Was ist der Unterschied zwischen einer Soundbar und einem Sterosystem?

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Sylvy
Neuling
#1 erstellt: 04. Apr 2018, 17:26
Ich schau mir gerade die LG SJ8 Soundbar an. Da steht zum Beispiel:

[i]System / Kanäle: 4.1 - Kanal
Ausgangsleistung Front - Lautsprecher: 2 x 65 Watt[/i]

Der .1 ist der Subwoover, verstanden.

Aber wenn das Ding nur 2 Frontlautsprecher hat ("2 x 65 Watt"), wie kann dann Surroundsound erzeugt werden? Also wieso sollte so eine Soundbar etwas leisten können, was ein paar normaler Lautsprecher (L/R) nicht schafft? Kann man Surround-Sound (passenden A/V Receiver / Decoder vorausgesetzt) auch auf "normalen" Lautsprechern simulieren?

Also was ist das besondere an so einer Soundbar?
Lacelte
Inventar
#2 erstellt: 04. Apr 2018, 18:14

Also was ist das besondere an so einer Soundbar?

Das es teurer Schrott ist.
Das ist alles Marketing-Gelaber, mehr nicht!
Als Beispiel: auf dem Subwoofer selber (Schild) steht eine Eingangsleistung von 33W - Es kann nie mehr Leistung raus kommen, als sie rein geht. LG gibt ihn aber mit


Ausgangsleistung - Subwoofer

170 Watt

an.
Man siehe, hier werden Zahlen benutzt, die erfunden sind. von den 33W werden noch Verlustleistungen und Verbrauch der Elektronik abgezogen. Somit wird er effektiv vielleicht 20W haben.. Klar, "Watt" sagt nichts aus, aber der Glaubwürdigkeit solcher Systeme trägt es nicht bei.
Auch deine 65W stimmen nicht!


Aber wenn das Ding nur 2 Frontlautsprecher hat ("2 x 65 Watt"), wie kann dann Surroundsound erzeugt werden?

Mit Surroundsound hat so etwas NICHTS zu tun! Das ist nur ein "besserer" TV-Lautsprecher.

Wenn du an einer guten Soundbar interessiert bist, guck dir die Nubert nuPro AS-250 an, oder die Nubert nuPro AS-450

https://av-wiki.de/heimkino
https://av-wiki.de/lautsprecher
https://av-wiki.de/soundbars
https://av-wiki.de/kleinstlautsprecher


[Beitrag von Lacelte am 04. Apr 2018, 18:17 bearbeitet]
sohndesmars
Inventar
#3 erstellt: 05. Apr 2018, 08:47
Hallo Sylvy, du merkst, dass Soundbars hier im Forum eher unbeliebt sind?
Nein, ganz so ist es dann doch nicht, man muss etwas differenzierter an die Sache rangehen.
Die LG SJ8 hat im Volllastbetrieb eine Leistungsaufnahme von insgesamt 330Watt. Die Ausgangsleistungen maximal im Dauerbetrieb: Subwoofer 170W rms und für die Bar-Speaker pro Kanal 65Watt. 4.1 bedeutet hier eigentlich 2.1, also Stereo mit Subwoofer. Die beiden verbleibenden Kanäle sorgen für etwas ähnliches wie ATMOS. Ist tatsächlich eher Marketingspeech. Letztendlich arbeiten derartige Konzepte wie die "guten" alten Bose Brüllwürfel: auf kleinsten Raum (wenig Volumen) arbeiten zwei und mehr Minichassis, von Filtern (damals analoge OPs, heute DSPs) "geglättet" für die mittleren und hohen Frequenzen. Dafür braucht man nicht viel Leistung. Und um einen kräftigen Bass zu erzeugen, arbeitet in einem Extragehäuse ein, zwei, manchmal sogar drei Langhubchassis. Der Trick dabei: Frequenzen unter 150Hz kann ein Mensch nicht orten, die Position des Subwoofers also nicht erkennen. Leider gibt es immer wieder Probleme im Übergangsbereich, wo sich Subwoofer und Kleinlautsprecher treffen sollen, weil die Kleinlautsprecher (z.B. "Brüllwürfel") eben zu klein sind.
Ein eches 2.1-System, also ein potenter Subwoofer und zwei gute Kompaktlautsprecher können akustisch deutlich mehr Qualität bieten. Mit einem guten AVR, also Surround-Receiver kann man/frau tatsächlich Surroundsound simmulieren. Mit zwei ATMOS-Speakern, sind meist relativ klein, erhält man sogar 4.1 Sound (eigentlich 2.1.2). Im Idealfall nutzt du noch einen Centerspeaker (3.1 bzw. 5.1) und schon gibts Kinosound. Nein, nicht ganz. Für echten Surround brauchts zwei Rearspeaker. Es geht aber eben auch ohne, wenn nur der TV-Sound verbessert werden soll.
erddees
Inventar
#4 erstellt: 05. Apr 2018, 11:49
Die Fragestellung des TE lässt darauf schließen, dass er/sie null Ahnung, geschweige denn Kenntnis von der Materie hat.
Ich nicht schlimm, es gibt wichtigeres im Leben. Dennoch will ich versuchen mal ein bisschen zu sortieren:

Hier eine vereinfachte Darstellung der im U-Elektronikbereich für die Film- und Musikwiedergabe drei relevanten, ich nenne sie mal Baugruppen:

- Stereo-Systeme
Diese bestehen in der Regel aus zwei Lautsprechern (L + R). Aufgrund der möglichen Baugrößen unterscheiden die sich in Regal-LS und Stand-LS. Da bauartbedingt ein Stand-LS ein mehr an Bass liefert als ein Regal-LS, wird Letzerer auch schon mal mit einen Subwoofer kombiniert (2.1). Das muss man nicht machen, es geht auch ohne SW, hängt also in erster Linie vom persönlichen Klangempfinden ab.
Kleinere Lautsprecher als Regal-LS mit Subwoofer (sog. Brüllwürfel) sollten unberücksichtigt bleiben. Die liefern zwar mitunter eine beeindruckende Lautstärke, allerdings wird man das auch schnell leid, vor allem, wenn man mal "richtige" Lautsprecher gehört hat.

- echte Surround-Systeme (5.1 und weitere Ausbauformen)
Diese Systeme bestehen in der Regel aus fünf Lautsprechern plus einem Subwoofer. Hierauf aufbauend kann man diese Systeme auch auf z.B. ein 7.1-System oder ein Atmos-System aufrüsten. Links und rechts von diesen Konfigurationen kann dann je nach Portemonnaie und Platzverhältnissen auch nach oben oder unten abgewichen werden. Wichtig ist dabei, dass der Klang "kanalrein" wiedergegeben wird.
In dieser Baugruppe gibt es billige und hochpreisige Systeme, was sich analog zum Klangverhalten bemerkbar macht.

- virtuelle Surroundsysteme (Soundbars)
Diese Systeme generieren aus einem zugespielten Audiosignal ein virtuelles Surroundsignal, dass sie mehr oder weniger gekonnt durch speziell angeordnete Lautsprecher und unter Verwendung der Raumreflexionsflächen von sich geben. Bei einer optimalen Aufstellsituation erreicht man damit einen Eindruck (!) aber keinen Ersatz für ein echtes Surroundsignal.
Soundbars bieten sich an, wenn wenig Platz zur Verfügung steht oder man lediglich einen unterbelichtetet TV-Ton klanglich aufhübschen möchte.
Auch hier geht der Anschaffungspreis analog zum den Klangeigenschaften.

Auf Watt-Angaben braucht man nicht zu schielen, die sind in der Regel sowie nur Mondzahlen, die sich die Marketing-Honks ausgedacht haben und jeglicher Grundlage entbehren.
Ilyustar
Stammgast
#5 erstellt: 05. Apr 2018, 13:09
*Nicht alle Soundbars sind virtuelle Surroundsysteme, so gibt es mittlerweile auch einige Soundbars mit Rears, die echtes 5.1 realisieren.
sohndesmars
Inventar
#6 erstellt: 05. Apr 2018, 13:27
Es gibt auch "echte" 5.1-Soundbarsysteme, das ist richtig. Z.B. Teufel TRIOS 5.1. Da sind in der Soundbar selbst drei Lautsprechergruppen, linker Kanal, Center und rechter Kanal. Und die Rears werden per Funk (wie auch der Subwoofer) angesteuert. Preislich bewegen wir uns da aber schon bei einer gepflegten klassischen 5.1-Surroundanlage mit AVR.
Und die Watt-Angaben der Hersteller sind zwar meistens sinnlos, also Marketingspeech. Aber wenn z.B. 170W rms angegeben ist, dann hat der Subwoofer auch 170W Ausgangsleistung. Was aber immer noch nichts über den Klang oder die Qualität sagt.

Aber gemach, der TE ist offenbar "bedient". Ist ja auch ärgerlich kompliziert heutzutage vernünftigen Ton aus den Flachfernsehgeräten zu bekommen
Lacelte
Inventar
#7 erstellt: 05. Apr 2018, 15:03

Und die Watt-Angaben der Hersteller sind zwar meistens sinnlos, also Marketingspeech. Aber wenn z.B. 170W rms angegeben ist, dann hat der Subwoofer auch 170W Ausgangsleistung. Was aber immer noch nichts über den Klang oder die Qualität sagt.

Was aber nicht auf "seinen" Subwoofer zutrifft!
erddees
Inventar
#8 erstellt: 06. Apr 2018, 05:38

Ilyustar (Beitrag #5) schrieb:
*Nicht alle Soundbars sind virtuelle Surroundsysteme, so gibt es mittlerweile auch einige Soundbars mit Rears, die echtes 5.1 realisieren.
Das, was du meinst sind Soundbars wie von sohndesmars berschrieben, z.B. Heos, Sonos, Samsung, Sony, Bose. Das sind verkappte 5.1-Systeme, teilweise zum Preis eines "echten" Mehrkanalsystems. Wenn ich mir so etwas in WoZi stellen will, kann ich auch gleich ein richtiges 5.1-System nehmen. Abgesehen davon, dass der Platzvorteil, den eine Soundbar ggf. bietet, wohl dahin ist, bieten echte Systeme ungleich mehr Möglichkeiten.

Es gibt genau einen Hersteller (Yamaha), der Soundbars anbietet, die tatsächlich 5/7 Kanäle aus einem Gehäuse, nämlich der Soundbar, wiedergeben. Ein Subwoofer geht da extra, lohnt sich aber klanglich. Aber selbst diese Soundbars benötigen Reflexionsflächen, die den Surroundeindruck umsetzen sollen. Das wiederum funktioniert nur in optimierten Räumlichkeiten bei optimaler Sitzposition.
FarmerG
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Apr 2018, 05:44
... und dann auch nur mit unfassbar schlechter Kanaltrennung (wenn man überhaupt noch von örtlich einzeln wahrnehmbaren Kanälen sprechen kann).
Es wird mit der Yamaha-Lösung lediglich ein „leichter Eindruck von Räumlichkeit“ vermittelt.


[Beitrag von FarmerG am 06. Apr 2018, 05:45 bearbeitet]
Ilyustar
Stammgast
#10 erstellt: 06. Apr 2018, 07:29
Ich spreche von so etwas wie der HW-M550 für 217,89 € in Kombination mit den SWA-8500S für 89,77. Damit erhält man ein System, bei dem keine Kabel von vorne nach hinten gezogen werden müssen, das HDMI inkl. CEC unterstützt, das dezent ausieht und in 9/10 via Plug & Play funktioniert. Es dekodiert dem Otto-Normal-Verbraucher DD aus der nativen Netflix/Amazon App und DTS aus den runtergeladenen Filmen und ist ein deutlich hörbarer Unterschied zu den internen Lautsprechern eines jeden Otto-Normal-Flachbild-Fernsehers. Das es weit entfernt von tollem Heimkino-Erlebnis ist, sollte klar sein. Aber das will es in meinen Augen auch garnicht sein, zumindest nicht auf dem Level, nach dem hier im Forum immer gerufen wird.

Verkappt oder nicht, das System gibt die Kanäle an den korrekten Orten aus und sie lassen sich Surround-mäßig orten. Ein echtes System bietet ohne Zweifel mehr Möglichkeiten, aber welche davon braucht der Otto denn davon wirklich? Und welches echte 5.1 System baust du mir für 300€?
erddees
Inventar
#11 erstellt: 06. Apr 2018, 08:57

Ilyustar (Beitrag #10) schrieb:
Und welches echte 5.1 System baust du mir für 300€?
Ich sowieso nicht und schon gar nicht für 300 € ...
Aber wer für den Preis ein solches Set erwirbt, ist offensichtlich nur daran interessiert unterbelichteten TV-Ton aufzuwerten. Dafür langt es allemal ...
frankundjan
Stammgast
#12 erstellt: 07. Apr 2018, 11:15
Ja und dafür ist ein solches Set ja auch konzipiert.
Ich meine, Ilyustar hat das schon sehr gut zusammengefasst, worum es geht. Darum frage ich auch warum hier immer wieder polarisiert wird.



FarmerG (Beitrag #9) schrieb:
... und dann auch nur mit unfassbar schlechter Kanaltrennung (wenn man überhaupt noch von örtlich einzeln wahrnehmbaren Kanälen sprechen kann).
Es wird mit der Yamaha-Lösung lediglich ein „leichter Eindruck von Räumlichkeit“ vermittelt.



Das kann ich so nicht bestätigen. Wie erddees beschrieben hat, ist Yamaha mit seinen höherwertigen Soundprojektoren seit langer Zeit der einzige Hersteller der es geschafft hat , raumfüllenden Mehrkanalsound aus einem Gerät zu bekommen, vorrausgesetzt die räumlichen Verhältnisse/Sitzposition sind entsprechend und die Einmessung ist richtig durchgeführt worden.
FarmerG
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 07. Apr 2018, 15:41
Raumfüllend: auf eine bestimmte Art ja (eben „leichter Eindruck von Räumlichkeit“), hat aber recht wenig mit der ursächlichen Geräusch-Positionierung zu tun (eben wegen besagter „unfassbar schlechten Kanaltrennung“ der Rearkanäle über die zwangsweise notwendigen Raumreflektionen (bedämpfter Indirektschall hauptsächlich von der Seite) versus dominanter Direkschall aller Kanäle immer von vorne).
Und ich rede hier nicht wie ein Blinder von der Farbe, wie es wohl einige hier tun!


[Beitrag von FarmerG am 07. Apr 2018, 15:52 bearbeitet]
SenjorHolzOhr
Stammgast
#14 erstellt: 09. Apr 2018, 12:30

frankundjan (Beitrag #12) schrieb:
Ja und dafür ist ein solches Set ja auch konzipiert.
Ich meine, Ilyustar hat das schon sehr gut zusammengefasst, worum es geht. Darum frage ich auch warum hier immer wieder polarisiert wird.


Ich denke, es liegt daran, dass der Sound der aus den Dingern kommt einfach nicht mehr wirklich dem Quellmaterial entspricht.
Was selbst ich mittlerweile nach zig Fehklkäufen verstanden habe .
Viele User wollen andere vor diesen Fehlern bewahren.

Zudem bekommt man für das Geld einfach nicht sonderlich viel Gegenwert.
Die Preis/Leistung stimmt halt oft nicht.
Daher ist es irgendwie auch rausgeschmissenes Geld.


[Beitrag von SenjorHolzOhr am 09. Apr 2018, 12:31 bearbeitet]
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