Phasenverschiebung

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Bon
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Feb 2003, 23:14
N'abend zusammen,
ich komm' ja nun überhaupt nicht mehr klar.
Habe TDL-Standboxen an einem NAD C-350.
Wenn ich an einer Box die Pole vertausche, klingt das für mich besser (Höre Rock + Elektronik). Sattere Bässe und ein besseres Stereo-Panorama.
Dachte immer, bei Phasenverschiebung wäre das genau umgekehrt.
Spinn ich jetzt oder hält es jemand für möglich, daß LS oder LS-Ausgänge werksseitig falsch verpolt sind?
Wie kann man das messen? (habe nur ein Billig-Einfach-Meßgerät)
Danke Euch schon mal.
Frank
Icarus
Stammgast
#2 erstellt: 11. Feb 2003, 01:33
Hallo Frank,

verbinde die Anschlüsse Deiner Lautsprecher mit einer Batterie (richtig gepolt). Wenn die Tieftöner sich nach vorne bewegen, ist die Polung korrekt.

Dein Problem hört sich so an, als ob EINE von beiden Lautsprechern verpolt angeschlossen ist. Sicher, daß Dir da kein Fehler beim Anschluss unterlaufen ist?

Gruß,
Icarus
Edede
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Feb 2003, 08:28
Für den Bassist das richtig, aber Vorsicht, ob nur ein Lautsprecher in der Box, z.B. der Hochtöner, werkseitig vertauscht ist kriegst Du damit nicht raus. Natürlich ist ein Werksfehler möglich.

Unter Bestimmten Bedingungen können solche Effekte auch durch schlechten Standorte oder falschen Hörplatz entstehen.
Icarus
Stammgast
#4 erstellt: 11. Feb 2003, 11:13
>Für den Bassist das richtig, aber Vorsicht, ob nur ein
>Lautsprecher in der Box, z.B. der Hochtöner, werkseitig
>vertauscht ist kriegst Du damit nicht raus.

Ok, das stimmt. Wenn Du die Polung aller Chassis überprüfen willst, bleibt Dir nur eine akustische Messung. An der Sprungantwort kannst Du dann die Polung erkennen (Druckzunahme -> normal gepolt, Druckabnahme -> invers gepolt).
Aber Vorsicht: Es gibt durchaus Filterkonfigurationen, bei denen Hoch- und/oder Mitteltöner gegenüber dem Bass verpolt sind, um einen flachen Amplitudengang zu erzeugen!

Gruß,
Icarus
Edede
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Feb 2003, 12:12
Mit der Amplitude hat das wohl weniger zu tun sondern eher um die Phasendrehungen durch die Kondensatoren gegenüber den anderen Chassis zu korrigieren. Das ist sogar üblich. Dann wirds aber nicht deutlich besser im Bass wenn er nur EINE Box verpolt. Aufschrauben und nachsehen ob alle Chassis gegenüber der jeweils anderen Box gleich gepolt sind. Oder zum Händler, soll der doch helfen.
Bon
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Feb 2003, 21:36
ok, Batterietest bestanden, Tief- und Mitteltöner drücken nach vorne.
Es ist übrigens bei beiden Boxen das gleiche Phänomen. Wenn ich eine verpole klingts fetter, wenn ich beide verpole klingts genauso unfett wie richtiggepolt.
Zum Händler will ich nicht, da ich die boxen gebraucht gekauft habe und außerdem für dieses Jahr eine Neuanschaffung plane. Und mit meinen zwei linken Händen will ich die Boxen auch nicht aufmachen.
Ich vermute einfach mal, daß meine Raumakustik (30qm, verwinkelt, Parkett, wenig Möbel) schuld ist.
Naja ich lass es jetzt erstmal so, es klingt für mich wirklich besser.
Ich danke Euch für die Tips!
Grüsse, Frank
...
PS: hat jemand eine Empfehlung für Standboxen, die mit dem C-350 und der schwierigen Raumakustik klarkommen? (ich kann die Boxen nicht ganz freistehend aufstellen) Preisbereich 1200 bis 1800 EUR das Paar.
Icarus
Stammgast
#7 erstellt: 11. Feb 2003, 22:19
@Edede:

>Mit der Amplitude hat das wohl weniger zu tun sondern eher um
>die Phasendrehungen durch die Kondensatoren gegenüber den
>anderen Chassis zu korrigieren.

Merkst Du, dass Du Dir selbst widersprichst?
Wie hat unser alter Kanzler so schön gesagt: Es zählt, was hinten rauskommt. Und das ist bei einem Mehrwegelautsprecher in erster Linie ein flacher Amplitudenverlauf im Übergangsbereich zweier Chassis. Um das zu erreichen, muss natürlich die akustische Phase stimmen.

Gruß,
Icarus
Icarus
Stammgast
#8 erstellt: 11. Feb 2003, 22:27
@Bon:

Vielleicht hast Du das Problem, mit zwei korrekt gepolten Bässen eine Raummode anzuregen, die einen Schnelleknoten an Deinem Hörplatz hat (d.h. kein Bass in einem bestimmten Frequenzbereich hörbar). Bewege Dich doch mal im Raum und höre Dir die korrekt gepolten Lautsprecher an. Gibt es da Gebiete, in denen der Bass normal laut ist? In dem Fall könnte man das Problem mit einer anderen Aufstellung lösen.

Eins bleibt aber komisch: Wenn nur ein Lautsprecher verpolt ist, müsste die Ortbarkeit völlig zusammenbrechen. Um das zu überprüfen, kannst Du folgendes machen: Höre Dir mal einen Nachrichtensprecher in Stereo (oder irgendeine Stereo-Aufnahme mit Stimme in der Mitte) an. Die Stimme sollte bei korrekter Polung zwischen den Boxen stehen. Wenn sie zu einer Richtung hin >ausfasert<, dann ist dieser Lautsprecher verpolt.

Gruß,
Icarus
I.P.
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 12. Feb 2003, 00:26
@icarus:

"Merkst Du, dass Du Dir selbst widersprichst? ... Und das ist bei einem Mehrwegelautsprecher in erster Linie ein flacher Amplitudenverlauf im Übergangsbereich zweier Chassis. Um das zu erreichen, muss natürlich die akustische Phase stimmen."

hier hast leider du dir widersprochen. um einen flachen amplitudenverlauf im übergangsbereich zu haben muss die akustische phase im übergangsbereich stimmen. "im übergangsbereich" - und nicht irgendwo anders. bei butterworth filtern zweiter ordnung (12dB/oct flankensteilheit) ergibt sich genau bei der übergangsfrequenz eine 90° kapazitive drehung des hochtöners und eine 90° induktive drehung des tief/mitteltöners, deshalb ist in dieser konstellation ein chassis elektrisch zum anderen verpolt. in 3-wege butterworth filtern ist also der mitteltöner anders gepolt als tief- und hochtöner. das ist wohlgemerkt der theoriefall, wie die chassis in einer box wirklich gepolt sind entscheidet der hersteller im zuge der entwicklung und es muss nicht der theoretisch richtige weg der akustisch beste sein.


[Beitrag von I.P. am 12. Feb 2003, 00:27 bearbeitet]
Icarus
Stammgast
#10 erstellt: 12. Feb 2003, 00:48
@IP:

Ich sehe da absolut keinen Widerspruch. Deine Aussage entspricht zumindest meiner Intention beim Verfassen der letzten Nachricht

Gruß,
Icarus

PS: Wenn ich mich nicht irre, erzeugt ein Butterworth-Filter 2. Ordnung verpolt auch keinen flachen Amplitudengang sondern eine Überhöhung um 3dB im Übergangsbereich - zumindest ohne horizontalen und vertikalen Versatz der akustischen Zentren - so weit zur Theorie


[Beitrag von Icarus am 12. Feb 2003, 00:52 bearbeitet]
I.P.
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Feb 2003, 08:19
@icarus

du hast prinzipiell recht, da ist kein direkter widerspruch in deiner aussage. dich kann man aber auch gar nicht überrumpeln ;-)

Edede hatte allerdings auch keinen widerspruch, weshalb in deiner aussage ein wiederspruch sein hätte muss wenn du recht gehabt hättest dass in seiner einer war.

das mit der 3dB überhöhung stimmt, aber filtertheorie ist bei passivweichen ohnedies nicht mehr als ein erster ansatz. die weichencharakteristik in der praxis schaut im besten fall ähnlich aus wie die theoretische.
Edede
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 12. Feb 2003, 08:56
Donnerwetter.

Zitat "Edede hatte allerdings auch keinen widerspruch, weshalb in deiner aussage ein wiederspruch sein hätte muss wenn du recht gehabt hättest dass in seiner einer war"

Boh, ey.


[Beitrag von Edede am 12. Feb 2003, 10:03 bearbeitet]
Icarus
Stammgast
#13 erstellt: 12. Feb 2003, 11:07
>Donnerwetter.

Ja, das habe ich auch gerade gedacht
Sonus
Stammgast
#14 erstellt: 12. Feb 2003, 13:09
Bon,

das Nachvorneschwingen bei Batterieversuch
ist völlig in Ordnung. Ein Monosignal muss
gefälligst in der Mitte zu orten sein.


Benutze gegenphasiges und mitphasiges Rauschen.


[Beitrag von Sonus am 12. Feb 2003, 13:33 bearbeitet]
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