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Rückblick und Wertung von einem Forum-Neuling+A -A |
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Autor |
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limbrunn
Neuling |
#1 erstellt: 30. Okt 2017, 02:35 | |
Hallo liebe Forum User, ich bin hier ein absoluter Neuling, habe schon öfter interessante Infos hier erfahren und möchte (wenn's denn den einen oder anderen interessiert) gerne auch was an Erfahrung zurückgeben. Mit meinen nun 53 Lebensjahren habe ich vor allem bei Lautsprechern mittlerweile so fast alles durch, was mich interessiert und ich mir leisten konnte/kann. Augen zu und (fiktiv) an die Wand geschaut. Mal überlegen, was da schon alles im Haus war. Sony, JBL, Mohr, Cabasse, Phonar, ASW, Canton, Magnat, Focal, B&W, Tannoy, KEF, Infinity, Piega, Panasonic, Quad, Grundig, Audio Physic, Revox, Quadral und Braun. Irgendwas vergessen? ...egal! Über die meisten lohnt es sich nicht zu schreiben, weil nur als durchgehender Posten kurz im Haus, oder einfach klanglich unterirdisch. Ich möchte mit dem Besten anfangen, das je mein Wohnbüro bevölkert hat. Ein Paar vollaktive Cabasse Albatros an einer AVM V3 Vorstufe. Damals natürlich nur gebraucht und beim übergeben der vielen DM-Scheine mit Tränen in den Augen zu schaffen. Klanglich konnte man nicht anders, als vor den Boxen auf die Knie fallen. Meine Frau schon! Sie gab zwar zu, dass aus den riesigen Dingern Musik raus kam, konnte oder wollte aber meinen Ausführungen, dass die Bands jetzt fast Live bei uns im Büro spielen und bei vielen Songs plötzlich das eine oder andere Instrument mehr mitspielt nicht folgen. Außerdem (und ganz ehrlich, da hat sie Recht) fand sie die Boxen nicht schön. Den tatsächlichen, viel krasseren Wortlaut gebe ich hier nicht wider! Trotzdem...., im Vergleich zu den heutigen Boxen hatten die Cabasse den Charme einer Laubsägearbeit der 8b. Ich habe die dann für einen Betrag weiterverkauft, der mich noch heute ins Kissen weinen lässt. OK, mittlerweile sind die Dinger einfach uralt und ich würde auch bei grüner Flagge keine mehr kaufen. Getröstet und von der hauseigenen Design-Polizei abgesegnet habe ich mich dann mit JBL 5000 Ti. Tolle Designerboxen in Sandwichbauweise mit Bitumenfüllung usw. Auch die zum Einsatz kommenden Einzelchassis waren scheinbar erste Sahne und sorgten bei den Messdiagrammen der Fachzeitschriften für ein großes Hallo. Riesiger Basslautsprecher, zwei Mitteltöner und ein Titan-Hochtöner. Jeder für sich sicherlich super, aber meiner Meinung nach konnten oder mochten die einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Meiner ganz persönlichen Meinung nach ist die 5000er keine richtige HighEnd-, sondern eher eine Partybox. Wenn auch eine ganz gute. Fazit, die JBL wurden verkauft. Dann kamen ein paar Quadral aus der Phonologue-Serie. Wotan, Amun und noch eine, deren Name mir nicht um die Burg einfallen will. Kurzes Fazit: Die Optik und Haptik mit der Filzfront sprach mich an, der Klang auch. Aber irgendwann wird's dann doch langweilig. Also auch alle wieder verkauft. Braun LS 150. Aus reiner Neugierde gekauft. Fazit: Alle Erwartungen wurden soweit erfüllt. Mehr aber nicht, also auch wieder weg. Dann kamen einige KEF. Die sicherlich interessanteste (und schönste) war die Q7. Die konnte richtig tiefen Bass und je nach Musikauswahl stimmte auch der Rest. Leider steht Feinzeichnung und Langzeitspaß nicht auf dem Pflichtenheft. Die Verfärbungen in den Mitten kann man sich am Anfang ja noch mit dem eigenen Charakter der KEF schönreden, aber je mehr Vergleiche mit anderen "pflichtbewussteren" Boxen man hört, umso unnachsichtiger wird man bei dem Thema. Also auch hier... Verkauft! Jetzt wird's aber schön langsam richtig fein. Die nächsten zwei Kandidaten, die gleichzeitig hier im Wohnbüro um die Wette spielten waren oder sind Infinity Renaissance 90 und Piega LDR 5.2. Um es gleich vorweg zu sagen, beides unglaublich tolle Lautsprecher. Nachdem die einen eher breit, die anderen dafür hoch sind, dachte ich, dass ich beide aufstelle. Das ging auch einige Zeit gut und ich war immer wieder verblüfft, wie völlig identisch zwei völlig unterschiedliche Lautsprecher bei etwas gehobener Zimmerlautstärke klingen können. Kein Witz, hätte man die kurze Unterbrechung beim Umschalten nicht bemerkt, hätten geschätzt 8 von 10 (mich eingeschlossen) Hörern den Wechsel nicht mitbekommen. Echt schräg! Völlig anders zeigen sich die Kontrahenten aber bei geänderter Lautstärke. Bei eher verhaltenem Dreh am Volume-Regler spielt die Piega schon mit allen Reizen. Spielt mit großem Volumen und unterschlägt auch leise keinen Ton. Piegas sind wohl wirklich die besten "Leise-Lautsprecher" der Welt. Der Renaissance hörte man zwar leise auch schon an, dass in der Box durchaus was steckt, aber das wollte noch nicht raus, die Musik klebte förmlich an den Membranen. Wenn es aber laut wird, lässt sie den Piegas keine Chance und spielt sie völlig gegen die Wand. Die klingt bei "Laut" immer noch super, aber bei "sehr Laut" glaubt man die weiße Fahne zu erahnen und die Box ist froh, wenn sie wieder bei Normallautstärke tönen darf. Die Piegas können also gut flüstern und singen, die Infinitys gut singen und schreien. Ich stehe mehr auf Ersteres, deshalb stand die Tür für die Renaissance offen und sie wurde verkauft. Zwischenzeitlich haben meine Piegas so gut wie alles, was ich mir gekauft habe, ziemlich schnell wieder in Grund und Boden gespielt. Die letzten, die gehen mussten, scheiterten aber weniger an den Piegas als an meiner Frau. Das waren (nach meiner Meinung wunderschöne) QUAD S4 mit traumhaft seidigem Bändchen-Hochtöner und einem Traumpartner an Mitteltöner. Wirklich gute Boxen, laut meiner Frau aber in der falschen Farbe. Die neuesten "Piega-Gegner" stehen gerade hinter mir. Fast neue Audio Physic Tempo 25 und (natürlich) gebrauchte T+A TB 140. Die T+A's spielen (genau wie die Piegas) erst mal mit sehr viel Bass im Grundton. Vielleicht nicht immer stimmig, aber ganz angenehm anzuhören. Auffälligster Unterschied zwischen den TB 140 und den Piega ist die Mitten-Darstellung. Die Piegas geben eher ein komplettes Soundpaket ab, bei dem die Mitten sehr stimmig sind und gefühlt in die räumliche Mitte des Geschehens gestellt werden. Ich meine hier die Staffelung der Tiefe. Die T+A stellt die Sängerinnen und Sänger eher ein Stück vor die restliche Band. Auch nicht übel und letzten Endes Gewöhnungs- und Geschmackssache. Wie dieses "Rennen" ausgeht ist noch nicht absehbar. Meine Piegas liebe ich mittlerweile, die T+As sind mir in kürzester Zeit ebenfalls ziemlich sympathisch auch wenn diese manche Instrumente nicht so völlig unbeschwert auflösen können wie die LDR 5.2. Auflösung und Suche nach Musikdetails auch ganz unten in der Soundkiste! Damit wären wir bei meinen Audio Physic Tempos. Um es kurz zu machen, das sind wohl die besten Boxen, die ich bisher neben die Piegas gestellt habe und deren Platz ist jetzt schon sicher. Die bleiben! Allerdings zusammen mit den Piegas, weil die beiden so schön unterschiedlich sind. Auf der einen Seite die Schöngeister, die bisher alle Kandidaten an sich und dem feinsinnigen und einfach stimmigen Gesamtkonzept abprallen haben lassen und auf der anderen Seite die Analytiker, die auch jedes noch so exotische Instrument unendlich glaubhaft in den Raum stellen. Piega und Audio Physic. Beides keine Lautpsrecher welche als Schnäppchen durchgehen, aber mit Gebrauchtpreisen von etwa 1.000,- (LDR 5.2) und etwa 2.000,- (Tempo 25) doch für viele durchaus noch ein erfüllbarer Traum. Ganz ehrlich, egal mit welchem der beiden, aber mit diesen Boxen ist man durchaus am Ende der ewigen Suche angekommen. Vielleicht am Ende noch eine Überraschungsbox die es absolut wert ist, erwähnt zu werden. Die Mohr SL 15. Jetzt bitte nicht gleich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Ja klar, weit weg von High-End. Zumindest preislich. Ich habe die wegen der Kiddies für das "Rummms" und "Krach" und "Schepper" bei Videos als Ersatz für die windigen TV-Speaker angeschafft. Schmal, schwarz und ziemlich günstig waren die einzigen Anforderungen. Aus Spaß, Jux und Dollerei ...und auch weil ich noch eine Leitung frei hatte, durften die heute beim Vergleichstest der "Großen" mitmachen. Ergebnis: Der vierte Platz bei vier Teilnehmern. Ja klar, ist keine Überraschung. Was aber durchaus überraschend war ist die tonale Nähe zu den anderen Speakern, bei denen ja wohl niemand an den High-End Qualitäten zweifeln wird. Besonders interessant finde ich den Preis der Mohr. 199,- Euro das Paar. Nigelnagelneu versteht sich. 199 Euro! Das steht bei den anderen höchstens mal hinter dem Komma. :-) Jetzt aber bitte keine Diskussion. Gehäuse-Qualität, Güte der einzelnen Chassis, Anschlussterminal, alles natürlich günstig und weit, weit weg von den anderen. Trotzdem erwähnenswert. Hut ab, wer wirklich bis hierhin gelesen hat. Weiterhin viel Spaß am HiFi, Uli |
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HammondDoc
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 30. Okt 2017, 03:24 | |
Moin moin, ein wirklich tolles, kurzweilig und ausführlich geschildertes Abenteuer in Sachen "so finde ich meinen Lautsprecher" ! Grüße HammondDoc [Beitrag von HammondDoc am 30. Okt 2017, 22:29 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#3 erstellt: 30. Okt 2017, 08:50 | |
Lag bei mir vor allem daran, dass der Name "Mohr" eingangs zwischen den anderen Marken fiel. Es hat mich neugierig gemacht, wie das zusammenpasst! War aber auch kurzweilig geschrieben und daher nett zu lesen. |
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taubeOhren
Inventar |
#4 erstellt: 30. Okt 2017, 09:05 | |
Moin Uli, einmal die
Ok., dann hättest du aber nix hier zu berichten gehabt und würdest immer noch Cabasse hören. Viel spaß weiterhin .... Gruß taubeOhren |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#5 erstellt: 30. Okt 2017, 11:11 | |
Hi, danke für den begeisternden Bericht.
Ja, Komplettierung durch ein paar Infos zu deinem Hörraum -- Skizze, Bilder, bevorzugter Hörplatz ... Gruss, Michael |
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