Ortofon LMA 5 - verdreht?

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contadino
Inventar
#1 erstellt: 10. Dez 2024, 14:16
Werte Phono-Community,
ich hätte eine kurze Frage zu benannter Ortofon Nadel. Ich weiß schon, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte - ist zur Zeit aber leider hier nicht möglich. Deswegen werd ich mein Problem mal so gut beschreiben wie es geht. Fotos werden nachgereicht.

Nenne seit neuestem einen Telefunken STS 1 (zu dem ich sicher auch bald in paar Fragen hab...) mein eigen und an diesem war das LMA 5 mit fast neuer 10er Nadel dran. Eine feine Sache würde ich sagen. Bloß ist das ganze System in sich verdreht...
D.h. der Kunststoffkörper ist im Verhältnis zum metallischen Anschlußstück um ca 5° verdreht. Zumindest wenn davon auszugehen ist, daß der Zapfen, der in den Tonarm greift und das Loch im Plastikteil fluchten sollen.

Mir scheint, daß dieses Loch im Plastikteil eigentlich mit einer kleinen Schraube gefüllt sein soll, es sieht zumindest so aus. In meinem Fall gibts bloß das Loch, trotzdem hält der Kunststoff bombenfest am Metallteil.
Meine Theorie wäre nun, daß jemand mal die Schraube überdreht hat, diese sich dann nicht mehr festschrauben ließ und daraufhin das ganze mit Klebstoff zusammengepappt wurde. Und das eben leicht verdreht.

Wäre das nachvollziehbar oder schaut es beim LMA 5 ganz anders aus?
contadino
Inventar
#2 erstellt: 11. Dez 2024, 16:56
Ich seh schon - ohne Bild geht gar nix.
Deswegen borg ich mir mal frech ein Bild aus einer Fremdquelle aus (mit bestem Dank an den Bilderspender!):

Ortofon LMA 5

Gut zu sehen ist der Kleine Zapfen im Metallteil und das Loch im Plastikteil, die beide schön gerade ausgerichtet sind. Wie gesagt, bei mir sind die beiden um ca 5° verdreht.
Interessanterweise sieht es hier auch so aus, als wäre keine Schraube im Loch - vielleicht gehört ja tatsächlich gar keine rein?!
U87ai
Stammgast
#3 erstellt: 12. Dez 2024, 00:30
Das hintere Metallstück, also der SME-Anschluss, hat oben so einen kleinen Zapfen überstehen, dieser arretiert den TA in der Tonarmverschraubung.
Dieses Metallstück ragt dann da unter dem Fingergriff in das Plastikgehäuse des TA hinein und ein Stückchen weiter vorn ist dann eine winzige Inbus-Madenschraube die das Plastikgehäuse auf dem Metallstück fixiert. Wenn diese Inbusschraube fehlt dann verdreht sich das Gehäuse zum Metallstück. Der kleine Zapfen muss quasi die Flucht zur Mandenschraube bilden. Wenn nicht steht der TA nicht gerade, bzw geneigt zur Platte, diese Einstellung nennt man Azimuth. Dieser muss exakt 90 Grad zur Schallplattenoberfläche sein, sonst würde sich der Abtastdiamant einseitig abnützen, ausserdem verursacht das Links/Rechts Pegelfehler.

Da bei dir offensichtlich diese Madenschraube fehlt lässt sich das nicht mehr einstellen. Ob es irgendwo eine passende Madenschrabe gibt weiss ich leider nicht. Der TA ist mindestens 30 Jahre alt.

grußelchen
Tom
contadino
Inventar
#4 erstellt: 12. Dez 2024, 10:22
Hallo Tom,
vielen Dank für die Antwort! Hatte schon gedacht, hier gibt es niemanden, der das System kennt.

Ja, ich seh das eigentlich genau so wie Du. Habe zu Beginn gleich versucht mit einem Mini-Inbus die Schraube (die man optisch nicht erkennt) zu drehen. In meinem Werkzeugsatz finde ich einen 0,7 und einen 0,9mm Inbus - 0,7 dreht durch und 0,9 krieg ich nicht ins Loch. Also wenns tatsächlich ein Inbus wäre, würde 0,8mm wohl passen, bloß dummerweise ist diese Größe offenbar unüblich. Oder es ist keine metrische Schraube sondern etwas spezielles. Oder eben eine fehlende Schraube...

Als Lösungsanstz würde mir einfallen den 0,7mm Inbusschlüssel ins Loch zu kleben und die Schraube vielleicht so zu drehen, die Wahrscheinlichkeit ist aber recht hoch, daß das bloß eine große Sauerei macht und gar nichst bringt.
Deutlich besser wäre es zu wissen um was für eine Schraube es sich konkret handelt.

edit:

Na geht doch!
Habs jetzt mit etwas mehr Gewalt versucht - der 0,9mm Inbus geht doch rein. Bloß drehen läßt sich nix. Irgendwie sieht die ganze Sache etwas korridiert aus. Ich habs mal mit Kriechöl behandelt - mal sehen, obs in ein paar Stunden besser geht...
Vielen Dank für die Info mit der Madenschraube!


[Beitrag von contadino am 12. Dez 2024, 10:27 bearbeitet]
contadino
Inventar
#5 erstellt: 12. Dez 2024, 19:55
Na bestens - hat funktioniert!
Also vielen Dank nochmal für den Tip mit dem Inbus. Wie gesagt, 0,9mm war die richtige Größe und mit etwas Kriechöl und Zeit ist die Schraube auch aufgegangen. Danach lassen sich Metall- und Plastikteil problemlos gegeneinander verdrehen.
Freut mich sehr, so schlecht klingt das System mit der 10er Nadel nämlich nicht. Definitiv zu gut um es wegen so einer Kleinigkeit wegzuwerfen!
U87ai
Stammgast
#6 erstellt: 12. Dez 2024, 21:03
Sorry konnte es gerade erst lesen.

Also, ich hätte es etwas forsch gefunden an der Schraube einfach so herumzudrehen, kann gut sein das die mit Sicherungslack befestigt ist und dann irgendwas kaputt geht, wär doch schade um das schöne LMA.
Aber seis drum, du hast das Problem ja schon gelöst bekommen.
Dann wüsche ich dir viel Spass mit deiner 10er-Nadel beim Hören deiner Scheiben

grußelchen
Tom
Platten-Spieler
Stammgast
#7 erstellt: 24. Dez 2024, 02:08
...nun - die Schraube ist nur zum fixieren.

Wenn sie fehlt, sollte sich das Vorderteil auch so verdrehen lassen und eigentlich ist es aber auch ohne Schraube fest genug, daß es sich nicht ohne weiteres verdrehen kann - aber auch mit festgedrehter Schraube sollte es sich mit etwas Respektlosigkeit gradedrehen lassen (für das Verdrehen wurde die Schraube ja wohl auch nicht gelöst..).

ABER - das ganze ist dafür gedacht, das System längenmässig der Tonarmgeometrie anzupassen - kann also etwa 1 cm rausgezogen werden und dann in der gewünschten Länge festgestellt werden, was es universeller einsatzbar macht und eben nicht so wie der "DJ"-Nachfolger nur an Technics-Plattenspielern die korrekte Geometrie aufweist...

"Festkleben" jedenfalls wäre wohl die schlechteste Lösung für dieses seltene "ULM"-System!

Schöne Grüße,
Andreas
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