabt habe und mit der anderen Hand die Metallfrontplatte des Tuners berührt habe ich ebenfalls an dieser Metallfrontplatte "Strom" gespürt.

Beim Handling mit Kunststoff-Cinchsteckern kam sowas nicht vor.

Ist sowas normal?

Viele Grüße
Dorian
der_Lauscher
Inventar
#2 erstellt: 05. Dez 2024, 13:15
Kurzversion:
Ist sowas normal ? ja, je nachdem

Du kannst dich mal bzgl. Potentialunterschiede, Erdung bei Steckdosenverkabelungen usw. einlesen. Da der Schirm bei Cinch, Koax usw. leitend ist, fällt dies ggf. bei unisolierten Steckern eher mal auf

Das Wichtigste: ist harmlos
DorianH
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Dez 2024, 13:44
Hallo,
danke für Deine Antwort.
Ja, wenn es harmlos ist, beruhigt mich das schon.

Was mich gewundert hat ist auch die Tatsache, dass ja alle Geräte vom Stromnetz waren und
da anscheinend noch -laienhaft ausgedrückt- eine "Restspannung" in den Kabeln war, die man
unangenehm gespürt hat.

Viele Grüße
Dorian
einstein-2
Inventar
#4 erstellt: 05. Dez 2024, 20:48
Hallo
Ich hatte einen ähnlichen Fall. Hatte meine Anlage, Verstärker, Plattenspieler in einem Rack untergebracht. Das Rack hatte einen Stahlrohreahmen mit Auflagen aus Spanplatten. Die Geräte hatten keinerlei Kontakt mit dem Stahlrahmen. Jedesmal wenn ich diesen Rahmen berührte, bekam ich einen leichten Stromschlag. War vermutlich derselbe Effekt wie vorher beschrieben.
analognerd
Stammgast
#5 erstellt: 05. Dez 2024, 21:04

einstein-2 (Beitrag #4) schrieb:
Hallo
Ich hatte einen ähnlichen Fall. Hatte meine Anlage, Verstärker, Plattenspieler in einem Rack untergebracht. Das Rack hatte einen Stahlrohreahmen mit Auflagen aus Spanplatten. Die Geräte hatten keinerlei Kontakt mit dem Stahlrahmen. Jedesmal wenn ich diesen Rahmen berührte, bekam ich einen leichten Stromschlag. War vermutlich derselbe Effekt wie vorher beschrieben.


Welche Schuhe und Kleidung trägst du?
Das hört sich nach statischer Aufladung an.
einstein-2
Inventar
#6 erstellt: 06. Dez 2024, 17:14

analognerd (Beitrag #5) schrieb:

einstein-2 (Beitrag #4) schrieb:
Hallo
Ich hatte einen ähnlichen Fall. Hatte meine Anlage, Verstärker, Plattenspieler in einem Rack untergebracht. Das Rack hatte einen Stahlrohreahmen mit Auflagen aus Spanplatten. Die Geräte hatten keinerlei Kontakt mit dem Stahlrahmen. Jedesmal wenn ich diesen Rahmen berührte, bekam ich einen leichten Stromschlag. War vermutlich derselbe Effekt wie vorher beschrieben.


Welche Schuhe und Kleidung trägst du?
Das hört sich nach statischer Aufladung an.


Hallo
Statische Aufladung kann es nicht sein, weil ich einen Fliesenboden
habe und die Spannung vom Regal auf mich überging und nicht
umgekehrt. Ich vermute, dass sich im Stahlrahmen durch die Stereoanlage
wie auch immer eine induktive Spannung aufgebaut hat. Zumal diese Kribbeln
beim anfassen dieses Rahmens ja nicht schlagartig, wie es bei einer
statischen Aufladung üblich wäre, weg war, sondern solange ich diesen Rahmen
anfasste, vorhanden war.
der_Lauscher
Inventar
#7 erstellt: 06. Dez 2024, 17:27
statische Aufladung bezweifle ich auch, da dies meist nur ein kurzer Impuls (Blitz, da i.d.R. über 10 kV) ist und kein dauerhaftes kribbeln.

Ist wirklich ALLES ausgesteckt, also nicht nur Netzstecker, oft kommt sowas auch über das Koaxkabel der TV-Dose (und dessen Kanalverstärker usw.) oder über LAN- oder HDMI-Kabel vom Router usw., da ist viel möglich.
Irgendwo ist halt ein Potenzialunterschied zwischen den verschiedenen Stromkreisen/Geräten, der sich über Gehäuse und Masseverbindungen mit den damit verbunden Kabeln überträgt

Keinesfalls wird das in einem Kabel "gespeichert" o.ä., das ist nicht möglich

Es kann auch sein, daß du noch eine "alte" Steckdosenverkabelung (klassische Nullung) hast, oder deine Schutzleiterverkabelung mit dazugehörigem Erder nicht richtig funktioniert. Das sollte sogar überprüft werden.


[Beitrag von der_Lauscher am 06. Dez 2024, 17:35 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 06. Dez 2024, 19:56

Ich vermute, dass sich im Stahlrahmen durch die Stereoanlage
wie auch immer eine induktive Spannung aufgebaut hat.


... oder auch einer parasitären kapazitiven Spannung.

Die meisten Hifi-Geräte besitzen die SK2 und dabei sind so einige Potentialunterschiede (ich verwende meine alte, gelernte Bez.) für Verwunderungen ursächlich. Da werden z.B. "weiche Erdungen" gegen GND (Gehäuse) vorgenommen oder es existieren tatsächlich induktive "Speicherungen" im Trafo, welche dann wiederum über diese "weiche Erdung" abgeleitet werden kann.

Aber eine "messbare" hohe Spannung von sämtlichen SK2-Gehäusen zu einem echten Erdpotential ist normal.
Dazu empfiehlt sich eine "Ausphasung" der einzelnen Geräte, ohne dass sie galvanisch miteinander verbunden sind.
Am simpelsten ist es mit einem "Phasenprüfer/Lügenstift" zu bewerkstelligen.
DorianH
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Feb 2025, 06:58
Hallo,
ich habe jetzt die Ursache gefunden, warum die Stereoanlage -obwohl ich sie vom Netz getrennt habe- unter Strom steht und ich winzige "Stromschläge" bekomme, wenn ich mit Cinchsteckern aus Metall hantiere
(siehe das erste Posting in diesem Thread).

Schuld ist das DVB-C Antennenkabel, welches über einen USB-TV-Stick an den Computer angeschlossen ist, der wiederum mit dem Stereoverstärker verbunden ist.

Sobald ich das Antennenkabel abziehe, ist alles "stromfrei"...

Frage an die Experten: Ist das normal?

Vielen Dank und viele Grüße

Dorian
analognerd
Stammgast
#10 erstellt: 09. Feb 2025, 08:42
Ja, dein Computer ist nicht geerdet und du bringst sein Potential dann auf ein anderes Gerät. Das kann eben solche Probleme bringen.
Kenne das mit einem Verstärker und einer Aluminium-Tastatur, das fetzte!
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 09. Feb 2025, 10:43
Deine jetzige Feststellung deutet stark auf meine vorige technische Erläuterung hin
Die Potentialunterschiede zwischen den HiFi-Geräten mit SK2 und dem PC mit SK1 - seien sie nun von "gespeicherten" parasitären Aufladungen oder auch "echten" Potentiale erzeugt - werden zum Erdpotential des PC abgeleitet und das kann in den Händen "zwicken".


dein Computer ist nicht geerdet ...


Ein PC ist geerdet. Wäre auch fatal wenn nicht, denn statische Aufladungen sollten daran weitgehendst eliminiert werden.
hifi_raptor
Inventar
#12 erstellt: 09. Feb 2025, 10:51
Morgen
Liest sich ganz schön gruselig.
Gebe zu für mich ein Grund einen Elektriker zu rufen.
Alles ausstecken und warten bis der Mensch die Hausverkabelung überprüft hat.
Der kann letztlich auch Geräte prüfen.
Unfallfreien Sonntag
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 09. Feb 2025, 10:59

Liest sich ganz schön gruselig.
Gebe zu für mich ein Grund einen Elektriker zu rufen.


Und ein "Elektriker" soll dann die Physik außer Kraft setzen?!
Das hier ein Potentialausgleich stattfinden kann ist bei einem Zusammenschluss von SK1 und SK2 normal.
hifi_raptor
Inventar
#14 erstellt: 09. Feb 2025, 12:04
Morgen
mit Verlaub das ist Unsinn weil es damit nichts zu tun hat.
Wenn ich Stromschläge bekomme oder irgendwo Kriechströme unterwegs sind, wird es IMHO Zeit für einen Elektriker.
In 50 Jahren HiFi Geräte hab ich mit sowas noch nichts zu tun gehabt - zum Glück.
Wünsche unfallfreien Sonntag
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 09. Feb 2025, 12:11
Ach so.
Ja dann ist es ja geklärt ....
MSM_C1
Stammgast
#16 erstellt: 09. Feb 2025, 12:25
Vielleicht hilft ein Mantelstromfilter in der Antennenleitung ...
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 09. Feb 2025, 12:33
Dann eher direkt einen Audio-Mantelstromfilter (Ground Loop Noise Isolator) in die Cinch-Verbindungen zwischen PC und Anlage einbringen. Ein echter PC besitzt nämlich schon selbst einen Schutzleiter und darüber fließen ansonsten vorhandene Potentiale ab.
MSM_C1
Stammgast
#18 erstellt: 09. Feb 2025, 15:10
Das musste ich sogar bei meinem Haupt-PC mit angeschlossenen Adam A5x einschleifen um Brumm vollständig zu eliminieren.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#19 erstellt: 27. Feb 2025, 09:46
Ich hatte auch das Problem, dass der Stahlrahmen des Tri-Pod Racks mir einen Stromschlag verpasste. Es kam immer vor, mit Schuhen, nur auf Socken laufend oder barfuß. Alles egal.

Ich habe an einen der Spikes einen Kabelschuh angeschraubt und eine Litze mit dem Schutzkontakt der Steckerleiste verbunden. Alles bestens, keine Probleme mehr.

Frage könnte ich dieses Erdungskabel nicht auch an der Ground-Klemme des Phono-Eingangs am Verstärker anschließen? Dann müsste diese Litze nicht störend herumliegen.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 27. Feb 2025, 09:48 bearbeitet]
MosFetPapa
Stammgast
#20 erstellt: 27. Feb 2025, 12:08

DorianH (Beitrag #9) schrieb:
...Schuld ist das DVB-C Antennenkabel, welches über einen USB-TV-Stick an den Computer angeschlossen ist, der wiederum mit dem Stereoverstärker verbunden ist. Sobald ich das Antennenkabel abziehe, ist alles "stromfrei"...
Hört sich für mich nach einer Potentialverschleppung an.
Als erstes mal nachchauen ob das Antenenkabel am Übergabepunkt bei Hauseintritt fachgerecht in den Hauseigenen Potentialausgleich mit einbezogen ist.
Ursächlich können auch andere Endgeräte an der Antennenanlage sein. Wenn du auf alle Endgeräte Zugriff hast, die mal der Reihe nach trennen. Bei Mietwohnung mit altem Baumnetzt wird das aber schwierig.
Ein galvanisches Trennglied am Antennenkabel würde Abhilfe schaffen aber das eigentliche Problem nicht beheben.
Je nach Fehlerfall kann eine solche Potentialverschleppung durchaus unangenehm werden.
Gruß
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