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Glaubensfrage zum LS Sound

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wolfi
Inventar
#101 erstellt: 22. Sep 2004, 16:03
Hallo palisanderwolf,
wenn Du den Tonträger als Original akzeptierst, ist es zunächst recht einfach: Man versuche, seine Eigenschaften möglichst genau ( technisch ) zu erfassen und eine Veränderung - wenn überhaupt - nur in einem engen Toleranzfeld zuzulassen. Insofern gibt es objektive Kriterien.
Leider hat auch der Wiedergaberaum seinen verändernden Einfluss und spielt mit dem LS- System zusammen. Einen " normalen " Wohnraum gibt eigentlich nicht. Vor 100 Jahren waren " bürgerliche " Räume eher dunkel und " plüschig ", heute sind helle Räume in Mode, oftmals mit schallharten Böden und Wänden und Fenstern ohne Gardinen. Wahrscheinlich wäre vor 100 Jahren aufgrund des stärkeren Absorptionscharakters eine bessere Wiedergabe einfacher möglich gewesen als heute, wo Reflexionen sehr viel stärker in der typischen " bürgerlichen " Stube auftreten.
Man kann versuchen, durch gezieltes Einbringen absorbierenden Materials die Reflexionen einzudämmen. Ferner kann man diesen durch vergleichsweise stark bündelnde LS ein wenig beikommen. Sinn macht natürlich auch das von AH. angesprochene " Gleichmaß " dabei, sonst würden sich zu stark bestimmte Frequenzbereiche beim Indirektschall in den Vordergrund drängen. Nachteilig kann sich das Bemühen um gleichmäßige Bündelung einfach dadurch äußern, dass Zugeständnisse in anderen Bereichen ( Belastbarkeit, Dynamik - wegen tieferer Trennung - Chassisanzahl, Aufwand und Kosten )gemacht werden müssen.
Wenn Du übliche Hifi-LS verwendest, würde ich es mit einer " ausgewogenen " Einrichtung versuchen, die LS möglichst ca. 50 cm oder mehr von den Begrenzungsflächen entfernt plazieren, bei der Aufstellung auf Symmetrie achten und im näheren Umfeld der LS mit absorbierendem Material ( Gardine, Läufer etc. ) experimentieren.
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 22. Sep 2004, 16:31
Hallo wolfi,
ich habe ganz übliche LS (aber für den Preis erstaunlich gut klingende) mit Tendenz zur Neutralität aus dem unteren Preissektor. Nichts ist eingemessen. Bin mit dem damit erreichten dennoch klanglich bislang außerordentlich zufrieden. Eine klangliche Verbesserung , wenn überhaupt in meinem Raum noch möglich, käme mich wahrscheinlich viel teurer - es sei denn, sie wäre einfach über ein besseres Bündelungsmaß anderer preiswerter LS zu realisieren.Absorber brauche ich nicht, der Raum ist gut.


wolfi schrieb:

wenn Du den Tonträger als Original akzeptierst, ist es zunächst recht einfach: Man versuche, seine Eigenschaften möglichst genau ( technisch ) zu erfassen und eine Veränderung - wenn überhaupt - nur in einem engen Toleranzfeld zuzulassen. Insofern gibt es objektive Kriterien.

insofern stimmst Du also zu.
Danke für Deine Antwort.

MfG Bernd
x-rossi
Inventar
#103 erstellt: 24. Sep 2004, 21:17

Richrosc schrieb:



Andersrum wäre es aus meiner Sicht aber doch irgendwie praktischer: Es gäbe preiswerte, neutrale Lautsprecher mit Einheitsklang und der Konsument sucht sich die Produktionen aus, die ihm ästhetisch zusagen


Einheitsklang, wie grauslich. Obwohl, dann würde sich die EQ-Hersteller freuen, denn viele mögen z.B. einfach mehr Bass als der Einheitsklang hergibt etc. etc. etc.


Läuft man im Herbst an einem Baum vorbei, der sich im Winde biegt und Töne von sich gibt, dann sind seine Töne eigentlich für jeden gleich abgegeben.

Ich fänd's schade, wenn nun einer mit einem EQ an den Baum heranginge, um aus ihm im Bassbereich mehr db rauszukitzeln.

mfg

Oliver
bukowsky
Inventar
#104 erstellt: 24. Sep 2004, 21:25

x-rossi schrieb:
Läuft man im Herbst an einem Baum vorbei, der sich im Winde biegt und Töne von sich gibt, dann sind seine Töne eigentlich für jeden gleich abgegeben.

Ich fänd's schade, wenn nun einer mit einem EQ an den Baum heranginge, um aus ihm im Bassbereich mehr db rauszukitzeln.


... um aus einem Bäumchen einen Regenwald zu machen ...
Richrosc
Inventar
#105 erstellt: 25. Sep 2004, 07:12
Hallo,

Bukowski hat, wie so oft recht!

Vor hunderten von Jahren, zu Beginn der großen Bäume-Wachs-Zeit, saß ich allabendlich im damlas noch geheimnisumwitterten Stereodreick zu meinen beiden Lieblings-Sound-Bäumen. Im Frühjahr erfreute mich ein mehr harmonietransportierender Klang, im Herbst konnte ich schon manches mal sehr Heavy hören.

Aber es war mir mit der Zeit nicht genug. Ich pflanzte mehr Bäume, viel mehr Bäume. Weil in dieser Zeit, die Bäume sehr schnell zu wachsen begannen, brauchte ich nur 48 Jahre warten, bis ich Mehr-Bäume-Hören genießen konnte. Ihr könnt mir glauben, meine Bäume brauchten einen weltweiten Bäume-Hör-Vergleich nicht zu scheuen.

Wenn auch die Wartezeit, ob der großen Klangerwartung schon sehr zermürbend war.

Hätte es damals schon einen EQ gegeben wäre mir viel rastlose Zeit des Wartens erspart geblieben.

All diese Erfahrung habe ich nun in mein jetziges Hörkonzept einfließen lassen und ich muß gestehen, es klingt noch viel besser, als damals, in den guten alten Zeiten des Baumstereohörens.

Gruß - Richard
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