Marketingtrick oder Unterschied ?

da sind verschiedene Chassis verbaut (z.B. Stahlblech vs. Guss Korb, 25 vs. 28mm Kalotte).
soviel ich weiß fertigt Dali nur die "hochwertigen" LS/Chassis in Dänemark, der Brot&Butter Kram kommt wie üblich aus China.

das darf man ja nicht nur an den Äußerlichkeiten wie dem Blech/Gusskorb festmachen. Man kann auch ein hochwertiges Chassis mit Blechkorb bauen, darum geht es gar nicht. Aber einmal macht man den Luftspalt zwischen Spule und Magneten 0,1mm "groß", das reicht bei den extrem geringen Toleranzen und der Material Auswahl aus und bei dem anderen Chassis wählt man lieber 3mm Spalt und lässt +/-1mm Toleranz beim Zusammenbau.
Letzteres Chassis wird auch funktionieren, aber selbst zwei aus derselben Produktion haben schon deutlich unterschiedliche technische Eigenschaften/Parameter.

wenn du dir als Privatmensch z.B. einen Peerles/Vifa Ringradiator kaufen möchtest, dann zahlst du für das "einfache" Modell mit Kunststofffront 50€, soll es eine mit Metallfront sein, dann kostet das Teil gleich das doppelte. Die Anschlussklemmen sehen mir nach WBT aus, da zahlst du für die 4 Stk. auch knapp 100€.

so summiert sich das dann auf...

Wobei ich vermute, das auch im Low-Price Segment die Fertigungstoleranzen ziemlich klein sind, weil es der Produktionsprozess einfach her gibt.

Wie würdest Ihr das unterm Strich hinsichtlich tonqualitativer Unterschiede bewerten ?

Eine ganz ähnliche Situation übrigens auch bei der Dynaudio Exit und Emit.

soundrealist (Beitrag #1) schrieb:

...Besonders das mit "wenigen, aber hochwertigen Bauteilen kommentierte" Bildchen finde ich interessant, .... Täuscht mich da mein Bauchgefühl, oder bietet Dali tatsächlich die gleiche Box zwei mal in jeweils unterschiedlichen Gehäuseausführungen mit verschiedenen Modellbezeichnungen an ? ... :?

Hast Du auch den Link zur fraglichen Seite?

Persönlich halte ich eine Dublette zu extrem verschiedenen Preisen nicht für wahrscheinlich. Würde ja jedem Tagträumer gleich auffallen und das anschließend im gesamten Web zur besten Negativwerbung werden.

net-explorer (Beitrag #5) schrieb:

soundrealist (Beitrag #1) schrieb: . Täuscht mich da mein Bauchgefühl, oder bietet Dali tatsächlich die gleiche Box zwei mal in jeweils unterschiedlichen Gehäuseausführungen mit verschiedenen Modellbezeichnungen an ? ... :? Hast Du auch den Link zur fraglichen Seite?

Habe die Infos aus den Bildern und Angaben in den beiden Links im Eingangspost abgeleitet.

Auf den Bildern habe ich unterschiedliche Komponenten gesehen, die "kleinen" Systeme für Bass/Mitten/Mitte-Hoch sehen bei Dali meistens quasi gleich aus durch deren spezielle Beschichtung.
Selbst die Gehäuse können sehr verschieden sein, ohne das man das von außen sieht - und sind es auch.

Du meinst bestimmt das Foto mit dem Set. Das Foto mit der Weiche hierauf stammt aber vom Standlautsprecher. Wenn man das mal "runterbricht"....
Klar, die Gehäuse sind natürlich edler....
Aber ob da tatsächlich klangliche Unterschiede sind.... ?

Was mir auffällt: in beiden Fällen - Dali und Dynaudio - findet man die typischen "Schwurbelpressebewertungen" stets nur bei den teueren Varianten.

Die ganze Sache hat für mich ja durchaus einen konkreten Anlass. Ich überlege, meine Quadral Maxi im Rear-Bereich auszutauschen. Produktperfektionierung halt .... doch je tiefer ich in die Materie "kleine Lautsprecher" eintauche, desto unsicher werde ich. Denn die Maxis klingen ja von Haus aus alles andere als schlecht, (Inzwischen) unterste Preisklasse (weil die Entwicklungskosten schon seit ewigen Zeiten "eingespielt sind.) Und auch da erscheinen nirgends "Schwurbelpresse-Tests" im Netz. Fast so, als wolle man den Markt nicht mit "Dumpingpreisen" belasten.

Hinzu kommt ja: In den untersten Frequenzetagen klinken sich die "Bonsais" (egal welcher Hersteller und in in welcher Preislage) schon rein physikalisch bedingt ohnehin aus. Somit stellt sich also auch die Frage, wie "ausreitzbar" dieser "Restfrequenzbereich" überhaupt ist ?

Inzwischen denke ich aufgrund dieser Verunsicherung sogar tatsächlich über eine Quadral Galan 9 nach...... allein aufgrund der Tatsache, überhaupt einen "relevanten technischen Unterschied" zu erreichen (Bändchen, Weiche etc....) Aber ob das in der Praxis (raumakustische Gesichtspunkte mal außen vor) tatsächlich ein Quantensprung ist

Die Werbesprüche sind in der Tat sehr typisch, aber das wollen viele Leute ja auch hören!

Ich brauche, wenns um Musik geht, kein Geschwätz, sondern real guten Klang. Und nur wenn ein Stück Equipment meiner Überzeugung nach besser ist, als ein anderes, etwa älteres, dann überlege ich auch einen Wechsel. "Religionen" oder esoterische Philosophien bleiben bei mir konsequent außen vor.

Lautsprecher habe ich gerade getauscht, nach 25 Jahren! Das ist sowohl wirtschaftlich, als auch gut begründbar. Die Verbesserung mit dem quasi nagelneuen Lautsprecher ist gut hörbar, aber es sind keine "Welten", sprich, demgegenüber ist meine alte Box immer noch sehr beeindruckend und eine Nummer. Aber trotzdem ist es jetzt tatsächlich eben besser. Da tun sich Größen auf, bei denen jeder mit sich selbst überein kommen muss, was er dafür zu investieren bereit ist.

Gedankenaustausch dazu ist nett, aber meiner Erfahrung nach schwierig zu nutzen und in die eigene Planung einzubeziehen.
Meine jetzige Dali Opticon 6 wurde ja vielfach recht ordentlich gelobt, soweit gut. Gehört habe ich die Box unter quasi unmöglichen Abhörbedingungen - meiner Erfahrung nach. Und sie klang da für mein Qualitätsempfinden einfach grottenschlecht, und zwar so schlimm, dass es einfach gar nicht wahr sein konnte. Habe sie daher mitgenommen und bei mir gehört. So soll man es ja auch machen. Und siehe, ein sehr ähnlich geniales Klangbild wie meine alte Box, aber im Hochton feiner, edler, realistischer und im Bassbereich ebenfalls dezent voluminöser, was der Bauart nach auch so sein musste. Sie passt bei mir also, und ich werde nun nicht weitere 10 Paar Standboxen ausprobieren, nur weil es möglicherweise noch was passenderes geben könnte. Das ist Aufwand, kostet Zeit, womöglich Geld, völlig offen was es bringt, und das spare ich mir lieber, und nutze die Zeit zum Hören, und das Geld für Konserven, immer mal wieder eine.
Da ich häufiger klassische Konzerte besuche, vergleiche ich einfach die Wiedergabe zu Hause mit meinem Höreindruck im Konzertsaal. Das Hörempfinden hier und da muss für mich vergleichbar sein, mehr braucht es nicht, und eine Wissenschaft mache ich auch nicht daraus.

Aber die verkaufenden Hersteller müssen selbstverständlich die alte kaufmännische Regel beherzigen, dass Klappern eben einfach zum Handwerk gehört.