LS für ungedämpftes Wohnzimmer, welche?

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weickel
Neuling
#1 erstellt: 29. Nov 2005, 03:55
Hallo Forenten,

lese mich jetzt schon die letzten Tage etwas durch das Forum, aber habe "die" Antwort noch nicht gefunden.

Ich brauche / will neue LS für mein Wohnzimmer.
Anlage ist eine Linn Classik.

Wohnzimmer ist mit Parkett ausgelegt, Lack-Möbel, Leder Couch, keine Regale, wenig bis nichts an den Wänden, kein Teppich - ziemlich "Modern" eingerichtet --> d.h. sehr wenig Dämpfung.
Raumgröße ca. 25m² - effektiv ca. weitere 20m² die jedoch nicht primär beschallt werden sollen. Der Raum ist L-förmig, daher die m² Aufteilung; d.h. weiterhin, dass die Boxen mit dem Rücken nicht an einer Wand, sondern frei stehen.

Also genau so eingerichtet wie die "Lauschräume" in den Studios nicht eingerichtet sind :-((

An Musik wird eigentlich alles gehört, damit meine ich, dass oft einfach nur Radio, CD und auch mal mp3 (Pop, etc) nebenher läuft.
Will ich wirklich Musik HÖREN geht es eher in Richtung leichter Jazz (Frauenstimmen), oder Classik.
Das wiederum bedeutet, dass auch nicht immer optimale Medien zur Verfügung stehen -- und auch mit diesen suboptimalen Medien will ich nicht nach 30 min. verrückt werden weil die Box ZU analytisch ist.

Wenn ich jetzt beginne mich nach Boxen umzuschauen (Preisrahmen bis ca. € 2.000 Strassenpreis) welche Richtung soll ich denn -- in Bezug auf den relativ ungedämpften Raum-- einschlagen?

In einem Studio wurden mir die Elac´s (207,208,209)empfohlen -- wobei ich hier schon gelesen habe, dass die bei ungedämpften Räumen wohl nicht die erste Wahl wären.

Heute war ich in einem Studio da wurden mir nachdem ich den Raum beschrieben habe "Horn" Boxen a la Klipsch und Cabasse (Bahia klingt klasse, aber zu teuer) empfohlen - diese Boxen wären das Beste für solch einen Raum.

Für eine Boxenempfehlung bin ich dankbar, aber viel mehr geht es mir um die "Richtung", welches Prinzip, welche Marke(n).

Bin über jede Empfehlung und jeden Tip dankbar.

Gruß
Tobias
klingtgut
Inventar
#2 erstellt: 29. Nov 2005, 10:21

weickel schrieb:

Wenn ich jetzt beginne mich nach Boxen umzuschauen (Preisrahmen bis ca. € 2.000 Strassenpreis) welche Richtung soll ich denn -- in Bezug auf den relativ ungedämpften Raum-- einschlagen?

Für eine Boxenempfehlung bin ich dankbar, aber viel mehr geht es mir um die "Richtung", welches Prinzip, welche Marke(n).

Bin über jede Empfehlung und jeden Tip dankbar.

Gruß
Tobias


Hallo Tobias,

passend zur Anlage und aufgrund eines eher zurückhaltenden Klangbilds auch für den Raum sehr gut geeignet sind da mit Sicherheit die Engländer

Ich würde mich an Deiner Stelle mal bei Spendor, Wharfedale, Epos, Quad und Monitor Audio umhören.

Viele Grüsse

Volker
markusred
Inventar
#3 erstellt: 29. Nov 2005, 11:03
Kurz und knapp ohne Erläuterungen:

Entweder stärker bündelnde Lautsprecher. Merkmale dafür sind beispielsweise Waveguides oder Hornhochtöner/-mitteltöner, große Chassisdurchmesser bei Tiefmitteltönern (z.B. ein 20cm Chassis für Bassmittelton + Hornhochtöner/Waveguide) und andere Schallführungen.
Nicht aber: Hallsoßenwerfer mit breit abstrahlenden Kalottenhochtönern und sehr schmale Boxen.

Der einzige "Nachteil" wenn man so will ist ein kleinerer Sweetspot. Zum Musikhören auf einem festen Hörplatz ist ein stark bündelnder LS in deinem Raum die beste Lösung. Zusätzlich sollte der LS nicht zu hell abgestimmt sein. Meine Empfehlung wäre ein Studiomonitor, der in der Regel ein definiertes (engeres) Abstrahlverhalten aufweist. Genelec, Geithain u.a.

Falls es doch eine breitstrahlende Box sein soll (wovon ich in deinem Fall eher abrate), sollte sie in jedem Fall eine abfallende Tendenz der Schalldruckkurve aufweisen. Anstelle von Kalottenhochtönern sollten die LS zumindest Magnetostaten oder Bändchenhochtöner besitzen, da diese zwar horizontal breit strahlen, aber wenigstens in vertikaler Ausrichtung den Schall bündeln. So vermeidest Du die Boden- und Deckenreflektionen.


Für 2000,- müssten eigentlich taugliche Studiomonitore erhältlich sein. Im jedem "normalen" Hifistudio und im Blödmarkt sind solche Boxen wohl nicht käuflich.

------------------
Wenn Du diese Summe sogar nicht in übliche Fertigboxen steckst, wo du nicht für das Material, sondern überwiegend für den Herstellernamen und den Vertrieb zahlst, kannst Du noch besseren Klang herausholen. Für deinen Raum maßgeschneiderte Boxen (akustisch und optisch) und fachliche Beratung bekommst Du z.B. über

http://www.acoustic-design-online.de

http://www.visaton.de

http://www.boxen-baustelle.de

http://www.klingtgut-lsv.de

http://www.blueplanetacoustic.de und andere


2000,- in den richtigen Selbstbau (ggfs Fertigbausatz) investiert, lässt sich klanglich in etwa mit Fertigboxen zum 5fachen Preis vergleichen.
klingtgut
Inventar
#4 erstellt: 29. Nov 2005, 11:14

markusred schrieb:

2000,- in den richtigen Selbstbau (ggfs Fertigbausatz) investiert, lässt sich klanglich in etwa mit Fertigboxen zum 5fachen Preis vergleichen.


Hallo,

sorry aber diese Zeiten sind schon lange vorbei.

Viele Grüsse

Volker
markusred
Inventar
#5 erstellt: 29. Nov 2005, 11:58
Hallo Volker,

dass meine Aussage nicht für 100% der Selbstbaukonstrukte zutrifft, sollte die Kursivschreibweise andeuten. Klar kannst Du auch in Thiel, Excel, Mundorf und Co. eine Menge (überflüssiger) Knete reinpulvern.

Am Samstag konnte ich mich bei Klang&Ton noch davon überzeugen, dass es ausgezeichneten Klang auch für eine Handvoll Euros gibt.
martin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 29. Nov 2005, 12:08
Hallo Tobias,


Für eine Boxenempfehlung bin ich dankbar, aber viel mehr geht es mir um die "Richtung", welches Prinzip, welche Marke(n).


die prinzipiellen Gegebenheiten sind in folgendem Aufsatz erklärt, siehe Kapitel 3:

http://www.stageaid.de/stageaid/stages3.html

'Stellschraube' ist, wenn man sich die Berechnung des Hallradius betrachtet, und wie in Deinem Fall von manifester Nachhallzeit ausgehen muss, die Richtcharakteristik des LS.
Starke Richtcharakteristiken weisen prinzipiell Hörner und Flächenstrahler auf. Die kämpfen dafür aber mit anderen Problemen: Verfärbungen bei Hörnern; Sorgfalt bei Bedämfung/Aufstellung, um Mehrräumigkeit bei gegebener Dipolabstrahlung der Flächenstrahler zu vermeiden. Gute Umsetzungen der Prinzipien dürften Dein Budget sprengen.

Line Arrays oder Line Sources wären noch zu nennen. Wg. Materialaufwand auch rel. teuer und im Hifi Handel kaum mehr erhältlich, im Ggs. zum PA-Bereich.
Im DIY Bereich versucht sich tiki gerade an einer Umsetzung

http://www.hifi-foru...read=5195&postID=1#1

Markusred nannte schon die besten Kompromisslösungen: LS nach dem dyn. Prinzip mit mittelstarkem stetig steigendem Bündelungsmaß, wie sie beispielsweise gute Studiomonitore bieten. Kompromiss im positiven Sinne: Verfärbungsarmut ist weitaus leichter beherrschbar als bei Hörnern und großen Flächen, von anderen 'Eigenheiten' noch abgesehen.

Pers. würde ich mich bei mich solchen Raumbedingungen und begrenztem Budget für gutes Nahfeldhören oder Kopfhörer entscheiden.

Grüße
martin


[Beitrag von martin am 29. Nov 2005, 12:09 bearbeitet]
klingtgut
Inventar
#7 erstellt: 29. Nov 2005, 12:16

markusred schrieb:
Hallo Volker,
dass meine Aussage nicht für 100% der Selbstbaukonstrukte zutrifft, sollte die Kursivschreibweise andeuten. Klar kannst Du auch in Thiel, Excel, Mundorf und Co. eine Menge (überflüssiger) Knete reinpulvern.


Hallo Markus,

ich sprach nicht von überflüssigen High End updates sondern von ganz normaler "Stangenware".Und da hat der Selbstbau gegenüber der angebotenen Fertigware preislich schon lange keinen Vorteil mehr.Klar ist Selbstbau ein schönes Hobby,sicherlich sind der Gestaltung des Lautsprechers keine Grenzen gesetzt aber qualitativ sehe ich da keine Vorteile.Da ich in meinem Studio den täglichen Vergleich habe zwischen Fertig und Selbstbau kann ich das glaube ich auch relativ gut beurteilen.


markusred schrieb:
Am Samstag konnte ich mich bei Klang&Ton noch davon überzeugen, dass es ausgezeichneten Klang auch für eine Handvoll Euros gibt.


wurde da auch gegen Fertigkonstruktionen vergleichbarer Preisklasse gehört ? Da gibt es nämlich auch so einiges für eine Handvoll Euros.

Viele Grüsse

Volker


[Beitrag von klingtgut am 29. Nov 2005, 12:17 bearbeitet]
martin
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 29. Nov 2005, 12:28
@klingtgut


Klar ist Selbstbau ein schönes Hobby,sicherlich sind der Gestaltung des Lautsprechers keine Grenzen gesetzt aber qualitativ sehe ich da keine Vorteile.


Das glaube ich sofort, wenn ich mir Dein Produktportfolio anschaue
klingtgut
Inventar
#9 erstellt: 29. Nov 2005, 12:31

martin schrieb:
@klingtgut


Klar ist Selbstbau ein schönes Hobby,sicherlich sind der Gestaltung des Lautsprechers keine Grenzen gesetzt aber qualitativ sehe ich da keine Vorteile.


Das glaube ich sofort, wenn ich mir Dein Produktportfolio anschaue :D


na dann sind wir uns ja einig.

Gruß

Volker
Leisehöhrer
Inventar
#10 erstellt: 29. Nov 2005, 15:26
Hi,

ich sehe bisher noch keinen Grund dafür das bestimmte Lautsprecherkonstrucktionen zwingend nötig sind. Die kahlen Wände b.z.w. moderne Einrichtung sagt noch nicht genügend über die tatsächlichen raumakustischen Bedingungen aus.
Von da her sind die Bedingungen für mich erstmal genauso wie in anderen üblichen Wohnräumen. Also schlage ich vor Händler aufzusuchen und herausfinden was man klanglich am liebsten mag.
Studiomonitore sehe ich in der Preisklasse trotzdem als Konkurrentz zu normalen Hifiboxen an.
Ich würde für 2000 Euro den Studiobereich miteinbeziehen in der Suche. Wenns machbar ist dann mal gute Monitore Zuhause ausprobieren. Richtig gut währe das wenn man gleichzeitig ein Paar gleichpreisige Hifiboxen ausgeliehen bekommt.

Gruss
Nick
Hörnschen
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 29. Nov 2005, 17:21
Also ich habe in einem so ähnlich eingerichteten Studio
(hifi circle)das heiß Pakett boden Ledercouch und kahle Wände ein paar Dali Helicon gehört.
Die klangen Fantastisch.
Problem ist jemanden zu finden der die verkauft.

Maddin
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