Kaufberatung Schallplattenspieler/Phono-Verstärker

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BiBaBass
Neuling
#1 erstellt: 20. Jan 2019, 14:38
Hi Leute,

bin neu hier im Forum und ich hoffe ich könntet mir vielleicht helfen.

Aktuell besitze ich folgendes Setup:

NAD C316BEE
NAD 515BEE
NAD PP2E
Gamut Dana 1650
GRADO RS 2
Project DEBUT III mit Ortofon 2 M Blue

Mein Problem ist, dass Vinyl lange nicht so hochauflösend und brilliant abgespielt wird, wie CDs.
Zudem verzerren die Platten gerade bei den Vocals oder bei lauteren Passagen.

Der Project-Spieler wurde vom Fachmann ( Hifi-Profis Wiesbaden ) mit dem neuen Tonabnehmer Ortofon 2M Blue bestückt und eingestellt. ( Er meinte, dass der Ortofon Blue der beste Tonabnehmer sei, den er auf diesen Spieler packen würde, ansonsten müsse man sich gleich einen neuen Spieler dazukaufen )
Den Spieler habe ich vor gut Jahren als Ausstellungsstück bei einem der großen Elektronikfachmärkte gekauft. Es ist also nicht auszuschließen, dass er vielleicht nicht 100% so läuft wie er vielleicht sollte.
Vielleicht liegt es aber auch am Phono-Verstärker.

Hat jemand von euch vielleicht eine Idee?
raindancer
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2019, 17:59
Pack den NAD PP2 weg und kauf ne andere Phonostufe, es ist alles besser als der PP2, Empfehlungen hol dir per Suchfunktion und nach budget.

Nachtrag: Nadel sauber? Auflagekraft/Antiskating geprüft?

aloa raindancer


[Beitrag von raindancer am 20. Jan 2019, 19:40 bearbeitet]
#linn-fan#
Inventar
#3 erstellt: 21. Jan 2019, 12:16
Moin,

Zum einen muss gefragt werden, ob CD/Vinyl auch mit dem gleichen Musikmaterial (Master, Song) verglichen wird. Dann ist dem Händler im Prinzip zuzustimmen. Höherwertige Tonabnehmer mit sogenannten scharfen Schliffen verlangen nach einer peniblen Justage um alle 3 Achsen. Sonst sind sie rausgeschmissenes Geld. Sprich sie leisten nicht das, was sie können. Und der Tonarm deines Pro-Jects gibt das nicht her.

Dann klingt es nach einer Überlagerung von min 2 Herausforderungen.

  1. Auflösung
    Wichtig beim Vergleich verschiedener Quellen ist, dass immer gleich laut gehört wird. Nur dann ist ein Vergleich statthaft. In erster Näherung hilft es mit einer db-Meter auf dem Smartphone am Hörplatz zu messen, um sicher zu gehen und ev. nachzuregeln
    Jetzt gilt dein PhonoPre als "muffig" im Klang nach vielen Einträgen im Forum (ich hatte ihn nie). Da könnte ein Gegentest mit einem ART DJPREII zumindest im Vergleich hilfreich sein, ob es daran liegt.

  2. Verzerren
    Das ORTOFON 2M Blue ist mit seiner nackten, elliptischen Nadel schon ein sehr ordentlicher TA. Ich verweise an dieser Stelle gerne auf den Tonabnehmertest 1978. Da war ein TA mit elliptischer Nadel (also vergleichbar mit deinem Blue) quasi Testsieger (AT12XE). Der TA hat alles aus der Platte gezogen, was drauf war. Ohne irgendwas zu verfälschen. Mehr kann man von einem TA nicht erwarten.
    Richtig justiert, nicht beschädigt und sauber, darf dieser Tonabnehmer nicht auffällig verzerren bei üblichen Platten. Vorausgesetzt die Platte ist nicht schmutzig, wurde irgendwann mal nass abgespielt oder ist sonstwie nicht in Ordnung
    Dem Problem lässt sich nur begegnen indem man die Justage und Zustand des ORTOFON überprüft. Fachhanel hin oder her, ich vermute den Grund bei Justage oder Schmutz

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 21. Jan 2019, 12:34 bearbeitet]
BiBaBass
Neuling
#4 erstellt: 23. Jan 2019, 19:49
Schon mal vielen Dank für die Antworten!
GOR-GOR
Stammgast
#5 erstellt: 23. Jan 2019, 20:19
Sind die Verzerrungen von Anfang an aufgetreten oder erst seit kurzem? Letzteres könnte darauf hin deuten, dass die Nadel es hinter sich hat.

Das CDs insgesamt besser klingen würde ich dem gesamten Setup zuschreiben, sprich der Kombi Phono PreAmp - Plattenspieler - TA. Um an den Klang eines CD-Players heranzukommen (oder gar zu übertreffen) bedarf es neben einer entsprechend gut produzierten LP einer besseren Phono - Kette, so zumindest meine Meinung.

Ein besseres System für deinen Plattenspieler würde ich auch eher ausschließen und von dem Phono PreAmp halte ich auch nicht viel, da schließe ich mich meinen Vorrednern an.

An deiner Stelle würde ich in der Bucht ein einfaches, günstiges, gerne auch gebrauchtes MM-System kaufen (falls dir niemand eins testweise zur Verfügung stellen kann). Das kostet dich nur ein paar Euro und du kannst testen, ob mit diesem System ebenfalls Verzerrungen auftreten.
Tywin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Jan 2019, 10:57
Hallo,

der NAD PP 2 hat nach meiner Kenntnis eine Eingangskapazität von 200pF und Dein Tonabnehmersystem sollte gemäß Ortofon mit einer Kapazität von 150 bis 300pF betrieben werden um - so weit möglich - einwandfreien Klang zu bewirken.

Zusammen mit der Kapazität der Verkabelung vom Tonabnehmer bis zum Pre kommen bei Dir vielleicht etwa 350pF zustande was nicht optimal für einwandfreien Klang ist sich aber hörbar wahrscheinlich gar nicht auswirken wird.

Der schlechte Ruf und die negativen Aussagen die es dazu zu lesen gibt sind um es neusprachlich auszudrücken "Fake-News".

Das Gerät funktioniert wie jeder andere HiFi-Pre einwandfrei. Der jeweilige Pre muss aber elektrisch zum verbundenen Tonabnehmer passen, was bei Dir im Großen und Ganzen der Fall sein wird.

Hörvergleiche zwischen Pre werden leider nahezu immer ungeeignet durchgeführt, sodass ein unrichtiges Ergebnis unvermeidlich ist.

Wenn ein elektrisch passendes Tonabnehmersystem am NAD Pre betrieben wird, dann wird es "zwangsläufig" zu einem faktisch schlechteren gehörten Klang kommen wenn zum Vergleich ein anderer - elektrisch zum Tonabnehmersystem passender - Pre heran gezogen wird, der eine höhere Ausgangsspannung hat und damit eine höhere gehörte Lautstärke beim Umschalten bewirkt.

Warum einen höhere gehörte Lautstärke zu einem faktisch besseren gehörten Klang führen muss ist hier beschrieben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke

Ein Hörvergleich ist vollkommen nutzlos wenn kein Ausgleich der gehörten Lautstärke erfolgt. Nahezu genau so nutzlos ist ein Hörvergleich, wenn zwischen dem vergleichenden Hören mehr als einige Sekunden liegen. Die Richtigkeit von Vergleichsergebnissen erhöht sich massiv durch einen Blindvergleich.

Ein Blindvergleich führt dann dazu, dass die Fischstäbchen vom Aldi womöglich doch nicht schlechter schmecken als die mit dem Kapitän auf der Verpackung und der Champagner vom Discounter wird womöglich einem sehr viel teureren Produkt vorgezogen ... Das Gleiche gilt für sehr viele auch technische Produkte.

Mein Rat ist es sich strikt an geeignet beweisbare Fakten zu halten und jegliches Geschwurbel auszublenden.

In der letzten Zeit habe ich öfters von 2M Systemen gelesen die von Händlern umgetauscht wurden da sie nicht in Ordnung waren. Sprich mal mit Deinem Händler und vielleicht tauscht er Deinen TA gegen einen Aufpreis gegen ein OM40, welches einen besseren Abtaster hat und womöglich i.O. ist.

Natürlich muss vorher sichergestellt sein, dass alle Einstellungen am Tonarm/Tonabnehmer einwandfrei sind, die Platte i.O. ist und die Nadel sauber ist.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 24. Jan 2019, 12:23 bearbeitet]
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