HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Analogtechnik/Plattenspieler » Wie muss ein guter Plattenspieler konstruiert sein... | |
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Wie muss ein guter Plattenspieler konstruiert sein?+A -A |
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Autor |
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Giustolisi
Inventar |
#1 erstellt: 06. Jan 2008, 16:09 | |
Was ist an guten, teuren Plattenspielern anders, dass sie besser sind, als die billigen. Ich meine nicht die tonabnehmer, über die gibt es genug Infos hier im forum. Es geht mir hier um Konstruktionsdetails und wie sie die Widergabe verbessern.
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Giustolisi
Inventar |
#2 erstellt: 14. Jan 2008, 09:26 | |
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Haiopai
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 14. Jan 2008, 09:54 | |
Moin ,ich fange einfach mal mit dem Punkt solide Zarge an . Schaut man sich die meisten japanischen Plattenspieler aus dem Massenware Bereich an ,fällt oft auf ,dass Tonarm ,Motor und Tellerlagerung gar nicht so verkehrt sind ,dieses klangliche Potential aber durch die Verwendung von Zargen aus Kunststoff oder dünnem Pressspan wieder zunichte gemacht werden . Ursache für diese Bauweise ist außer Kosteneinsparung wohl auch der Zwang zur Automatisierung mit Funktionen wie Endabschaltung ,Start Funktion etc. Folge ,die Zarge wird durch die Hohlräume selber zum Klangkörper ,was sich gerade bei der mechanischen Abtastung als klanglich fatal erweist . Extremes Gegenbeispiel im unteren Preissegment sind wohl die Dreher von Projekt ,welche den Komfort weglassen ,aber dafür gemessen am Preis handwerklich solide Zargen bauen . Praktisch ausprobieren kann man dies ganz einfach ,ich war letztens selber mal unterwegs und zufällig standen in einem Elektromarkt ein neues Technics Modell und ein Project Debüt nebeneinander im Regal . Zuerst einmal kurz mit dem Finger auf die Zarge geklopft . Technics =klapperndes Geräusch (Hohlbirne ) Projekt = trockenes kurzes klock Danach beide angehoben und mit minimalen Druck versucht die Zargen diagonal zu verwinden . Technics = Klappt ohne weiteres ,kaum Kraftaufwand nötig ,schafft ein kleines Kind . Projekt = Kaum Verwindung und selbst dafür ziemlicher Einsatz nötig . Das Ganze verstärkt sich mit höherer Preisklasse ,von daher ist abgesehen vom Arm ,Motor ,Teller und seine Lagerung die Zarge für mich der wichtigste Indikator für gute Qualität. Gruß Haiopai |
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Giustolisi
Inventar |
#4 erstellt: 14. Jan 2008, 10:10 | |
Das heisst, dass man ohne weiteres einen billigen Spieler stark verbessern kann, wenn man ihm eine solide Zarge baut. Ich hatte ja ursprünglich auf den Dynavox Spieler geschielt, mir wurde dann aber davon abgeraten. Also könnte man so einen billigen Spieler mit einer neuen Zarge verbessern. Wieweit macht sich ein billiger Arm bemerkbar? Hat der überhaupt einen größeren Einfluss? Wird es besser, wenn ich das Gewicht des Tellers erhöhe? |
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TomSawyer
Stammgast |
#5 erstellt: 14. Jan 2008, 10:42 | |
Hallo, melde dich bei Vinylengine an. Da gibt es den Bereich "articles and reviews" nur für Mitglieder. Dort findet man Artikel zu Konstruktion von Plattenspielern, Tonarmgeometrie usw. LG Babak |
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Haiopai
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 14. Jan 2008, 10:47 | |
Versuche in der Hinsicht sind bei mir derzeit in der Planungsphase ,ich habe mir dafür einige ältere Japanplayer besorgt,für die ich rein aus Jux mal bessere Zargen anfertigen möchte . Ich sage allerdings dazu ,dass ich vom Lehrberuf her Bootsbauer bin und von daher einige Erfahrung in der Holz und Metallbearbeitung mitbringe . Verbesserungen ohne weiteres gibt es leider nicht ,wer sich hier handwerklich betätigen möchte ,sollte Erfahrung und vor allem auch das Werkzeug besitzen um extrem genau arbeiten zu können. Dynavox Dreher kenne ich nicht ,nur Lautsprecher von denen und das sind äußerst billige Plagiate ,welche der Firma Sonus Faber entfernt nachempfunden sind. Sollte sich das Ganze in der Stilrichtung heutiger Plastik Dreher bewegen ,welche unter dem Namen Lenco vertrieben werden ,vergiss es ,an den Teilen ist die gesamte Basis derart schlecht ,das sich nichts nennenswert verbessern lässt . Den Teller zu beschweren kann sowohl mechanisch als auch elektronisch Probleme bringen . Immer bedenken dabei ,das auch bei noch so leichtgängiger Lagerung der Motor des Plattenspielers unter Umständen nicht dafür geeignet ist ein größeres Anzugsdrehmoment zu erbringen und das muss er ,je schwerer der Teller wird . Mechanisch spielt bei nachträglicher Veränderung zum Beispiel wenn man den Teller von unten beschweren will ,die exakte Auswuchtung eine große Rolle ,auch hier braucht man entsprechendes Werkzeug um den Teller nach einer Beschwerung neu auszuwuchten ,ansonsten sind Gleichlaufschwankungen die Folge . Einen Tonarm kann ich im Normalfall nur durch eine bessere Tonarmverkabelung aufwerten ,ob und wieviel sowas bringt hab ich selber noch nicht ausprobiert und kann dazu ergo auch noch nichts sagen . Insgesamt gesehen aber eine Thematik mit der man sich extrem intensiv auseinander setzen muss und genau die eigenen handwerklichen Fähigkeiten abschätzen sollte ,ansonsten ist die Gefahr von enttäuschenden Ergebnissen sehr groß . Gruß Haiopai |
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silberfux
Inventar |
#7 erstellt: 14. Jan 2008, 15:22 | |
Hi, glaub es uns, den Dynavox kannst Du in eine Zarge aus reinem Gold setzen, das wird trotzdem nichts. Feinmechanik kostet ihr Geld, das Tuningpotenzial des Gerätes dürfte insgesamt gegen null tendieren ... Gleichlauf, Unterbindung der Übertragung von Antriebsgeräuschen auf den Tonabnehmer, geringste Lagerreibung, kein Rumpeln, hochwertiger Tonarm, das man von diesem Niveau aus nicht erreichen. Und dabei geht es noch nicht um HiEnd-Träume. Gruß von Silberfux |
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pet2
Inventar |
#8 erstellt: 14. Jan 2008, 17:03 | |
Hallo, ich denke ein Zargenneubau bringt nur etwas wenn der Plattenspieler als solches etwas taugt. Wenn man es geschickt anfängt, kann man so sogar Geld sparen. So habe ich zb. ein Lenco L78 Chassis in sehr gutem Zustand für ziemlich kleines Geld bekommen. Die Materialkosten für die massive Multiplexzarge lagen mit diversem Kleinkram bei vielleicht 40 €. Wenn ich da jetzt noch zb. ein Shure M 35X dazurechne, liege ich immer noch nicht über 100 €. Wenn Du ein solches Ergebnis bei einem Neuplattenspieler erzielen möchtest, wird es richtig teuer! Das gleiche habe ich bei einem Dual 1229 gemacht. Auch hier hielt sich der Aufwand in Grenzen. Zusätzlicher Vorteil bei der Dual Zarge: Es passen alle Dual mit großen Chassis bis etwa Baujahr 1978 dort hinein! Und, der Dual bringt von Hause aus einen sehr guten Tonarm mit. Grundsätzlich mußte ich bei beiden nur die üblichen Wartungsarbeiten durchführen und so Kleinkram wie eine Steuerpimpel beim Dual und die Tonarmlager beim Lenco ersetzen. Sonst ist an solchen klassischen Plattenspielern der Vinylhochzeit nichts groß zu tunen. Die Hersteller wußten damals noch wie man gute Plattenspieler baut. Heute habe ich da so meine Zweifel . Gruß pet |
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sigma6
Inventar |
#9 erstellt: 14. Jan 2008, 22:30 | |
`nabend, wenn der Dreher ordentlich gebaut ist, d.h. solider Antrieb, reibungsarmes Tonarmlager und die richtige Geometrie, bringt eine andere Zarge rein gar nichts. Zargen klingen nicht, es sei denn, der Dreher ist falsch aufgestellt und bekommt Direktschall oder andere Störquellen zu Spüren. Dann kann eine massive schwere Zarge schon Vorteile haben. Wenn die gesamte Konstruktion stimmig ist, kann das Teil auch auf ein Brett montiert werden und klingt gut, ausgeschlaltete Störungen von Außen vorausgesetzt. MfG, Ronny |
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Soulific
Stammgast |
#10 erstellt: 15. Jan 2008, 09:34 | |
Hallo, eine nicht klingende Zarge zu konstruieren ist ga nicht so einfach. Das große Problem neben Trittschall und der Aufnahme von Luftschall sind die im Gerät selbst auftretenden Schwingungen und Resonanzen. Diese übertragen sich vom Motor und eventuell vom Lager auf den Teller und den Tonarm. Es gibt da ja verschiedene Wege das in den Griff zu bekommen. Rega baut leichte Spieler um Resonanzen schnell abzuleiten, alte Thorens Plattenspieler arbeiten mit einem Subchassis, welches Tonarm und Teller vom Trittschall und den Vibrationen des Motors isolieren soll, Masselaufwerke hingegen fangen durch den gewaltigen Materialeinsatz die störende Einflüsse ab. Die Kunst eine gute Zarge zu bauen besteht also darin diese Resonanzen und Vibrationen in den Griff zu bekommen. Dafür sollte man schon wissen welches Material sich wie verhält und welche Geometrien und Konstruktiven Merkmale zu beachten sind. Lieben Gruß, Sebastian |
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