Qualitätsprobleme

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hifi_raptor
Inventar
#1 erstellt: 19. Jun 2011, 09:31
Hi HiFi(ologen)
offensichtlich hat die MI zur Zeit Qualitätsprobleme. Mich trifft es zur Zeit gehäuft, jedenfalls mehr als ich jemals beim Tonträgerkauf hatte.
Und eigentlich um so ärgerliche weil es meist die teuren Sondereditionen betrifft. Zudem Editionen die bereits zum X-ten Mal verwertet werden.

Beispiele:
Derek and the Dominos "Layla and other assorted Lovesongs" 40th Anniversary Special Edition in der Box mit LP / CD / DVD.
Ich musste die Box reklamieren weil das Inlay zerissen war und CD's in den Innentaschen verklebt waren. Die gelieferte Ersatzbox hatte zwar kein zerissenes Inlay aber dafür waren CD's wieder in der Innentasche verklebt. Zum Glück bekam man aus den zwei Boxen eine einwandfreie. Eine Qualitätskontrolle hat bei der Produktion definitiv nicht stattgefunden. Bei einer Internetrecherche stellte sich dann heraus, dass von dem Problem viele betroffen waren. Die Box wurde zeitweise vom Markt genommen. Immerhin kostete die Box 90 Teuronen.

Danach hatte ich die Robbie Robertson "How to Become Clairvoyant" auch als Sonderedition bestellt, anstatt 2 CD's waren 2 Booklets dabei.

Bei HDtracks wird zur Zeit "Layla and other assorted Lovesongs" als 96kHz/24bit HighRes zum Download für 35$ angeboten. Die ersten 7 Songs waren Mono. Die Songs sollten aber die der 40th Anniversary Edition entsprechen.
Die Tage konnte man die betroffenen Songs gegen die Stereoversion austauschen. Blöd gelaufen - die Songs hören sich beim abspielen an als ob man eine 45er Single mit 33,3 rpm abspielt.
Jetzt geht die Reklamation von vorne los.
HDtracks bekommt die Files natürlich von Dritten, aber offensichtlich findet bei HDtracks keine Qualitätskontrolle statt. Und beim Produzenten der FLACs auch nicht.

Da kommt man sich als Kunde reichlich verarscht vor.

Die MI jault zwar über sinkende Umsätze, aber offensichtlich haben die vor allem bei den teuren Editionen gewaltige Qualitätsprobleme.

Ich kaufe seit 1984 CD's und seit einem Jahr HighRes Files bei HDtracks.
Aber zur Zeit bin ich eher geheilt vom Tonträgerkauf.

Happy Sunday


[Beitrag von hifi_raptor am 19. Jun 2011, 10:22 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 19. Jun 2011, 10:21
Hallo!

Diese Qualitätsprobleme beschränken sich offnbar auf den Pop-/Rocksekor, bei Klassik und Jazz bekomme ich immer noch Ware mit dem gleich hohen Standard wie seit jeher.

Wohl wieder so ein Fall bei dem das Werbeetat größer war als das Produktionsetat.

MFG Günther
hifi_raptor
Inventar
#3 erstellt: 19. Jun 2011, 10:33
Hi Günther,
ich würde jetzt mal weniger einen genreabhängigen Zusammenhang sehen, aber eigentlich werden solche Editionen gewöhnlich teuer und eher an solche beknackten Sammler wie mich verkauft.
Immer mit dem Hinweis auf den Mehrwert beim Klang und den fetten Booklets.
Und HDtracks spricht ja wohl auch eher das zahlfreudigere Klientel an.
Also gerade hier erwarte ich einwandfreie Qualität, und nicht erst nach der Reklamation.
HDtracks wird von den Chesky Brüdern geführt - machen die nicht hauptsächlich audiophile Jazzproduktionen?

Gruß
Peter_Ustinov
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 19. Jun 2011, 12:05
Die Feststellungen bez. Qualität bei Vinyl musste ich teilweise auch machen. Man kann sicher nicht alle Hersteller über den Kamm scheren, teilweise gibt es aber, gerade auch bei bekannten Grössen der Musikszene, haarsträubende Fehler !

Zwei Beispiele:
Tom Jones "Praise & Blame"
Die brandneu gekaufte Platte war stark verwellt, ausserdem öfters markantes Knistern drauf. Nach eigenen Recherchen bei Ebay ein Angebot entdeckt, bei dem der Verkäufer darauf hinwies, die Platte wäre schon vom Hersteller so in den Handel gelangt -> also kein Einzelfall, sondern Murks seitens der Industrie

Paul McCartney Remaster Serie 2011
McCartney
und
McCartney II

Vinylmässig zwar nichts zu kritteln: toller, remasterter, runder Klang - SPITZE, aaaber:

# auf der zweiten Platte von McCartney beim Bonusmaterial ist auf Seite A fälschlicherweise das verkehrte Label aufgedruckt und zwar von McCartney II. Der musikalische Inhalt stimmt jedoch mit den Angaben auf dem Backcover und dem Innersleeve vom Album McCartney überein

# zusätzlicher, schöner Bonus ist ein Download-Code des jeweiligen digitalen Albums, der jedoch mit Firefox 4 nicht funktionierte: herunterladen wollte ich beide MP3-Versionen, der Download blieb aber ca. nach drei bis vier Minuten hängen, der Downstream ging unter DSL 6000 von 500-615 kbs auf nahezu null zurück. Ein erneutes Downloaden unter Eingabe des jeweiligen Download-Codes scheiterte mit Fehlermeldung: klar, meine Codes waren ja schon "verbraten".
Also den Service der Firma Tospin, die die Downloads anbietet, kontaktet und auch umgehend separte Links zu jedem Track der beiden Alben enthalten mit dem Hinweis, grössere Dateien würden manchmal zu Problemen beim Download führen. Wiebitte? Die beiden MP3-Alben hatten jeweils nicht mal 200 MB aufzuweisen. Aber egal, ich bekam - gewollt oder nicht - als schönen Bonus die hochauflösenden Wave-Dateien in 24bit/96khz zum Download angeboten.
Doch damit waren die Probleme nicht gelöst: sowohl unter Firefox 4 als auch mit letztem Update versehenem Internet Explorer 8 konnte ich nur ca. 2 bis 3 Tracks ohne Probleme herunterladen, bei den jeweils nächsten Tracks dann sank auch hier der Download-Stream drastisch bis auf 5-9 kbs ab. So konnte ich nur das Album McCartney komplett herunterladen, beim zweiten McCartney II gab ich nach zwei Stunden ernüchtert auf. Zudem war der Download auch nur auf zwei Tage begrenzt, anschliessend funktionierten die Links nicht mehr. Eine abschliessende, entnervte, aber nicht unhöfliche Mail an den Topspin-Service blieb, wen wunderts, unbeanwortet.

Wer jetzt vielleicht vermutet, meine Internet-Einstellungen am PC oder der verwendete Zugangsanbieter wären schuld: weit gefehlt!!! Denn diverse Downloads in Verbindung mit gekauften Vinyl-Alben funktionierten von verschiedenen Anbietern vorher absolut problemlos, so z.B. auch der Download vom neuen Paul Simon-Album "So Beautiful Or So What" in 24bit/96khz !!!!!!!!!
Peter_Ustinov
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Jun 2011, 15:11
...und noch eins, damit wir beim Thema Vinyl bleiben...

"Live in Budapest - Manfred Mann's Earth Band

Betrifft die 180 g-Wiederveröffentlichung vom Label Petbrook / Creature Music - Drama in drei Akten:

Akt 1
Gekauft neu und eingeschweisst bei einem grossen, deutschen Tonträger-Versand: hier musste ich feststellen, dass der Track 1) Lies (Through The 80's) auf Seite 2 erst einige Knackser hatte und die Nadel anschliessend hängenblieb. Bei der optischen Überprüfung stellte ich einen kleinen Kratzer fest, den ich für den Übeltäter hielt. Also den sehr guten Service des Versenders kontaktiert und um Umtausch gebeten, welcher mir auch sofort bewilligt wurde.

Akt 2
Erneut neu und eingeschweisst eine andere Ausgabe erhalten - und erneut derselbe Fehler beim selben Track an derselben Stelle, diesmal ohne sichtbaren Kratzer. Hinweis auf den Fehler beim Service mit erfolgter Entschuldigung, dass nicht optisch auf Fehler untersucht wurde - und erneuter Umtausch mit Rücksendung der Ware...

Akt 3
Diesmal war die Cellophan-Hülle der Platte geöffnet und ein Mitarbeiter hatte offenbar tatsächlich das Vinyl auf sichtbare Fehler untersucht, aber wohl nicht auch akustisch, denn nur so liess sich erklären, dass auch die dritte Scheibe - wie unschwer zu erraten - erneut denselben Fehler an derselben Stelle enthielt. Diesmal hatte ich auf gut Deutsch "Die Schnauze voll" und bat um Erstattung des Kaufpreises samt Rückporto, was zur Ehrerhaltung des Versender-Services auch alsbald erfolgte.

Dies zeigt einmal mehr, dass das Vinyl zwar allgemein eine Renaissance erlebt, es bei Produktion und Umsetzung wohl aber hapert. Die alten "Experten" fehlen oder schlicht und ergreifend die heutige Hektik und der Stress des Alltags auch auf diesem Gebiet Einzug gehalten haben. Die Folgen sind peinliche Fehler, die auf Kundenseite für Unzufriedenheit und auf Herstellerseite für Schmach sorgen
hifi_raptor
Inventar
#6 erstellt: 19. Jun 2011, 15:25
Hi HiFi(ologen)
wenn ich die Foren so durchstöbere gab es auch Probleme mit dem HighRes File der Rock Oper "Tommy".
Ähnliches Desaster wie bei "Layla".

Was ich aber noch cooler finde ist wenn ein Album als 96/24 verkauft wird und dann nach geraumer Zeit aus heiterem Himmel eine Korrektur bei der Abtastrate nach unten bis auf CD Abtastratenniveau erfolgt.

Eigentlich ist das alles schon bewußte Irreführung des verehrten Kunden. Denn erst wenn ich gekauft habe, weiß ich was ich gekauft habe.

Hier ist zumindest der Kauf eines physischen Tonträgers von Vorteil - der geht wieder zurück, und das Geld gibt's zurück.

Gruß
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 19. Jun 2011, 16:26
Hallo!

@hifi_raptor

Gead darauf bezeht sich mein Posting ja, Chesky hat auch gut restaurierte alte Klassik-Aufnhmen im Programm. Erst unlängsrt habe ich mir diese Aufnahmen zugelegt:

jpc.de


Was soll ich sagen, transparent, gut durchhörbar und alles in allem eine gute Produktion die dem lten Original-Erstpressungen auf LP in nichts nachsteht.

Natürlich gibt es auch im Klassik- und Jaazzbereich immer wieder eine Reibach-Aktion die den Sammlern das Geld aus der Tasche ziehen soll aber hier sind die Möglichkeiten und Gewinnspannn weit begrenzter, deswegen sind diese Aktionen nie so derb und rücksichtslos wie auf dem Rock-/Popsektor.

MFG Günther
hifi_raptor
Inventar
#8 erstellt: 20. Jun 2011, 19:09
Hi

...kaum der dritte Download von HDtracks und schon klappt's auch mit den Files ;-)

Zumindest der Service klappt einwandfrei. Es gab Links zu den Einzeldownloads.

Nu' bin ich wieder glücklich.

Gruß
Schnuckiputz
Stammgast
#9 erstellt: 21. Jun 2011, 05:17
Vielleicht muß man die Qualitätsprobleme bei manchen Produkten der Musikindustrie auch in größerem Zusammenhang sehen. Denn das ist ja keineswegs eine singuläre Erscheinung, sondern offenbar dem zeitgeistgemäßen Prinzip der Profitmaxmierung geschuldet. Qualitätsprobleme gibt es heute doch fast in allen Bereichen - von der Unterhaltungselektronik (UE) bis zum Auto. Viele können oder mögen es sich vielleicht nicht vorstellen, in welchem Ausmaß der Kunde heute verarscht wird.

Nur ein Beispiel: In der Autoindustrie arbeitet man schon lange mit verzinkten Blechen. Nach entsprechenden Negativerfahrungen in früherer Zeit war eigentlich klar, daß die Blechkanten mit einem Schutzlack zu versehen sind. Also ein extra Arbeitsgang, der Geld kostet - keine Unsummmen, aber die Masse machts. Teils weil die entsprechenden Spezis (und damit deren Erfahrung!) durch Frühverrentung/Altersteilzeit etc. vorzeitig ins Seniorendasein gedrängt wurden, teils aus schlichter Profitgier, änderte man vor einigen Jahren das Verfahren und verwendete wieder Bleche ohne Kantenlackierung. Folge: Nach einer Weile ist damit der Kantenrost vorprogrammiert, z.B. unten an den Türen. Davon betroffen waren fast alle Hersteller, von Ford bis Mercedes.

Den Ärger hatte der Kunde, der den Murks ja erst mal gar nicht sehen konnte, weil er erst nach einiger Zeit auftritt. Denn Garantie gibt es gewöhnlich nicht gegen Anrostung, sondern gegen Durchrosten. Wartete der Kunde, bis Durchrostung auftrat, lag er u.U. schon außerhalb der Garaniezeit. Erst recht hatten Gebrauchtwagenkäufer die Arschkarte gezogen. Das alles nur, damit die Hersteller ein paar Euro mehr pro Auto an Gewinn verbuchen und an ihre Aktionäre ausschütten konnten. Und dieser ganze Zirkus bei hochwertigen Wirtschaftsgütern, die nicht selten 30.000 oder 50.000 Euro kosten!

Aus der UE-Branche weiß man, daß herstellerseits mitunter sog. Sollbruchstellen eingebaut werden, die dafür sorgen, daß das Gerät nicht allzu lange Zeit hält, z.B. zu schwach ausgelegte Netzteile, nicht ausreichend hitzestabile Elkos usw. Für mich grenzt das an Betrug, weil es ja auf vorsätzlichem Handeln beruht.

Diese Gesinnung der Profitmaximierung finden wir heute also überall. Dem gegenüber steht die "Geiz ist geil - Einstellung" vieler Verbraucher. Und da wäre es doch ein Wunder, wenn sich die Musikindustrie als einzige gegen den Zeitgeist stemmen und auschließlich Ia-Qualität produzieren würde. Offenbar findet nicht mal eine Qualitätskontrolle statt. Es ist halt billiger, wenn der Kunde das übernimmt. Da werden lieber die entsprechenden Rückläufer in Kauf genommen, als sich gleich um durchgängig gute Qualität zu bemühen.

Auch hier wieder der Hinweis auf die Autoindustrie, wo es mit unschöner Regelmäßigkeit Rückrufaktionen gibt, gar nicht so selten auch wegen Mängel in sicherheitsrelevanten Bereichen. Das scheint für die Hersteller immer noch billiger zu sein als eine Qualitätskontrolle, die diesen Namen verdient, und zwar auch für Zulieferteile.
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