Suche Yamaha Soundprojektor, aber welcher ist der richtige für mich

Gerade habe ich noch andere Soundprojektoren anderer Hersteller entdeckt.

Unter anderem habe ich die Logic SoundStage 5.1 TX 101 E und den Denon DHT-FS 3. Der erste ist wegen dem Preis interessant und der zweite weil da ein Subwoofer bereits dabei ist.

Hier gibt es noch so ein Teil:
http://www.teufel.de/Komplett-Systeme/Cinebar-50.cfm

BatistaBomb81 schrieb:

Nun zu meinen Fragen: 1. Wo sind die Vor-/Nachteile der einzelnen Geräte? 2. Wäre ein Soundprojektor in meinem Zimmer (siehe Skizze) überhaupt sinnvoll? 3. Muss man einen Subwoofer dazu kaufen? Wenn ja welcher ist da empfehlenswert? 4. Was muss ich noch bedenken beim Kauf eines Projektors?

Moin,

Zu 1:

Grobeinleitung: Also da gibt es ja verschiedene Ansätze. Der Wunsch, auch ohne fünf Lautsprecher plus Kabelage angemessenen Sound zu haben, kommt ja immer mehr bei den Herstellern an und dafür gibt es dann Lösungen die entweder auf physikalischen Grundsätzen der Akustik basieren oder aber sie verwenden psychoakustische Mittel.

Bekanntestes psychoakustisches Mittel ist die "Virtual Surround" (o.ä. titulierte) Fähigkeit bei AV-Receivern, dass "Schallquellen" an Orten zu seien scheinen, an denen keine Lautsprecher stehen.
Das funktioniert so, dass unser Ohr durch entsprechende Modulation des Tons getäuscht werden kann und denkt, dass der Ton eben nicht nur von den Frontboxen kommt, sondern tatsächlich weiter im Raum oder seitlich etc.

Nur die Methode reicht eindeutig nur für eine etwas räumlichere Front (bis zur gedachten Kopf-Ohren-Achse, wohl jedoch nicht wirklich seitlich der Ohren, also eher eine "Enhanced Front" ;)). Um jetzt auch auf oder hinter diese Achse zu gelangen und somit ein gewisses Rear-Lautsprecher Gefühl zu erzeugen, sind ein paar aufwendigere Maßnahmen notwendig und so entstanden die Soundbars.

Soundbars mit Wandreflektion: Bekanntester und zuvörderster Vertreter ist Yamaha mit seinen Soundprojektoren. Diese basieren komplett auf dem Prinzip der Schallreflektion von reflektierfähigen Flächen. Dazu hat der Soundprojektor ein Lautsprecher-Array aus sehr vielen einzelnen Chassis+Endstufe, die zu einer (oder mehreren) Klang"Keule" zusammengeschlossen werden können, die dann (vom Center abgesehen) an die Wände geworfen wird und je nach Schallquelle einmal (die Front, Seitenwand) oder zweimal (Rears, Seitenwand+Rückwand) reflektiert wird.

Die Technik funktioniert und die Einstellungs/Optimierungsmöglichkeiten sind sehr groß, bzw. heute wird das ja alles automatisch eingemessen (mein Ur-YSP-1-Soundprojektor wollte noch manuell eingestellt werden... das dauerte so seine paar Stunden, wenn man dann mit Geodreieck, Maßband und Co die Wände kartographierte ;)), nur wie man schon aus dem Prinzip herauslesen kann, steht und fällt alles mit den idealen Reflektionsmöglichkeiten. Also Wandvorsprünge, hohe Möbel, Vorhänge etc. können einem das ganze Vorhaben unmöglich machen. Laut deiner Skizze würde es wahrscheinlich nicht an den Möbeln (maximal der Sessellehne, aber dann muss man halt die Parameter anpassen und ggf. über die 115cm "projezieren") scheitern, aber die linke Seite besteht ja mehr oder weniger nur aus Fensterfront und wenn die mit einem Rollo oder Vorhang bedeckt ist, kann es eben sein, dass es nicht mehr zur Left-Surround-Reflektion reicht/kommt, weil die "Keule" von der Rollo/Vorhang-Struktur geschluckt wurde.

Heißt, wenn die Reflektionen möglich sind, dann hat man an den Reflektionspunkten tatsächlich fünf Schallquellen und es kommt eben auch tatsächlich Sound von hinten.

Soundbars mit Psychoakustik: Hier hat sich Denon mit seinen X-Space Systemen hervorgetan. Prinzip ist hier gerade nicht die Wandreflektion, weswegen dieses Prinzip besonders in katastrophal verstellten Räumen oder nicht-idealen Raummaßen etc. von Vorteil ist. Für die Funktionsweise wird wie gesagt unser Ohr missbraucht, indem ihm Dinge vorgegaukelt werden. Dafür haben die Soundbars an den Seiten jeweils zwei verschieden gewinkelte Chassis, die so spielen, dass durch das Aufeinandertreffen der Schallwellen die gewünschten Modulationen auftreten. (Das ist jetzt eine sehr grobe Erklärung und Akustiker mögen ggf. verzeihen, wenn ich irgendwelche Begriffe fehlverwende)

Grundsätzlich soll damit auch Surround/"Rears" möglich sein, in der Praxis hat man aber wohl "lediglich" eine sehr räumliche Front und der Sound endet auf der Ohr-Achse, so dass man eben wohl auch Sound direkt von der "Seite" hat.

Wenn man also auf "hinten" verzichten kann und einem Vorn und Seite ausreicht, dann wäre das eine nette Möglichkeit, bei der man eben in keinster Weise auf den Raum oder seinen Inhalt Rücksicht nehmen muss.

2.1 Systeme mit 360 Grad?: Eine noch andere Möglichkeit hat Yamaha mit "Air Surround Extreme" in seinem DVX-1000 eingeführt, bei der entgegen der X-Space-Soundbars der Schall nicht am Gerät selber gebeugt wird, sondern nach HRTF-Prinzip, an unserem Ohr gebeugt wird. Es wird mit 360 Grad Surround geworben, ob es funktioniert entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, da ich es noch nie Live gehört habe und Reviews eher rar sind und man eben auf die Erfahrungen und Einschätzungen der Testprobanden reduziert ist, da der gesamte Surroundsound erst am Ohr selber entsteht. Im schlimmsten Fall gäbe es halt mal wieder keinen Sound von "hinten" und es würde mal wieder lediglich zu einer räumlichen Front führen, aber da explizit mit 360 Grad geworben wird, wäre das vielleicht doch mal interessant selber zu testen.

Nur das Produkt sieht sich selber halt als Komplettsystem mit DVD-Player und Co. und kostet mit rund 900-1000 Euro auch mehr als die von dir ausgesuchten Produkte.

Zu 2: Wäre dann sinnvoll, wenn deine Fensterseite eben reflektierfähig wäre und nicht durch welligen Vorhang oder Multi-Elemente-Rollos verdeckt wäre.

Ansonsten testen und ggf. gegen einen Denon X-Space Bar tauschen, der ja eben unabhängig vom Raum funktioniert.

Zu 3: Wäre zu empfehlen - die Soundprojektoren enden bei 120-100 Hz und benötigen für mehr zwangsweise einen Subwoofer. Da kannst du jeden Aktiv-Subwoofer nehmen, bist also nicht herstellergebunden und musst ledigllich schauen, wie sehr du deinen Raum mit Bass erfüll wissen möchtest. Also bei deinem Raum jetzt vielleicht nicht unbedingt das kleinstmögliche Modell verwenden.
Yamaha hat natürlich eigene Subwoofer, Nubert baut wohl ganz nette Subwoofer, dann wird auch gern ein Canton-Sub empfohlen

Die Soundprojektoren werden ja mit so Design-Flach-Subwoofern beworben und es gibt diese Hifi-Element-Größe-Subwoofer, die man sich wohl ins Hifi-Rack stellen soll... Könnte man natürlich mal testen, wenn man keine Lust auf die Optik eines "normalen" Subwoofers hätte.

Zu 4: Du solltest ein Gerät mit Einmessfunktion/-mikro (glaub "Intellibeam" heißt der Spaß) nehmen, das erleichtert das Setup doch gewaltig. Und ansonsten halt überlegen, was für Anschlüsse du benötigst. Der 600er hat ja z.B. im Vergleich zum 800 HDMI-Anschlüsse.

Ansonsten gibts halt nicht nur von Yamaha Soundprojektoren, aber die vernünftigen basieren alle auf den Yamaha Modellen (z.B. der von Loewe etc.).


Grüße

Oh vielen lieben Dank für die ausführliche Beschreibung.
Jetzt bin ich schon vieeeel weiter!

Aber wie vermutet kommt für mich nur das Yamaha System in Frage da bei diesem das beste Surround Ergebnis erzielt wird.

Was ist mit dem Logic3 Produkt? Jemand erfahrungen damit?

Hallo,

ich bin auch kein Freund von Verkabelungen, deshalb habe
ich mir im Dezember 2008 den Yamaha Soundprojektor
Yamaha YSP-3000 gekauft. Der Sound war okay, aber erst nachdem
ich mir den Yamaha Subwoofer YST-FSW 150 dazugekauft habe, ist
der Klang besonders bei Film/DVD etc. wirklich gut.
Leider ist mein Wohnzimmer für dieses System nicht geeignet,
( Große Fensterfront mit Vorhängen, nicht winklig )
deshalb werde ich dieses System wohl wieder verkaufen.

Gruß P.K.