Zu viele Höhen

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Mondushiva
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 16. Sep 2010, 18:27
Hallo liebe Soundfreaks,

ich habe folgendes Problem, vor kurzer Zeit habe ich mir die B&W DM603 S3 im Internet ersteigert. Leider bin ich mit dem Klang nicht ganz zufrieden. Bis zu einer mittleren Lautstärke klingt alles sehr angenehm und sehr gut, aber bei höheren Lautstärken fängt der Hochtöner (Metllkalotte) immer mehr an zu nerven. Er wird immer Lauter (nicht parallel zum rest) und überschirmt die gesammte Musik mit nervigem "Krach". Es tut dann auch richtig weh im Ohr obwohl alles im Mittle- und Tieftonbereich klanglich noch sehr gut ist.

Einfach am Verstärker die Höhen runter zu drehen ist auch keine Lösung da die Lautsprecher sehr gut klingen so lange man nicht zu laut aufdreht. Da ich am Anschlussterminal Hochtöner und Tieftöner getrennt von einander anschließen kann dachte ich zuerst daran einen Widerstand zwischen zu hängen in der Hoffnung das die Lautstärke des Hochtöners auch bei höherer Gesammtautstärke noch Parallel zum rest der Musik verläuft....



Hat soetwas schon mal sebst jemand probiert oder hat vielleicht jemand die selben Lautsprecher und das problem evtl. mit einer intelligenteren Zwischenschaltung gelößt oder die Hochtöner sogar gegen andere ausgetauscht?

Vielen Dank im Vorraus für eure Hilfe!!!
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 16. Sep 2010, 19:41
Hi,

Bist Du denn sicher, dass der Hochtöner das Problem ist?

Ich habe mal nach Messungen gesucht und bin bei der Stereophile fündig geworden.

Der Hochtöner läuft sehr ordentlich, aber der Mitteltöner scheint mir ein Problemchen zu haben. Da gibt es bei 4080Hz eine scharfe Kerbe im Amplitudenfrequenzgang.
Scheint so nicht zu stören, ist aber imO eine destruktive Membranresonanz, die sich dann (weiter unten im Artikel) als starke Verzögerung im Wasserfalldiagramm zeigt.

Außerdem scheint es mir noch eine Störung bei 10kHz zu geben, die imO noch etwas mehr Schaltungsaufwand erfordert hätte.

Mit einem Widerstand lässt sich da imO leider nichts ausrichten.

Damit möchte ich aber den Lautsprecher nicht generell schlecht machen.
Du könntest Dir ja mal eine CD mit zwei Sinustönen basteln, oder einen EQ bemühen, dann kannst Du checken, ob eine der beiden (4080Hz oder 10000Hz) die störende Frequenz ist.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 16. Sep 2010, 19:42 bearbeitet]
Mondushiva
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 16. Sep 2010, 21:36
nen frequenzgenerator hab ich... aber da is die anzeige sehr ungenau... müsst ich auf semesterbeginn warten um zu sehen ob ich in der fh irgendwo n oszi ausleihen kann... aber dann werd ich dem mal nachgehen......

auf jeden fall mal ein DANKE für die kompetente antwort!
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 16. Sep 2010, 22:34
Hi,
Mondushiva schrieb:
...Einfach am Verstärker die Höhen runter zu drehen ist auch keine Lösung da die Lautsprecher sehr gut klingen so lange man nicht zu laut aufdreht.

Deine Begründung ist nicht logisch.
Du brauchst die Höhen ja nur beim Lauthören leicht anzudämpfen.
Im Ggs. zum Widerstand vor dem Hochton-Eingang ist der Klangsteller am Amp flexibel.

Gruss,
Michael
-Vintage-Fan-
Inventar
#5 erstellt: 16. Sep 2010, 22:41
was hast Du für einen Verstärker ?
Mondushiva
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 16. Sep 2010, 23:01
der verstärker ist ein harman/kardon AVR330

aber an nem alten hk von meinem vater ist das selbe der fall gewesen (modell hab ich leider nicht im kopf)
Mondushiva
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 16. Sep 2010, 23:13
mein Gedanke mit dem Widerstand war eher dieser:
http://s1.directupload.net/file/d/2284/ladwxymd_jpg.htm
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 16. Sep 2010, 23:49

Mondushiva schrieb:
mein Gedanke mit dem Widerstand war eher dieser:
http://s1.directupload.net/file/d/2284/ladwxymd_jpg.htm

Der Graph nutzt eine lineare Lautstärkeskala,
dadurch wird der subjektive Effekt (logaritmisch) verschleiert:

konstante Wirkung des Widerstandes, sowohl leise wie laut! (*)

Ein Klangsteller ist flexibler

Gruss,
Michael


---------------------------
(*) = es ist wg. der thermischen Kompression sogar so, dass via dem (konstanten) R der Hochtöner gegenüber den TMTs (ein wenig) ent-komprimiert wird,
d.h. eher das Gegenteil dessen was du dir wünscht...

Technisch zielführend wäre der Einsatz einer Sofittenlampe vor dem Hochtonzweig, z.B. hier:
http://www.intertech...e9770e6b5d16e70f942a
eine passende Dimensionierung ist leider nicht ganz trivial -- braucht eine Anpassung auf dem Frequenzweiche = LS öffnen ...
-Vintage-Fan-
Inventar
#9 erstellt: 17. Sep 2010, 00:13
hört sich an... als ob der Verstärker ab einer gewissen Lautstärke "angestrengt" klingt,dass äussert sich dann in unangenehmen HT-Bereich...
schon mal an einem anderen Verstärker probiert ? ( andere Marke als HK !!)


[Beitrag von -Vintage-Fan- am 17. Sep 2010, 00:14 bearbeitet]
Sam_81
Neuling
#10 erstellt: 17. Sep 2010, 00:51
Hi, jetz quetsch ich mich auch mal mit in die Diskussion meines Bruders ein.

Nein, es liegt definitiv nicht an dem Verstärker, der "alte" HK ist ein volldiskret aufgebauter 930er - sprich ein Sahnestück welches auch in heutiger Zeit noch des öfteren seines Gleichen sucht. Sowohl an den Ur-JBL Control 1 als auch an mittelklassischen Heco-Stands (18-38kHz) sind die Hochtonübertreibungen in keinster Weise vermerkbar. Wir haben mittlerweile auch einen exzellenten Marantz CD-67 OSE zum Vergleich angeschlossen - selbst dieser schafft es nicht bei jeder Aufnahme die Metallkalloten zu zähmen, - und diese sind selbst für ein ungeschultes, sicher sogar diskoverblasenes Gehör auf Dauer schrill.

Messdaten hin oder her, die Mittel/Tieftöner hinterlassen selbst bei einem Fostexverwöhnten wie mir einen sauberen und schnellen Eindruck. Die Kalotten scheinen aber extrem daneben abgestimmt zu sein, denn nach 10Min Hören (auch bei fein aufgenommenen Miles Davis Scheiben) drücken einem die Ohren angestrengt ins Hirn - und das sagt einer der mit den BK208-Hörnern völlig zufrieden ist obwohl sie imo unberechtigt von Kritikern zerfetzt wurden, denn die T900A's klingen traumhaft.

Es geht hier tatsächlich nich nur um irgendwelche Frequenzganggeschichten oder Ketten im Detail (davon abgesehen ist das menschliche Gehör auch nicht linear), sondern um den Erfahrungsaustausch mit dem Umgang dieses Problems, ich denke dass mit geeigneten Kalotten eine sehr feine Box aus der B&W-Serie werden kann, denn das eingesetzte optisch schönes Dingens schiesst über jede Naturgewalt hinaus.

Wer hat gleiche Erfahrungen? Anregungen?
ton-feile
Inventar
#11 erstellt: 17. Sep 2010, 07:44
Hi,


RacingHell schrieb:

Messdaten hin oder her, ...

Es ist aber nun mal so, dass man hörbare Besonderheiten in aller Regel auch messen kann.
Umgekehrt ist es möglich, aus Messungen auf den Klang zu schliessen.

Der Mitteltöner ist bei 10kHz gerade mal 11dB unter dem Hochtönerpegel; das ist etwa halb so laut.
Außerdem sieht das an der Stelle ebenfalls nach einer Resonanzerscheinung aus.
Mit dem Hochtöner zusammen ergibt sich so eine Überhöhung im Summenamplitudengang.
Es wäre kein Wunder, wenn das klanglich stören würde.

Wie schon geschrieben. Mit einem EQ ließe sich das im Nullkommanichts überprüfen.

Gruß
Rainer

Edit:
Es sind drei Files in dem Ziparchiv.
1. Musik pur, 2. Mit Anhebung bei 4080Hz, 3. Mit Anhebung bei 11kHz.
Format: WAV, 44,1kHz, 16Bit.

Einfach auf CD brennen und ausprobieren, ob eine der beiden Frequenzen als Störenfried in Frage kommt.
Link zum Filehoster.

Die Musik ist zwar nicht der Wahnsinn, aber ich hatte sie auch nur als Demo gewastelt, um keine Rechte zu verletzen.


[Beitrag von ton-feile am 17. Sep 2010, 09:07 bearbeitet]
Mondushiva
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 17. Sep 2010, 17:46
also ich hab die musik mal angehört und es ist eher bei 11khz.... ich würde eher noch sagen darüber... ich bin mir schon recht sicher das es das gesamte oder zumindest ein größerer teil des spektrums aus dem hochtöner ist...
ton-feile
Inventar
#13 erstellt: 17. Sep 2010, 18:09
Hi,

OK, also eher die 11kHz. Das ist dann die Überhöhung bzw Verzögerung durch die Wechselwirkung von Hochtöner und (bis in die Höhen vorlauten) Mitteltöner.
Das Beste wäre eine Schaltungsergänzung in der MT-Weiche in Form eines Saugkreises, aber das fällt in diesem Fall leider aus, weil es aus der Ferne nicht machbar ist.

Den gesamten Hochtonzweig könnte man natürlich auch über eine Schaltungsänderung (Spannungsteiler-Hochtöner) leiser bekommen, aber das geht ebenfalls ans Eingemachte und sollte eigentlich messtechnisch begleitet werden.

Du könntest aber mal Fotos der Weiche einstellen, wenn Du Dich da wirklich herantrauen willst. Den Pegel des Hochtöners zu ändern, wenn die Weichenschaltung bekannt ist, stellt kein großes Problem dar.
Mit Garantie ist es dann aber natürlich Essig.

Vielleicht sind das aber auch die falschen Lautsprecher für Deine Hörgewohnheiten und Du brauchst etwas Pegelfesteres.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 17. Sep 2010, 18:10 bearbeitet]
Mondushiva
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 17. Sep 2010, 18:34
also ne schaltung zu löten, messen etc. sollte kein problem darstellen.... bin auch ausgebildeter elektroniker.... aber ich hab halt keine ahnung was hifi frequenzweichen angeht....

was ich bis jetzt so gehört habe sind bändchen meine lieblinge... aber aus kostengründen hab ich dieses angebot wahr genommen und es sind auch meine ersten b&w.... davor hatte ich auch fostex fe206e + ta90a an nem luxman l-210 mit modiefizierter endstufe (endstufe wie l-230). die haben mir eigentlich sehr gut gefallen.. nur im tieftonbereich fand ich die zu dünn aber die transparenz und aflösung.... ein traum...

vor zwei wochen war ich in nem hifi geschäft (zimmermann in singen) und hab mir Piega COAX an nem ziehmlich fetten NAD Verstärker (vor und endstufe NAD) angehört.... und das is genau mein ding... nur preislich NOCH nicht...

ich werde mal versuchen ein schaltplan von der frequenzweiche zu bekommen..... bzw. hat hier vielleicht jemand die interne schaltung zur hand??

DANKE!!!!


[Beitrag von Mondushiva am 17. Sep 2010, 18:36 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#15 erstellt: 17. Sep 2010, 20:44
Hi,


Mondushiva schrieb:

ich werde mal versuchen ein schaltplan von der frequenzweiche zu bekommen...

OK, dann lass uns einstweilen mal so verbleiben.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 17. Sep 2010, 20:45 bearbeitet]
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