Frage zur Qualität von Picture Vinyl

Klick: -> http://www.hifi-forum.de/viewthread-53-877.html.

Aus erster Hand kann ich nicht berichten, da bei mir nur schwarzes Gold auf dem Fräsenteller landet.
Die im verlinkten Thread dargebrachten Erklärungen erscheinen mir jedoch plausibel.

Ich schätze, es handelt sich um eine Mischung aus den Nachteilen der Picture LPs und ggf. einem schlechten (Re-)Mastering.

Ist deine Nadel noch in Ordnung, der Diamant frei von Staub, Auflagekraft und Antiskating korrekt eingestellt?

Hallo Vinyl Freunde !

@ -MCS- , besten Dank für deine Antwort, du hast mir mit dem Link doch recht weitergeholfen.
Hätte es im Forum hier nicht so schnell gefunden, liegt ja schon ein paar Jährchen zurück das gleiche Problem.
Ich finde da meinen Verdacht der schlechteren Qualität aufgrund des Pictures in der dortigen Diskussion bestätigt
und finde das nun fast normal.
Ist eben was zum sammeln weniger zum hören.

Hab auch den Arm meines Drehers noch mal neu justiert und die Nadel hat rund 100 LP's bespielt und müsste daher noch i.O. sein,
zumindest ist sie das vom Klang her für mich.

Bleib ich nun doch bei dem "schwarzen Gold" wie Du so passend bemerkt hast.

Gruß Maik

Ich habe gerade meine erste Erfahrung mit einer Picture-Disc gemacht (Schallplatte mit bedrucktem Bild):
Supertramp-Breakfast in America.
Hier ist jeweils das Cover (Vorder-/Hinterseite) des Albums auf die Schallplatte gepresst worden.
Hatte ich NEU gekauft; war originalverpackt.

So sehr ich mich über diese "Bild-Platte" bei Anlieferung erfreut hatte, kam wenig später absolute Ernüchterung auf: die Schallplatte knistert sehr stark. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Platte auch klanglich unter der Bildpressung leidet.

Das hätte ich natürlich im Vorfeld auch recherchieren können. Solche Platten sind eher als Sammlerobjekt gedacht und nicht wirklich zum Abspielen.
Um eine Erfahrung reicher :-)

Wie verhält es sich Eurer Meinung nach mit rein colorieren Platten?

Eigentlich genau, wie Du es beschreibst. Ich hatte noch keine Picture Disc, welche auch nur annähernd gut geklungen hätte - entweder heftiges Prasseln oder/und Rauschen und Poltern, als ob eine 747 im WoZi landen möchte.
Die einfarbig colorierten Platten sind in aller Regel auch nicht der Gipfel des Klanggefühls.
da habe ich gerade mal Eine, die nicht knackst und rauscht (YES, Magnification).


Grüße

So sieht's aus...Picture Discs gehören maximal an die Wand - keinesfalls auf den Plattenteller...

Ist eigentlich "Vinylwissen" auf Grundschulniveau, sorry...



Etwas anders verhält es sich z.B. mit diesem guten Stück hier - dafür, dass es ein Sampler und dann noch aus 1969 ist, ist der Sound durchaus annehmbar - abgesehen davon, dass die Scheibe NM ist und somit noch ohne jeglichen Knackser...

@WBC
Die gute, alte Pop Revolution from the Underground...wer hat sie nicht?

@Peter und der Rest
Farbiges Vinyl muss nicht schlechter klingen.
Bei Picture Discs war ich auch aus eigener Erfahrung immer von sehr vielen, eigtl. konstanten Störgeräuschen ausgegangen.
Es gibt aber auch Ausnahmen. Diese hier klingt top.
Bei der Herstellung der Picture Discs scheint es auch unterschiedliche Verfahren zu geben, meine ich mal gelesen zu haben. Kann mich aber nicht mehr wirklich erinnern.

Immer wieder die gleiche Leier... daher immer wieder der gleiche Konterbeitrag mit einer gegensätzlichen, persönlichen Meinung.

Picture Vinyls sind auf bedruckte Kunststoff-Platten aufgeklebte Flexi-Discs - Flexis werden komplett anders hergestellt als gepresstes Vinyl.

Farbige Vinyls gibt es exakt in den gleichen Qualitätsstufen wie schwarzes - die einzigen Farb-Vinyls die zu erhöhtem Laufgeräusch tendieren sind solche mit "Glitzer" drin - Silber- oder Goldpartikel. Manchmal gelbe oder solche mit sehr harten Farbübergängen. Wenn es bei solchen Platten zu Knisterproblemen kommt, dann liegt das meist an einer nicht fachgerechten Verarbeitung der verschieden farbigen Vinyl-Anteile. Ich vermute zu 90% Temperaturprobleme während der Pressung oder beim abkühlen. Die Farbe als solche hat damit nichts zu tun.

Dann noch das "Glow In The Dark" Vinyl, da das Material spröder ist als standard.

Genaugenommen ist eigentlich "reines" PVC leicht milchig durchsichtig und die schwarze Vinyl ist die zusätzlich "verdreckte" mit Partikeln.
Ich weiß dass hier immer Erfahrungswerte von allen ins Feld geführt werden - und ich kann nur sagen dass sich bei -mir- keinen prinzipiellen Unterschied bei Farbe vs. Schwarz zeigen - und ich nehme meine Platten sehr oft auf und konzentriere mich im speziellen auf die Rausch- und Laufgeräusche wenn ich sie bearbeite.

Ich kann hier auch gerne Aufnahmen von Black vs. Farbig (identischer Press-Run) in den Lerrillen hochladen und man kann raten was was ist. Das ist unmöglich. Ich kann auch generell knacksende schwarze Schallplatten präsentieren - gewaschen und gebürstet - optisches Aussehen wie eben aus der Presse.

Liebe und Grüße
MOS2000

Hi MOS2000,

.....vielen Dank für die Info - sehr erhellend, wenn man etwas technischen Hintergrund erfahren kann.

Ich konnte mir bis eben nicht erklären, warum die YES "Magnification", welche ich mir vor ca. 2 Jahren einzeln gekauft hatte, vom ersten Spielen an gerauscht und geknackst hat, während die Ausgabe, die ich kürzlich in einer YES-Box mit erworben habe, in einer Qualität abspielt, die ich selbst bei den schwarzen Scheiben nicht so oft antreffe.

Da ich vor vielen, vielen Monden einstmals den Beruf des Stahlformenbauers erlernt habe, kann ich die angesprochenen Temperaturprobleme beim Pressen und Abkühlen zu 100% nachvollziehen.
So mancher Kunststoff verlangt bei der Herstellung / Veredelung teils sehr enge Fenster für Parameter wie Temperatur, Verweilzeiten, Luftfeuchtigkeit, Abkühl- und Temperzeiten, Pressdruck, etc.
Wenn da nicht genau genug gearbeitet wird, werden einzelne oder gar mehrere Produkteigenschaften nicht erreicht und so sind dann Materialfehler vorprogrammiert.

Viele Grüße: Hassi

Was in der Tat an farbigem Vinyl / Picture Discs nervt - und ich glaube das ist es was den meisten aufstößt - ist die Geldschneiderei, welche damit betrieben wird.

Man will den Konsumenten z̶w̶i̶n̶g̶e̶n̶ ermutigen möglichst -alle- Varianten eines geliebten Künstlers zu kaufen, also macht man eine Pressung mit 2, 3 oder gleich 10 Farben. Dann kann man 2 Farben exklusiv bei irgendeinem Mailorder anbieten, die übrigen als "limitiert" kennzeichnen und so dem Kunden das "gleiche" Produkt nochmal verkaufen - nichts anders gibt es als Geschäftsidee auch hinter den Picture Discs. Einfach die gleiche Musik mit den 4 Bandmitgliedern als Hintergrund etc... Wie immer: wenn es gekauft wird, dann ist das Angebot legitim und der Kapitalismus hat sich mal wieder ein Opfer gekrallt. So läuft das eben. Ist nur doof, wenn die Käufer*innen damit unzufrieden sind - sind sie zufrieden ist das Geschäft für beide Seiten ein Gewinn.

Hier gibt es ein Video von Flight13 duplication - wie die ihre Picture Discs herstellen:


Ebenso die Pallas Gruppe:


Die Dinger haben Fans - ich habe auch ein paar davon. Und wenn man kleinere Sammlungen aufkauft findet sich immer wieder mal eine darunter. Selbst wirklich gekauft mit Willen und Ansage habe ich mir drei. Einmal wegen Komplettismussucht bei der Band, eines wegen des Bildmotivs, die dritte wegen Skurrilitätsfaktor - alle eher nicht wegen der Musik. Die Qualität ist auch bei den Picture Discs insgesamt wirklich besser geworden - und für die übliche Pop-Charts-Rock-Mucke auch oft nicht wirklich ein Abtörner. Der Musikpegel überdeckt dann gnädig das Hintergrundgeräusch.

Liebe und Grüße
MOS2000

WBC (Beitrag #6) schrieb:

...Picture Discs gehören maximal an die Wand - keinesfalls auf den Plattenteller... ... anders verhält es sich z.B. mit diesem guten Stück hier ...

Das ist eine Multicolor Pressung - keine Picture Disc. Klassischer Produktionsprozess == keine Nachteile (wenn ordentlich gearbeitet...).
Hast Du denn eine "korrekte" oder den Misprint?
Bei dem ist auf der B Seite eine "falsche" Platte eingepresst - die "That's Underground" Compilation B-Seite...

Liebe und Grüße
MOS2000